Start der Rückfahrt

Montag, 9.5.2016. Heute soll es losgehen. Aber zunächst mussten noch Kleinigkeiten erledigt werden. Nach dem Frühstück gingen wir in den Tauch- und Angelshop und kauften dort diesen großen Haken am Stiel (Gaff). Damit können wir auch mittelgroße Thunfische an Bord ziehen. Somit waren wir jetzt auch für den Fischfang vollständig ausgerüstet.

Bermuda-Crew

Bermuda-Crew

Ich meldete mich im Marina-Büro ab, zahlte die restlichen Hafengebühren und klarierte aus. Wie Udo bereits angekündigt hatte, kam es dabei zu dem vorhergesehenen Problem. Einklariert hatte Udo mit der „alten“ Software. Ausklarieren sollte ich nun mit der „neuen“halbwind_rtg_bermuda Software. Dort war aber unser Schiff nicht registriert und entsprechend auch nicht einklariert. Somit konnte ich damit auch logischerweise nicht ausklarieren. Da mir der Umstand der Softwareumstellung bekannt war, konnte ich gleich nach der alten Software fragen und damit anschließend problemlos ausklarieren. Zurück an Bord rief ich die aktuelle Törnberatung per Mail ab. Zusammengefasst wird es drei Tage guten Wind, den E-Passat, geben, danach etwa zwei Tage wenig bis keinen Wind und am dritten Tag wieder auffrischenden Wind. Und die Windrichtungen schienen etwa mit Halbwind auch zu passen. Die Wassertanks hatten wir neu gefüllt und der Dieseltank war von Udo beim letzten Besuch bereits aufgefüllt worden. Die Batterien waren vollständig geladen und der Wetterbericht sagte 4-5, in Böen 6, Bft. aus E bis SE voraus. Um 11:50 Uhr legten wir ab. Fünf Minuten später nachtwachesetzten wir die Segel, das Groß gleich mit 2. Reff. So segelten wir zunächst auf die Südspitze von Anguilla zu. Als diese hinter uns lag, führte der Kurs uns zwischen den Inseln Prickley Pears und Dog Island hindurch. Hier hatten wir tolle Tage verbracht. Jetzt wurde mir erst so richtig bewusst, dass wir dieses Segelparadies für eine längere Zeit verlassen werden. Damit packte mich zum ersten Mal die Wehmut. Wir kamen großartig voran und waren froh, dass wir mit dem 2. Reff gestartet sind. Aber der Seegang war dabei unangenehm. Nicht unerwartet ging es uns die ersten Stunden, es waren dann die üblichen drei Tage, nicht besonders gut. Das vorgekochte Essen sah toll aus, aber der Appetit war einfach nicht da. Nicht einmal für eine andere Kleinigkeit.nachtfahrt Letztendlich sollte man wissen, worauf man sich einlässt. Man freut sich auf den Start und dann macht der Seegang einem einen Strich durch die Rechnung. Wir teilten die Wachen ein und einigten uns auf einen 2 Stunden-Rhythmus. Meine Wache war von 12 bis 2, Christopher löste mich ab und Volker übernahm die Wache von 4 bis 6. Danach starteten wir in der gleichen Reihenfolge. Somit hatte jeder immer zu seinen festen Zeiten Dienst. Das war ein Versuch, den wir alle als sehr angenehm empfunden haben. Die Wache hatte eine gute Länge und man kam durch die festen Zeiten in seinen Rhythmus. Und obwohl sich die Zeit dem entschleunigten Segeltempo angepasst hatte, wurde es irgendwann Nacht.

Die Vorbereitung

marina_royaleSonntag, 8.5.2016. Nach dem Frühstück erstellten wir eine Einkaufsliste und machten uns danach zu Fuß zum Supermarkt auf. Wir schoben zunächst jeder einen Einkaufswagen, also 3 große Wagen, durch den Markt und teilten den Einkaufszettel in drei Teile.

Mein Part war der Einkauf von Getränken und damit hatte ich den Wagen schnell gefüllt. Die restlichen Lebensmittel nahmen nicht so viel Platz in Anspruch, so dass wir einen VorkochenWagen wieder zurück bringen konnten. Wir durften eine Extra-Kasse nutzen und konnten sogar jeden Wagen einzeln abrechnen lassen. Wir waren also richtig schnell mit unserem Einkauf fertig und bestellten an der Info ein Taxi. Draußen auf dem Parkplatz warteten wir in der Hitze. Das Taxi kam und kam nicht. Beim nochmaligen Nachfragen

Blick vom Fort auf den Supermarkt

Blick vom Fort auf den Supermarkt

wurde in meinem Beisein mit der Taxizentrale geredet. Noch 20 Minuten. Wir waren sehr geduldig. Aber nach 30 Minuten ging ich dann hinüber zur Straße. Nach einer Minute konnte ich ein Taxi stoppen. Hätten wir das mal sofort gemacht. Aber wir hatten keinen Zeitdruck. Die Abfahrt war erst für den nächsten Tag geplant. Jetzt verstauten wir zunächst unseren Einkauf. Anschließend ging es noch einmal hinauf zum Fort Louis. Für ein Bier und einen kleinen Snack gingen wir wieder in die Marina La Royale. Diesmal verschlug es uns ins La Main a la Pate. Wir gekuehltes_bierbekamen Bier im Weinkühler, was uns natürlich begeisterte und dazu animierte, doch etwas länger zu bleiben als geplant. Dann erschien unser „Hamburger“. Ich verweise auf den Bericht „Fort Louis Marigot, St. Martin“ vom 18.3.2015. An diesem Tag nämlich, war er noch „Geschäftsführer“ vom Spinnacker. Auch diesmal erzählte er uns seine ganze Lebensgeschichte. Aber auf seine Weise ein netter Kerl. Nach 3-4 Bier verabschiedeten wir uns und gingen auf dem Rückweg zur Bahati an dem „Tauch- und Angelladen“ vorbei. Aber am Sonntag war dort natürlich alles dicht. An Bord kümmerte sich Volker um unser Essen für die nächsten Tage. Er bereitete schon einmal Hühnchen mit Reis vor. Ich erhielt noch per Mail das Ergebnis des Wetter-der_hamburgerMonitorings von der WetterWelt GmbH. Einem Start am 9.5. steht nichts im Wege. Die ausführliche Törnberatung folgt morgen Vormittag. Das hört sich doch erst einmal sehr gut an. Den letzten Abend an Land wollen wir noch einmal in einem Restaurant genießen. Wir entscheiden uns das Restaurant von heute Nachmittag aufzusuchen. Wir sind sehr zufrieden. Das Essen und der Service sind wirklich gut. Man merkt aber auch, dass die Nachsaison bereits begonnen hat.

lamainalapate

Anreise St. Martin

Am 6. Mai. 2016 holte ich gegen Mittag den Ford C-Max bei Sixt am Rombergpark ab. Morgen geht es um 8 Uhr von Amsterdam nach Paris. Volker war bereits mit Iris zu einer Stadtbesichtigung am Donnerstag nach Amsterdam gefahren. Ich holte Christopher am 7.5. mit dem Leihwagen um 3 Uhr morgens ab. Bereits um kurz nach 6 konnten wir dasschipol_koffer Auto am Flughafen Schipol abstellen und den Schlüssel in die vorgesehene Box werfen. Eingecheckt waren wir bereits. So mussten wir nur noch unser Gepäck aufgeben. Das funktionierte hier für uns erstmals vollautomatisch. Auch die Sicherheitskontrollen passierten wir sehr zügig und wir konnten die gewonnene Zeit für das Anstehen vor dem Starbucks investieren. Volker traf uns dort etwa eine halbe Stunde später. Der Flug nach Paris war nur sehr kurz. Dort hatten wir vor dem langen Flug in die Karibik noch einmal die Gelegenheit uns richtig zu strecken. Der Flug startete pünktlich gegen 11 Uhr. Nach 8 Stunden flogen wir über den Strand Maho und setzten auf der dahinter liegenden Landebahn vom Princess Juliana Airport im niederländischen Teil der Insel, St. Maarten, gegen 14 Uhr Ortszeit auf. Nachdem wir unser Gepäck liegeplatz_fortlouisentgegengenommen hatten, stiegen wir gleich in ein Taxi und fuhren zur Marina Fort Louis in Marigot, auf der französischen Seite der Insel, St. Martin. Hier hatte Udo diesmal unser Boot  nach seiner Familienrundfahrt im März abgestellt. Im Gegensatz zur Simpson Bay Marina kostete hier der Liegeplatz nur etwa die Hälfte. Unsere alte Zugangskarte funktionierte nicht. Glücklicherweise kam gleich nach uns jemand mit einer funktionierenden Karte. Wir gingen zur Bahati, verstauten unsere Sachen und machten klar Schiff. Im Marinabüro meldete ich uns an und tauschte die Zugangskarte gegen einesupermarkt_1besuch neue, funktionierende. Außerdem hatte der Dockmaster den Landstrom abgestellt. Den benötigten wir nun auch wieder, da wir den Kühlschrank vorkühlen mussten. Am Ende klappte dies auch, wie so häufig, nach dreimaligem Nachfragen. Neben unserem Liegeplatz lag ein Trimaran. Dieser hatte während unserer Abwesenheit durch den Schwell die Fender verschoben und so an unserem Rumpf auf der Backbordseite einen Kratzer hinterlassen. Der Eigner war natürlich nicht vor Ort. Von der Marina erhielten wir eine Telefonnummer, aber letztendlich verzichteten wir auf eine Auseinandersetzung wegen dieses Bagatellschadens. Für heute mussten wir noch unseren Basisvorrat für heute und den nächsten Tag auffüllen. Wir gingen also in den Supermarkt auf der Rückseite des Forts und kauften ein. Ein wirklich vollumfängliches Sortiment zu sehr günstigen Preisen. Und am Sonntag ebenfalls geöffnet. So können wir bis morgen unsere Vorratsliste zusammenstellen.

tropicana_1

Für den heutigen ersten Tag hatten wir genug geleistet. Zum Abendessen gingen wir in das sehr zu empfehlende Restaurant Tropicana an der Marina La Royale in der Lagune. tropicana_2Auf dem Rückweg zur Bahati entdeckten wir noch einen kleinen Shop u.a. mit Angelzubehör. Ich wollte noch einen Käscher oder ein Gaff kaufen, um damit die frisch gefangenen Fische an Bord holen zu können. Der Laden hatte natürlich bereits geschlossen. Aber am Montagmorgen konnten wir es hier erneut versuchen.

Île Fourchue

Île_FourcheDonnerstag, 18.2.2016. Nach dem Frühstück ging ich um 0900 Uhr nochmals zur Capitainerie: Geschlossen. Es war aber wohl zwischendurch jemand dort gewesen. Im Inneren hatte sich etwas verändert. An unserem Liegeplatz ist aber niemand vorbei gekommen. Ich wartete wieder eine gute Viertelstunde. Danach schrieb ich auf eineOyster_Pond_Abfahrt Visitenkarte unsere Boots- und Übernachtungsdaten und schob die Karte unter der Tür durch. Die Sanitären Anlagen konnten wir nicht nutzen. Ich fragte einen Angestellten des Dinghy Docks, der dort irgendetwas machte. Er antwortete, dass wir uns bei der Capitainerie anmelden müssten und dort einen Schlüssel bekämen. Auf meine Erwiderung, dass dort seit gestern Nachmittag alles verschlossen sei, zuckte er nur mit den Schultern. Zurück an Bord machten wir alles für die Abfahrt bereit. Um 1015 Uhr warfen wir die Leinen los, setzten noch vor der Hafenausfahrt das Groß mit zweitem Reff und fuhren durch das Riff auf das Meer hinaus. Meine Crew wollte den heutigen Schlag nach St. Barth wagen, nachdem ich so viel von den 3 Tagen Eingewöhnung geredet hatte und zudem für den heutigen Tag wesentlich weniger Wind vorhergesagt wurde. Sascha übernahm das Steuer und nachdem wir uns unter Segel Île_Fourche_Buchtzunächst Richtung Nordost vom Riff freigefahren hatten, machten wir eine Wende und versuchten, so gut wie möglich St. Barth anzusteuern. Hart am Wind bei knapp 13 kn Wind aus SE verfehlten wir selbst die Insel  Île Fourchue. Wir segelten weiter südlich und machten erst dann eine erneute Wende als wir die Île Fourchue ansteuern konnten. Um 1245 Uhr kamen wir in der dortigen Bucht an und bargen die Segel. Dann begann das Drama mit den dortigen Bojen. Zunächst steuerte Sascha die erste Festmacherboje an. Fehlende Erfahrung und Fallwinde machten die Ansteuerung für ihn unmöglich. Jetzt versuchte ich mein Glück und stellte ebenfalls fest, dass die Fallwinde das Ansteuern erheblich erschweren. Dann hatte Sascha die Boje und beim Hochziehen riss der Plastikhaken vom Bootshaken ab. Wir fuhren zu einer anderen Boje. Dort verbog sich der komplette Bootshaken beim Heraufziehen der Schlinge. Jetzt schaute ich mir die Bojen an. Mit total defektem und verbogenem Bootshaken war da

St. Barth Abenddämmerung

St. Barth Abenddämmerung

nichts mehr zu machen. Die Boje, bzw. eigentlich nur die Öse zum Einfädeln der Festmacher, war so schwer, dass es eigentlich kein Wunder war, dass der Bootshaken nun nicht mehr zu gebrauchen war.  Sascha sprang ins Wasser und fädelte die Festmacher so ein. Nach hunderten von problemlosen Festmacherbojen nun so etwas. Irgendwie war ich auf so eine schwere Tonne nicht eingestellt und wahrscheinlich gedanklich zu unflexibel. Aber gut, wir waren um 1330 Uhr fest und der Bootshaken hin. Meine beiden Matrosen haben, so wie ich es vorhergesehen habe oder auch nur hoffte, die Überfahrt gut vertragen. Wir relaxten und gingen anschließend noch schnorcheln. Im Scheitel der Bucht gab es einige Korallen und viele bunte Fische zu bewundern. Etwas weiter westlich liegt ein Wrack an Land und unter Wasser sieht es nicht besser aus. Auf dem Rückweg schwamm ich noch einmal weiter in östliche Richtung und wollte gerade zu unserem St_Barth_DinghySchiff abdrehen, als ein Hai aus dem Felsengewirr kam. Unter Wasser ist die Größe immer schlecht einzuschätzen. Es war sicher kein Riesenexemplar von Mörderhai sondern eher ein kleiner, max. 1,5 m langer, wahrscheinlich harmloser Riffhai. Der Hai hatte auf jeden Fall kein Interesse an mir. Am Boot erzählte ich von der Begegnung. Marina hatte danach keine Lust mehr schwimmen zu gehen. Wir ließen uns noch etwas von der Sonne brutzeln und um 1600 Uhr legten wir ab. Die letzten 6 Nm fuhren wir mit Motor gegen den Wind an um diesmal ohne Umweg um 1715 Uhr in Gustavia auf St. Barth anzukommen und dort zu ankern.Eddys_Garten Wir machten langsam das Dinghy klar und fuhren den relativ weiten Weg zum Hafen. Da es nun schon so spät war, verschob ich das Einklarieren auf den nächsten Tag. Wir machten einen Rundgang durch die Stadt und ich zeigte den beiden alle Restaurant, die ich aus meinen zwei vorherigen Besuchen kannte. Sascha entschied abschließend, dass wir ins „eddy´s“ gehen, einem netten Gartenlokal an der Einkaufsstraße am Hafenende. Das Lokal war sehr gut besucht und das Essen lieferte Eddysden Grund dafür. Gesättigt und zufrieden machten wir uns auf den Weg zurück zum Ankerplatz. Vor der Nachtruhe gab noch ein Bordgetränk. In der Nacht schaukelte der Schwell das Boot gut durch. Der Ankerplatz ist eine der Zumutungen in der Karibik. Und dafür wird in der Capitainerie noch Geld verlangt.

Oyster Pond

Pinel_AnkerbuchtMittwoch, der 17.2.2016. Nach einer sehr ruhigen Nacht konnten wir es heute langsam angehen lassen. Nach den gestrigen ruppigen Segelstunden, schlug ich vor, heute nur ein ganz kurzes Stück, nämlich 5 Nm, Richtung Süden zu segeln. Dort gibt es eine sehr geschützt liegende Marina hinter einer „komplizierten“ Riffeinfahrt. Beide stimmten dem

Plan zu. Also hatten wir jetzt erst einmal genügend Zeit für unsere Inselwanderung. Es hat sich wirklich gelohnt und wir waren länger als 30 Minuten unterwegs. An vielen Punkten Pinel_Echsegenossen und fotografierten wir einfach die herrliche Aussicht. Ein versteckter, von nur einigen Leuten besuchter, Strand war auf der Nordseite der Insel zu finden. Das waren wieder einmal Orte, die ich bei meinen Vorbesuchen nicht gesehen habe. Nach der Tour über die heiße Insel war ein Schnorchelausflug die logische Konsequenz. Ich schwamm mit Sascha zum abgesteckten Schnorchelbereich an der Einfahrt zu unserer Bucht. Das Wasser war bis kurz vor der Insel für das Schnorcheln und eine gute Sicht noch sehr tief und die Strömung durch die hereinbrechenden Wellen sehr stark. Ich schaffte mit meinen Flossen ein großes Stück,Pinel_Schnorchelrevier Sascha musste ohne Flossen früher umdrehen. Insgesamt war dies, zumindest an diesem Tage, nicht die Erfüllung aller Schnorchlerträume. Das Wasser war überall einfach viel zu trübe. Zurück an Bord machte ich noch einen Tomaten-Thunfischsalat. Besser man hat bei dem Seegang etwas im Bauch. Nach dem Aufräumen, Spülen und Dinghy Verstauen zogen wir um 1430 den Anker auf und machten uns auf den Weg hinaus aus dieser riffumsäumten Bucht. Schon in der Ausfahrt gegen den Wind setzte ich das Groß mit zweitem Reff. Als Sascha meinen neuen Kurs steuerte, legte sich das Boot auf die Seite und die nur angelehnte und nicht verschlossene Schranktür gab den Weg frei für Schälchen und Tassen. Zwei Schalen sind auf dem Boden in tausend Teile zersprungen. Und ich wurde wieder einmal mehr daran erinnert, vor der Abfahrt alles gründlich zu prüfen. Das ist nun einmal die Pflicht des Skippers. Nachdem die Scherben im schaukelnden Schiff beseitigt waren, konnten wir wieder volle Fahrt aufnehmen. Mit einem kurzen Schlag hinaus, weg vom Riff im Uferbereich, schafften wir uns Raum für den Kurs Richtung Süden. Die Wellen waren Oyster_Liegeplatznicht mehr ganz so hoch wie am Vortag und der Kurs war ebenfalls wesentlich angenehmer. Sascha steuerte von Anfang an. Marina starrte konzentriert zum Ufer. Es passierte nichts. Beide verkrafteten die Fahrt ohne erneute Übelkeit. Die Beschreibung der Hafeneinfahrt hatte mich etwas nervös gemacht. Dadurch, dass man im Zick-Zack durch ein Riff hindurchfahren muss, darf man sich keinen Fehler erlauben. Wir bargen die Segel und motorten mit Hilfe des Kartenplotters und der drei roten Tonnen sicher durch das Riff in die Hafeneinfahrt hinein. Die hier stationierte Charterflotte von Sunsail und Moorings weist ihre Kunden an, das Riff nur mit gesetzten Groß zu durchfahren. Im Falle eines plötzlichen Ausfalls des Motors kann so vielleicht noch etwas gerettet werden. Bei der Ausfahrt wollte ich dies auch beherzigen. Über Kanal 67Oyster_Pond_Marina versuchte ich jemanden in der Marina zu sprechen. Es meldete sich niemand. Der Tankwart gestikulierte und meinte damit, dass wir längsseits am Nachbarsteg festmachen sollten. Das war eine vernünftige Idee. Komisch, dass sich per Funk niemand meldet. In den Büchern steht, dass es sogar über diesen Kanal einen kostenlosen Lotsenservice durch das Riff gibt. Wir lagen nun längsseits am Steg und ich ging zur Capitainerie. Niemand dort. Auch in den angrenzenden Lokalen konnte mir keiner eine Auskunft geben. Ich wartete eine gute halbe Stunde. Niemand in Sicht. Wahrscheinlich musste ich mit dem Boot dort bleiben, wo ich nun stand. Zur Vor- und Dinghy_Dock_TafelAchterleine legten wir die obligatorische Vor- und Achterspring. Auch später war von einem Hafenmeister oder Dock-Master o.ä. nichts zu sehen. Wir machten uns fertig, um noch vor Sonnenuntergang den kleinen Hafenort zu erkunden. In der Marina selbst  gab es, wie in Culebra, eine Bar namens Dinghy Dock. Fast hätte mich der Keller zur Happy Hour überredet. Aber wir wollten  die letzten Sonnenstrahlen nutzen und deshalb verzichtete ich zunächst einmal. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wie man so schön sagt. Und es lohnte sich. Der Ort an sich gab mit den vielen kleinen Hotelanlagen nicht viel her. Aber die Erhebung direkt an der Hafeneinfahrt bot einen herrlichen Blick, den wir gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten. Das kuriose an diesem Ort ist, dass wir uns an Land im französischen Teil St. Martin der Insel befinden und strengDinghy_Dock_Oyster_Pond genommen unser Boot, weil es im Wasser liegt, sich im holländischen Teil Saint Maarten befindet. Die Grenze geht genau entlang des Ufers. Die Frage, ob man hier Ein- und Ausklarieren muss, stellte ich mir zwar insgeheim, aber eigentlich wollte ich es nicht wissen und es gab auch niemanden den wir fragen konnten oder der uns fragte. Für unser nächstes Ziel, dem ebenfalls französischen St. Barth, haben wir bisher aus St. Martin nie ausklarieren müssen. Dabei wollte ich es belassen. Nach dem tollen Sonnenuntergang ging es aber direkt zum Dinghy Dock. Wir bekamen einen der letzten Tische, und der befand sich noch direkt am Hafensteg. Wir aßen, wieder einmal typisch für die Gegend, Rippchen und tranken dazu Carib. Wir brachten noch in Erfahrung, dass der Dock Master Pascal heißt und morgen ab 8 Uhr anzutreffen sei. Die Nacht war, abgesehen vom Wellenschlag an das Heck des Bootes, eine sehr ruhige Nacht.
Dinghy_Dock_Hafenblick

 

Auf der Kreuz zur Îlet Pinel

Sascha_SchisserDienstag, 16.2.2016. Auch heute sollte nur eine ganz kurze Etappe folgen. Eine Alternative war ein Besuch der Nachbarbuch Anse Marcel und dort für Sascha und Marina einen Jetski zu leihen. Ich hätte in der Bucht so lange geankert und fotografiert und gefilmt. Nach dem Jetskiausflug hätten wir zur Îlet Pinel weiterfahren können. Da es Sascha heute mit seiner Grippe noch Marinaschlechter ging, wollte er auf das Jetskifahren vorerst verzichten. Also beschlossen wir das kleine Stück um das nördlich Cap der Insel St. Martin an einem Stück durchzufahren. Umso mehr Zeit verbleibt uns dort am Strand. Um kurz vor 1000 Uhr lichteten wir den Anker. Draußen erwartete uns ein E bis NE-Wind mit 20 kn, also gute 5 Bft. Bei unserem Am Wind-Kurs entfernten wir uns immer mehr von St. Martin und kamen Anguilla immer näher. Die Wellen hatten sich nach einigen sehr windigen Tagen Ile_Pinelerheblich aufgebaut. Klopfer von bis zu 3m kamen uns entgegen und schaukelten uns ordentlich durch. Nach einer Stunde konnte ich dann endlich das Kommando zur Wende geben. Sascha schaffte es mit letzter Kraft die Genua auf die andere Seite zu ziehen. Danach war es um ihn geschehen. Die Seekrankheit hatte Ile_Pinel_Bahatiseinen geschwächten Körper befallen. Marina hielt sich tapfer kurz vor der Schwelle auch zu spucken. Der Versuch, Sascha beim Steuern etwas von der Übelkeit zu erlösen, fruchtete jetzt nicht mehr. Es blieb nichts anderes, als nunmehr quer zu den Wellen um das große, der Îlet Pinel vorgelagerte, Riff herum zu fahren. Um 1200 Uhr, nach eigentlich nur 2 Stunden Fahrt und 11 Nm, ankerten wir im ruhigen Wasser vor der Insel. Sascha und Marina schickte ich sofort zur Erholung mit dem Dinghy an Land.Yellow_Beach Es war zunächst für die beiden überstanden.  Nach etwa einer Stunde holten sie mich ab und wir gingen den Stand auf der Insel ab um anschließend im Yellow Beach Restaurant zu essen. Ich wollte hier einmal einen kleinen Lobster aus den Käfigen am Strand probieren. Er war köstlich. Um 1700 Uhr wurde die komplette Insel geräumt. Alle Touristen Pinel_Kl_Lobsterwerden mit Taxibooten wieder zur Hauptinsel zurückgeholt und am Ende verlassen auch die Mitarbeiter der beiden Restaurants das Eiland. Alle Liegestühle werden zusammengestellt und uns am Ende unterm Hintern weggezogen. Bei einem weiteren kleinenIle_Pinel_Liegeplatz Abstecher auf der Insel sehe ich, dass es einen etwa 30 minütigen Rundweg auf dieser Insel gibt. Das ist ein guter Plan für morgen Vormittag! Nachdem die Insel nun einsam und verlassen daliegt, machen wir uns ebenfalls zu unserem Boot auf. Zum Dinner bereite ich heute für die beiden Spaghetti vor. Während ich am Nachmittag meinen Lobster genossen habe, begnügten sich die beiden mit jeweils einer Pommes-Schale. Den Abend verbrachten wir auf dem ruhig liegenden Boot und betrachteten bei einem Gin-Tonic die vielen Sterne.

Ile_Pinel_Abend

Grande Case, St. Martin

Grand_CaseMontag, der 15.2.2016. Heute sollte und musste es losgehen. Es war klar, dass wir uns an die Brückenzeiten zu halten hatten. Für den ausfahrenden Verkehr öffnet die Brücke Simpson_Bay_Sonnenaufgangum 1030 Uhr zum  ersten Mal am Tag und diese Möglichkeit wollten wir nicht verstreichen lassen. Wir standen früh auf, was in Anbetracht der gestrigen frühen Nachtruhe kein Problem war. Nach dem Frühstück, welches diesmal noch von mir vorbereitet wurde, machte ich mich auf den Fußweg zum Ausklarieren an der Brücke. Am Customs-Schalter ging dies relativ problemlos und schnell. Am Immigration-Schalter erlebte ich mal wieder eine neue Überraschung. Auf meiner Crewliste vom Einklarieren hatte ich vermerkt, dass außer mir, alle vier weiteren Crewmitglieder am darauffolgenden Samstag um 1700 mit der Air France Maschine inkl. Flugnummer ausreisen. Bei Einklarieren war das kein Problem und wurde ohne Beanstandungen abgestempelt. Jetzt fuhr mich die Beamtin an, dass ich das so nicht machen kann. Ich müsste zu ihnen kommen und die Flugtickets vorlegen und anschließend würden von ihnen die Pässe gestempelt. Nach meinem Einwand, dass man mir das doch beim Einklarieren hätte sagen können, redete sie sich nur noch mehr in Rage. So hätten sie ja überhaupt keine Kontrolle mehr über die Personen, welche sich im Land befinden. Ich hatte keine Lust auf großen Stress, ich wollte ja noch die Brücke um 1030 Uhr bekommen, und wurde Kleinlaut und sagte ihr, dass ich beim nächsten Mal Bescheid wisse. Daraufhin beruhigte sie sich ein wenig und ich musste eine neue Crewlise anfertigen, bekam dann meine Stempel mit der dann doch noch abschließenden bissigen Anmerkung, dass beim nächsten Mal mindestens eine Strafzahlung fällig würde. Auf dem Rückweg ärgerte ich mich noch über dieses Verhalten gegenüber Touristen, die hier ihr gutes Geld lassen und all die Bürokratie nach bestem Wissen und Gewissen durchführen. Einem Fehlverhalten bin ich mir nicht bewusst. Alle Daten waren genau eingetragen und beim Einklarieren abgezeichnet. Abgesehen davon, dass auf einer Insel wie St. Maarten kein Deutscher wirklich leben will, hätte sie bei der Airline die Bordinglisten anfordern können und so überprüfen können, dass die 4 Personen tatsächlich ausgereist sind. In der Regel ist das Ein- und Ausklarieren kein Problem und nur lästig, da man viel Zeit verliert und auch die Reiseroute nach Ein- undMarigot_Einklarieren Ausklarierungshäfen planen muss. Unangenehm wurde es nur zwei Mal. Einmal auf den BVI´s und jetzt hier. Schlussendlich war jetzt alles für unsere Abfahrt geregelt. Um 0930 war ich bereits zurück an Bord. Nach der Sicherheitseinweisung und diversen Erläuterungen, auch in Bezug auf das Ablegen, konnten wir das Boot Abfahrbereit machen. Um 1015 Uhr lösten wir die Leinen und fuhren bei böigem achterlichem Wind aus unserer Box. Ganz gemächlich tuckerten wir der Brücke entgegen. Die Leinen wurde eingeholt und die Fender verstaut. Über Kanal 12 meldete ich mich bei der Simpson Bay Brücke zur Durchfahrt an. Außerhalb der Simpson Bay hatten wir zwischen 15 und 20 kn Wind aus Ost, sodass wir zunächst gemütlich mit der Genua Richtung Westen segeln konnten. Wir mussten allerdings um die Westspitze von St. Martin in die Buch vor der Hauptstadt Marigot. Die verschiedenen Windkurse, Grand_Case_AnkerHalbwind und Am Wind, fuhren wir nur mit der Genua. Für die erste Fahrt wollte ich nicht zu viel Aufwand betreiben. Zwischendurch wurde es auch ein wenig ungemütlich und dazu hatte Sascha noch eine Art Sommergrippe erwischt. Aber die heutige Strecke war bewusst sehr kurze geplant. Um 1300 Uhr ließen wir den Anker vor Marigot auf 3m Wassertiefe fallen. Nachdem der Anker im Meeresgrund eingefahren und an der Winsch doppelt gesichert war, machten wir das Dinghy bereit und fuhren gemeinsam an Land. Die beiden schickte ich zur Burg und ich suchte und fand das Einklarierungsbüro am Fähranleger. Ein paar Minuten war ich zu früh. Um 1400 Uhr öffnete das Büro wieder. Der Beamte wollte diesmal sogar meineGrand_Case_Restaurant_Strasse Papiere sehen. Ansonsten gibt man seine Daten in einen Computer ein und druckt die Bescheinigung aus. Diese wird dann gegengezeichnet und ausgehändigt, natürlich erst nachdem die Gebühr von 27 € bezahlt wurde. Draußen warteten bereits Sascha und Marina im Regen auf mich. Wir tranken noch ein Carib bevor wir im Trockenen zum Boot zurück fuhren. Um 1530 Uhr holten wir den Anker auf und fuhren die letzten 4 Nm bis zur Grand Case unter Motor. Um 1630 Uhr versenkten wir dort den Anker auf 4,5m Wassertiefe nach unseren ersten 17 Nm. Alle haben die erste Fahrt gut überstanden. Entlang des Strands der Grande Case befindet sich die Kulinarische Meile Neptune_RestaurantSt. Martins. Hier reiht sich ein Restaurant neben das andere. Dazwischen auch einige große offene Grill-Stände einfacher Art. Das machte die Auswahl für uns nicht einfach. Bevor wir unsere Wahl treffen konnten, gingen wir die Straße auf und ab und entschieden uns für ein italienisches Restaurant, dem Le Neptune, mit Meerblick. Das Essen war in Ordnung, aber wohl nicht die beste Wahl in diesem Ort. Wir hatten leider nur den einen Versuch. Nach dem Essen gab es noch einen Drink, ein Gin Tonic, an Bord. Wir hatten uns in einem kleinen Supermarkt extra einen Beutel Eis gekauft. So ging der erste Tage schon seinem Ende entgegen.

Île Tintamarre und Îlet Pinel

Île Tintamarre

Île Tintamarre

Dienstag, der 9.2.2016. Wir lassen es gemütlich angehen. Christoph holt hier in der Anse Marcel  Baguette. Wir haben wieder ein Frühstück mit frischem Brot, zwar Weißbrot, aber Tintamarre_Sandstrandimmerhin. Nach dem Frühstück machen wir das Boot klar. Während ich über WhatsApp mit Zuhause telefoniere, geht Christoph zum Hafenmeister auschecken. Morgen wollen wir weiter nach St. Barth. Ein Ausklarieren ist dazu auf St. Martin nicht nötig, sagt der Hafenmeister. Um 1130 Uhr legen wir ab. Draußen am Buchtausgang setzen wir das Groß mit 2. Reff und die Genua. Der Wind kommt hier mit ca. 15 kn aus E. Die Insel  Île Tintamarre können wir wieder nicht direkt ansteuern. Wir fahren etwas  nördlicher um anschließend einen letzten Schlag Tintamarre_Dinghy_klarRichtung Südost zu fahren. Bei unserer Ankunft ist der Himmel mit dunklen Wolken zugezogen und ein heftiger Regenschauer geht nieder. Wir warten etwas ab und zögern das Ankermanöver hinaus. Bei nachlassendem Regen geht der Anker hinunter.  Bei 8m Wassertiefe stecken wir 25 m Kette. Trotz der westlichen und damit geschützten Lage des Ankerplatzes geht ein unangenehmer Schwell durch die Bucht. Wir wollen hier nur einen Zwischenstopp Tintamarre_Regenwolkeneinlegen und etwas Baden gehen. Wir machen das Dinghy für Wolfgang fertig. Seit dem Ereignis in The Bath auf den BVI´s möchte er lieber an Land fahren. Christoph, Ulli und Peter schwimmen zum Strand. Ich sichere noch die Ankerkette und mache mich dann ebenfalls schwimmend auf den Weg zum Strand. Das Wetter ist zwischenzeitlich wieder etwas besser geworden.  Insgesamt ist dies ein toller Sandstrand. Mehr hat die Insel aber auch nicht zu bieten. Auf dem Rückweg begegne ich wieder einer Schildkröte. Bei der Ankunft am Schiff sehe ich durch meineTintamarre_Regen_Eis Taucherbrille, dass sich die Manschette um das Sail Drive wieder löst. Das zieht meine Laune doch erheblich nach unten. Auch das Eis, welches Wolfgang spendiert und von der Eisverkäuferin im Boot kauf, ändert daran nicht viel. Das Wetter spielt heute auch nicht richtig mit. Es ist stark bewölkt und es ärgert mich, dass diese beiden schönen Inseln dabei nicht so wegkommen, wie sie es verdient hätten. Wir holen um 1500 Uhr den Anker wieder auf und fahren hinüber zur Pinel_EinfahrtÎlet Pinel. Ich kenne aus dem letzten Jahr das weit ins Meer hineinreichende Riff. Deshalb machen wir, nur mit der Genua fahrend, einen großen Bogen um die Insel. Fährt man genau mittig in die Bucht ein, kann man anschließend die Îlet Pinel Richtung Norden problemlos anfahren. Die Wassertiefe beträgt westlich der Insel auch nur etwas mehr als 2 m. Aus diesem Grund bin ich bei der Wahl des Ankerplatzes vorsichtig. Es liegen bereits vier Boote in diesem engen Gebiet. Mit keinem möchte ich Ärger haben und frage bei zweien nach deren Länge der Ankerkette. DiePinel_Ankern Antwort erstaunt mich. Der eine hat 30 m gelegt, der andere 20 m. Und das bei einer Wassertiefe von 2 m. Nach drei Versuchen stehen wir einigermaßen akzeptabel, für uns und unsere Nachbarn. Jetzt ist es bereits wieder 1600 Uhr. Immer wieder geht ein Schauer nieder. Ganze 9 Nm sind wir heute gesegelt. Wir überlegen, ob wir uns beeilen sollen, um auf der Insel noch etwas zu essen. Christoph will wieder ins Wasser und bietet an, zur Insel zu schwimmen und nachzufragen, wie lange die beiden Restaurants noch geöffnet haben. Er kommt gleich wieder zurück und berichtet, dass es nichts mehr zu essen gibt und um 1700 Uhr alles geschlossen wird.

Das passt zu diesem Tag. Wir entscheiden, an Bord zu bleiben und Spaghetti zu kochen. Ulli und Peter übernehmen das und verfeinern die Fertigsoßen mit einigen Zutaten. Das Essen ist toll. Wir trinken und quatschen. Jeder kann sich mal ausspannen. Pinel_AbendAusnahmsweise gibt es kein weiteres Programm. In der Nacht merkt man, dass dieser Ankerplatz nicht gut für eine Übernachtung geeignet ist. Der Schwell kommt hier rein und rüttelt und schiebt am Boot. Insgesamt eine nicht ganz so ruhige Nacht. Dafür aber auch nicht mehr so schwül wie in der Marina.

Port Lonvilliers, Anse Marcel

Fort_Louis_MarigotDa wir an dem heutigen Tage, Donnerstag, den 19.3.2015, nur ca. 4 Nm zu fahren haben, wollten wir die Zeit dazu nutzen am Vormittag u.a. das Fort Louis auf dem Hügel zu besichtigen. Vom Fort sind nur noch traurige Reste übrig geblieben. Aber der kurze

Aufstieg lohnt alleine schon wegen der tollen Aussicht. Nach dem Rundgang auf dem Hügel gingen wir noch durch die Stadt, die eher ein Dorf ist, und auf den Wochenmarkt. Unterwegs kauften wir noch einige Lebensmittel nach.Markt_Marigot Und obwohl wir wirklich nur ganz langsam schlenderten, war der Vormittag noch viel zu lang. Wir waren also früh wieder an Bord und legten um 12:40 Uhr ab. Der Wind war in der Inselabdeckung schwach und kam zudem noch aus unserer Richtung. Wir fuhren die paar Meter nur mit Motor und erreichten die Anse Marcel und die Zufahrt zum Port Lonvillies bereits um 13:50 Uhr. Der Hafen liegt super geschützt, im Prinzip hinter dem Strand der Bucht Marcel, nur über eine schmale Zufahrt erreichbar. Die Zufahrt_PortLonvilliersLiegeplätze sind alle mit Dalben ausgestattet. Höchstwahrscheinlich ein recht sicherer Hafen für den Sommer. Nur leider bereits für diese Zeit voll ausgebucht. Jetzt waren viele Liegeplätze frei. Über Funk versuchten wir den Hafenmeister zu erreichen. Das funktionierte nicht. Wir beobachteten die Marina und die Capitainerie. Es sah alles sehr ruhig und verschlossen aus. Schließlich bewegte sich dort etwas und wir bekamen Funkkontakt und schließlich einen PlatzZufahrt_PortLonvilliers_Echse zugewiesen mit (unnötiger) Einparkhilfe. Beim Einchecken erklärte der Hafenmeister, dass von 12 bis 14 Uhr Mittagspause sei. In dieser Zeit ist niemand erreichbar. Gut zu wissen. Außerdem ist es auch in dieser Marina möglich, über den Computer in der Marina Ein- und Auszuklarieren. Auch das ist anscheinend ein gut gehütetes Geheimnis. Unsere Törnplanung hätte mit diesem Wissen wahrscheinlich etwas anders ausgesehen. Aber auch jetzt konnten wir unsere Planung noch umwerfen. Bevor es nach St. Barth geht, wollten wir mangels Alternativen in Marigot ausklarieren. Dies werden wir PortLonvilliersuns jetzt definitiv schenken. Die Weiterfahrt nach St. Barth wird durch die nördliche Umrundung von St. Martin erfolgen. Die offene Frage ist nur, ob wir noch einmal im Oyster Pond einen Zwischenstopp einlegen. Dies würde theoretisch ein Ausklarieren in St. Martin nötig machen und ein Einklarieren in Saint Maarten. Oyster Pond liegt direkt auf der Niederländisch-Französichen Grenze. Dies entscheiden wir später. Jetzt wird erst einmal an Bord gegessen. Frischer Salat und ein gut gekühlter Weißwein. HotelanlageZwischen der Marina und dem Strand liegt ein Hotelkomplex (Anse Marcel Beach Resort). In unserem Törnführer wird gesagt, dass hier Segler sehr willkommen sind und gern gesehene Gäste im Strandrestaurant. Leider ist dies nicht mehr so. Das Hotel ist ein „All Inklusive“ Arrangement. Hier haben Außenstehende keinen Platz mehr. Für 90 US$ pro Person und Tag bot man uns einen Aufenthalt inkl. Essen an. Das haben wir dankend abgelehnt, worauf wir dann „gebeten“

wurden, das Gelände auf kürzestem Wege zu verlassen. Gottlob sind die Strände immer öffentlich. Fast zu spät, aber nur fast, kamen wir am Jetskiverleih vorbei. Wir mieteten 2 Jet-Ski und fuhren 30 Minuten zu viert kreuz und quer durch die Anse Marcel. Ein super Spaß, den wir abschließend an einer sehr netten Strandbar etwas länger feierten.Strandbar Wir schafften aber noch den Absprung und gingen „geduckt“ durch die Hotelanlage zurück zur Marina. In der Nähe der Marina gibt es 2 durchschnittliche Italienische Restaurants. Das Essen ist ok, aber in diesem wirklich tollen Umfeld fehlte uns das kulinarische Highlight.