Fort Louis Marigot, St. Martin

Heute, am Mittwoch, den 18.3.2015, ist mein 52.Geburtstag. In dem Alter ein ganz normaler Tag. Natürlich ist es schon ein wenig traurig so weit von der Familie entfernt zu sein. Aber es gibt ja gottseidank Mobiltelefone. Nur ruft mich an diesem Vormittag niemand an. Eigentlich komisch. In Deutschland ist es doch schon viel später. Dann erreichen mich merkwürdige SMS. Was denn mit mir los sei? Ob ich zum Islam konvertiert wäre? Bitte, warum denn das? Meine Frau bat mich um Rückruf und dabei konnte das Rätsel für mich gelöst werden. Wenn man meine Handynummer anwählte ging der Ruf erst gar nicht raus. Es kam sofort ein singender, oder treffender, rufender Muezzin. Wie kann so etwas passieren? Hacker? Meine Vermutung, dass beim Wechsel des Providers auch der Muezzin wieder verschwindet, hat sich schließlich am Nachmittag beim Erreichen des französischen Teils von St. Martin bestätigt. Damit liegt das Problem beim Provider und nicht an meinem Mobiltelefon. Deshalb musste ich mir nun keine Gedanken mehr über die Ursache machen.

Ansteuerung St. Martin

Ansteuerung St. Martin

Das Ausklarieren auf Anguilla erfolgte sehr schnell. Alle notwendigen Formulare waren bereits beim Einklarieren ausgefüllt worden. Die gute Dame musste nur die Papiere finden und sie abstempeln. Sehr angenehm! So konnten wir bereits um 10:15 Uhr den Anker auf holen. Die Fahrstrecke bis Marigot auf Saint Martin beträgt nur 14 Nm. Das lässt Spielraum für einen Besuch der Südküste Anguillas. Aus dem gesetzten Groß schaute uns eine große Kakerlake an. Oh nein! Bisher sind wir vom Ungeziefer verschont worden. Also machte ich mich mit dem Bootshaken auf die Jagt um das Misstding mit einem Schubs von Bord zu befördern. Aber die Viecher sind nicht doof. Trotz gutem Wind im Segel krabbelte das Tierchen immer weiter nach oben. Keine Chance es mit dem Bootshaken noch zu erreichen. Irgendwann hat es sich dann von alleine verabschiedet (hoffentlich). Beim Bergen des Segels war sie nicht mehr da. Nach dem Runden der Südwestspitze Anguillas steuerten wir die Cove Bay zum Baden an. Türkisfarbenes Wasser und ein toller Blick auf die hügelige Insel Saint Martin erwarteten

Cove Bay Anguilla

Cove Bay Anguilla

uns um 12:30 Uhr beim Ankermanöver. Hier blieben wir ca. 2 Stunden und setzten anschließend unsere Fahrt nach Marigot fort. Um das Dinghi nicht benutzen zu müssen und wegen des Einklarierens entschieden wir, in die Marina Fort Louis zu fahren. Auf Kanal 16 funkte ich das Hafenbüro an. Sofort meldete sich jemand und wir stellten um auf Kanal 14. Ich gab meine Schiffsdaten durch und nach wenigen Minuten kam der Dock-Master mit dem Dinghi. Er Fort_Louis_StMartinführte uns zu einem Liegeplatz und befestigte die Vorleinen an der Boje. Um 16:10 Uhr hatten wir die Bahati fest verzurrt. Bis dahin hat in der Marina alles super geklappt. Nur der Stecker für den Stromanschluss passte nicht, weder der kleine noch der große. Der Dock-Master versprach uns einen Adapter zu bringen. Das klappte erst nach Stunden und mehrmaligem Nachfragen. Auch die Dame im Marina-Büro hatte an diesem Tag ihre freundlichen Gesichtszüge zuhause gelassen. Aber das Einklarieren, auf den französischen Inseln immer am Computer, funktionierte reibungslos. Die Anmeldung in der Marina wurdeFort_Louis_StMartin2 danach auch zügig abgewickelt. Meine Nachfrage, ob es, wie in der Literatur beschrieben, nur hier möglich sei auch wieder auszuklarieren, wurde mit einem eindeutigen Ja beantwortet. Später stellte sich heraus, dass dies nicht richtig ist. Soweit waren jetzt erst einmal wieder die Formalitäten erledigt. Wir machten uns fein und wollen unsere neue Umgebung erkunden. Das Fort auf dem Hügel schauen wir uns morgen an. Wir schlenderten durch den Ort (Hauptstadt von Saint Martin) bis zur Marina La Royale. Diese Marina liegt Marina_Marigot_Laguneinnerhalb der Lagune und ist von netten Restaurants und Geschäften umgeben. Auf unserem Weg wurden wir mehrfach angesprochen. Wir suchten zunächst eine gemütliche Bar und entschieden uns für das „Spinnaker“. Hier hatte uns ein Hamburger „Animateur“ angesprochen. Wir sagten ihm, dass wir zunächst nur etwas trinken wollen. Das Lokal hatte nette Sitzgruppen direkt am Wasser. Das gefiel uns. So tranken wir hier zunächst einen Cocktail und quatschten ein wenig mit dem Hamburger. Letztendlich entschieden wir uns aber nicht dort zu essen.Marigot_Spinnaker Das Lokal erschien uns zu groß und ungemütlich. Michael sagte dies dem Hamburger „Geschäftsführer“, behauptete er (!), dem dabei zunächst die Gesichtszüge entglitten. Nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen und empfahl uns dann das „Le Tropicana“ als das beste am Ort. Es war nur einige Meter entfernt und war sehr gut besucht. Trotzdem erhielten wir einen schönen Tisch und wurden anschließend nicht enttäuscht. Ein tolles Geburtstagsessen.