4. Hochseetag

Letzte Nacht drehte der Wind auf Nordwest. Das war angekündigt und kam nicht überraschend. Ein Ausläufer des Sturmtiefs über den Kanaren. Für uns aber schlechter als gedacht. Seitdem fahren wir einen „Am Wind“-Kurs mit drittem Reff im Großsegel und gereffter Genua, d.h. relativ langsam und immer Krängung. Ein ordentliches Bewegen im Schiff ist nur mit größter Mühe möglich. Dazu kommen heute Nacht oder Morgen Wellen bis zu 4,5 m. Allerdings, und das hoffen wir, wird dies nicht so schlimm, wie es sich anhört. Die Wellenperiode soll 12 s sein. Also eine langgezogene Dünungswelle die das Schiff sanft anhebt und wieder senkt. Wenn der Wetterbericht stimmt, dann dreht zumindest der Wind am Samstagmittag wieder Richtung Nord und ab Montag hoffen wir dann auf den typischen Nordostpassat, der überwiegend aus Ost kommt. Damit hätten wir dann endlich achterlichen Wind und eine ruhigere Fahrt. Das Wetter ist dabei durchwachsen, mal Wolken, mal Sonne, aber bereits deutlich wärmer. Gestern haben wir unsere Bordzeit angepasst. Wir liegen jetzt 2 Std. hinter deutscher Zeit. Alles andere läuft eigentlich hervorragend. Verpflegung, Wasser, Diesel, Batterie. Bisher keine einzige Motorstunde, der Windgenerator lädt bei diesem Wind die Batterien hervorragend, das Brauchwasser in den Tanks wird sehr gewissenhaft eingesetzt und die Tanks sind fast noch voll. Und trotz der widrigen Umstände rafft sich Volker, unser Koch, immer auf und zaubert etwas.

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