8. Hochseetag

02.12. 1600Sitze in meiner Kabine und tippe diesen Bericht. Oben ist es fast zu heiß. Von Langeweile können wir nicht reden. Wollte eigentlich schlafen. Hat heute Nacht nur für ein paar Stunden gereicht und heute Morgen war hier immer was anderes. Nachts knarren die Bretter und das Plastik um die Wette. Dabei eiert das Boot immer über meterhohe Wellen. Schlecht ist keinem von uns dabei. Nur ist alles hier vier Mal anstrengender als auf festem Boden. Und beim Schlafen muss man sich auch noch festkrallen. Der Wind kommt eigentlich gut von hinten in angenehmer Stärke. Aber die Welle dazu schräg von hinten. Die vergeigt das Boot immer. In einem Schrank ist das Bockwürstchenglas zerbrochen. Alles voller Würstchensaft. Beim Ausräumen der Nutella hatte Volker die Hände voller Pesto. Das Glas hat es auch nicht überlebt. Heute ging dann auch noch das restliche Fleisch über Bord. Zehn Tage seit Lieferung ohne Tiefkühlung war uns zu gefährlich.

Nachdem wir unsere Steuerkette ja bereits repariert hatten, haben wir gestern den wahrscheinlichen Grund für das Reißen gefunden. Der Kupplungsblock, welcher die Kraft vom Steuerrad auf das Ruder überträgt, war locker. Gehalten wird er mit vier verschweißten 12mm Schrauben. Zwei waren lose und zwei einfach abgerissen. Nach 4 Stunden Reparatur hatten wir den Block wieder fest, wenn auch zu einem Teil nur provisorisch. NotpinneAber es hält. Keine schöne Aussicht mit Notruder weiter fahren zu müssen. Zurzeit schreckt uns jedes Geräusch auf. Es läuft wirklich nicht alles rund und ist kein Vergleich mit der Fahrt von Lissabon nach Las Palmas.

Der Wetter- und Windbericht für die nächsten Tage verspricht jetzt endlich, abgesehen von der Welle, eine gute Downwind-Fahrt.

(Anmerkung der Landratten: Es fehlen Berichte. Nicht alle kommen bei uns an, leider..)

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