Nach dem Frühstück an Bord schauten sich noch zwei Bordelektriker von der Werft Laboe das defekte Philippi an. Die Diagnose, wie vermutet, Display defekt. Na gut, damit können wir eine Weile leben. Bevor wir die Leinen loswerfen, wird noch geklärt, was wir heute Abend essen wollen. Wir entscheiden uns für den im Kühlschrank deponierten und noch eingefrorenen Labskaus. Ganz gefroren war er nicht mehr. Der Boden des Kühlschranks war bedeckt mit dem aufgetauten Rotebeete-Saft. Also erst einmal Kühlschrank reinigen. Bei der Arbeit kam die Erleuchtung: Der Kühlschrank musste gar nicht wie gewohnt arbeiten. Das gefrorene Labskaus hat so viel Kühlung gebracht, dass dies nicht notwendig war. Ein Problem, welches gar keins war, weniger. Ableger um 1045 MESZ zur Schleuse Kiel Holtenau. Den Funkverkehr hatten wir bereits den ganzen Morgen verfolgt.
Bei Ankunft Reede Holtenau holte Udo für uns per Funk die Genehmigung und Information zum Schleusen ein. Wir konnten gleich zur Nordkammer der Neuen Schleuse durchfahren.
Unsere Vorstellung vom Schleusen in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wurde bei Weitem nicht erfüllt. Mit zwei weiteren Segelbooten schleusten wir ca. 20 cm hinauf. In einem riesigen Becken. Auch die Schleusengebühr von 18 € wollten niemand entgegennehmen. Umstrukturierungen erfuhren wir.
Die weitere Fahrt bis Rendsburg verlief sehr ereignisarm. Es heißt, der NOK sei zu Beginn noch interessant, verlöre aber nach 1-2 Stunden seinen Reiz. Für uns kam die Ernüchterung schon nach 5 Minuten. Vielleicht liegt es am Brückentag?
Nach 21 Nm verließen wir den NOK Richtung Westen durch die Enge in den Obereidersee.
Zunächst machten wir am Ende des Sees in dem dortigen Yachthafen Rendsburg fest. Durch den Ostwind standen wir allerdings direkt im kabbeligen Wasser und befürchteten wieder eine unruhige Nacht.
Aus diesem Grund entschieden wir uns, die Marina südlich der Enge (Bootswerft) anzufahren. Am östlichen Rand des fast kreisrunden Beckens fanden wir noch einen gut geschützten Platz beim WSV- Enge. Die Begrüßung und Hilfsbereitschaft war super. Babara, die Hafenmeisterin, zeigte uns gleich die ganze Anlage und als i-Tüpfelchen bekamen wir auch noch eine Treppe für den Einstieg über unseren Bugkorb. Um 1500 MESZ und nach 22 Nm lagen wir nur wie in Abrahams Schoß.
Zeit für einen Landausflug nach Rendsburg mit Kaffee und Kuchen im „Milch und Zucker“.
Auf dem Rückweg kauften wir Matjes, Bismarckheringe, Eier und Gurken für unseren Labskaus. So wird der schöne Tag mit einem würdigen Seefahrermahl beendet.
Hmmm! Danke an den Koch. Danke Marc.