Stützpunkt Simpson Bay

byebyeFreitag, 26.2.2016. Der letzte Schlag zurück zu unserem Stützpunkt, der IGY-Simpson Bay Marina auf St. Maarten. Für die gut 38 Nm müssen wir etwa mit 8 Stunden Fahrzeit kalkulieren. Das ist wieder einmal wichtig, da wir die Brückenöffnungszeiten berücksichtigen müssen, wenn wir nicht noch eine Nacht vor Anker an der Brücke warten liegeplatz_simpsonbay2wollen. Um 1500 und um 1700 Uhr öffnet die Simpson Bay Bridge für den einfahrenden Verkehr. Vor der Brücke müssen wir zunächst ankern, das Dinghy mit Motor zu Wasser lassen und an der Brücke einklarieren. Nur dafür schlage ich eine Stunde auf. Also sollten wir spätestens um 1600 Uhr dort eintreffen. Daraus ergibt sich eine Abfahrtszeit von spätestens 0800 Uhr. Wir schafften es, bereits um 0720 Uhr die Leinen loszuwerfen. Mit einem 4 Bft. aus Ost, also Halb- bis Raumwind, schafften wir über 7 kn Geschwindigkeit. Den Anker konnten wir bereits um 1230 Uhr in der Bucht vor der Brücke werfen und nach dem Einklarieren sogar die erste Brückenzeit um 1500 Uhr nutzen. Schon vor der Brücke fuhr der Dockmaster unserer Marina durch die Reihen derliegeplatz_simpsonbay2 einfahrenden Schiffe und regelte per Funk einen Liegeplatz. Wir legten zunächst an der Tankstelle in der Marina an um aufzutanken. Für 35 Betriebsstunden tankten wir nur 47 Liter. Anschließend bekamen wir unseren Liegeplatz am Steg A zugewiesen. Bevor wir unsere Rückreise mit dem Schiff nach Europa antreten, wollte auch Udo noch einmal mit der Familie die Karibik genießen. Wir machten also das Schiff klar für eine Übergabe in 2 Wochen, am 12.März. In den 2 Wochen ging es für abschieds_lobsterdie Bahati noch einmal rund um St. Maarten mit einem Abstecher auf St. Barth.
Zu einem standesgemäßen Urlaubsabschluss für Sascha und Marina gehörte ein üppiges Hummer-Dinner im Skipjack´s Seafood Grill. Hier kann man sich seinen Hummer direkt aus einem Bassin fischen lassen. Das Restaurant ist sehr empfehlenswert und immer gut besucht. Nach einem kleinen Abstecher in Marina Bar ging es zur Nachtruhe auf das Schiff. Und diesmal ohne das Schaukeln der letzten Nächte.

flugzeug_rueckflug

Der Samstag, 27.2.2016, sollte vorerst mein letzter „echter“ Karibiktag sein. Nach 6 Wochen freute ich mich aber auf Daheim und die Familie wieder zu sehen. Aus diesem startbahn_stmaartenGrund fiel es mir überhaupt nicht schwer „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Anfang Mai würde ich ein letztes Mal diesen langen Flug auf mich nehmen um das Schiff über die Bermudas und Azoren wieder nach Europa zurück zu holen. Sascha und Marina hatten einen etwas späteren Flug mit der KLM gebucht. Ich empfahl ihnen noch mit dem Taxi zum Maho Strand zu fahren und sich dort die landenden und startenden Flieger anzusehen. Um 1430 Uhr, bevor die Brücke wieder öffnet und der Verkehr zum Flughafen vor der offenen Brücke staut, nahm ich den Bus und fuhr für 2 US$ bis zum Flughafen. Um 17:00 Uhr ging planmäßig mein Flug mit der Air France AF 499 nach Paris. Die Ankunft in Paris war am 28.2. um 0620 und der Weiterflug AF 1306 um 0720 nach Düsseldorf, wo ich pünktlich um 0840 Uhr landete und von der Familie abgeholt wurde.

stbarth_vonoben

Grande Case, St. Martin

Grand_CaseMontag, der 15.2.2016. Heute sollte und musste es losgehen. Es war klar, dass wir uns an die Brückenzeiten zu halten hatten. Für den ausfahrenden Verkehr öffnet die Brücke Simpson_Bay_Sonnenaufgangum 1030 Uhr zum  ersten Mal am Tag und diese Möglichkeit wollten wir nicht verstreichen lassen. Wir standen früh auf, was in Anbetracht der gestrigen frühen Nachtruhe kein Problem war. Nach dem Frühstück, welches diesmal noch von mir vorbereitet wurde, machte ich mich auf den Fußweg zum Ausklarieren an der Brücke. Am Customs-Schalter ging dies relativ problemlos und schnell. Am Immigration-Schalter erlebte ich mal wieder eine neue Überraschung. Auf meiner Crewliste vom Einklarieren hatte ich vermerkt, dass außer mir, alle vier weiteren Crewmitglieder am darauffolgenden Samstag um 1700 mit der Air France Maschine inkl. Flugnummer ausreisen. Bei Einklarieren war das kein Problem und wurde ohne Beanstandungen abgestempelt. Jetzt fuhr mich die Beamtin an, dass ich das so nicht machen kann. Ich müsste zu ihnen kommen und die Flugtickets vorlegen und anschließend würden von ihnen die Pässe gestempelt. Nach meinem Einwand, dass man mir das doch beim Einklarieren hätte sagen können, redete sie sich nur noch mehr in Rage. So hätten sie ja überhaupt keine Kontrolle mehr über die Personen, welche sich im Land befinden. Ich hatte keine Lust auf großen Stress, ich wollte ja noch die Brücke um 1030 Uhr bekommen, und wurde Kleinlaut und sagte ihr, dass ich beim nächsten Mal Bescheid wisse. Daraufhin beruhigte sie sich ein wenig und ich musste eine neue Crewlise anfertigen, bekam dann meine Stempel mit der dann doch noch abschließenden bissigen Anmerkung, dass beim nächsten Mal mindestens eine Strafzahlung fällig würde. Auf dem Rückweg ärgerte ich mich noch über dieses Verhalten gegenüber Touristen, die hier ihr gutes Geld lassen und all die Bürokratie nach bestem Wissen und Gewissen durchführen. Einem Fehlverhalten bin ich mir nicht bewusst. Alle Daten waren genau eingetragen und beim Einklarieren abgezeichnet. Abgesehen davon, dass auf einer Insel wie St. Maarten kein Deutscher wirklich leben will, hätte sie bei der Airline die Bordinglisten anfordern können und so überprüfen können, dass die 4 Personen tatsächlich ausgereist sind. In der Regel ist das Ein- und Ausklarieren kein Problem und nur lästig, da man viel Zeit verliert und auch die Reiseroute nach Ein- undMarigot_Einklarieren Ausklarierungshäfen planen muss. Unangenehm wurde es nur zwei Mal. Einmal auf den BVI´s und jetzt hier. Schlussendlich war jetzt alles für unsere Abfahrt geregelt. Um 0930 war ich bereits zurück an Bord. Nach der Sicherheitseinweisung und diversen Erläuterungen, auch in Bezug auf das Ablegen, konnten wir das Boot Abfahrbereit machen. Um 1015 Uhr lösten wir die Leinen und fuhren bei böigem achterlichem Wind aus unserer Box. Ganz gemächlich tuckerten wir der Brücke entgegen. Die Leinen wurde eingeholt und die Fender verstaut. Über Kanal 12 meldete ich mich bei der Simpson Bay Brücke zur Durchfahrt an. Außerhalb der Simpson Bay hatten wir zwischen 15 und 20 kn Wind aus Ost, sodass wir zunächst gemütlich mit der Genua Richtung Westen segeln konnten. Wir mussten allerdings um die Westspitze von St. Martin in die Buch vor der Hauptstadt Marigot. Die verschiedenen Windkurse, Grand_Case_AnkerHalbwind und Am Wind, fuhren wir nur mit der Genua. Für die erste Fahrt wollte ich nicht zu viel Aufwand betreiben. Zwischendurch wurde es auch ein wenig ungemütlich und dazu hatte Sascha noch eine Art Sommergrippe erwischt. Aber die heutige Strecke war bewusst sehr kurze geplant. Um 1300 Uhr ließen wir den Anker vor Marigot auf 3m Wassertiefe fallen. Nachdem der Anker im Meeresgrund eingefahren und an der Winsch doppelt gesichert war, machten wir das Dinghy bereit und fuhren gemeinsam an Land. Die beiden schickte ich zur Burg und ich suchte und fand das Einklarierungsbüro am Fähranleger. Ein paar Minuten war ich zu früh. Um 1400 Uhr öffnete das Büro wieder. Der Beamte wollte diesmal sogar meineGrand_Case_Restaurant_Strasse Papiere sehen. Ansonsten gibt man seine Daten in einen Computer ein und druckt die Bescheinigung aus. Diese wird dann gegengezeichnet und ausgehändigt, natürlich erst nachdem die Gebühr von 27 € bezahlt wurde. Draußen warteten bereits Sascha und Marina im Regen auf mich. Wir tranken noch ein Carib bevor wir im Trockenen zum Boot zurück fuhren. Um 1530 Uhr holten wir den Anker auf und fuhren die letzten 4 Nm bis zur Grand Case unter Motor. Um 1630 Uhr versenkten wir dort den Anker auf 4,5m Wassertiefe nach unseren ersten 17 Nm. Alle haben die erste Fahrt gut überstanden. Entlang des Strands der Grande Case befindet sich die Kulinarische Meile Neptune_RestaurantSt. Martins. Hier reiht sich ein Restaurant neben das andere. Dazwischen auch einige große offene Grill-Stände einfacher Art. Das machte die Auswahl für uns nicht einfach. Bevor wir unsere Wahl treffen konnten, gingen wir die Straße auf und ab und entschieden uns für ein italienisches Restaurant, dem Le Neptune, mit Meerblick. Das Essen war in Ordnung, aber wohl nicht die beste Wahl in diesem Ort. Wir hatten leider nur den einen Versuch. Nach dem Essen gab es noch einen Drink, ein Gin Tonic, an Bord. Wir hatten uns in einem kleinen Supermarkt extra einen Beutel Eis gekauft. So ging der erste Tage schon seinem Ende entgegen.

Crew-Wechsel Simpson Bay

Maho_von_obenSamstag und Sonntag, 13.+14.2.2016. Nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück packte die Crew ihre Sachen zusammen, zog die Betten ab und reinigte die Nasszellen und die Pantry. Bei vier Jungs ging das recht schnell. Ich brachte die Bettwäsche, die Handtücher und einige meiner Sachen ins Marina Büro zur Wäsche. Die Koffer waren gepackt und alle fertig für die Fahrt zum Maho-Strand. Nein, einer musste noch duschen, obwohl das Duschen allgemein für den Nachmittag eingeplant war. Wolfgang wollte aber zwei Mal duschen. Alle warteten auf Wolfgang. AnMaho_Landung der Straße hielten wir Ausschau nach einem der vielen kleinen Busse. Wir mussten uns ein wenig gedulden, da sich der Verkehr wohl gerade vor der geöffneten Brücke staute. Für 1,50 US$ pro Person fuhren wir zur Maho-Bay, dem berühmten Strand, an dem man fast die Räder der landenden Jumbo-Jets greifen kann. Christoph genoss noch einmal ein letztes Bad im türkisfarbenen Wasser. Einige kleine Flieger landeten, nichts Spektakuläres. Erst der Start einer etwas größeren Maschine beeindruckte doch sehr. Maho_WarnungDem Strahl der Turbinen hält kaum jemand Stand. Warnungen an der ebenfalls dort entlang führenden Straße weisen darauf hin. Bei den „richtig“ großen Maschinen wird man schon mal ins Meer gepustet. Unfälle sollen dort ebenfalls schon vorgekommen sein. Christoph hatte vorab im Internet den Flugplan recherchiert. Bis zur Landung der ersten größeren Maschinen hatten wir noch etwas Zeit. Wir ignorierten unsere 12 Uhr Regel und tranken Carib an der nördlichen Strandbar. Ein, zwei Flieger kamen herein und wir wechselten unseren

Strandbar Nord

Strandbar Nord

Standort zur südlichen Strandbar. Hier war erheblich mehr los und auf einem aufgestellten Surfboard waren alle heutigen Flugzeiten eingetragen. Das ist schon ein irres Schauspiel. Um kurz nach 12 fuhren wir mit dem Bus zurück zur Marina. Die Jungs machten sich fertig und stiegen um kurz nach drei in ein Taxi zum Flughafen. Jetzt diese Stille. Das ist schon ein eigentümliches

Strandbar Süd

Strandbar Süd

Gefühl. Aber die Arbeit ruft. Bereits morgen, gegen Mittag, kommen Sascha und Marina. Ich nahm den Lebensmittelbestand auf und fertigte eine Einkaufsliste an. Anschließend ging ich zum nahe gelegenen Supermarkt und kaufte ein. Die Restarbeiten an Bord konnte ich auch noch erledigen. Gegen 18 Uhr dröhnte die Air France Maschine mit der alten Crew verspätet über die Marina, hinaus auf den Atlantik. In zwei Wochen sitze ich in dieser Maho_FlugzeitenMaschine. Zum Dinner ging ich in die Marina Bar Jimbo´s. Direkt an der Theke bestellte ich Carib und einen Cheeseburger. Alleine Essen ist traurig.

Der Sonntag begann zunächst mit einem hervorragenden Frühstück. Kaffee, Spiegeleier und Baguette. Als ich noch nicht ganz fertig war, zogen dicke Wolken auf und es begann zu regnen. Und nicht nur ein gewöhnlicher kleiner Schauer, sondern wirklich heftigen Regenfälle. Mein Plan, den Rest des Bootes zu polieren fiel dementsprechend buchstäblich ins Wasser. Unter Deck beschäftigte ich mich mit meinen Berichten, mit Lesen, e-mails und der groben Planung der nächsten zwei Wochen. Marina war noch nie auf einem Schiff und daher konnte ich Regen_Sonntag1jetzt nicht beurteilen, wie sie das Segeln verkraften würde. Für die ersten Tage sollten es daher nur kurze Strecken sein. In der Regel hat der Körper sich nach drei Tagen an das Schaukeln gewöhnt. Die Landung des KLM-Fliegers mit Sascha und Marina aus Amsterdam war für 1230 Uhr vorgesehen. Tatsächlich landeten sie aber erst gegen 1400 Uhr. Schon der Abflug hatte sich wegen technischer Probleme verzögert. Und beim Landeanflug musste der Pilot doch tatsächlich wegen des starken Regens noch einmal durchstarten. Das war genauRegen_Sonntag2 das richtige für Sascha. Aber die Beiden schafften es noch vor 1500 Uhr in der Marina zu sein. Für heute war nichts mehr geplant. Die fertige Wäsche hatte ich gleichzeitig mit ihrer Ankunft am Marina-Büro abholen können. Wir verstauten alles im Schiff und die Beiden richteten sich die Vorschiffkabine ein. Einige wichtige Kleinigkeiten erklärte ich beim Einräumen, u.a. die Toilettenbenutzung. Wir machten eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Lebensmittel und gingen anschließen für einen ersten Eindruck bis zur Simpson Bay Brücke und zur Pelican Bay, um auf dem Rückweg noch fehlende Lebensmittel im Supermarkt nachzukaufen. Am Abend aßen wir, auch der Bequemlichkeit halber, in der Marina-Bar Jimbo´s. Das Essen ist dort auch wirklich gut. Der Abend war den Umständen entsprechend früh beendet.

Rückfahrt St. Maarten

St_Barth_LiegeplatzFreitag, der 12.2.2016. Nach einer schaukligen, aber guten Nacht, raffe ich mich auf und sammle nach dem Zähneputzen alle Unterlagen ein, um zum Ausklarieren in den Hafen zu fahren. Mit den gespeicherten Daten geht das alles sehr schnell und unkompliziert. Zurück an Bord gab es erst einmal Frühstück. Um 1015 Uhr holten wir den Anker auf, die letzten Meter wieder per Hand, und fahren aus der Reede. Draußen erwartet uns guter achterlicher Wind von 14, später 20 kn. Wir setzen nur die Genua und fahren teilweise mit 7 kn Richtung Simpson Bay. Glücklicherweise konnte ich auf den Bahati-St_Barth_AusklarierenInternetseiten noch die Brückenöffnungszeiten abrufen. Um 1500 Uhr wird die Simpson Bay Brücke für den einfahrenden Verkehr geöffnet. Bei dem Wind sind wir bereits um 1315 Uhr vor der Brücke und ankern westlich vom Fahrwasser. Die Jungs bereiten das Dinghy vor und ich die Papiere. Bei meiner Ankunft ist der Immigration-Schalter nicht besetzt: „Out for Lunch, back at.“ Die fehlende Uhrzeit macht das Schild flexibel einsatzfähig. Aber die Formulare liegen hier aus. Also kann ich mich schon einmal darüber hermachen. Als ich fertig bin, ist auch der Schalter wieder besetzt. Nach der Immigration

geht es zum zweiten Schalter: Customs und Bridge-Fee. Mit 41,- US$ sind sie dabei. Es ist 1400 Uhr, als ich wieder auf der Bahati ankomme. Der Außenborder und das Dinghy Simpson_Bay_Dockmastermüssen wieder an Bord geholt werden. Wir bereiten schon einmal alle Festmacher und Fender vor. Ich erkläre die möglichen Anlegemanöver und noch einmal die „Fender-Knoten“.  Um 1445 Uhr holen wir den Anker auf und ich melde mich per Funk auf Kanal 12 am Brückenkontrollturm zur Durchfahrt an. Wir kreisen wartend vor der Brücke. Ein Dinghy mit zwei Leuten von der Simpson Bay Marina kommt auf uns zu und wir werden gefragt, in welche Marina wir fahren wollen. Sie organisieren für uns einen Liegeplatz und weisen uns an, dort auf sie zu warten. Das läuft ja richtig gut. In der Simpson Bay Marina können wir längsseits anSimpson_Bay_Liegeplatz der Tankstelle warten. Kurz darauf können wir zu unserem angewiesenen Platz fahren. „Stern to Dock and Portside Finger“. Alle Leinen sind bereit und die Fender richtig verteilt. Wolfgang macht den Lauffender. Ulli geht zum Steg um uns dort zu helfen. Das ist dann gar nicht nötig, da drei Mann von der Marina ihm alles abnehmen. Das Einparken verläuft problemlos und jetzt, um 1530 Uhr, liegen wir ruhig wie in Abrahams Schoss. Ich gehe zum Marina-Büro für die Anmeldung. Es waren 5 Simpson_Bay_SteckerFormulare die man mir in die Hand drückte und die ausgefüllt werden mussten. Schlimmer als bei der Einreise. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass die Bootsversicherung nicht mehr aktuell ist. Die aktuelle Versicherungspolice hatte ich in Deutschland vergessen und habe sie darauf anschließend per Mail bekommen. Die Originale bringt Sascha am Sonntag noch mit. Für den Stromanschluss muss wieder gebastelt werden. Hier wird der 30A US-Stecker benötigt. Leider habe ich mir die Belegung der Pinne beim Austausch nicht gemerkt. Peter hat es mit seinen Fingern schmerzhaft nachgeprüft. Beim zweiten Versuch passte aber alles. Jetzt endlich konnten wir unser letztes Bier als Anlegerbier vernichten. In den zwei Wochen sind wir 210 Nm gefahren und haben 14,5 Stunden Motorzeit auf der Uhr. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 kn waren wir insgesamt 42 Stunden unterwegs. Zieht Boat_House_Abendessenman von den Motorstunden die Zeit ab, in der der Motor nur mitläuft, so kann man in etwa sagen, dass wir fast 80% unserer Strecke unter Segel zurück gelegt haben, und dass, obwohl wir häufig gegen den Wind an mussten.
Nachdem wir alle eine schöne Dusche genossen hatten, ging es zu unserem Abschlussessen auf Restaurantsuche. Wir entschieden uns für das Boat-House mit Sitzplatz auf der Terrasse zur Lagune. Es war, glaube ich, das schlechteste Essen, welches wir in Jimbos_Cocktailden 2 Wochen bekamen. Für meinen Geschmack viel zu viel frittiert und damit zu fettig. Es fehlte einfach der „Geschmack“. Es war aber genießbar und wir sind zumindest satt geworden. In Jimbo´s Bar, direkt an unserer Marina, nahmen wir noch einen Cocktail. Das war nun unser letzter gemeinsamer Abend.

Rückfahrt St. Maarten

Montag, 23.3.2015. Nachdem wir gestern bereits ausklariert haben, konnten wir heute gemütlich nach dem Frühstück die letzten Meilen zurück nach St. Maarten in Angriff nehmen. Zuvor musste die Crew aber noch der Keramik an Land einen Besuch abstatten. Anschließend bauten wir den Außenborder ab und zogen ihn an Bord. Danach verstauten wir das Dinghi an Bord vor unserem Mast. Um 10 Uhr lichteten wir den Anker und bei leichtem ESE-Wind der Stärke 3 Bft. segelten wir mit raumen Wind St. Maarten entgegen. Ab 12:30 reichte der Wind nicht mehr und wir fuhren die letzte Stunde unter Motor. Um 13:35 Uhr konnten wir vor der Brücke, der Simpson Bay Bridge, nach 13 Nm und 3,5 Std. Fahrt unseren Anker wieder hinunter lassen. Das Dinghi musste erneut ins Wasser und der Außenborder mit der verlängerten Dirk hinab gelassen werden. Und den ganzen Aufwand nur um an der 50 Meter entfernten Brücke einklarieren zu können. Simpson_Bay_BridgeDanach alles wieder hoch! Um 15 Uhr öffnete die Brücke für den einfahrenden Verkehr. Das schafften wir gerade in den eineinhalb Stunden. Um 15:15 Uhr machten wir an der Tankstelle der Simpson Bay Marina fest. Wir tankten 64l Diesel. Bei 14,8 Motorstunden ist das ein relativ hoher Schnitt von 4,3 l je Motorstunde. Im Laufe unserer Rundfahrt haben wir an 7 Fahrtagen lediglich 86 Nm zurückgelegt. Um 15:45 Uhr hatten wir Bahati fest in der Box verzurrt. Jetzt war noch genügend Zeit um das Schiff klar zu machen. Auf jeden Fall Liegeplatzhinterließen wir meinem Bruder, der am kommenden Wochenende mit seiner Crew anreist, ein schön geputztes Schiff. Wir nutzten den letzten Abend noch einmal für ein feudales Abschiedsessen mit Hummer „satt“. Genau so, nämlich pappsatt, verließen wir das Restaurant.

Für Morgen, Dienstag, war unser Heimflug gebucht. Meine Crew flog den „normalen“ Rückweg über Paris. Ich hatte einen Flug über Atlanta. Das war recht anstrengend. Vor allem die Einreise in die USA mit all ihren Kontrollen und den damit verbundenen Wartezeiten. Aber auch ich bin nach über 20 Stunden in Dortmund angekommen.

Crewwechsel Sint Maarten

Flughafen Sint Maarten

Flughafen Sint Maarten

Am heutigen Sonntag, den 15.3.2015, erwarte ich meinen älteren Cousin Michael mit Frau Petra und Mutter Gisela. Das Flugzeug soll um 15:05 Uhr landen. Also noch genug Zeit, um einige Dinge vorab zu erledigen. Unser Unterwasserschiff sieht nicht mehr so perfekt aus. Mehr und mehr Algen und kleine Muscheln saugen sich dort fest. Hin und wieder habe ich beim Baden den Rumpf mit einem Spachtel vorsichtig gereinigt. Auf Dauer hilft das natürlich nicht. Ich sehe aber immer wieder, dass die meisten Eigner sich so behelfen und vielfach extra Taucher dafür engagieren. Wir sind es gewohnt, dass Schiff im Winter aus dem Wasser zu holen und an Land ordentlich zu reinigen. Im Frühjahr erhält es dann immer einen neuen Antifouling-Anstrich. Jetzt hat das Schiff einige tausend Seemeilen hinter sich und ist seit April letzten Jahres im Wasser, also gute 10 Monate. Das selbstschleifende Antifouling hatten wir extra dick auftragen lassen. Trotzdem ist es jetzt an einigen Stellen einfach abgetragen. Und so frage ich nach einer Werft mit einem Lift. Das scheint hier, zumindest in dieser Marina, keine übliche Frage zu sein. Es gibt hier in der Lagune eine Werft mit Lift, aber dort müsse man erst einmal anfragen. Man reicht mir den Telefonhörer und ich versuche etwas umständlich mein Anliegen auf Englisch zu formulieren. Dann kommt schnell die Antwort. Nein, nein, sowas machen wir nicht. Der Dock-Master meint, wir sollten nach Philipsburg fahren. Dort gibt es eine Werft, die macht so etwas. In Anbetracht der Tage, die dadurch verloren gehen, nehmen wir Abstand von unserem Vorhaben. Es geht auch so und wir verschieben es auf den Anfang der nächsten Saison, also November, Dezember.

Simpson Bay Marina

Simpson Bay Marina

Ich gehe ein wenig spazieren, was entlang der Hauptstraße nicht so richtig schön ist. Viele Restaurant und Richtung Flughafen sogar eine „Vergnügungsmeile“ mit Bar´s und Disco´s. In der anderen Richtung hoffe ich auf Geschäfte mit Bootszubehör zu stoßen. Dort ist aber fußläufig nicht mehr viel. Ein konkreter Bedarf besteht ja nicht, also drehe ich wieder um und gehe im Marina-Büro vorbei um nach der gereinigten Wäsche zu fragen. Alles bereits dort. Das ist ein guter Service. An Bord versuche ich ein wenig zu relaxen. Aber einfach nur so rumliegen und zu dösen, das kann ich nicht. Zumindest kann ich noch ein paar Berichte schreiben. Und dann kommt auch die Nachricht von Michael per SMS, dass sie gelandet sind. Ich beschreibe kurz die Marina und gehe dann zur Einfahrt an der Hauptstraße. Es gibt nur diese eine Straße zur Marina. Trotzdem fährt das Taxi an mir vorbei und benutzt die zweite Einfahrt zur Marina. Also musste ich wieder zurück eilen um dann meine neuen Gäste begrüßen zu können. Wir bringen die Taschen an Bord und teilen die Kabinen auf. Wir wollen es locker angehen lassen und machen uns recht schnell fertig, um im St. Maarten Yachtclub ein Bierchen zu trinken. Auf dem Rückweg gehen wir noch einmal in den Supermarkt um vor allem Bier nachzukaufen. Zurück an Bord besprechen wir die grobe Törnplanung und den nächsten Tag. Am Abend essen wir in einem Restaurant, in dem wir zunächst die einzigen Gäste sind. Das änderte sich später und das Essen war auch gut.