St. Barth, Sightseeing

Sonntag, der 22.3.2015. Den heutigen Tag widmeten wir der Insel. Um möglichst viel Capitanerie_Gustaviasehen zu können, mieteten wir ein Auto. Aber zuvor erledigten wir die Formalitäten, Ein- und Ausreise in einer Sitzung, in der Capitainerie. Obwohl unsere Reise von einer französischen Insel (St. Martin) zur anderen französischen Insel (St. Barth) ging, mussten wir in diesem Fall auf St. Martin aus- und auf St. Barth wieder einklarieren. Dank der Online-Formulare ist dies aber relativ schnell und einfach erledigt. Mit der Zeit hat man für diese Tätigkeit eine gewisse Routine entwickelt. Nur das ewige Abtippen der Passnummern ist lästig. Schön wäre ein einheitliches System indem die eingepflegten Stamm-Daten, wie z.B. die Bootsdaten,Hafen_Gustavia gespeichert blieben. Die Bemühungen sind ja da, aber anscheinend kann man sich untereinander nicht auf ein gemeinsames System einigen
Wir holten also unseren Retro-Fiat 500 ab und fuhren zu viert raus aus Gustavia, Ankerplatz_Bahati2zunächst hoch zum Leuchtturm oberhalb der Stadt. Von dort aus hatte man eine herrliche Sicht über den Hafen und die Reede mit den unzähligen Yachten. Weiter draußen startete an diesem Morgen ein neues Rennen im Rahmen der Bucket-Regatta. Am Horizont sind die Inseln St. Kitts und Nevis, St. Eustatius und Saba zu erkennen. Die habe ich „links liegen“ gelassen. Naja, vielleicht bietet sich im nächsten Jahr eine neue Gelegenheit. Neben den Yachten auf dem Wasser, beobachteten wir die „Island-Hopper“, die auf dem nahe gelegenen Flugplatz landeten. Der Landeanflug sah vom Leuchtturm aus schon interessant aus.

Wir stiegen also in unser Auto und fuhren vielleicht 500 m weiter zur Abzweigung Flughafen, einem Kreisverkehr. Genau an dieser Stelle mussten die Flieger ganz tief über Barth_Leihwagenden „Bergrücken“ fliegen. Von dort stürzten sie den Hang hinunter, um direkt am Fuß des Hügels auf der Landebahn des Flughafens aufzusetzen. Von der Straße aus hat man schon das Gefühl, man könne das Fahrwerk greifen. Wie muss es dann erst für die Flugpassagiere sein? Nur der Anflug auf Saba soll noch spannender sein. Die Flieger kamen alle paar Minuten. Der Start erfolgt in die andere Richtung. Dort befindet sich am Ende der Start- und Landebahn gleich der Strand und das Meer, die Bucht Baie de St. Westkueste_BarthJean. Nach der fünften Landung wird es langweilig. Also ziehen wir weiter. Die Insel ist mit 22 km² nicht sonderlich groß. Also haben besuchen wir zunächst den westlichen Teil. Die Straße ist dann auch schnell zu Ende, Sackgasse mit wunderbarer Aussicht auf St. Maarten, den zu St. Barth gehörenden Inseln Île Chevreau und Île Fourchue, und der Bucht Anse Colombier. Von hier aus ging es zurück zum Kreisverkehr, runter und vorbei am Flughafen zur Bucht  Baie de St. Jean. Dort beschlossen wir einen kleinen Badestopp einzulegen. Fast alle Parkplätze waren kostenpflichtig und voll belegt. In einer Seitenstraße fanden dann sogar einen kostenlosen Parkplatz. Uns erwartete ein Bath_Hotelwunderschöner Strand mit einem imposanten Luxus-Hotel auf einem Felsen im Meer, dem Eden Rock. Wir gingen den Strand entlang Richtung Start- und Landebahn. Die Strandbar, besser Restaurant, La Plage Tombeach (www.tombeach.com) schien genau das Richtige für uns zu sein. Ein paar Drinks, der Musik lauschen und relaxen. Plötzlich am Strand ein riesen Menschenauflauf. Neugierig folgten wir der Masse zur Startbahn. Mit donnern erschien der erste Kunstflieger, dann der nächste.

Ein Riesenspektakel für gute 30 Minuten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein ist wichtig. Glück gehabt. Die Kunstfliegerstaffel ist Teil der Performance rund um die Bucket-Regatta. Nach dieser Show haben wir schließlich noch den Weg ins Wasser gefunden. Um unseren aufkommenden Hunger los zu werden mussten wir weiterziehen. Nicht, weil es hier nichts gab. Im Gegenteil, der Laden war komplett ausgebucht. Schadet nichts. Wir wollten uns sowieso die Insel ansehen. Im Reiseführer schauten wir nach empfohlenen Restaurants. Das L´Esprit an den Grand Saline hörte sich sehr vielversprechend an und Barth_Salinewar nicht zu weit entfernt. Im Prinzip ging es von Nord nach Süd über die Insel. Sengende Hitze empfing uns an diesem Salzsee. Wir parkten unseren Fiat und gingen voller Vorfreude zum Restaurant. „Jetzt gibt es keinen Platz mehr“ und gleich ist Feierabend. Super, wegen Reichtum nur sporadisch geöffnet. Freie Tisch ab es allem Anschein nach noch einige. Den sehenswerten Stand wollten wir uns aber trotz Hunger noch ansehen. Dazu mussten wir vom Salzsee einige Meter über einen Weg, umgeben von dürrem Gestrüpp, zur Anse Grand Saline laufen. Ein Barth_Saline_Strandwirklich traumhafter, fast einsamer Strand in einer unberührten Natur ohne Bebauung lag vor uns. Einzige Ausnahme im Landesinneren der Bucht und hinter den Sanddünen das Restaurant (von Bäumen und Sträuchern fast zugewachsen) und ein kleines Hotel (Cottages http://www.salinesgarden.com).
Wir machten uns auf den Weg zur Anse de Grand-Cul-de-Sac. Auch Barth_Stranddort soll es empfehlenswerte Restaurants geben. Der Weg führte zurück Richtung Norden. Wir fuhren aber nicht ganz zurück sondern bogen rechts ab, wieder entlang der Barth_Cul_de_Sac_RestSüdküste, der Anse de Grand Fond und der Anse Toiny an der Ostküste. In der nächsten Ortschaft fuhren wir rechts ab und erreichten die Anse de Grand-Cul-de-Sac. Direkt hinter den Strandbars gab es Parkplätze. Wir erwischten einen am Restaurant O´Corail. In der direkt daneben angeschlossenen Strandbar fanden wir einen schönen Platz mit Blick auf das Wasser. Endlich gab es etwas Leckeres auf die Gabel. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es entlang der südlichen Küste durch eine Villensiedlung mit Ausblick auf die Anse de Lorient weiter bis zum 5 Sterne Hotel Christopher: Sackgasse. Der Hotelpage kam schon um unsere Koffer in Barth_GouverneurEmpfang zu nehmen. Wir winkten ab und drehten. Zurück und durch die Hügel hinüber und steil hinunter zur Anse du Gouverneur, eigentlich gleich neben der Anse Grand Saline, mit ebenso schönem Strand und einem Ausblick auf die Nachbarinseln im Süden. Das war unser letztes Ziel auf der Insel. Wir hatten alles gesehen und fuhren zurück nach Gustavia zur Rückgabe des Autos. Bis zum Abendessen war noch genug Zeit. Mit dem Dinghi ging es zunächst einmal zurück zum Schiff. Am Abend schlenderten wir noch einmal um den Hafen, schauten ein wenig bei den öffentlichen Feierlichkeiten zur Bucket Regatta vor der Capitainerie zu, tranken ein Carib und suchten uns dann ein Restaurant. Am Hafenkopf ergatterten wir einen Tisch im Le Gustav oder Gustav Burgers. Einfach und teuer, aber lecker. Auf dem Rückweg zum Dinghi tranken wir am Hafen noch ein letztes Carib und beendeten damit unsern Landausflug. Ein, zwei Drinks gab es noch an Bord.Nordküste_Bath

Überfahrt nach Saint-Barthélemy

St_BarthSamstag, der 21.3.2015, und zum Abschluss noch einmal eine sehr sehenswerte Insel. Die französische Insel Saint-Barthélemy, oder kurz Saint-Barth oder englisch St. Barts. Ueberfahrt_StBarthAm Morgen legten wir nach dem Ausklarieren am Computer und dem anschließenden Frühstück um 10 Uhr ab. Unter Motorkraft ging es hinaus und hinauf zum nördlichen Kap Saint Martins, die gleiche Strecke wie Tags zuvor. Nach dem Kap kann genau Kurs (150°) auf unseren Zwischenstopp, der Île Fourchue, angelegt werden. Der Wind kam mit 3-4 Bft. aus östlicher Richtung, sodass wir einen gemütlichen „Am Wind“-Kurs fahren konnten. Etwa 2 Sm vor der Île Fourchue kreuzten wir die Regatta der Superyachten, die  Bucket Regatta St. Barts. Natürlich haben wir darauf geachtet, niemanden zu behindern. Und obwohl wir den Yachten sehr nahe kamen, ist uns das auch gelungen. Aus dem Bug konnte ich mit dem Teleobjektiv einige schöne Aufnahmen machen.

Die Regatta ist nur für geladene Yachten ab 30,5 m Länge (100 feed) und läuft über vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag. Auf entsprechend viele Besucher auf dieser kleinen Insel hatten wir uns eingestellt. Aber zunächst wollten wir noch einen gemütlichen Badestopp in der Bucht von Île Fourchue machen.Fourchue Um 13:15 Uhr ließen wir den Anker bei einer Wassertiefe von 9 m fallen. Wir aßen dort etwas, gingen baden und verzichteten aber auf einen Landgang. Dafür hätten wir unser Dinghi wieder fertig machen müssen. Ein kleines Ärgernis ist dieser komplizierte Umgang mit dem Dinghi. Bei einer einfacheren Handhabung wären wir sicher häufiger zu Landgängen und Besichtigungen losgezogen. So haben wir auch hier die Insel nicht betreten. Um 15 Uhr holten wir den Anker auf und fuhren die letzten 4 Nm mit dem Motor. Schon weit vor der Hafeneinfahrt von Gustavia ankerten Yachten. Grundsätzlich ist der Hafen von Gustavia relativ klein und schlecht ausgebaut. Man kann sich dort im Hafen entweder eine freie Boje in der Beckenmitte nehmen, dann muss man Gustavia_Befestigungaber auch mit dem Dinghi hin und her fahren, oder man bekommt einen Platz an der Hafenmauer. In diesem Fall muss man rückwärts mit Buganker anlegen. Dabei ist man einem gewissen Schwell ausgeliefert. Vor der Hafeneinfahrt sind zwei größere Anker- und Bojenbereiche für Yachten ausgewiesen. Auch für diese Plätze, Boje sowie Anker, wird in der Capitainerie ein gewisser Betrag in Rechnung gestellt. Wir sind also erst einmal bis zur Hafeneinfahrt durchgefahren und haben uns in der Nähe des Ufers nach einem Platz umgesehen. Wir fanden doch tatsächlich noch eine frei Boje. Nach 20 Minuten kam jedoch eine Segelyacht und behauptete, die Boje wäre von ihr besetzt, sie wären nur um die Regatta anzuschauen zwischenzeitlich unterwegs gewesen. Ein Nachbarlieger bestätigte dies wildLandgang gestikulierend. Im Prinzip war dies nicht ersichtlich und auch nicht unbedingt einzusehen. Aber andererseits wollten wir keinen Stress und auch das Risiko nicht eingehen, sich in der Dunkelheit evtl. noch einmal umlegen zu müssen. Kann gut sein, dass die Bojenbelegung beim Hafenmeister registriert ist. Deshalb gaben wir nach einem Wortwechsel die Boje frei und suchten uns im näheren Umkreis einen Ankerplatz. Um 16:20 Uhr ankerten wir dann

Pipiri Palace

Pipiri Palace

bei 8 m Wassertiefe mit 30 m Ankerkette. Im Laufe unseres Aufenthalts schwojeten wir zwar zwischen den anderen Ankerliegern, aber es blieb immer noch ein Abstand von einigen Metern. Wichtig war uns, wegen unseres einfachen Dinghis, ein kurzer Weg zum Festland. In der Abenddämmerung waren wir fertig für den Landgang. Wir gingen um den Hafen und erkundigten uns in einigen Restaurants nach einem Platz. Direkt am Hafen war alles ausgebucht. Wir fanden ein nettes Restaurant in zweiter Reihe, das Pipiri Palace Restaurant. Aber vorher gingen wir zur Capitainerie zum Einklarieren und Einchecken. Das Hafenamt war bereits geschlossen und somit mussten wir die Formalitäten auf den nächsten Tag verschieben. Vor dem Amt lagen einige der Bucket Regatta Teilnehmer, diese Superyachten auf Hochglanz poliert, Luxus pur und einfach beeindruckend.Superyachten