3. Hochseetag (erster angekommener Crew-Bericht)

Heute ist, glaube ich, der erste Tag an dem unser Cockpit trocken bleibt. An den vorherigen Tagen kamen immer wieder vereinzelt Wellen über und duschten uns unfreiwillig ab. Deshalb ist auch durch die Kabeldurchführung am Mast Wasser in die Kabine gekommen. Wahrscheinlich hat das Wasser die Navigationslichter (LED) im Masttop auf dem Gewissen. Das ist aber zurzeit unser einziger Defekt. Wir haben noch die normalen Navigationslichter. Jetzt ist kein weiterer Segler mehr in Sichtweite. Das Abrufen der Wetterdaten hat gestern funktioniert. Wir werden jetzt noch etwa 2 Tage mit Nordwind der Stä27.11. 1500rke 4-5 Richtung Westen fahren. Die Geschwindigkeit ist ganz ok. Leider bläst der Wind nicht ganz konstant, sodass wir häufig ein- und ausreffen müssen damit der Windpilot auch weiter so gut mitarbeitet. Insgesamt gewöhnen wir uns mehr und mehr an das Geschaukel, noch nicht perfekt, aber wir kommen klar. Es gab sogar frisch gekochtes Mittagessen. Respekt vor dem Koch. Unsere Position 1500 UTC 24° 18,8 N 21° 18,6 W

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Der dritte Tag

26.11. 20 UhrWährend es am ersten Tag relativ flott vorwärts ging, war die Bahati an Tag zwei mit nur 4-5 kn unterwegs, die Landabdeckung südlich von Teneriffa und Wind aus NO. Nachdem sie nun die Inseln hinter sich gelassen hat, fährt die Bahati wieder mit 6-7 kn und holt auf.

Vier Boote sind bereits ausgeschieden und zurück in den Hafen von Las Palmas gefahren. Zwei Boote mussten anlegen um Reparaturen vorzunehmen. Die ersten Tage müssen recht ungestüm gewesen sein. Viele Crews erzählen, dass sich das Obst in den aufgehangenen Netzen selbständig gemacht hat.

Auch für die nächsten Tage ist starker Wellengang vorhergesagt. Für das kommende Wochenende sind Wellenberge bis zu 6 m möglich mit Wind aus Nord. Die Bahati wird wahrscheinlich den Kurs nach Süd ändern, um sich von den Wellen nach vorn schieben zu lassen. Bei westlichem Kurs würde die Welle direkt seitlich auftreffen..

Ab Montag soll sich die Wetterlage allgemein beruhigen, so dass sich die Crew der Bahati bei westlichem Kurs in Richtung Ziel von der anstrengenden ersten Woche erholen kann. Wir drücken die Daumen!

 

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2. Hochseetag

Heute Nacht hatten wir relativ wenig Wind und eine ruhige langsame Fahrt nur mit der Genua. Es waren noch zwei weitere Segler in Sichtweite. Heute verfolgt uns nur noch einer. Der Wind ist frisch und die Fahrt geht jetzt gut voran. Das Bordleben fällt noch sehr schwer. Jede Kleinigkeit kostet riesige Überwindung. Man muss sich regelrecht zum Essen und Trinken zwingen. Das Senden und Abrufen von Mail über Satellit hat gestern grundsätzlich funktioniert. Das Problem ist aber eine große GRIB-Datei (Wetter), die wegen ihrer Größe nicht geladen werden konnte. Sollte das Problem weiter bestehen, muss ich mir eine Lösung einfallen lassen.

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1. Hochseetag

Erste_NachtNach dem gestrigen Start erwartete uns draußen ein frischer Wind mit Spitzengeschwindigkeiten von 30 kn. Mit 2 Reffs im Groß und der gerefften Genua segelten wir zunächst mit Gran Canaria an Steuerbord. Nicht der starke Wind sondern die hohen Wellen, die das Boot immer wieder versetzten, machten uns stark zu schaffen. Um 1800 UTC wurde es bereits dunkel. An Schlaf war für keinen von uns zu denken. Trotzdem versuchte die Freiwache Ruhe zu finden, so dass immer einer für 3 Stunden alleine hinterm Steuer saß. Heute gegen 1500 UTC kehrt wieder etwas Leben in uns zurück. Unser 4. Mann, der Windpilot hat heute Morgen um 1000 das Steuer übernommen. Wir sind zuversichtlich, dass die Zeiten hier auch besser werden.

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Der Start

Start_Las_Palmas Start_Las_Palmas2Pünktlich um 11 Uhr UTC startete am Montagmorgen die Bahahti in ihr Abenteuer. Vorbildlich ging es von statten. Keine besonderen Vorkommnisse, keine Behinderungen oder vorzeitige Knock outs waren zu verzeichnen. Die Boote starteten mit einem Wind von ca. 4-5 Beaufort und einer Welle von ungefähr 3 m.

Unsere Bahati macht 6-8 Knoten und fährt nun bereits nach einem Seetag im ersten Drittel mit. Kurs ist direkt St. Lucia, die Kapverden werden links liegen gelassen. Sollten die Bedingungen so bleiben, ist die Bahati in 11 Tagen am Ziel.

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Nur noch Stunden

DieCrew

Der Start rückt immer näher. Das Ausklarieren der Boote hat bereits heute in der Früh um 8:30 Uhr begonnen. Wir waren gleich kurz vor 9 Uhr dort. Um 12 Uhr startete dann das Skipper-Briefing für den Skipper und Co. Die Startprozedur wurde besprochen und die Wetteraussichten erläutert. Das Wetter ist zurzeit sehr ungewöhnlich. Ein Tief liegt relativ fest nordöstlich von Gran Canaria. Die Kaltfront hat einen Tag Regen und kalte Luftmassen mitgebracht. Seit dem ziehen immer wieder Schauer und Gewitter durch. Der Wind bläst aus Nordwest mit Stärke 5-6, in Böen bis 8 Bft. Auch für den Starttag wird dieser Wind vorausgesagt. Weiter südlich lässt er etwas nach und dreht auf Nordost. Die Wellen sind 3-4 m hoch und kommen von Norden. Das wird wahrscheinlich anfangs kein Spaß. Positiv an der Situation ist, dass der Nordostpassat, der alle Boote nach drüben bläst, in diesem Jahr schon sehr weit nördlich ist, sodass wir im Prinzip gleich unseren Kurs mehr Richtung Westen stecken können und nicht die Südtour bis kurz vor den Cap Verden nehmen müssen. Das spart erheblich Seemeilen und Zeit. Aber so weit sind wir noch nicht.
ObstGemueseHeute ist zunächst das tiefgekühlte Fleisch eingetroffen und am Nachmittag das Obst und Gemüse. Obst muss gewaschen und getrocknet werden, bevor es eingeräumt werden kann. SalingeDer Tipp, dass die Salinge mit Schaumstoffrollen zum Schutz des Segels ummantelt werden können, haben wir dann auch noch umgesetzt. Auch die Taucher an den anderen Schiffen haben sich gewundert. Aber wie der Skipper der Cetus berichtete, hatte er eine Überfahrt mit dickem Bewuchs unterm Schiff. Das hat ihn erheblich ausgebremst. Unsere Bahati liegt ja nun auch schon seit April im Wasser. Also müssen wir das auch noch checken. Selbst ist der Mann. Der Skipper tauchte ab und fand das Unterwasserschiff in einem guten Zustand. Dank an AbtauchenThomas Beutel, der das richtige Antifouling wählte. Iris verabschiedete sich gestern mit einigen Adventsgeschenken und einem kleinen Weihnachtsbaum. Georgius, Skipper der Cetus, bedankte sich bei uns für kleinere Hilfestellungen  mit einer Flasche Moet für die „Half Way Party“. Moet_HalfWayPartyHatten wir bis heute auch noch nicht gehört. Und nun geht es bald los. Die drei Dortmunder Jungs vor ihrer großen Seefahrt.

Weihnachtsbaum

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Vorbereitung in Las Palmas

Am Samstag, den 15. November, flogen wir früh morgens von Düsseldorf nach Las Palmas. Durch die Zeitverschiebung von einer Stunde erreichten wir mit dem Mietwagen unser Schiff schon gegen 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr deutscher Zeit). Gran Canaria empfing uns mit Regen. Wir machten uns gleich an die Arbeit denn es sollte noch einiges auf uns zukommen. Bevor der Segelmacher seinen Laden für das Wochenende schließt, holten wir dort unsere reparierte Genua ab.Genua_Rep Die Reparaturkosten lagen, und das war ja nicht anders zu erwarten, um fast 100% höher als veranschlagt. Aber es ging ja „nur“ um 100,- €!
Mehr oder weniger gleich nebenan ist das Büro der ARC. Also meldeten wir uns dort an und vereinbarten für Montag-Nachmittag den Termin für die Sicherheitsinspektion. Wir erhielten unseren ARC-Ausweis, der uns Zugang zu den Parties und Seminaren ermöglicht und die Nutzung des Schuttleservice erlaubt. Iris erhielt eine Gastkarte. Mit René, unserem „Agenten“ in Las Palmas, vereinbarten wir für Montagmorgen die Abholung unserer neuen Batterien. Im Anschluss daran durften Iris und Volker in ihrem Hotel einchecken. Udo und ich warteten bei einem kühlen Bierchen auf der überdachten Terrasse an der Playa de las Canteras von der aus wir ein Haus weiter in eine ausgezeichnete Tapasbar zogen. Den Abend ließen Udo und ich beim Sundowner ausklingen.

Der Sonntag stand im Zeichen der Eröffnungsparade. Der Regen war abgezogen und ein strahlend blauer Himmel empfing die Crews der 29 teilnehmenden Nationen.DinghyRace Die deutsche Fraktion ist die zweitgrößte nach der britischen. Nach den Reden am Ende der Parade startete das Dinghy-Fun-Race. Das Piratendinghy war einfach super gelungen.
Nach dem Essen ging es an Bord mit einigen Reparaturen weiter. Der Lüfter vom Kühlschrank, die Genua aufziehen und die Signalflaggen hissen. Pantry aus- und aufräumen.

Montagmorgen nach der Dusch konnten wir nicht wie bisher im der Sailors Bay frühstücken.Batterien_neu Die macht erst um 9 Uhr auf. Um 9 Uhr holte Udo und mich René ab um mit uns die neuen Batterien zu holen. 2 Batterien mit je 250 Ah und rund 45 kg Gewicht.Batterien_alt Die Dinger ins Schiff zu bringen und die alten heraus zu holen war eine Herkulesaufgabe. Aber es funktionierte alles reibungslos.

Am Nachmittag, gleich um 15 Uhr kam der gelbe WilhelmSicherheitscheck zur Sicherheitsinspektion. Vorbildliche Rettungsmittel und auch sonst fast alles perfekt. Trotzdem gab es ein paar Reklamationen. Das Lieblingsthema ist hier die Notrudersteuerung. Der Standard von Bavaria, aber nicht nur Bavaria, reicht nicht aus. Es fehlt eine zweite Fixierung und eine Möglichkeit die Notpinne festzustellen. Eine schöne neue Bastelaufgabe für Udo. Auch der Herd hat an der Aufhängung einen Schwachpunkt. Die Sicherungsfedern verbiegen sich im Laufe der Zeit und sichern den Herd nicht mehr richtig. Eine neue Aufhängung bekamen wir von Rüdiger, DHH-Skipper auf der Meltemi. Unsere Batterien waren gut gesichert, aber die Kabelenden waren an den Polschuhen blank.

Mit Schrumpfschläuchen konnte der Mangel einfach behoben werden. Ansonsten fehlte eine Pfeife an unserem alten Rettungsring, der zweite Eimer war nicht stabil genug, am zweiten Rettungsring musste ein Treibanker nachgekauft werden. Und im Cockpit fehlte ein griffbereites Messer. Alles soweit Kleinigkeiten. Unsere Kannad Epirb war dazu noch von einer Rückrufaktion betroffen. Der Händler vor Ort hatte die Sache nach 2 Tagen behoben. Alles bestens organisiert von der ARC.Seminar_DownWind

 

Die nächsten Tage waren gerettet. Nachrüsten, Ersatzteile kaufen, basteln und testen. Daneben Seminare besuchen, beim Sundowner andere Segler treffen, Crewdinner und die groß angekündigte Kostümparty.

Wir waren gut vorbereitet. Zu der geforderten Nachrüstung gemäß Sicherheitscheck kamen noch die guten Tipps von den Seminaren und den anderen Skippern. Schäkelbolzen sichern, Salinge abkleben, Leinen und Fallen prüfen und ausbessern.

GetränkeUnd selbstverständlich mussten wir für drei Wochen bunkern. Der Metzger liefert auf minus 25 Grad gefrorenes Fleisch, ca. 10 kg. Das wird den Energiebedarf unseres Kühlschranks zu Beginn drastisch reduzieren. Die Lieferung der Getränke war aber auch schon überwältigend. Das Verstauen hat überraschender Weise sehr gut funktioniert. Wie viel doch in so ein Boot passt. Die Menge der nicht verderblichen Lebensmittel, Nudeln, Reis, Aufbackbrot, Kekse, etc.. war recht überschaubar.Lebensmittel Gemüse und Obst wird noch geliefert und muss von uns gewaschen und getrocknet werden. Bei der Wetterlage kein leichtes Unterfangen. Nach der Kaltfront und dem großen Regen ziehen immer wieder heftige Schauer und Gewitter durch. Die Zeit rennt. Und die vermeintlichen Kleinigkeiten dürfen nicht vergessen werden: E-Mail per Satellit testen, Akkus aufladen, Telefonnummern einprogrammieren, Wasserflaschen beschriften, Wachplan besprechen etc..

 

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