Dienstag, der 9.2.2016. Wir lassen es gemütlich angehen. Christoph holt hier in der Anse Marcel Baguette. Wir haben wieder ein Frühstück mit frischem Brot, zwar Weißbrot, aber immerhin. Nach dem Frühstück machen wir das Boot klar. Während ich über WhatsApp mit Zuhause telefoniere, geht Christoph zum Hafenmeister auschecken. Morgen wollen wir weiter nach St. Barth. Ein Ausklarieren ist dazu auf St. Martin nicht nötig, sagt der Hafenmeister. Um 1130 Uhr legen wir ab. Draußen am Buchtausgang setzen wir das Groß mit 2. Reff und die Genua. Der Wind kommt hier mit ca. 15 kn aus E. Die Insel Île Tintamarre können wir wieder nicht direkt ansteuern. Wir fahren etwas nördlicher um anschließend einen letzten Schlag Richtung Südost zu fahren. Bei unserer Ankunft ist der Himmel mit dunklen Wolken zugezogen und ein heftiger Regenschauer geht nieder. Wir warten etwas ab und zögern das Ankermanöver hinaus. Bei nachlassendem Regen geht der Anker hinunter. Bei 8m Wassertiefe stecken wir 25 m Kette. Trotz der westlichen und damit geschützten Lage des Ankerplatzes geht ein unangenehmer Schwell durch die Bucht. Wir wollen hier nur einen Zwischenstopp einlegen und etwas Baden gehen. Wir machen das Dinghy für Wolfgang fertig. Seit dem Ereignis in The Bath auf den BVI´s möchte er lieber an Land fahren. Christoph, Ulli und Peter schwimmen zum Strand. Ich sichere noch die Ankerkette und mache mich dann ebenfalls schwimmend auf den Weg zum Strand. Das Wetter ist zwischenzeitlich wieder etwas besser geworden. Insgesamt ist dies ein toller Sandstrand. Mehr hat die Insel aber auch nicht zu bieten. Auf dem Rückweg begegne ich wieder einer Schildkröte. Bei der Ankunft am Schiff sehe ich durch meine Taucherbrille, dass sich die Manschette um das Sail Drive wieder löst. Das zieht meine Laune doch erheblich nach unten. Auch das Eis, welches Wolfgang spendiert und von der Eisverkäuferin im Boot kauf, ändert daran nicht viel. Das Wetter spielt heute auch nicht richtig mit. Es ist stark bewölkt und es ärgert mich, dass diese beiden schönen Inseln dabei nicht so wegkommen, wie sie es verdient hätten. Wir holen um 1500 Uhr den Anker wieder auf und fahren hinüber zur Îlet Pinel. Ich kenne aus dem letzten Jahr das weit ins Meer hineinreichende Riff. Deshalb machen wir, nur mit der Genua fahrend, einen großen Bogen um die Insel. Fährt man genau mittig in die Bucht ein, kann man anschließend die Îlet Pinel Richtung Norden problemlos anfahren. Die Wassertiefe beträgt westlich der Insel auch nur etwas mehr als 2 m. Aus diesem Grund bin ich bei der Wahl des Ankerplatzes vorsichtig. Es liegen bereits vier Boote in diesem engen Gebiet. Mit keinem möchte ich Ärger haben und frage bei zweien nach deren Länge der Ankerkette. Die Antwort erstaunt mich. Der eine hat 30 m gelegt, der andere 20 m. Und das bei einer Wassertiefe von 2 m. Nach drei Versuchen stehen wir einigermaßen akzeptabel, für uns und unsere Nachbarn. Jetzt ist es bereits wieder 1600 Uhr. Immer wieder geht ein Schauer nieder. Ganze 9 Nm sind wir heute gesegelt. Wir überlegen, ob wir uns beeilen sollen, um auf der Insel noch etwas zu essen. Christoph will wieder ins Wasser und bietet an, zur Insel zu schwimmen und nachzufragen, wie lange die beiden Restaurants noch geöffnet haben. Er kommt gleich wieder zurück und berichtet, dass es nichts mehr zu essen gibt und um 1700 Uhr alles geschlossen wird.
Das passt zu diesem Tag. Wir entscheiden, an Bord zu bleiben und Spaghetti zu kochen. Ulli und Peter übernehmen das und verfeinern die Fertigsoßen mit einigen Zutaten. Das Essen ist toll. Wir trinken und quatschen. Jeder kann sich mal ausspannen. Ausnahmsweise gibt es kein weiteres Programm. In der Nacht merkt man, dass dieser Ankerplatz nicht gut für eine Übernachtung geeignet ist. Der Schwell kommt hier rein und rüttelt und schiebt am Boot. Insgesamt eine nicht ganz so ruhige Nacht. Dafür aber auch nicht mehr so schwül wie in der Marina.