Île Fourchue

Île_FourcheDonnerstag, 18.2.2016. Nach dem Frühstück ging ich um 0900 Uhr nochmals zur Capitainerie: Geschlossen. Es war aber wohl zwischendurch jemand dort gewesen. Im Inneren hatte sich etwas verändert. An unserem Liegeplatz ist aber niemand vorbei gekommen. Ich wartete wieder eine gute Viertelstunde. Danach schrieb ich auf eineOyster_Pond_Abfahrt Visitenkarte unsere Boots- und Übernachtungsdaten und schob die Karte unter der Tür durch. Die Sanitären Anlagen konnten wir nicht nutzen. Ich fragte einen Angestellten des Dinghy Docks, der dort irgendetwas machte. Er antwortete, dass wir uns bei der Capitainerie anmelden müssten und dort einen Schlüssel bekämen. Auf meine Erwiderung, dass dort seit gestern Nachmittag alles verschlossen sei, zuckte er nur mit den Schultern. Zurück an Bord machten wir alles für die Abfahrt bereit. Um 1015 Uhr warfen wir die Leinen los, setzten noch vor der Hafenausfahrt das Groß mit zweitem Reff und fuhren durch das Riff auf das Meer hinaus. Meine Crew wollte den heutigen Schlag nach St. Barth wagen, nachdem ich so viel von den 3 Tagen Eingewöhnung geredet hatte und zudem für den heutigen Tag wesentlich weniger Wind vorhergesagt wurde. Sascha übernahm das Steuer und nachdem wir uns unter Segel Île_Fourche_Buchtzunächst Richtung Nordost vom Riff freigefahren hatten, machten wir eine Wende und versuchten, so gut wie möglich St. Barth anzusteuern. Hart am Wind bei knapp 13 kn Wind aus SE verfehlten wir selbst die Insel  Île Fourchue. Wir segelten weiter südlich und machten erst dann eine erneute Wende als wir die Île Fourchue ansteuern konnten. Um 1245 Uhr kamen wir in der dortigen Bucht an und bargen die Segel. Dann begann das Drama mit den dortigen Bojen. Zunächst steuerte Sascha die erste Festmacherboje an. Fehlende Erfahrung und Fallwinde machten die Ansteuerung für ihn unmöglich. Jetzt versuchte ich mein Glück und stellte ebenfalls fest, dass die Fallwinde das Ansteuern erheblich erschweren. Dann hatte Sascha die Boje und beim Hochziehen riss der Plastikhaken vom Bootshaken ab. Wir fuhren zu einer anderen Boje. Dort verbog sich der komplette Bootshaken beim Heraufziehen der Schlinge. Jetzt schaute ich mir die Bojen an. Mit total defektem und verbogenem Bootshaken war da

St. Barth Abenddämmerung

St. Barth Abenddämmerung

nichts mehr zu machen. Die Boje, bzw. eigentlich nur die Öse zum Einfädeln der Festmacher, war so schwer, dass es eigentlich kein Wunder war, dass der Bootshaken nun nicht mehr zu gebrauchen war.  Sascha sprang ins Wasser und fädelte die Festmacher so ein. Nach hunderten von problemlosen Festmacherbojen nun so etwas. Irgendwie war ich auf so eine schwere Tonne nicht eingestellt und wahrscheinlich gedanklich zu unflexibel. Aber gut, wir waren um 1330 Uhr fest und der Bootshaken hin. Meine beiden Matrosen haben, so wie ich es vorhergesehen habe oder auch nur hoffte, die Überfahrt gut vertragen. Wir relaxten und gingen anschließend noch schnorcheln. Im Scheitel der Bucht gab es einige Korallen und viele bunte Fische zu bewundern. Etwas weiter westlich liegt ein Wrack an Land und unter Wasser sieht es nicht besser aus. Auf dem Rückweg schwamm ich noch einmal weiter in östliche Richtung und wollte gerade zu unserem St_Barth_DinghySchiff abdrehen, als ein Hai aus dem Felsengewirr kam. Unter Wasser ist die Größe immer schlecht einzuschätzen. Es war sicher kein Riesenexemplar von Mörderhai sondern eher ein kleiner, max. 1,5 m langer, wahrscheinlich harmloser Riffhai. Der Hai hatte auf jeden Fall kein Interesse an mir. Am Boot erzählte ich von der Begegnung. Marina hatte danach keine Lust mehr schwimmen zu gehen. Wir ließen uns noch etwas von der Sonne brutzeln und um 1600 Uhr legten wir ab. Die letzten 6 Nm fuhren wir mit Motor gegen den Wind an um diesmal ohne Umweg um 1715 Uhr in Gustavia auf St. Barth anzukommen und dort zu ankern.Eddys_Garten Wir machten langsam das Dinghy klar und fuhren den relativ weiten Weg zum Hafen. Da es nun schon so spät war, verschob ich das Einklarieren auf den nächsten Tag. Wir machten einen Rundgang durch die Stadt und ich zeigte den beiden alle Restaurant, die ich aus meinen zwei vorherigen Besuchen kannte. Sascha entschied abschließend, dass wir ins „eddy´s“ gehen, einem netten Gartenlokal an der Einkaufsstraße am Hafenende. Das Lokal war sehr gut besucht und das Essen lieferte Eddysden Grund dafür. Gesättigt und zufrieden machten wir uns auf den Weg zurück zum Ankerplatz. Vor der Nachtruhe gab noch ein Bordgetränk. In der Nacht schaukelte der Schwell das Boot gut durch. Der Ankerplatz ist eine der Zumutungen in der Karibik. Und dafür wird in der Capitainerie noch Geld verlangt.

Überfahrt nach Saint-Barthélemy

St_BarthSamstag, der 21.3.2015, und zum Abschluss noch einmal eine sehr sehenswerte Insel. Die französische Insel Saint-Barthélemy, oder kurz Saint-Barth oder englisch St. Barts. Ueberfahrt_StBarthAm Morgen legten wir nach dem Ausklarieren am Computer und dem anschließenden Frühstück um 10 Uhr ab. Unter Motorkraft ging es hinaus und hinauf zum nördlichen Kap Saint Martins, die gleiche Strecke wie Tags zuvor. Nach dem Kap kann genau Kurs (150°) auf unseren Zwischenstopp, der Île Fourchue, angelegt werden. Der Wind kam mit 3-4 Bft. aus östlicher Richtung, sodass wir einen gemütlichen „Am Wind“-Kurs fahren konnten. Etwa 2 Sm vor der Île Fourchue kreuzten wir die Regatta der Superyachten, die  Bucket Regatta St. Barts. Natürlich haben wir darauf geachtet, niemanden zu behindern. Und obwohl wir den Yachten sehr nahe kamen, ist uns das auch gelungen. Aus dem Bug konnte ich mit dem Teleobjektiv einige schöne Aufnahmen machen.

Die Regatta ist nur für geladene Yachten ab 30,5 m Länge (100 feed) und läuft über vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag. Auf entsprechend viele Besucher auf dieser kleinen Insel hatten wir uns eingestellt. Aber zunächst wollten wir noch einen gemütlichen Badestopp in der Bucht von Île Fourchue machen.Fourchue Um 13:15 Uhr ließen wir den Anker bei einer Wassertiefe von 9 m fallen. Wir aßen dort etwas, gingen baden und verzichteten aber auf einen Landgang. Dafür hätten wir unser Dinghi wieder fertig machen müssen. Ein kleines Ärgernis ist dieser komplizierte Umgang mit dem Dinghi. Bei einer einfacheren Handhabung wären wir sicher häufiger zu Landgängen und Besichtigungen losgezogen. So haben wir auch hier die Insel nicht betreten. Um 15 Uhr holten wir den Anker auf und fuhren die letzten 4 Nm mit dem Motor. Schon weit vor der Hafeneinfahrt von Gustavia ankerten Yachten. Grundsätzlich ist der Hafen von Gustavia relativ klein und schlecht ausgebaut. Man kann sich dort im Hafen entweder eine freie Boje in der Beckenmitte nehmen, dann muss man Gustavia_Befestigungaber auch mit dem Dinghi hin und her fahren, oder man bekommt einen Platz an der Hafenmauer. In diesem Fall muss man rückwärts mit Buganker anlegen. Dabei ist man einem gewissen Schwell ausgeliefert. Vor der Hafeneinfahrt sind zwei größere Anker- und Bojenbereiche für Yachten ausgewiesen. Auch für diese Plätze, Boje sowie Anker, wird in der Capitainerie ein gewisser Betrag in Rechnung gestellt. Wir sind also erst einmal bis zur Hafeneinfahrt durchgefahren und haben uns in der Nähe des Ufers nach einem Platz umgesehen. Wir fanden doch tatsächlich noch eine frei Boje. Nach 20 Minuten kam jedoch eine Segelyacht und behauptete, die Boje wäre von ihr besetzt, sie wären nur um die Regatta anzuschauen zwischenzeitlich unterwegs gewesen. Ein Nachbarlieger bestätigte dies wildLandgang gestikulierend. Im Prinzip war dies nicht ersichtlich und auch nicht unbedingt einzusehen. Aber andererseits wollten wir keinen Stress und auch das Risiko nicht eingehen, sich in der Dunkelheit evtl. noch einmal umlegen zu müssen. Kann gut sein, dass die Bojenbelegung beim Hafenmeister registriert ist. Deshalb gaben wir nach einem Wortwechsel die Boje frei und suchten uns im näheren Umkreis einen Ankerplatz. Um 16:20 Uhr ankerten wir dann

Pipiri Palace

Pipiri Palace

bei 8 m Wassertiefe mit 30 m Ankerkette. Im Laufe unseres Aufenthalts schwojeten wir zwar zwischen den anderen Ankerliegern, aber es blieb immer noch ein Abstand von einigen Metern. Wichtig war uns, wegen unseres einfachen Dinghis, ein kurzer Weg zum Festland. In der Abenddämmerung waren wir fertig für den Landgang. Wir gingen um den Hafen und erkundigten uns in einigen Restaurants nach einem Platz. Direkt am Hafen war alles ausgebucht. Wir fanden ein nettes Restaurant in zweiter Reihe, das Pipiri Palace Restaurant. Aber vorher gingen wir zur Capitainerie zum Einklarieren und Einchecken. Das Hafenamt war bereits geschlossen und somit mussten wir die Formalitäten auf den nächsten Tag verschieben. Vor dem Amt lagen einige der Bucket Regatta Teilnehmer, diese Superyachten auf Hochglanz poliert, Luxus pur und einfach beeindruckend.Superyachten