St. Thomas USVI

Montag, 25.1.2016. Heute soll es wieder zurück Richtung Osten gehen. Bei den hier vorherrschenden östlichen Winden müssen wir mit einer etwas längeren Strecke rechnen, Culebra_Zugbrueckeda wir höchstwahrscheinlich nicht den direkten Kurs anlegen können, sondern kreuzen müssen. Ich rief zunächst die Nummer der US-Border-Control an, um unsere Abreise anzukündigen und zu fragen, ob wir hier noch einmal zum Zoll müssen. Die Frage verneinte er glücklicherweise. Wir können uns mit unserer Cruising Lizenz frei bewegen. Erst wenn wir das US-Territorium verlassen wollen, müssen wir ausklarieren. Das spart schon einmal Arbeit, Nerven und Zeit. Zuvor wollen wir aber noch T-Shirts von unserer Lieblingsinsel kaufen und  in den Supermarkt gehen. Wir fahren mi den Dinghy früh los und erstmals unter der Zugbrücke Culebra_TShirtsRichtung Fähranleger. Dort gibt es einen kleinen, sehr wackeligen Steg an dem wir fest machen. Auf dem Weg dorthin sind wir am Dinghy Dock vorbei gekommen. Das iPhone hatte sich kurzzeitig in das WLAN eingelockt  und aktuelle Nachrichten automatisch abgeholt. Eine Nachricht war vom Chefredakteur der Ruhrnachrichten. Er findet das Bild schön und möchte es gerne für den Newsletter verwenden. Gleichzeitig hatte er noch ein paar Fragen. Zunächst gingen wir in den Supermarkt und anschließend kauften wir in der Nähe des Fähranlegers T-Shirt und kleine Geschenke. Auf dem Rückweg legten wir noch einmal am Dinghy Dock an. Wir wollten unsere Nachrichten beantworten und einen Kaffee trinken. Aus dem Kaffee wurde nichts. Das Dinghy Dock öffnet erst  um 11 Uhr. Trotzdem saßen hier einige Leute, um, wie wir, das WLAN zu nutzen.
Um 1045 Uhr legten wir ab. Hinter der Riffausfahrt konnten wir bei etwa 10 kn Wind aus E St_Thomas_querabeinen Kurs von 65 Grad fahren. Mit 4-5 kn Fahrt ging es einigermaßen zügig voran. Der Wind drehte später etwas südlich, sodass wir nicht zu weit nach Norden fahren mussten. Trotzdem mussten wir natürlich auf einem etwas längeren Schlag Richtung Süden Höhe wieder gut machen.  Trotzdem schafften wir es nicht unseren Ansteuerungspunk, den südlichsten Punkt der Insel Waterisland, zu erreichen, um so von Süden direkt in den St. Thomas Harbour einzufahren. Aber wir konnten unseren Anfahrtsweg kurzfristig ändern und fuhren so, nicht mehr ganz so hoch am Wind, mit 7-8 kn Geschwindigkeit in den West Gregerie Channel, zwischen Waterisland und Flughafen. Hier standen schon einige Yachten an Moorings. Wir bargen die Segel und fuhren mit Motor durch das Fahrwasser durch die St_Thomas_HabourCrown Bay in den East Gregerie Channel, zwischen Waterisland und Hassel Island. Von dort führte ein schmaler Durchlass, Haulover Cut in das große Naturhafenbecken von St. Thomas. Nach der Seekarte müsste das passen. Nachdem uns auch noch eine Fähre durch den Kanal entgegenkam, waren unsere Zweifel beseitigt. Wir steuerten vorsichtig hindurch. Die Wassertiefe war dabei immer mindestens 3 m. Gleich backbord an dieser St_Thomas_LiegeplatzDurchführung liegt das französische Viertel von St. Thomas mit der kleinen Frenchtown Marina die mehrfach durch Hurrikane zerstört wurde. Nahe am Ufer, in der Cay Bay kann noch geankert werden. Im weiteren Verlauf der Westseite des Hafens ist Ankerverbot. Hier starten die Wasserflugzeuge. Auf der Ostseite befindet sich die IGY Marina „Yacht Haven Grande Marina“ und südlich davon der Anleger für die Kreuzfahrschiffe. Bei unserer Ankunft lagen gleich 3 davon an der Pier. Wir ließen uns Zeit und durchfuhren die Anker- und Bojenfelder A1-A4 bis hinein  in die Marina. Hier standen nur Yachten ab 20m Länge. Unglaubliche Luxusschiffe und in einer nicht geringen Anzahl. Nach einigem Hin und Her ließen wir unseren Anker in einem Ankerfeld nahe der Marina runter. Beim Eindampfen zogen wird den Anker schön über den Grund. Der Anker hielt überhaupt nicht. So extrem ist uns das noch nie passiert. Wir holten den Anker wieder auf undSt_Thomas_Regenbogen entdeckten eine Boje in der Nähe der Kreuzfahrschiffe und der Marina. Hier machten wir dann schließlich um 1640 Uhr nach 24 Meilen fest. Gerade noch rechtzeitig um den aufziehenden Schauer im Schiff abzuwettern. Wir schauen uns ein wenig das Treiben um uns herum an. Plötzlich sehe ich einen Rochen aus dem Wasser springen. Ich habe noch dieses Foto vor Augen. Genau so hat es ausgesehen. Es war nur ein zwei Sekunden. Außer mir hat es keiner bei uns an Bord St_Thomas_Charlotte_Amalie_Marinagesehen. Wie macht man ein solches Foto? In der aufziehenden Dämmerung ging es mit unserem Schlauchboot zum Dinghy-Anleger in der Charlotte Amalie Marina. In den alten Büchern von Bernhard Bartholmes „Segeln in der Karibik 3“ ist diese Marina mit noch über 200 Plätzen für „normale“ Yachten beschrieben. Die Erweiterungs- und Ausbaupläne waren auch schon fertig. Jetzt sieht die Marina völlig anders aus und daraus lässt sich für mich darauf schließen, dass die alte Einrichtung wohl auch einem Hurrikane zum Opfer fiel. Wir schlendern durch die Marina mit ihrenSt_Thomas_Essen Restaurants, Shops und Bars. Alles nur vom Feinsten. Außerdem bestaunen wir die tollen, riesigen Privatyachten, darunter nur wenige Segelyachten. Auf dem Rückweg entscheiden wir uns für das Restaurant „Grande Cru“. Neben Calamari als Vorspeise bestellen wir drei alle ein schönes Steak und eine Flasche Merlot. Das beste Essen während unserer Tour. Gesättigt und zufrieden kehren wir zur Bahati zurück.

Isela Culebritta

Culebritta_BuchtSonntag, der 24.1.2016. Nach dem gestrigen Törn bis spät in den Abend wollten wir heute einen geruhsamen Tag einlegen. Dazu hatten wir uns eine Bucht auf einer westlich Culebras vorgelagerten Insel ausgesucht. Diese Insel ist Teil des Riffgürtels, welcher sich westlich um Culebra zieht. Aber zunächst musste das Hecklicht getauscht und die Batterien der Wetterstation gewechselt werden. Volker bekam die Aufgabe endlich das Schloss in seiner Kabinentür zu wechseln. Während der Fahrt hat diese immer geschlagen, weil sie nicht fixiert werden konnte. Thomas hatte seinen „Beauty-Morning“ und musste seine Haarpracht pflegen, oder mit anderen Worten, er musste sein Glatze rasieren. Volker und ich fuhren an Land um unseren Proviant zu vervollständigen. DaCulebritta_Anfahrt heute Sonntag war, hatte unser Lebensmittelladen zu. Den zweiten hier auf der Insel haben wir nicht gefunden. Dummerweise hatten wir die Karte mit diesen Infos bei der Abgabe des Golfcaddy´s im Wagen liegen gelassen. Wir gingen durch den Ort hinüber zum Fähranleger auf der Ostseite der Insel. Es war reger Betrieb, da wohl gerade eine Fähre angekommen war. Direkt hier fanden wir, hinter der Tankstelle, einen „unchristlichen“ Getränke-Laden. Wir besorgten eine Palette Dosenbier, gingen zurück zum Dinghy-Anleger und schipperten so zumindest mit Autopilot_Motor_Getriebekleiner Beute zurück zur Bahati. Ich knöpfte mir noch den elektrischen Autopiloten vor und baute alles wieder zusammen. Danach legte ich ihn erst einmal zur Seite. Bevor ich ihn einbaue, sollten die eingeklebten Schrauben erst einmal fest werden. Um 1100 Uhr machten wir los. Auf Grund der kurzen Strecke schleppten wir das Dinghi mit MotorDinghy_Schlepp hinterher. Bis zur Riffausfahrt fuhren wir mit dem Motor. Gleich hinter dieser Ausfahrt änderten wir den Kurs Richtung Nord und konnten gemütlich nur mit der Genua segeln. Der Wind wehte mit 15 kn aus SE und so konnten wir in dem Kanal zwischen Culebra und dem Außenriff auf die Isela Culebritta zufahren. Die Bucht wird von Norden angefahren und man muss zwischen einigen Riffpassagen und flachen Stellen hindurch. Es ist aber überall genügend Platz, so dass dies keine Schwierigkeit bereitete. Nach 7 Nm kommen wir um 1245 Uhr an.  Die Insel ist Culebritta_Liegeplatzein Naturpark und unbewohnt. Es darf also auch nicht geankert werden, dafür stehen genügend Festmache-Bojen zur Verfügung. Der Stand ist atemberaubend schön. Vor dieser Kulisse wollen wir noch einmal den gestrigen BVB-Sieg feiern und hissen dazu unsere Fahne am Kutterstag. Als wir fertig sind, ist die Sonne hinter einigen Wolken verschwunden. Volker und Thomas schwimmen zum Strand und ich drehe im Dinghy mit der Kamera einige Runden um unsere Bahati. Anschließend hole ich Volker und Thomas am Strand ab. Zurück an Bord schnappen wirCulebritta_Rum_Punch uns Flossen und Brille und machen uns schwimmend auf den Weg zum Riff. Wir hatten zwar bei der Anfahrt eine auftauchende Schildkröte gesichtet, aber jetzt war keine mehr in Sicht. Das Riff und die Korallen waren mit den vielen Fischen schön anzusehen. Thomas und ich schwammen noch bis zum Felsen am Ausgang der Bucht. Hier fiel das Riff steil ab. Ich hatte genug. Der Weg war bis hierhin recht weit und auf dem Rückweg hatte man noch gegen die Strömung Culebritta_Fahneanzukämpfen. Die Dünung schob im Wellenkamm hinein und im Wellental zog die Strömung zog. So kam man einerseits richtig schnell vorwärts um anschließend wieder auf der Stelle zu schwimmen. Volker war die ganze Strecke wegen Wadenkrämpfen nicht mitgeschwommen. Er hatte an Bord bereits ein paar Spaghetti zubereitet. Jetzt konnten wir ein wenig ausruhen. Als die Sonne wieder konstant hinter der Wolkendecke hervorkam, machte ich noch einmal eine Runde mit der Kamera. UmCulebritta_Rueckfahrt 1615 Uhr legten wir ab, fuhren unter Motor bis zur Riffeinfahrt und den Rest des Weges mit der Genua bis zu unserem Ankerplatz nahe dem Dinghy Dock. Thomas war während dieser Fahrt unser herausragender Steuermann. Ich sollte das hier explizit erwähnen. Heute sollte definitiv unser letzter Abend auf Culebra sein. Wir wollten deshalb kein Risiko eingehen und fuhren um Dinghy_Dock_VollAbendessen wieder ins Dinghy-Dock. Hier hatten wir auch unseren WLAN-Zugang sicher. Die (BVB)-Bilder vom heutigen Tage postete ich in Facebook und eines schickte ich an den Chefredakteur der Ruhrnachrichten, unserer lokalen Tageszeitung. Ich erhalte täglich per Mail einen Newsletter von ihm und kann mich so gut auf dem Laufenden halten. Das Essen und der Abend waren wie gewohnt gut.

Puerto Rico, Isla Pineros

Samstag, der 23.1.2016. Zum Frühstück wollten wir heute zum Hafenrestaurant „El El_Varadero_SchildVaradero“, in dem wir bereits gestern zu Abend gegessen hatten. Ich ging zuvor in das über dem Hafenrestaurant liegende Hafenbüro. Das Mädchen hinter der Theke verstand auch nur gebrochen Englisch. Ich konnte ihr erklären, dass wir mit unserem Boot eine Nacht am Außensteg gestanden haben. Sie fragte nach der Länge des Bootes und tippte wild auf ihrem Tischrechner. 86,- US $. Ich fragte, ob das sein kann? Sie rechnete nochmals nach und kam zum gleichen Ergebnis. Strom und Wasser wären auf jeden Fall enthalten. Na dann! Ich zahlte mit Karte und ging runter zum Frühstück. Die Bedienung vom Vorabend, Iris, war wieder dort. Wir bestellten Kaffee und

Bootsregal im Puerto Chico

Bootsregal im Puerto Chico

jeder eine andere Eierspeise mit Brot. Ich nutzte das freie WLAN und telefonierte über Whatsapp mit Frau und Sohn in Deutschland. Das funktionierte super gut. Während meines Telefonats setze sich ein Pärchen an den Nachbartisch. Deutsche! Man trifft ja fast überall Deutsche, aber hier war das schon recht selten. Auf dem Weg nach Puerto Rico hatten wir nur das eine deutsche Schiff am Steg der Isela Marina gesehen. Und genau von diesem Boot, der „Newfoundland“, kamen die beiden. Ein Unternehmer aus Mannheim mit seiner Begleitung. Er hatte 2015 im Rahmen der ARC den Atlantik überquert und war seit dem hier in der Karibik unterwegs. Jetzt hatte das Boot einen Wellenschaden und die beiden flogen an diesem Tag über San Juan (Puerte Rico) direkt zurück nach Frankfurt. Das Frühstück war sehr üppig und lecker. Wir verabschiedeten uns, gingen zurück an Bord und legten um 1050 Uhr ab. Der Wind drückte das Boot immer noch an den Steg. Der Katamaran vor uns war bereits weg. Volker dampfte in die Vorspring und bekam so das Isla_Pineros_PlotterHeck gegen den Wind weit vom Steg weg. Thomas stand auf dem Steg, löste die Vorspring und sprang am Bug auf. Wir wollten zunächst die Ostküste Puerto Ricos nach Süden abfahren. Der Wind wehte mit 14-24 kn aus SE, so dass wir kreuzen mussten. Ziel war zunächst die Insel „Isla Pineros“. Auf der Nordseite ist zwischen Riff und Huck ein Ankersymbol in der Karte. Auch in der Durchfahrt zwischen der Insel und dem Festland soll man ankern können. Unterwegs mussten wir das Großsegel reffen. Wir kamen nach 10 Nm um 1250 Uhr dort an und ankerten gleich in der Nähe des Riffs vor einem Isla_Pinerosschönen Sandstrand. Mit Schnorchelset erkundeten wir die Unterwasserwelt bis zum Sandstrand. Verglichen mit den Schildköten auf Culebra war hier nichts zu sehen. Die Enttäuschung über Puerto Rico war bei Thomas und Volker besonders groß. Sie wollten nicht das Risiko eingehen, hier noch mehr Tage ihres begrenzten Urlaubs zu vergeuden. Wir hätten ein Stückchen zurück segeln können und wären in der Marina Puerto del Rey

Isla Pineros

Isla Pineros

 

über Nacht geblieben. In dieser Marina war der Mannheimer. Er hatte sie wieder verlassen, weil sie so teuer war. Für einen langen Aufenthalt ist das natürlich auch ein mächtiges Kriterium. Somit war das für uns nicht unbedingt ein Grund dort nicht hinzufahren. Die Berichte und Beschreibungen zu dieser Marina waren durchweg positiv. Die zweite Möglichkeit wäre gewesen,  weiter bis Palmas del Mar nach Süden zu fahren. Oder gleich zur Insel Vieques. Wobei man auf Vieques bei dieser Windrichtung wohl nur zur Nordseite fahren kann. Dort gibt es allerdings nur einen Ort auf der Karte, an dem man ankern kann, nämlich in der Bahia de Mulas vor dem Ort Isabel Segunda.  Auf der Karte sieht das nicht sehr reizvoll aus. Die Ankerplätze im Süden versprechen da mehr, sind aber auch stark durch militärische Sperr-Gebiete eingeschränkt. Wie dem auch sei. Meine beiden Begleiter hatten sich in Culebra und dem „Dinghy Dock“ verliebt. Da half kein Argumentieren. Sie wollten zurück. Also holten wir um 14:30 Uhr den Anker auf und machten uns auf den Weg Richtung Osten. Direkter Weg 18 Nm. Unterwegs mussten wir mehrfach aus dem Wasser herausragenden Klippen und Untiefen ausweichen. Das Wasser ist hier überall sehr seicht. Mit ca. 28 m Tiefe hat das Gebiet fast Ostseecharakter. Schnell stellte sich aber auch heraus, dass wir den Kurs nicht halten können. Zu dem ungünstigen Wind und der Windabdrift durch unseren harten „Am Wind“-Kurs kam noch ein merklicher Strom, der uns Richtung Norden versetzte. 5 Meilen vor Culebra mussten wir noch einmal gute 6 Meilen Richtung Süden kreuzen. Auch der Wind wurde stärker und wir mussten das 2. Reff einbinden. Es war bereits 1830 Uhr, es wurde dunkel und wir kamen Culebra nicht merklich näher. Die Birne für unser Hecklicht war defekt. Also fuhren wir ohne Hecklicht. Bei dem Geschaukel  hätten wir beim Dinghy_Dock_NachtAustauschen der Birnen wahrscheinlich Teile verloren. Es war sowieso niemand auf dem Wasser. Um 1930 Uhr erreichten wir die Südspitze Culebras. Unter Motor fuhren wir vorbei am Riff und dann durch die Riffdurchfahrt in die Ensada Honda. Um 2020 Uhr lag der Anker auf 7m und wir wieder in der Nähe des Dinghy Docks. Volker und Thomas hatten das Dinghy so schnell abfahrbereit, dass ich mit meinen Logbucheinträgen noch nicht fertig war. Kurz darauf saßen wir im „Dinghy Dock“ an der Bar. Wir mussten auf einen Tisch warten. Es wurde auf einem Fernseher ein Football-Spiel gezeigt. Die Amerikaner gingen dabei ganz schön mit. So wie in Deutschland bei unseren Fußballübertragungen. Dabei fiel uns ein, dass heute in Deutschland die erstenDinghy_Dock_Live Bundesligaspiele des Jahres stattgefunden haben. Wir hatten wieder WLAN und erfuhren so das Ergebnis unserer Fußballmannschaft. Im ersten Spiel der Rückrunde haben wir in Gladbach 3:1 gewonnen. Das ließ die Stimmung noch weiter ansteigen. Nach dem Ende des Football-Spiels bekamen wir auch unseren Tisch und unser Essen.  Es war Wochenende und die angekündigte Liveband baute ihre Trommeln auf. Die Stimmung war super, wir aber irgendwann viel zu müde.

Puerto Rico, Fajardo

Culebra_Ausfahrt_RiffFreitag, der 22.1.2016. Wir standen früh auf, frühstückten etwas und machten uns um 9 Uhr auf den Weg zum „Turtel“-Schnorcheln. Dazu mussten wir mit unserem geliehenen Caddy wieder in Richtung Flamenco Beach fahren. Kurz vor dem Campingplatz geht eine

Straße links den Hügel hinauf. Wir mussten riesige Schlaglöcher umkurven.  Schon kurz darauf fuhren wir an der Tamarindo Beach entlang und hielten auf einem kleinen Parkplatz. Hier standen bereits ein paar Autos. Die vor uns liegende Bucht ist in Richtung Süden offen, aber durch ein Riff geschützt. Im Norden gibt es einen schmalen Durchgang und im Westen befindet sich eine Insel. Das Naturreservat Luis Pena Cay. Hier soll es also Schildköten geben? Wir zogen Flossen, Brille und Schnorchel an und machten uns im Wasser auf den Weg Richtung Riff und weg vom Ufer. Zunächst nichts, nur Sand und Gras. Ich dachte schon an einen Flopp. Vielleicht zu spät? Dann rief Thomas, dass er zwei gesichtet hat. Im gleichen Moment entdecke ich auch eine. Und so geht es weiter. Man könnte sagen Schildkröten (fast) ohne Ende. Bewaffnet mit der GoPro versuche ich die Bilder festzuhalten. Volker entdeckt einen schwarzen Rochen mit weißen Punkten. Das ist schon toll. Der Weg hat sich gelohnt. Auch das Riff bietet einiges, obwohl man sieht, dass hier Menschen bemüht sind die Korallen wieder „aufzuforsten“. Nach gut einer Stunde Schnorcheln ist Schluss. Wir fahren zurück und geben bei Carlos das Caddy ab. Den Rest des Weges laufen wir zu unserem Dinghy.
Um 1130 Uhr sind wir startklar. Den Anker bekommen wir nur mit Muskelkraft aus dem Wasser. Die Ankerwinsch versagt weiter ihre Arbeit. Unter Motor geht es durch die enge aber betonnte Ausfahrt zwischen dem Riff hinaus auf das offene Meer. Wir fahren noch mit dem Motor dem Riff folgend  Richtung Westen. Der Wind weht relativ schwach mit 10 kn aus E-NE. Plötzlich entdecken wir etwas an Backbord im Wasser. Sieht aus wie eine gekenterte Jolle. Wir fahren näher ran. Ein großes „Segel“  schwimmt im Wasser und am Fuß ist so etwas wie ein Surfboard befestigt. Eine komische Konstruktion, aber kein Mensch weit und breit in Sicht. Wir nehmen an, dass es sich um eine Art Messstation Salat_Hühnchenhandelt. Komisch nur, dass sie nicht markiert ist. Wir setzten die Genua und fahren mit raumen Wind und etwa 5 Kn Fahrt Richtung Puerto Rico mit Ziel Fajardo.  Es ist ein recht unangenehmer Schlingerkurs, aber uns geht es gut. Nach 17 Meilen passieren wir die Insel „Isla Palamiros“. Dieser Insel südlich vorgelagert eine weitere sehr kleine Insel,Palamiros_Sandinsel bestehend aus Sand und ein paar Palmen. Die Seekarte weist einen Ankerplatz auf der Westseite der Insel Palamiros aus. Wir haben noch etwas Zeit und beschließen einen Badestopp dort einzulegen. Um 1540 PalamirosUhr machen wir an einer Tagesboje fest. Wolken ziehen von Südosten auf und trüben das herrliche Bild etwas ein. Für ein Landgang reicht die Zeit nicht. Wir springen ins Wasser und machen uns danach sofort wieder für die Weiterfahrt bereit. Die Insel gehört einem Hotel, welches auf Puerto Rico selbst keinen Strandzugang hat. Die Gäste werden eine Meile mit der Fähre herübergebracht. Etwas südlich von uns herrscht im Sand am Palmenstrand ein regesPalamiros_Hotelstrand Treiben. Wir fahren nun bei bedecktem

Himmel weiter nach Fajardo. Es gibt dort fünf Yachthäfen. Die Villa Marina scheint uns die beste Wahl zu sein. Hier liegt man etwas stadtnäher und die Hafeneinrichtungen hören sich vielversprechend an. Per Funk auf Kanal 16 meldet sich niemand. Die Tankstelle in der Hafeneinfahrt soll 24 Stunden besetzt sein. Niemand dort. Auch das Hafenbüro an der Marina-Einfahrt sieht verlassen aus. Im

Fajardo mit Villa Marina rechts neben den Hochhäusern

Fajardo mit Villa Marina rechts neben den Hochhäusern

Hafen selbst fast nur Motorboote. Auf der Steuerbordseite ein Riesengestell, wie für eine Überdachung gemacht. Wahrscheinlich ist es auch dafür. Einige wenige freie Liegeplätze, die aber alle nach Privatanleger aussehen. Wir entscheiden uns diese Marina wieder zu verlassen und es in der nächsten zu probieren. Bei der Ausfahrt passieren wir die auf der Backbordseite liegende kleine Sea Lovers Marina und gleich daneben die etwas größere Puerto Chico. Beide Marinas sehen sehr voll aus. Wir möchten zu der „Isela Marina“. Eine Marina auf einer kleinen vorgelagerten Insel. Die Insel  ist von einem Riff umgeben und zwischen ihr und dem Festland sind die Wassertiefen zum Teil sehr gering. Wir fahren also vorsichtig in diese Richtung und versuchen wieder über Kanal 16 Funkkontakt herzustellen. Es meldet sich keiner. Als wir näher kommen, sehen wir am Kopf eines Steges ein anderes deutsches Boot liegen, die „Newfoundland“ aus Mannheim. Wir machen dahinter feste und Volker und ich wollen zum Hafenmeister gehen. Man kann erkennen, dass der Zugang zum Steg durch eine Tür gesichert ist. Deshalb scheint es sinnvoll zu sein, einen Mann an Bord

Vor Fajardo die Iseleta Marina

Vor Fajardo die Iseleta Marina

zurück zu lassen. Auf halben Wege kommt uns der Hafenmeister entgegen. Wir können nicht bleiben. Es gebe keinen Service mehr und er hätte Probleme mit dem Wasser. Wasser brauchen wir nicht, entgegnen wir. Er könne uns aber keine Zugangskarte zur Marina geben. Deshalb sei es unmöglich zu bleiben. Mit Käseresten im Mundwinkel wollte er uns nur loswerden. Wenn wir uns so die vergammelten und bröselnden Stege ansehen, dann wird es wohl auch das Beste für uns sein. Er gab uns noch den Hinweis, dass es so viele andere Marinas gäbe. Wir sollten gleich rüber in die relativ neue Sun Bay Marina fahren. Auf der Karte war allerdings eine Zufahrtstiefe von nur maximal 1,5 Meter eingetragen. Das sei kein Problem. Die Zufahrt sei betonnt und tief genug. Wir legten wieder ab und wollten die Sun Bay Marina probieren. Auch hier antwortete niemand auf Kanal 16. Wir sahen die Tonnen vor der Einfahrt und entschieden uns dann doch abzudrehen. Kann man so einem schmierigen unfreundlichen Hafenmeister glauben? Die Karten sind unser Maßstab. Später entdeckten wir den Hinweis auf der Karte „no guest wanted“. Super Tipp. In unserem Handbuch „A Cruising Guide to: Puerto Rico by Stephen J. Pavlidis“ erklärt der Autor die“ Iseleta Marina“ zu seiner Lieblingsmarina an der

Puerto Chico

Puerto Chico

Ostküste Puerto Ricos. Das waren jetzt 3 von 5 Marinas und es ging langsam auf 18 Uhr zu. Ab 1830 Uhr ist es dunkel. Wir gaben also Gas und fuhren zurück zu Marina Puerto Chico. Hier hatten wir am Außensteg einen Katamaran liegen sehen. Es war noch genügend Platz für uns. Wir legten uns dahinter. Nicht optimal, aber fest. Der Wind drückte uns auf den Steg und ein leichter Schwell bewegte das Boot am Steg auf und ab. Volker und ich gingen zum Hafenbüro. Auf dem Weg sahen wir, dass auch diese Marina fast voll belegt war. Die wenigen freien Plätze waren alle von Privatpersonen individuell hergerichtet. Das Hafenbüro war zu. Wir sahen Licht in einem anderen Büro und gingen dort hin. Das war so etwas wie eine Agentur für Ausflüge. Das Mädel war super freundlich, begrüßte uns, fragte woher wir kämen und was wir wollten. Wir schilderten unsere Situation und wollten wissen, ob wir in dieser Marina bleiben dürfen. Sie sagte, dass das Hafenbüro bereits seit 16 Uhr geschlossen sei und erst morgen um 8 wieder öffnet. Aber sie würde mit uns zum Sicherheitsmann an der Schranke zur Marinaeinfahrt gehen. Der würde wahrscheinlich El_Varadero_Terrassenur spanisch sprechen. So war es auch. Er fragte, wo wir lägen und gab uns anschließend sein ok. Prima, das wäre geschafft. Auf dem Marinagelände gab es ein nettes Restaurant. Das sollte für einen Ausflug heute Abend reichen. Als wir ankamen war es voll. Wir ergatterten noch einen Platz draußen an einem Stehtisch mit Hockern. Wir bestellten unsere Getränke und suchten dasEl_Varadero_Jaegermeister Essen aus. Während dessen wurde auf der Terrasse ein Platz frei und wir wechselten dort hin. Das Essen war prima, das Ambiente gut und später kam noch eine Liveband hinzu. Am Ende noch einmal Glück gehabt.

El_Varadero_Liveband

Isela de Culebra

Dinghy_DockDonnerstag, der 21.1.2016. Den heutigen Tag wollten wir auf dieser Insel verbringen. Nachdem wir wieder relativ früh wach wurden und gefrühstückt hatten, genossen wir Autopilot_Schmiergelzunächst den Morgen an Bord. Nachdem wir genug „gechillt“ hatten, nahm ich mir unser angefertigtes Ersatzteil für den Autopiloten vor und bearbeitete es mit dem Sandpapier. Da das Material aus Aluminium ist, gelang es mir nach etwa einer Stunde den Umfang soweit zu reduzieren, dass das Lager darauf passte. Nach dem Erfolgserlebnis legte ich das Teil erst einmal weg. Volker und Thomas hatten sich über die elektrische Ankerwinsch hergemacht, mit weniger Erfolg. EsLiegeplatz_vor_Dinghy_Dock war bereits 1130 Uhr als wir uns mit dem Dinghi wieder Richtung Beton-Steg aufmachten. Im Gepäck Schwimmzeug und Fotoapparat. Gegenüber vom Flughafen mieteten wir bei Carlos ein Auto. Wir entschieden uns für ein offenes Golf_CaddyGolfcaddy. Die Insel ist ja nicht so groß. Die erste Tour führte uns hinunter zur Südspitze, der Punta Soldado mit der Ensenada Melena. Die kleine Straße führte entlang der großen Bucht „Ensenada Honda“, in der unser Schiff lag. Die Straße endete auf einem Hügel und den Rest des Weges mussten wir laufen. Das unterhalb des Hügels liegendeEnsenada_Melena Gebiet schien noch einmal einem besonderen Schutz zu unterliegen. Nur zwei weite Autos standen hier oben.  In der unter uns liegenden Bucht schwammen Pelikane, andere stürzten sich aus der Luft senkrecht ins Wasser um Fische zu erbeuten. Ein einsames, aber schönes Fleckchen. Nach einem kurzen Spaziergang an der Westküste stiegen wir wieder den Hügel hinauf Punta_Soldadound fuhren zurück. Wir hatten Durst und hielten für ein kühles Getränk am Dinghy Dock, welches auf unserem Weg lag. Bei der Gelegenheit konnten wir einen Facharbeiter bei der Arbeit zusehen. Einem Gast war die Kreditkarte zwischen die Bodenbretter gerutscht. Um an die Kreditkarte heran zu kommen, musste ein Bodenbrett gelöst werden. Wir hatten ein wenig Bedenken, dass sich der Bart im Akkuschrauber verfangen könnte.Facharbeiter_Dinghy_Dock Es ist aber alles gut gegangen und der Gast hat seine Kreditkarte zurückbekommen. Nach diesen interessanten Einblicken in das Alltagsleben eines Culebraners fuhren wir zum Nordwestteil der Insel, der Flamenco Beach. Am Ende der Straße befindet sich ein großer Campingplatz. Der große Parkplatz davor war voll mit Autos, hier auf der Insel größtenteils Jeeps, und gleich daneben ein großer Parkplatz mit duzenden von Golfcaddy´s. Der Strand war gut besucht aber durch die Weitläufigkeit nicht voll. Im Scheitel der Bucht brach sich die vom Atlantik hereinrollende Dünung 3-4 Meter hoch. Zunächst inspizierten wir den Strand bis zum nördlichsten Punkt. Dort steht

ein bemalter Panzer halb auf dem Strand, halb im Wasser. Am Ende zogen uns die Dünungswellen an und wir stürzten uns in diese mächtigen Fluten um ordentlich durchgewaschen zu werden. Auf dem Rückweg nahmen wir einen Anhalter, einen etwas korpulenten, gemütlich aussehenden älteren Amerikaner mit. Er setzte sich zu Thomas auf die Rückbank und erzählte ihm von seinen heutigen Touren auf der Insel. Im Ort verließ er uns und wir fuhren noch zur Tankstelle auf der nördlichen Seite der Zugbrücke. Thomas war ganz begeistert von den Erzählungen des Amerikaners über die Schildkrötenbucht und wollte morgen dort unbedingt noch vor unserer Abfahrt schnorcheln gehen. Also machten wir den Benzintank etwas voller als verlangt. Öl für Liegeplatz_vor_Dinghy_Dock1unseren Außenborder bekamen wir hier auch. Das Caddy stellten wir am Betonpier, an dem unser Dinghi lag, ab und gingen noch kurz in den Supermarkt. Neben einigen frischen Dingen, wollten wir eigentlich unseren Biervorrat auffüllen. Es gab aber kein Bier. Dies wäre ein christlicher Laden und deshalb würde kein Alkohol verkauft. Das hat Jesus schon anders gesehen, als er unter seinen Jüngern Wein ausschenkte. Naja, noch haben wir einige Dosen und Flaschen an Bord. Zunächst brachten wir unsere Einkäufe an Bord. Um unsere Biervorräte an Bord zu Zwischenstopp_Dinghy_Dockschonen, fuhren wir im Anschluss zum Dinghy Dock. Das Abendessen war allerdings heute an Bord geplant. Volker hatte das Gehackte und das Hähnchenfleisch bereits am Morgen angebraten. Das Gehackte wurde heute in der Spaghetti Bolognese verarbeitet. Und für morgen Mittag war das Hähnchenfleisch für einen Salat geplant. Dafür hatten wir aus dem Supermarkt Paprika und Tomaten mitgebracht.

Spanish Virgin Islands, Culebra

Ueberfahrt_CulebraMittwoch, der 20.1.2016. Heute liegen fast 30 Seemeilen vor uns. Wir wachen früh auf und sind um 0900 Uhr bereit für die Abfahrt. Der Himmel ist blau mit einigen wenigen Wolken und von Wind keine Spur. Wir messen max. 3 kn. Durch die Flaute hat sich wahrscheinlich Bahati in der Nacht mehrfach um die Boje gedreht und nun liegt die große Boje irgendwo unterm Schiff und hat sich wahrscheinlich hinter dem Kiel verfangen. Den Motor zu starten, wäre zu gefährlich, da wir nicht wissen, ob sich die Leinen um den Propeller wickeln können. Wir machen die Leinen los und hoffen, dass sich das Schiff dabei von selbst löst. Dabei beobachten Thomas und ich zwei kleine Haie. Ich vermute, dass es sich hierbei um karibische Riffhaie handelt. Das will ich später mal nachschauen. Das Boot löst sich nicht. Und ich erwähnte es bereits gestern, Thomas ein Mann der Tat, springt zu den Haien ins Wasser. Das hat die Haie wohl sehr erschreckt. Sie waren danach nicht mehr zu sehen. Mit zwei kurzen Tauchgängen konnte er die Boje befreien und, nachdem er wieder an Bord war, konnten wir abfahren.Abfahrt_Caneel_Bay

Unter Motor und mit etwa 1kn Strom-Unterstützung fuhren wir mit ca. 6 kn durch den Pillsbury Sound Richtung St. Thomas. Weiter durch die Leeward Passage zwischen St. Thomas und Thatch Cay und später Hans Lollik Island entlang der NordküsteEinfahrt_Culebra2 (Atlantikseite) von St. Thomas. Man konnte einen schönen Sandstrand auf der Südseite der Insel Hans Lollik sehen. Die Karte zeigte ein vorgelagertes Riff mit vielen Untiefen. Es war zwar ein Anker eingezeichnet, aber wir trauten uns nicht zwischen das Riff und Ueberfahrt_Culebra1fuhren weiter durch den Bass Channel zur Westspitze von St. Thomas (Salt Cay Passage). Von dort konnten wir schon den südlichsten Punkt für die Ansteuerung der Isla de Culebra  anlegen. Der Wind frischte etwas auf und wehte zwischen 8 und 14 kn aus SE. Mit Groß und Genua und einem Raumschotkurs ging es die restlichen 10 Meilen weiter. Die Einfahrt zur Ensenada Honda auf der Insel Culebra ist wegen des Riffs betonnt. Man sollte peinlichst auf die Tonnen und die Navigationshinweise achten.Einfahrt_Culebra Nur mit der Genua und einem Vorwindkurs glitten wir lautlos in die große Bucht bis zum Scheitel, in dem sich auch die „Stadt“ und der Flughafen befinden. Der kleine Flughafen gilt als Einklarierungsort. Ein paar Schiffe liegen hier vor Anker. Genügend Platz für uns um einen geeigneten, nicht vom Ufer allzu weit entfernten, Ankerplatz zu finden. Auf 8 m Wassertiefe ließen wir den Anker Einfahrt_Culebra1an 25 Meter Kette nieder. Da unsere elektrisch Ankerwinsch ihren Dienst verweigert, sicherten wir die Kette mit unserer Kettenentlastung und einer zusätzlichen Leine, die an der Kette per Stoppersteg befestigt ist. Um 1515 Uhr waren wir nach 28 zurückgelegten Meilen hier klar vor Anker.Einklarieren_Culebra Das Einklarieren wollte ich schnell erledigen. Deshalb fuhren wir gemeinsam sofort an Land, entsorgten unseren Müll und warteten unter dem „Empfangszelt“ am Dinghi-Steg den Regenschauer ab. Zum Flughafen waren wir gute 20 Minuten zu Fuß unterwegs. Volker hatte Hunger und nörgelte den langen Fußmarsch über alles Mögliche herum. Am kleinen Flughafen angekommen klopfte ich an die Tür zum Customs-Office. Nachdem ich herein gelassen wurde und ich mein Anliegen kurz geschildert hatte, schickte man mich wieder vor die Tür, mit der Bitte, ich möge die dort angeschlagene Zolltür_CulebraRufnummer wählen und mich zunächst telefonisch anmelden. Ich wählte die Nummer, schilderte wieder mein Anliegen und in dem Moment öffnete sich erneut die Tür zum Customs-Office und ein Officer mit Telefon kam heraus und sagte mir, dass ich die falsche Nummer angerufen habe. Sehr witzig. Die zweite Nummer war weiter obenFlughafen_Culebra angeschlagen. Ich rief also dort an und hatte dann etwa ein halbstündiges Interview mit einem US-Officer. Er fragte Schiffs- und Passdaten ab, was wir an Bord hätten etc. Ich verstand nicht immer alles auf Anhieb. Er mich wohl auch nicht immer sofort. Alle Daten musste ich per internationalem Funkalphabet durchgeben. Das war das erste Mal nach meiner Funkerprüfung. Als er alles hatte, bat er mich zu warten. Ich müsse jetzt noch ins Customs Office und die Papiere ausfüllen sowie eine Crusing-License bezahlen. Er informierte den Officer vor Ort und verabschiedete sich danach von mir. Ich konnte jetzt ins Zollamt. Das Procedere war mir bekannt und die Formulare die gleichen wie in St. John. Der Beamte stellte mir die Crusing-License aus und nahm mir 37 US$ dafür ab. Glücklicherweise waren Thomas und Volker noch im Warteraum des Flughafens, da ich bar bezahlen musste und kein Bargeld bei mir hatte. Der Beamte erläuterte mir noch das weitere Verhalten im US-Gebiet. Meine Crusingerlaubnis ist bis zum 30. Juni gültig. Ich muss also in US-Gebieten nichts mehr zahlen. Wir befinden uns nun in einem von 4 Lokales_Bier_CulebraDistrikten Puerto Ricos und können uns in diesem Distrikt (Spanish Virgins und Ostküste Puerto Ricos) frei bewegen. Wenn wir in einen anderen Distrikt wollen, wäre das auch sehr einfach. In diesem Fall muss nur der Officer, mit dem ich eingangs am Telefon mein Interview führte, per  Telefon informiert werden. Er erteilt darauf die telefonische Erlaubnis. Ok, wir werden sehen. Zunächst sind wir hier nach gut einer Stunde fertig. Volker hat mächtig schlechte Laune und kann diesen ganzen „Quatsch“ nicht verstehen. Dazu kommt, dass nicht nur er am Flughafen von den Mücken an den Beinen völlig zerstochen wurde. Wir starten unseren Rückweg zum Betonsteg, an dem unser Dinghi liegt. In der Nähe des Flughafens gehen wir in eine Art Baumarkt und kaufen dort Sandpapier um unser Ersatzteil für den Autopiloten bearbeiten zu können. Direkt an der Straße kaufen wirZwischenstopp_Dinghy_Dock1 einem Jungen 3 Hähnchenburger ab, die er direkt dort auf einem Grill zubereitet. Davon bekommen wir Durst und wir wollen uns das Restaurant „Dinghi Dock“ ansehen. Als wir mit dem Dinghi an Land fuhren, hatten wir dieses Restaurant links neben der markanten Zugbrücke bereits gesehen. Es fällt auf, weil es sehr bunt ist und direkt am Wasser liegt. Das Dinghi Dock verdient seinen Namen auch dadurch, dass die meisten Gäste mit ihren Dinghis vor der Dinghy_Dock_CulebraSeeterrasse festgemacht haben. Wir trinken zwei lokale Biere und fahren danach zurück zum Boot. Am Abend setzten wir noch einmal zum Dinghi Dock über und nehmen dort unser Abendessen  zu uns. Das Essen war wieder sehr gut und damit auch der Ärger über das Einklarieren bei Volker vergessen. Nach dem Essen wurden wir wie üblich gefragt, ob wir noch einen Dessert wollen. Wir schauten uns die Dessertkarte an und kamen auf den Gedanken nach etwas typisch deutschem zu fragen. In der Karte hatten wir es nicht gesehen. So kam es zu unserem später mehrfach wiederholtem Dialog: Unsere Frage: „Do you have Jägermeister?“ Die Antwort: “Of course we have JaegermeisterJägermeister.“ Und diese Antwort bekamen wir nicht nur hier auf der kleinen 1.860 Selen großen Atlantikinsel. Woanders begegnete uns der Spruch: „Our housewine is Jägermeister“. Gutes Marketing!

Hebebrücke_Dinghy_Dock