Rendsburg bis Brunsbüttel

Samstagmorgen. Um Brötchen zu holen, haben wir etwas zu weit vom Zentrum entfernt gelegen. Deshalb hatten wir am Vortag Brötchen zum Aufbacken gekauft. Volker, unser Chef-Koch, versuchte das Frühstück zuzubereiten. Die Gasflamme im Backofen war sehr spärlich. Nachdem wir dann noch das Wasser für den Kaffee kochen wollten, gab es keinen Zweifel: Die Gasflasche ist leer. Also tauschten wir die Flasche gegen eine an Bord befindliche Ersatzflasche. Das Ergebnis war etwas besser. Aber auch nicht wie gewohnt. Naja, erst einmal frühstücken. Nach dem Frühstück legten wir um 0930 MESZ ab um die restlichen Kilometer, ca. 60, auf dem NOK hinter uns zu bringen.

Die Entscheidung, ob wir gleich weiter nach Cuxhaven fahren oder in Brunsbüttel übernachten, verschoben wir auf später. Je nach Belegung des Yachthafens Brunsbüttel wollten wir dies vor Ort entscheiden.

Chefkoch und Wetterexperte

Chefkoch und Wetterexperte

Klar war, dass wir am nächsten Tag, am Sonntag, unmöglich Richtung Helgoland weiterfahren konnten. Der Wind war aus Nordwest angesagt, also direkt von vorn.

Gleich nach dem Einbiegen auf den NOK kam auch schon die historische Eisenbahnbrücke von Rendsburg in Sicht.Eisenbahnbrücke Erbaut wurde dieses Meisterwerk der Ingenieurkunst von 1910 bis 1914. Ansonsten war die Fahrt bis Brunsbüttel recht langweilig, obwohl an diesem Tag viel mehr Verkehr herrschte als am Tag zuvor. Währen wir so über das Wetter und die Kälte an diesen Tagen redeten, dachte ich an unser Gas. Auf Grund der Tatsache, dass in amerikanisch dominierten Inseln der Karibik Propangas verwendet wird, hatte ich unser Gasprüfungsunternehmen gefragt, inwieweit wir Propangas verwenden können. Grundsätzlich sei dies bei gleichen Flaschen, also nicht bei den Alu-Flaschen, ohne Änderungen möglich, sogar vorteilhaft. Unser Butan strömt schon bei weniger als 5 Grad nur noch widerwillig aus der Flasche. Propan hingegen könnte auch noch bei Minus-Temperaturen eingesetzt werden. Aha! Unsere Butanflasche war noch gar nicht leer. Die Temperatur am Morgen betrug 2 Grad. Das war das eigentliche Problem. Um 1530 Uhr erreichten wir den Yachthafen Brunsbüttel, gleich neben der Schleuse. Er war nur mit wenigen Booten belegt.


Also entschieden wir hier zu bleiben und in der Nacht das Schleusen der AIDA CARA zu verfolgen. Um 2 Uhr bimmelte der Wecker. Um 2:15 war die AIDA CARA in Sicht. Aber zuerst wurden noch drei Frachter von der Elbe in den NOK geschleust. Um 4 Uhr war dann endlich auch die AIDA an der Reihe. Unspektakulär.AIDA_Cara Um 4:30 Uhr ging es zurück in die Koje und um 7:30 Uhr klapperte der Koch, der sich die AIDA-Vorstellung verkniffen hatte, mit den Tassen. Ende der Nachtruhe.