Dienstag, 30.9.2014, 1200 Bordzeit (MEZ), Position: 34° 24′ N und 012° 20′ W

Etappe6_DiMontag um 1500 Bordzeit beschlossen wir, den Blister zu setzen und auf den Diesel zu verzichten. Der Wind kam aus Nordnordwest mit 10-12 kn, also gute 3 Bft. Natürlich setzten wir auch den Windpilot, die Windsteueranlage, ein.

Skipper

Skipper

In Großen und Ganzen funktionierte dies auch. Wahrscheinlich ist das Hilfsruderblatt mit zu großem Winkel installiert, sodass die Ausschläge nach Steuerbord und Backbord recht groß sind. Das müssen wir noch nachbessern. Aber die Stille ist einfach grandios. Ein weiteres Problem ist aufgetaucht. Und zwar funktioniert die e-Mail-Übertragung per Satellit, aber die winzige GRIB-Wetterdatei von 86 kB konnte nicht geladen werden. Zu langsam ist die Übertragung. Naja, für diese Fahrt haben wir die Vorausschau bis Donnerstag. Das wird gehen.

Volker

Mit dem Abschalten des Motors kommt auch unsere Energieversorgung ins Spiel. Die Plotter werden ausgeschaltet und alle anderen nicht zwingenden Geräte ebenfalls. Solarpanels und Windgenerator sollten die Batterien möglichst geladen halten. Allerdings wird bei unserem Südkurs die Sonne recht schnell durch das Segel verdeckt. Auch die Tage sind nicht sonderlich lang. Um 0800 ist Sonnenaufgang und um 1900 Sonnenuntergang.
Da der Wind relativ konstant blieb, entschieden wir, auch in die Nacht hinein mit Blister zu segeln. Meine erste Wache blieb ohne besondere Vorkommnisse und auch Volker hatte bis kurz vor seinem Wachende um 0400 keine Probleme.Navigator Gegen Ende seiner Wache hatte der Wind aufgefrischt und den Blister beim Vor-Wind-Kurs (nicht gut für einen Blister geeignet) einfallen und verwickeln lassen. Wir beschlossen zu Dritt den Blister zu bergen. Das funktionierte wegen der „Verwicklungen“ wieder nicht mit dem Bergeschlauch. So zogen wir den Blister so irgendwie an Bord und setzten danach die Genua. Die Entscheidung war genau richtig. Von den 15 kn Wind um 0400 legte er auf gute 20 kn am Morgen zu. Mit dem Wind kam auch die Welle. Einiges vom Frühstück befindet sich noch in den Polstern und Decken. Die Brötchen hüpften vom Teller, der Kaffee sprang aus der Tasse, das Messer steckte in den Planken. Nur gut, dass wir schon ein paar Tage unterwegs sind. Seekrank war bisher keiner von uns. Zurzeit fahren wir mit zwei ausgebaumten Genua Kurs 205° mit ca. 7 kn durch das Wasser. Die Sonne scheint und die Temperatur liegt bei 27°, selbst in der Nacht geht die Temperatur kaum unter 20°.

Heute Nacht werden wir auf Nummer sicher nur mit der Genua segeln. Gruß nach Deutschland und wir drücken dem BVB für morgen Abend die Daumen.