Nanny Cay Marina, Crewwechsel

Sonntag, der 31.1.2016. Nach einem üppigen Frühstück ohne Volkers Hilfe, es gab drei Kekse und Kaffee, ging ich frisch ans Werk. Innen fegen und putzen, Toiletten schrubben,

Ehrenplatz für Bahati-Bild

Ehrenplatz für Bahati-Bild

Herd und Umgebung entfetten und aufräumen. Zwischendurch ging ich zur Budget Marina und kaufte eine neue Fußpumpe. Die alte konnte ich zwar noch reparieren, aber zu viele Plastikteile sind bereits abgebrochen. Dabei ergatterte ich auch noch fünf Quetschhülsen für die Verbindung zur Mast-LED. Die Lüsterklemme würde mir früher oder später wegrosten. Außerdem bekam ich dort die Nummer vom Gas-Mann Mr. Thomas. Ich sollte ihn anrufen. Er würde kommen, die leere Flasche abholen und sie am nächsten Tag voll wiederbringen. Nur für das Ankerproblem konnte ich am Sonntag niemanden ansprechen. Während meiner Reinigungsorgie kam eine Nachricht über das freie WLAN: Deutsche Handballer sind Europameister! Herzlichen Glückwunsch. Leider habe ich alles nur am Rande verfolgen können. Nachdem ich die Wetterstation auf den Außensensor eingestellt hatte und für den Autopiloten die Response, d.h. die Steuergenauigkeit, herunter gesetzt hatte, wagte ich mich an das Kabel am Mast. Mit den Quetschklemmen verband ich die Kabelenden nicht

Nach der Cockpit-Politur

Nach der Cockpit-Politur

ganz ohne Probleme. Es klappte aber. Darüber hatte ich einen Schrumpfschlauch gestülpt, den ich jetzt noch erhitzen musste. Eigentlich ist der Schlauch etwas zu groß, aber auch das funktionierte einigermaßen. Abschließend wickelte ich noch viel Isolierband um die Verbindungsstellen und schob sie in den Mast. Jetzt konnte ich noch nicht testen. Im Hellen sieht man das Licht nicht. Gebannt wartete ich auf den Abend. Und, um dies vorweg zu nehmen, die Lampe funktionierte (Gott sei Dank). Der Gas-Mann kam auch zwischendurch und holte die leere Flasche ab. Den Badspiegel in der vorderen Nasszelle klebte ich auf Volkers Bitte nochmals fest. Damit waren die kleineren Reparaturen größtenteils erledigt. Am Abend gab es eine Portion Spaghetti mit Pesto und Parmesan.

Montag, der 1.2.2016. Heute erweiterte ich mein Frühstück um ein paar Scheiben Käse. Ansonsten blieb es bei Keksen und Kaffee wie am Sonntag. Für die neue Besatzung bereitete ich die Zimmer vor, legte die Schwimmwesten heraus und verstaute die dicken Nanny_Cay_Liegeplatz2Bettdecken, die hier normalerweise nicht zum Einsatz kommen, bei den Segeln unterm Bett in der Vorschiffkoje. Im Marinabüro fragte ich nach einem Service für unsere Ankerwinsch. Ich bekam eine Telefonnummer, die ich auch anrief. Auf dem Anrufbeantworter hinterließ ich meine Telefonnummer und auch den Liegeplatz des Schiffes. Es kam niemand und es meldete ich auch niemand. Die neue Crew meldete per SMS ihre Landung auf Beef Island für 1345 Uhr an. Es war noch Zeit für andere Arbeiten. Die Toiletten hatte ich über Nacht geölt. Unten war alles Tip-Top. Also ging ich an die Aufbauten und reinigte zunächst den Gelcoat. Zwischendurch kam Mr. Thomas mit meiner aufgefüllten Gasflasche. Er bekam 35 US$ dafür und ich hatte hier keine großen Wege auf Tortola zu fahren. Das Cockpit polierte ich anschließendNanny_Cay_Liegeplatz1 noch. So ein Glanz blendete mich fast schon. Die Crew meldete sich erneut. Der Taxifahrer wolle für den Zwischenstopp am Supermarkt und den Transport der Lebensmittel 35 US$ extra haben. Sie hatten das schon positiv entschieden, obwohl es wirklich sehr ärgerlich ist. Andererseits hätten wir von hier für ein Taxi wahrscheinlich noch einiges mehr zahlen müssen. Bei dem Anruf fiel mir ein, dass ich vielleicht zur Begrüßung noch einige kalte Flaschen Bier holen sollte. Ich ging also in den Supermarkt der Marina und kaufte 10 kalte Flaschen Bier. Um 1530 Uhr kam die Meute dann endlich an. Wir räumten die Kisten mit Lebensmittel draußen am Steg aus und ließen die Verpackungen ebenfalls draußen. Häufig versteckt sich Ungeziefer oder Eier von Ungeziefer in diesen Verpackungen. Und ich habe ein Horror vor solchen blinden

Ulli, Wolfgang, Christoph und Peter

Ulli, Wolfgang, Christoph und Peter

Passagieren. Nachdem die Lebensmittel verstaut waren, wurden die Taschen in die Kabinen verteilt. Ulli gab mir seine ausgepackte Tasche um sie unter der Sitzbank zu deponieren. Sie war noch halb voll. Ersatzkleidung, Regenjacken, lange Hosen etc… Mir fehlen die Worte. Ich habe in den letzten zwei Wochen vier T-Shirts, zwei kurze Hosen und ein paar Unterhosen benötigt. Mehr ist mehr als überflüssig, zumal wir für wirklich schlechtes Wetter Ölzeug an Bord haben. Naja. Wir tranken unser Begrüßungsbier und danach richteten sich alle ein. Am Abend ging es in das Marina-Restaurant Peg-Legs mit einem Abschlussbesuch an der Strandbar.

Wrack „Rhône“ am Abschiedstag

Samstag, der 30.1.2016. Kaum zu glauben, aber die zwei Wochen sind schon wieder um. TortolaDer Flieger von Volker und Thomas startet allerdings erst heute Abend um 1920 Uhr ab Beef Island. So war noch Zeit für einen Abstecher zum Wrack „Rhône“ vor Salt Island. Um 0930 hieß es Anker auf. Bei 5kn Wind aus SE ließen wir die Segel eingepackt. Um 1015 Uhr machten wir nach 2 Nm an einer der vielen Bojen im Bereich des Wracks fest. Hier herrscht strenges Ankerverbot. Das 2.434 t große Post-Schiff liegt hier in der Nähe der Felsen von Salt Island, an denen es am 29.10.1867 in einem Hurrikan zerschellte und in zwei Teile brach auf ca. 10 m Tiefe und ist auch beim Schnorcheln gut zu sehen. Neben dem Wrack bietet aber auch der Felsen schöne Korallen und viele Fische. Gleich beim Sprung ins Wasser beobachteten uns 8 junge Thunfische mit gelber Schwanzflosse. Nach einer guten Dreiviertelstunde wurde uns kalt und wir schwammen zurück zum Boot. Um 1230 Uhr legten wir bei schwachem Wind bis 7 kn und viel Platz, fast alle Bojen waren frei, unter Segel ab. Dadurch, dass wir wieder einen Raumwindkurs zu fahren

hatten, bargen wir das Großsegel gleich wieder. Mit gemütlichen 3 kn segelten wir der Nanny Cay Marina auf Tortola entgegen. Gegen 1500 Uhr machten wir an der Tankstelle Einfahrt_Nanny_Cayfest und füllten 17 Gallonen (3,7854 l = 64,35 l) Diesel nach. Für über 30 Stunden Motorzeit entspricht das einem Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 2 Litern pro Stunde. Nicht schlecht. Der Tankwart organisierte uns einen Liegeplatz in der Marina. Volker fuhr ein perfektes Anlegemanöver rückwärts an den Liegeplatz Dock C Nr. 17. Ich ging zur Anmeldung und bestellte ein Taxi für 1630 Uhr. Volker und Thomas kümmerten sich um Strom und Wasser. Seit 2 Wochen das erste Mal wieder an der Steckdose. Die beiden packten und genossen anschließend die tollen sanitären Anlagen hier in der Marina. Abschließend war noch Zeit für zwei RumNanny_Cay_Tankstelle Punch an der Strandbar in der Marina. Dann kam auch schon das Taxi. Das war es dann mit den beiden lustigen Vögeln. Ich hatte jetzt Zeit mich auf die nächste Besatzung einzurichten. Zunächst wollte ich die Wäsche erledigen. Handtücher, Bettwäsche und einiger meiner Sachen musste ich in zwei Maschinen verteilen. Nach einer halben Stunde konnte ich alles in einen Trockner packen und eine halbe Stunde trocknen. Einige Teile waren nicht völlig Nanny_Cay_Liegeplatztrocken. Diese hängte ich im Schiff auf, da die Nacht draußen immer feucht ist. Am Abend gönnte ich mir einen Besuch im Marina-Restaurant Peg Legs. Es gab Tuna-Saschimi und Schweinefilet, dazu ein gepflegtes Carib und eine Flasche Pellegrino. Alleine Essen zu gehen ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Den weiteren Abend verbrachte ich mit diesen Berichten. Keiner der mit mir den Sieg von Angelique Kerber bei den Australian Open feiern wollte. Auch den Sieg meiner Fußballmannschaft musste ich alleine feiern. Und morgen können die Handballer noch Europameister werden. Was für ein Wochenende.

West End (Sopers Hole), Tortola

Mittwoch, 27.1.2016. Wir sind nicht ganz schlüssig, ob wir noch einmal auf St. John in einer Bucht ankern oder gleich bis West End (BVI) durchfahren wollen. Aber die Entscheidung hat noch Zeit. Zunächst möchte Thomas noch etwas lesen und Christmas_Bay_Lesenschnorcheln. Ich nutze die Zeit um den elektrischen Autopiloten zusammen mit Volker einzubauen. Gut, dass wir mit der Steuerkette und den Spannern unsere Erfahrungen gemacht haben. Wir prüften den Kettenlauf und stellen fest, dass die starren Spanner in das Zahnrad vom Autopiloten laufen. Bei einem Vollausschlag reißt an dieser Stelle das Zahnrad des Autopiloten den Kettenspanner durch. Wir justierten die Ketten neu und spannen sie etwas nach. Sieht jetzt prima aus. Anschließend gingen wir noch gemeinsam Schnorcheln und trafen tatsächlich auf eine Schildkröte. Beim Schnorcheln fällt mir auf, dass die Gummiabdeckung um das Sail Drive sehr lose ist und nur noch die Vorderkante diese Manschette festhält. Allem Anschein nach hat diese Gummimanschette keine abdichtende Funktion. Das Schiff ist im Inneren trocken. Trotzdem mache ich mir Sorgen. Ich versuche Nelson, der unsere Unterwasserschiffüberholung organisiert hatte, anzurufen. Er nimmt nicht ab. Beim späteren zweiten Versuch klappt es. Ich schildere ihm die Situation auf Englisch so gut ich kann. Er versteht es nicht richtig. Ich sage, dass ich ein Unterwasser-Bild  mit der GoPro mache und es ihm später schicke.

Christmas_Bay_Abfahrt Um 1230 Uhr legen wir mit Ziel Cruz Bay auf St. John ab. Dort wollen wir diesmal ausklarieren. Der Wind kommt aus NE mit 15-20 kn und wir reffen bei dem „Am Wind“-Kurs das Groß (2. Reff) und auch die Genua. Das Schiff macht gute Fahrt und lässt sich leicht steuern. Den elektrischen Autopiloten testen wir beim Start. Er surrt wie ein St_Thomas_KappeKätzchen. Nach 4 Nm sind wir um 1320 Uhr am Anleger vor dem Zoll in der Cruz Bay. Ich gehe hinein und teile den Beamten mit, dass ich ausklarieren möchte. Die Antwort: „No checkout, just check in the BVI“. Super! Ich springe zurück auf´s Boot und scheuche die Beiden auf.  Die wollten es sich wieder gut gehen lassen, während ich mich mit den Beamten quäle. Diesmal haben sie Pech gehabt. In den Karten und Büchern finden wir auf St. John keine Bucht mit einer Bar oder einem Restaurant. Da wir gestern Bordessen hatten, wollen wir heute wieder andere für uns kochen lassen. Wir beschließen direkt nach Sopers Hole, auch Einklarierungshafen, zu fahren. Als wir die Caneel Bay passieren, fliegt mir die „St. Thomas“-Kappe weg. Es ist nur die Genua gesetzt und Thomas schafft es nach drei Wenden, die Kappe tatsächlich wieder zurück zu holen. Das war glücklicherweise nur möglich, da die See, durch die Insel St. John geschützt, kaumSopers_Hole Wellen hatte. Mit bis zu 25 kn Wind geht es nur mit der Genua weiter nach Sopers Hole. Dort kommen wir um 1530 Uhr, nach insgesamt 15 Nm, an und machen an einer Boje fest. Das Dinghi wird von Volker und Thomas fertig gemacht, während ich mir die notwendigen Papiere für das Einklarieren zusammen suche. Der Zoll ist auf der Nordseite der Bucht. Der Besuch dort ist wirklich nicht spaßig. Zwei lange Formulare und ein unfreundliches Interview beim Zoll: „Haben sie Tiere an Bord?“, “Nein.“, “Was macht ihr Hund?“, “ Ich habe keinen Hund.“, “Und ihre Katze?“, “Ich habe keine Katze.“, “Und der Papagei?“, “Der was?“….Weitere 4 Formulare waren

noch für „Immigration“ auszufüllen. Danach musste man zur Kasse laufen, dort bezahlen und anschließend mit der Quittungen zurück zur Immigration. Danach erst gab es die Pässe zurück. Das hat gut eine Stunde gedauert. Thomas hatte die Aufgabe bekommen, das Bild von unserer Sail Drive Manschette unter Wasser für Nelson zu machen. Dabei hatte er sich wohl zweimal den Kopf am Propeller gestoßen. Die Bilder waren aber prima. Volker sollte im Scaramouche einen Tisch reservieren. Das war wohl zu früh und hatte deshalb noch nicht geklappt. Die Unterwasserfotos mailte ich Nelson. Kurze Zeit später kam die Antwort per Mail. Wir hätten ihn kurz sehr erschrocken. Aber die Gummimanschette hat lediglich die Aufgabe Muscheln und Algen vom Sail Drive fern zu halten. Wir sollten in Sopers Hole einen 3M Sealant 5200 (eine Art Silikonkleber)Scaramouche kaufen und in einer Bucht unter Wasser das Gummi wieder ankleben. Der Kleber wäre für Unterwasserarbeiten ausgelegt, muss allerdings 24 Stunden trocknen und angepresst werden. Dazu schlug er vor, zwei Leinen unter dem Schiff durchzuziehen und damit die Gummimanschette anzudrücken. Hörte ich logisch und relativ einfach an. Den Kleber können wir morgen hier kaufen und danach in den Great Harbour auf Jost van Dyck fahren. Dort können wir die Arbeiten durchführen und sicher Scaramouche_Italienerinauch die 24 Stunden verweilen. Ich war wieder etwas beruhigter, telefonierte mit dem Restaurant Scaramouche und bestellte für 2000 Uhr einen Tisch. Für die Boje wurden zwischenzeitlich, wie üblich, 30 US$ kassiert. Wir machten uns um 1900 Uhr auf den Weg zum Scaramouche um an der Bar im Erdgeschoss zunächst einen Aperitif zu nehmen. Wie im November bediente die leicht lispelnde junge Italienerin mit ihrer Löwenmähne. Volker hatte sie in Herz geschlossen. Wir bestellten einen Hendricks Gin mit Tonic und Gurke. Um 2000 Uhr wurden wir nach oben geleitet. Die Preise waren, selbst für BVI-Verhältnisse, gehoben. Volker und ich bestellten zur Vorspeise Calamari. Einen so weichen und gut schmeckenden Tintenfisch hatte ich bisher noch nie gegessen. Auch das Hauptgericht, bei mir und Thomas Scampi auf Chili-Tagliatelle, war hervorragend. Unseren Digestif nahmen wir, in Anbetracht der Preise, an Bord.

Norman Island

Norman_Island_Regen3Samstag, der 5.12.2015. Und schon ist es wieder so weit. Wir müssen heute Abend Norman_Island_Regen1wieder in der Manuel Reef Marina sein. Am Sonntag ist der Rückflug. Auf dem Rückweg soll es einen kleinen Umweg über Norman Island geben. Aus diesem Grund sind wir heute früher auf den Beinen. Beim Check der Bilge stelle ich fest, dass dort Wasser drin ist. Ich mache die Bilge sauber. Auch die Bremse vom Steuerrad scheint nicht zu funktionieren. Vor Anker, bzw. Boje bewegt sich Rad und Ruder. Udo und ich begutachten das System. Norman_Island_Regen2Machen können wir nichts. Das Steuerrad lässt sich nicht abnehmen. Die Schweißnähte am Rad sehen nicht original aus. Und Schweißnähte haben uns auf der Atlantiküberquerung schon Neven gekostet. Um 0950 fahren wir los. Als wir den Sir Francis Drake Kanal erreichen, setzen wir die Segel. Am Horizont wird es bedrohlich dunkel. Wir kreuzen hier gegen den Wind zwischen St. John (US Virgins) und Tortola und können nicht viel Leeraum schaffen. Zum Umkehren ist es zu spät. Wir bergen die Segel und fahren unter Motor. Kaum sind wir fertig damit, geht es auch schon los. Die Sicht wird so schlecht, dass ich die Positionslampen anmache. Mein Bruder steht am Steuer und klagt über die ihn hart treffenden Regentropfen. So schnell wie das Unwetter aufzog, zieht es auch wieder ab. Bei herrlichem Wind und glatter See kreuzen Norman_Island_The_Brightwir bis in die Bucht „The Bright“ auf Norman Island. Gleich am Eingang der Bucht machen wir vor wunderschöner Kulisse an einer Boje fest. Hier verbringen wir faullenzend den letzten Nachmittag unseres Törns rund um Tortola. Heute waren es bis hier her auf der Kreuz 12 Nm. Die Manuel Reef Marina ist nur noch 5 Nm entfernt und bei achterlichem Wind werden wir dafür nur knapp eine Stunde benötigen. Um noch bei Tageslicht in der Marina festmachen zu können, segeln wir um 1600 Uhr los. Um 1710 Uhr ist das Boot wieder auf seinem alten Platz in der Marina. Am AbendBar_Peg_Leg_Abschluss gehen wir zu Fuß zur Nanny Cay Marina in das Restaurant Peg Leg´s. Der Weg entlang der Küstenstraße ist beileibe nicht gut zu gehen und im Dunkeln nicht ungefährlich. Für den Rückweg haben wir ein Taxi bemüht. Den Fahrer haben wir gleich für den nächsten Tag für den Flughafentransfer bestellt.

Soper´s Hole

Freitag, der 4.12.2015. Auch heute schlafen wir aus und frühstücken gemütlich. Iris möchte noch einmal an Land. Ich bleibe als einziger zurück an Bord. Auf dem Rückweg GreatHarbour_Mosquitofahren die Drei bei Thomas und Wayne´s Schiff „Mosquito“ zur Verabschiedung vorbei. Ich kann sie von Bord aus beobachten. Danach machen wir alles seeklar und verlassen Great Harbour um 1100 Uhr. Auf der Überfahrt Richtung Sopers Hole an der Westspitze Tortolas werde ich im Dinghi mit Kamera ausgesetzt. Fotoshooting für unsere Bahati in Aktion. Nur die Sonne kommt nicht immer voll durch die leichte Bewölkung. Der Wellengang und die Windstärke sind optimal. Der Wind weht wieder mit 4-5 Bft. aus Ost. Die Fotos werden ganz ordentlich.

Nach ungefähr 10 Schlägen werde ich wieder an Bord geholt. Wir fahren weiter nach Sopers Hole und bekommen so ganze 10 Nm auf die Logge. Von weitem sieht die Marina und Bucht voll aus. Als wir näher kommen, erkennen wir, dass höchstens 60% der Plätze Sopers_Holebelegt sind. Entsprechend können wir uns eine Boje aussuchen. Um 1355 Uhr, gerade festgemacht, geht wieder ein heftiger Regen nieder. Als es aufreißt, setzen wir mit dem Dinghi über, melden uns im Marina Büro an und zahlen wieder unsere 30 US$. Die Hafenpromenade ist nicht besonders lang und darüber hinaus nicht viel zu sehen. An der Marina-Sopers_Hole_PussersBar (Pussers Landing) bestellen wir einen Cappuccino. Das war ein Fehler. Wir gehen noch ein wenig bummeln und shoppen, fahren danach zurück zum Boot. Irgendwann muss man sich von den Strapazen des Tages erholen. Zum Abendessen geht es erneut rüber. Wir suchen nach einem Restaurant und finden nichts als das Pussers Landing. Ich bestelle Pizza und bekomme eine riesige Portion. Ich erwähnte es bereits: typisch amerikanisch. Nach dem Essen mussten wir ein Verdauungsspaziergang machen. Wir kamen zum Scaramouche. Zu erkennen war nur die Bar im Erdgeschoss.Scaramouche Gegen einen kleinen Drink hatte keiner etwas einzuwenden. Es stellte sich heraus, dass im 1 Geschoss das Restaurant ist und man hier feine italienische Küche serviert. Schade, zu spät. Beim nächsten Besuch gehen wir hier Essen. Sinnvoll ist eine telefonische Reservierung unter +1(284) 495 3443.

Marina Cay, Tortola

Gorda_Sound_BojeMittwoch, der 2.12.2015. An diesem Morgen ist das Wetter besser und wir fahren noch einmal an Land. Wir durchstreifen das Bitter End Resort, entsorgen den Müll in einem Gorda_Sound_BitterEndMüllschiff und rufen über das freie WLAN noch E-Mails und sonstige Nachrichten ab. Ein schöner Ort, der als bestes Wassersportrevier der BVI´s beworben wird.Gorda_Sound_DinghiDock Das liegt sicher auch an der vom Riff gegen Wellen gut geschützten Lage. Dennoch ist der Gorda Sound hier offen und bietet dadurch an vielen Stellen guten Wind für Kiter und Surfer. Vorbei an der Saba Rock Insel führt eine betonnte Fahrrinne durch das Riff Richtung Osten. Diese Fahrrinne sollte nur von Ortskundigen genutzt werden. Wir werden die Rinne nicht ausprobieren sondern wollen  zurück durch die nördliche Riffdurchfahrt den Sound verlassen. Um 1100 Uhr ist es wieder so weit. Wir legen ab mit Ziel Marina Cay in der Nähe des Flughafens, Beef Island auf Tortola. Bei unserem BVI-Törn fahren wir letztendlich gegen den Uhrzeigersinn um die Hauptinsel Tortola. Die 4 Bft. kommen heute aus SE-E. Ohne Reff geht es die 11 Nm nach Marina Cay.

MarinaCay

Wolkenfelder MarinaCay_Regenziehen erneut auf und bevor wir dort festmachen können geht ein heftiger Regen nieder. Bei 30 Grad Lufttemperatur lässt sich dieser Regen aber ertragen. Um 1325 Uhr haben wir unsere Bahati an einer BojeMarinaCay_Liegeplatz festgemacht. Marina Cay ist eine kleine Insel mit einem kleinem Hotel, die Zimmer am Hang auf der Insel verteilt, Restaurant mit Bar, einem Geschenkeladen und einer Tankstelle mit britischer Telefonzelle. Beim Rundgang über die Insel sehen wir schon wieder die muskulöse Tätowierte. Scheinbar haben wir die gleiche Route gewählt. Die berühmte Robb White Bar auf dem Hügel der Insel war bei unserem Besuch geschlossen. Es sah aber auch nicht danach aus, als wenn sie jemals wieder öffnet. Vom Hügel hat man auf jeden Fall einen schönen Blick.

MarinaCay_Restaurant

Umgeben ist das Inselchen von einem Riff. Bei der Ansteuerung sollte darauf geachtet werden.MArinaCay_StrandRiff Aus der Luft ist das ein atemberaubendes Bild. Beim Anflug auf den Flughafen von Tortola besteht die Möglichkeit dieses Bild mit eigenen Augen zu sehen. Aber auch hier unten erzeugen die kräftigen Farben der Gebäude zusammen mit Meer und Palmen eine wunderschöne karibische Komposition. Der Geschenkeladen bietet neben T-Shirts mit Totenköpfen und vielen anderen Kleidungsstücken auch viel Nippes und vor allem den Pussers Rum und dazu separate Flaschen als Ergänzung für den Pussers Rum Punch, dem Painkiller. Wir haben natürlich auch was mitgenommen. Bereits am Nachmittag testeten wir die Bar im Restaurant MarinaCay_Sonnenuntergangund reservierten gleich für den Abend einen Tisch. Die Bar hat uns sehr gefallen. Während Udo am Strand seine e-Mails bearbeitete fuhr ich mit Volker und Iris zurück zum Boot. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir zurück und erwarteten in den Liegen am kleinen Strand vor dem Restaurant dieses Naturschauspiel. Das ist hier sozusagen der Platz an der Sonne. Wer dies nicht genießen kann, der sollte sich den Weg in die Karibik sparen.
Das Restaurant bietet, wie fast alle Restaurants hier, amerikanische Küche um einige karibische Gerichte ergänzt. Das Essen war ordentlich aber langePainkiller nicht so gut wie der Painkiller.

Beef Island, Tortola, BVI

Unsere Flugdaten für Mittwoch, den 25.11.15:Flieger

DUS -> CDG mit AirFrance von 6:40 bis 7:55
CDG -> SXM mit AirFrance von 10:45 bis 14:50
SXM -> EIS mit Winward von 18:30 bis 19:15

Das heißt 3:30 Uhr aufstehen, 4:00 Uhr Abfahrt und kurz vor 5 sind wir, Volker und Iris, Udo und ich, am Düsseldorfer Flughafen. Eine Anreise, auf die man sich nicht freut. Aber trotzdem, wir erinnern uns, schneller als wochenlang unter Segeln anreisen. Das Gepäck wird bis St. Maarten durchgecheckt und in BoardingParis ist kein Flughafenwechsel, wie beispielsweise bei einer Anreise nach Guadeloupe (Inlandsflug), nötig. Und auch in St. Maarten werden wir unser Gepäck sofort wieder los. Einchecken bei Winward ist bereits möglich. Wir haben gute dreieinhalb Stunden Aufenthalt.Yamaha_Shop1 Udo erinnert sich an seine Ersatzteilbestellung bei Yamaha, ein Zahnrad für das Getriebe des Außenborders. Das war am 16. April. Bezahlt ist das Teil, aber im Frühjahr nicht mehr rechtzeitig beim Händler eingetroffen. Mit einem Taxi fahren wir zum Händler. Ich bin neugierig auf des Gesicht und die Reaktion des Mitarbeiters und gehe mit ins Geschäft.Yamaha_Shop2 Es dauert ein wenig bis der Ersatzteillagerist aufgetrieben ist. Er schaut sich die Quittung an und verschwindet ohne nennenswerte Reaktion und kommt auch nach kurzer Zeit mit einem Minizahnrad wieder. Alles wie gewöhnlich. So etwas kommt hier entweder öfter vor oder es liegt daran, dass Caribeans sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir steigen wieder ins wartende Taxi und fuhren zurück, lassen uns in der Pelikan-Bucht an der Beach Bar Bucaneer absetzen.Bucaneer Ein paar Chicken Wings und ein, zwei Carib lassen dann erstmals wieder ein wenig Karibikfeeling aufkommen. Unser Taxi holte uns rechtzeitig zum Weiterflug ab. Mit einem kleinen Islandhopper ging es dann in knapp einer Stunde über den dunklen Atlantik zu den BVI´s, Beef Island. Wieder mit dem Taxi legten wir den knapp einstündigen Weg vom Flughafen zur Manuel Reff Marina (Road Town) mit Zwischenstopp für einen „Noteinkauf“ zurück. Der Noteinkauf bestand aus ein paar Dosen kaltem Bier, Chips

und ein paar Flaschen Wasser. Um 19:40 Uhr Ortszeit (0:40 MEZ), gute 20 Stunden nach unserer Abfahrt in Dortmund, betraten wir nach 7 Monaten wieder unser Schiff. Für eine Bestandsaufnahme war es draußen zu dunkel. Im Inneren schien alles die lange Zeit gut überstanden zu haben.