7. Hochseetag

Eigentlich wollte ich es ja verschweigen. Aber auch so etwas gehört dazu. Gestern Morgen, nach der Nacht mit der gerissenen Steuerkette, war „Dümpelwind“. Wir hatten durch die Reparatur mindestens 3 Stunden verloren. Jetzt war eigentlich der ideale Wind für unser „Lieblingssegel“, dem Blister. Lieblingssegel deshalb, weil es schwer zu setzen und vor allem zu bergen ist. Aber wir hatten uns ja gut vorbereitet und gelesen, dass der Blister nur mit Großsegel zu fahren ist. Er wird im Windschatten des Groß gesetzt und auch dort wieder geborgen. Soll dann alles ganz einfach sein. Also probieren wir das mal mitten auf dem Atlantik. Der Steuermann, in dem Fall ich, kann den Blister hinter dem Groß gar nicht sehen. Jetzt soll er so steuern, dass kein Wind im Segel ist. Auf dem Möhnesee kein Problem. Aber hier? Und so passierte es eben. Das Großtuch wickelte sich x-mal um das Vorstag und die Rollgenua und war nicht mehr vor und zurück zu bewegen. Mit Geduld und Geschick ist es dann doch gelungen den Blister heile zu bergen. Jetzt liegt er wieder ganz unten in der Kiste. Mal schauen, ob wir uns hier auf dem Atlantik da noch einmal ran trauen.

Der Wind frischte sowieso auf und so machten wir gute Fahrt mit Genua und Groß. Es war endlich mal ein Tag, an dem keine Wellen über Bord kamen und im Cockpit alles trocken blieb. Trotzdem ist alles was man hier anfasst immer noch mit Salz überzogen. Da hilft auch der gelegentliche Regen nicht. Den Tag über schien die Sonne und es war sehr heiß. Und die Zeit war reif, reif für einen Badetag.Erste_Dusche In der Abendsonne duschten wir mit Atlantikwasser und Salzwasser-Duschgel mit abschließender Süßwasserdusche. Herrlich! Und nach dem Abendessen wurde der Kinofilm von gestern bis zum Schluss geschaut.

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