Port du Marin auf Martinique

Martinique_ÜberfahrtHeute, am Sonntag, dem 18.1.2015, mussten wir bis Martinique fahren, weil am Montagmorgen der Rückflug für Thomas und Andreas gebucht ist. Beim Einklarieren in St. Lucia konnte ich auch gleichzeitig ausklarieren, da wir weniger als 24 Stunden Aufenthalt hatten. Dies betraf den Zoll. Die Pässe waren noch nicht mit dem Ausreisestempel RodneyBay_Tankstelleversehen. Das versuchte ich an diesem Sonntagmorgen in der Marigot Bay nachzuholen. Der Platz für die Zollabfertigung war besetzt. Aber der Beamte konnte mir nicht sagen, ob heute überhaupt jemand vom Immigration Office zu erwarten sei. Ich könne auch ohne Stempel abreisen, kein Problem. Also fuhren wir um 0915 los, mit einem Abstecher nach Rodney Bay, 7 Nm weiter nördlich. Mit den Zoll-Ausreisedokumenten konnten wir hier noch einmal steuerfrei Martinique_Überfahrt_Thomasnachtanken. Im Anschluss daran, versuchte ich im Immigration-Office der Rodney-Bay-Marina noch unsere Ausreisestempel zu bekommen. Aber auch hier war nur der Zoll besetzt und man sagte mir auch hier, dass die Stempel im Pass nicht nötig seien. Also trank ich mit Thomas noch ein St. Lucia Abschieds-Piton und traf erneut unseren belgischen ARC-Nachbarn. Um 1140 Uhr legten wir ab Martinique_Überfahrt_Segelund segelten die restlichen 24 Nm bei herrlichem Wind um 4 Bft. Richtung Norden. Obwohl der Wind aus ENE kam, schafften wir die Strecke auf einem Bug. Die Ansteuerung in die Bucht und den Hafen Port du Marin ist betonnt und überall mit Untiefen gespickt. Vorbei an Reeden und Bojenfelder erreichten wir um 1645 Uhr die Marina. Vor gut einer Woche hatte ich hier per E-Mail einen Platz für 2 Tage reserviert. Die Antwort per Mail bestätigte die Reservierung von Montag auf Dienstag und gab ein „Vielleicht“ für Sonntag auf Montag. Ich möge mich am Sonntagmorgen telefonisch melden.Port_Du_Marin_Ansteuerung Das habe ich auch gemacht. Die telefonische Antwort: Ich soll mich bei Ankunft auf Kanal 9 im Marina-Büro melden. Ok. Wir waren nun da und ich funkte….. und funkte ….. und funkte. Keine Rückmeldung! An der Tankstelle ließen wir Thomas von Bord, um ggf. an Land jemanden aufzutreiben. Und dann plötzlich doch eine Reaktion am Funkgerät. Wir sollen uns gedulden, er würde nachsehen. Nach 15 Minuten immer noch keine Rückmeldung. Aber wir sichteten ein Marina-Boot mit einen sogenannten Dock-Master. Der hatte einige Probleme mit seinem Außenborder. Wir sagten ihm, dass wir eine Reservierung für zwei Tage haben. Er Port_Du_Marin_Bahatimachte Zeichen, wir mögen uns gedulden. Geduld war gefragt! Um es abzukürzen: Nach einer Stunde hatte er einen Platz gefunden. Etwas genervt machten wir das Boot fest. Der Dockmaster half und überraschte uns dann mit seiner Hilfsbereitschaft und Initiative. Er telefonierte mit dem Marina-Büro, welches am Sonntag und jetzt schon nach 18 Uhr, nicht mehr lange besetzt sei. Und so konnten wir noch am Abend einklarieren und ein Taxi für den nächsten Morgen bestellen. Auch die Marina-Zugangskarte bekamen wir noch. Alles sehr freundlich, schnell und Port_Du_Marin_Mooringunbürokratisch. Die eigentliche Anmeldung in der Marina konnte ich am nächsten Tag in aller Ruhe vornehmen. Das Ein- und Ausklarieren auf den französischen Inseln ist zum großen Teil „outgesources“, d.h. an private Anbieter abgegeben worden. Die Schiffs- und Personendaten werden in einem Programm erfasst und anschließend ausgedruckt. In diesem Fall stempelte die Marina den Ausdruck ab und damit waren wir einklariert. Das war sie nun: die erste französische Karibikinsel. Meine Befürchtung, dass ich mich Martinique_Gastlandflagge_Qhier mit meinen zehn bekannten französischen Vokabeln durchbeißen muss, wurde gleich in der Marina mit gutem Englisch zerstreut. Wir machten uns nun „Ausgehfertig“ und erkundeten die Marina. Dort fanden wir ein nettes Restaurant und wurden mit gutem Essen und europäischer Geschwindigkeit überrascht. Man konnte jetzt schon feststellen, dass diese Insel einen völlig anderen Charakter als die vorherigen hat.

Cocktail_du_Jour