Montag, 29.09.2014, 1200 Bordzeit (MEZ), Position: 36° 22′ N und 010° 48′ W

Etappe6_MoAm Sonntag legten wir um 0845 in Lissabon bei bedecktem Himmel ab. Währen der Fahrt auf dem Tejo verzogen sich die Wolken. Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten sind vom Fluß aus schön anzusehen.Lissabon Das Flußwasser hingegen ist eine Brühe. So waren wir froh, als wir endlich auf dem offenen Atlantik waren und das Wasser immer blauer wurde. Wie vorausgesagt hatten wir wenig bis keinen Wind. Der große Ozean sah aus wie ein riesiger Ententeich. Unser elektrischer Autopilot machte anfangs etwas fremde Geräusche, aber er verrichtet seinen Dienst. Kurs 206° und 700 Nm. Lesen, faulenzen, sonnen, essen. SchifffahrtBis 2100 Uhr fuhren wir längst durch die Verbindung der Verkehrstrennungsgebiete vor Lissabon und Gibralta. So gab es wenigstens noch einige Begegnungen mit Tankern und Frachtern. Aber nicht näher als 500m. Die Wache hatten wir für die Nacht gelost. Volker startete um 1000 bis um 0100, dann war Udo an der Reihe bis um 0400 und schließlich ich von 0400 bis 0700. In den folgenden Nächten rückt jeder jeweils eine Wache nach.
Rechtzeitig zum Abend nahm die Wellenhöhe zu und das Boot schaukelte quer zur Fahrrichtung. Zu wenig Wind für Fahrt unter Segeln, die eine höhere Stabilität gebracht hätten. So konnte ich bis zu meiner Wache in der Koje neben dem Motor mit dem permanenten Surren des Autopiloten, der die Wellenbewegungen ausgleichen musste, kein Auge zu machen.Ruhiger_Atlantik Die Wache war äußerst spannend. Nichts, aber auch rein gar nichts. Nur Dunkelheit, Motor und Autopilot. Ab 0500 stellte ich den Timer am iPhone auf 10 Minuten. Schlief dann vor Müdigkeit trotz Geräuschkulisse ein und wurde nach 10 Minuten für den Ausguck wieder geweckt. Und das bis um 0730. Dann erlöste mich Volker und ich konnte noch bis 1000 Uhr schlafen.
Die Zubereitung des Frühstücks war auch ein kleines Kunststück. Motor und Autopilot laufen immer noch. Ab heute Abend soll der Wind auffrischen. Hoffen wir mal. Der Diesel würde bis Gran Canaria nicht reichen.