Heute, am Mittwoch, den 29.1.2015, laufen unsere 72 Stunden auf Dominica ab und unsere Ausklarierungspapiere sagen das gleiche. Guadeloupe ist unser nächstes Ziel. So gelangen wir wieder auf französiches Staatsgebiet und somit sogar in die EU. Der wirkliche Vorteil für uns ist, dass die Mobilfunkkosten damit sich immens verringern.
Trotzdem müssen wir dort einklarieren. Unser Ziel muss also ein Port of entry, also Einklarierungshafen, sein. Der nächstgelegene Hafen ist nach unseren Unterlagen in Basse-Terre auf Guadeloupe. Wir sind morgens wieder früh wach, gehen schwimmen und frühstücken gemütlich. Anschließend machen wir das Boot für die kurze, aber offene Passage, klar. Um 0915 holen wir den Anker auf und setzen bei Windstille gleich das Groß mit 2. Reff. Eine halbe Stunde später sind wir so weit, dass wir auch die Genua setzen und den Motor ausstellen können. Mit guten 5 kn fahren wir der Südwestspitze Guadeloupes entgegen. Mit unserem Ziel sind wir nicht so ganz glücklich. Basse Terre hat nach unseren Unterlagen nicht besonders viel zu bieten. Uns blieb auch nur der Nachmittag, so dass größere Ausflüge nicht mehr in Betracht kommen. Und dann fahren wir auch noch an der anscheinend schönen Inselgruppe Les Saintes vorbei. Hier gibt es, auch wieder nach unseren Unterlagen, keine Einklarierungsmöglichkeit. Und so müssten wir morgen zurück zu den Inseln und hätten
dort auch nur noch einen halben Tag zur Verfügung. Das macht alles keinen Sinn. Wir haben eigentlich nichts zu verlieren. Wir entscheiden die Isles les Saintes anzufahren und dort selbst nachzusehen, ob wir einklarieren können. Sollte es wirklich nicht der Fall sein, können wir immer noch nach Basse-Terre weiterfahren. Der Kurs änderten wir um einige Grad und gingen höher an den Wind. Zwischen La Coche und Grand Ilet fuhren wir durch den Passe du Sud in die Inselgruppe hinein und weiter zwischen den beiden großen Inseln Terre-de-Basse und Terre-de-Haut. Dahinter ging es Richtung Ost durch den Passe du Pain de Sucre direkt auf den einzigen Ort der Inselgruppe, Bourg des Saintes auf Terre-de-Haut, zu. In dieser
geschützten Lage gibt es mehrere Ankerplätze und vor dem Ort ein Bojenfeld. Wir mussten zum Ort um dort, wenn möglich, einzuklarieren. Es sah nicht nur voll aus, es war auch voll. Plötzlich hörten wir jemanden unseren Schiffsnamen rufen. Peter und Kathrin Schröder von der Florentine aus Dortmund lagen dort an einer Boje und freuten sich uns wiederzusehen. Wir unterhielten uns kurz und mussten dann aber doch abdrehen und einen Ankerplatz suchen. Alle Bojen waren belegt. Auf jeden Fall konnten die beiden uns schon einmal sagen, dass wir hier einklarieren können. Sie mussten auch den ersten Tag vor Îlet â Carbit ankern um am nächsten Morgen eine
Boje zu bekommen. Wir fuhren also auch zum Ankerplatz Îlet â Carbit. Aber auch hier gab es nur Bojen und die waren alle belegt. Also fuhren wir rüber zur Anse Cointe und hatten schon einen schönen Ankerplatz im Visier als Kathrin von der Florentine uns per Funk mitteilte, dass eine Boje frei geworden wäre. Wir drehten sofort um und fuhren mit Volldampf zum Bojenfeld. Peter hatte sich mit seinem Schlauchboot an der Boje festgemacht und uns den Platz freigehalten. Es gab zwar noch eine kurze Diskussion mit einem Katamaran, aber er drehte ab und wir konnten doch noch hier anlegen. Für eine Nacht zahlten wir 12 €. Mit Kathrin und Peter wollten wir
uns mehrmals treffen. Leider hat das aber immer aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt. Um 1330 Uhr und nach 22 Nm hatten wir das Boot fest. Nach dem Anlegerbier und etwas Aufräumen machten wir das Dinghi fertig für unseren Landgang. Mit mehreren Mülltüten und den Papieren fuhren wir in den Ort. Das Einklarieren kann in einem Internetcafe in der ersten Etage eines Geschäftshauses in der Nähe der Kirche per Computer erledigt werden. Das System ist mit dem auf Martinique identisch. Da die Inseln zu Guadeloupe gehören war dies also
vorerst unser letztes Einklarieren. Nach einer kurzen Ortsbesichtigung haben wir das in einer Strandbar auch begossen. Im Anschluss fuhren wir zurück an Bord. Wir gönnten uns ein wenig Freizeit und ein Bad im Meer. Am Abend fuhren wir wieder an Land um uns ein Restaurant für den Abend zu suchen. Dabei durchwanderten wir den kompletten Ort um schließlich in ein Restaurant in der Nähe des Dinghi-Anlegers zu gehen. Für den nächsten Tag planten wir mit einem Motorroller die Insel zu erkunden.



