17. Hochseetag

Wind und Wetter sind jetzt etwas stabiler. Die Sonne scheint und es sind locker 30°. Squalls hatten wir jetzt schon länger nicht mehr. Leider hat der Wind auch etwas abgenommen. Gestern hatten wir das Gefühl, wir würden nur mit „Schleichfahrt“ voran kommen. Die Auswertung zeigte heute Morgen aber ein ganz gutes Bild. Ein Tagesetmal von 137 Nm und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,7 kn. Wir selbst können hier Kommunikationnicht viel mehr Einfluß nehmen. Der Windbericht sagt ähnlichen Wind für die nächsten Tage voraus. Damit werden wir sozusagen nach St. Lucia gepustet. Die Passatbesegelung steht und funktioniert bestens und „Peter“, unser Windpilot, steuert das Boot Richtung Ziel. Bleibt für uns nichts übrig. Lesen, essen, schlafen, gammeln, mal liegend, mal sitzend. Tageshighlight ist immer der Kinoabend nach dem Abendessen. Danach wird die Nachtwache eingeleitet. Bei hellem Mondschein ist die Fahrt ein Traum. Ist der Mond noch nicht aufgegangen, säumen tausende Sterne den Himmel. Wieder mal gestern Abend machte es „plop“ und der Bügel am Backbordspiebaum für die Niederholer war abgerissen. 5 Minuten später hatten wir die Niederholer um den Spibaum oberhalb des oberen Bügels gebunden und das Problem war erledigt. Gegen 3 Uhr, kurz vor Wachwechsel Udo Volker, versagte „Peter“ den Dienst. Wieder mal im Dunkeln konnte man zunächst keinen Fehler feststellen. Bis dann Volker erkannte, dass am Windpilot-Steuerruder ein riesen Seegrasbüschel hing und die Bewegung einschränkte. Ist schon komisch, dass hier so viel Seegras im Atlantik treibt. Das Ruder mussten wir jetzt bereits mehrfach von diesem Gras befreien.
Ansonsten ist jetzt Geduld gefragt. Heute ist der letzte 25-Stunden-Tag. Die Uhren haben wir jetzt auf St. Lucia Zeit (Deutsche Zeit – 5 Std.) umgestellt. Man merkt, dass wir dem Ziel näher kommen.
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