Ausreise aus dem Osten

Eine neue Überschrift. Heute ging es von Le Havre nach Cherbourg. Lange 75 Seemeilen. Also starteten wir früh um 6 Uhr, auch um spätestens am Point de Bafleur mit dem Strom bis Cherbourg fahren zu können. Bei einer so langen Fahrt gleichen sich Strom und Gegenstrom immer irgendwie aus. So fuhren wir bei bedecktem Himmel zunächst mit dem Strom hinaus. Genau um 06:42:47 MESZ Ilona_Ost_Westüberfuhr Ilona in ihrer ersten Wache den Meridian, den „Nullten“ Längengrad. Ab jetzt haben wir nur noch aufsteigende westliche Längengrade. Das ist doch eine neue Überschrift wert.
Nach unserer Windvorhersage hatten wir nicht damit gerechnet noch segeln zu können. Es waren zunächst  3 Bft. aus West angesagt. Bei einem Kurs von 285 Grad ist das Wind direkt von vorne. Später sollte der Wind ganz einschlafen. Gegen 8:30 Uhr kam der Wind etwas mehr aus Südwest mit Stärke 4. Wir beschlossen so hart wie möglich am Wind zu segeln. Bei der langen Strecke machten die paar Grad, die wir abfallen müssten nicht viel aus. Außerdem konnten wir damit rechnen, dass wir die verlorene Höhe später bei einschlafendem Wind mit dem Motor gutmachen können. Und so kam es auch. Schön, eine gut funktionierende Windvorhersage zu haben. Nach 18 Segelseemeilen ließ der Wind nach und wir fuhren mit Motor Richtung Point de Bafleur, bestens bekannt durch die Übungskarte und Übungsaufgaben des Sportseeschifferscheins.Einfahrt_Cherbourg
Ab Point de Bafleur schob uns der Strom in Richtung Cherbourg. Bei etwas auffrischendem Wind probierten wir noch einmal unser Ziel mit den Segeln zu erreichen. Nach 3 Nm drehte der Wind so weit nach Südwest, dass er uns genau entgegenkam. Also wieder den Motor an. Um 18:30 Uhr durchfuhren wir die erste östliche Hafeneinfahrt zum großen Bassin und um 19 Uhr legte Ilona das Boot an Steg P Nr. 25. Beim Ablegen und Anlegen war auch Yannick zu sehen.Marina_Yannick
Ich ging gleich zur Anmeldung ins Hafenbüro. Alles neu, tolle Einrichtung, freundlicher Empfang und eine entsprechende Hafengebühr. Dafür war das Duschen im Preis enthalten, was wir alle ausgiebig nutzten. Die Crew ging noch zum Einkauf,Bahati_Kino    um am Abend an Bord gemütlich zu essen. Danach war Bahati-Kinoabend geplant. Steve Martin in „Reichtum ist keine Schande“. Für Ilona, die mehr auf „The Fast and the Furious“ steht, war das nix. Zugegeben, der Film ist heute auch nur noch schwer ertragbar.