Crew-Wechsel Simpson Bay

Maho_von_obenSamstag und Sonntag, 13.+14.2.2016. Nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück packte die Crew ihre Sachen zusammen, zog die Betten ab und reinigte die Nasszellen und die Pantry. Bei vier Jungs ging das recht schnell. Ich brachte die Bettwäsche, die Handtücher und einige meiner Sachen ins Marina Büro zur Wäsche. Die Koffer waren gepackt und alle fertig für die Fahrt zum Maho-Strand. Nein, einer musste noch duschen, obwohl das Duschen allgemein für den Nachmittag eingeplant war. Wolfgang wollte aber zwei Mal duschen. Alle warteten auf Wolfgang. AnMaho_Landung der Straße hielten wir Ausschau nach einem der vielen kleinen Busse. Wir mussten uns ein wenig gedulden, da sich der Verkehr wohl gerade vor der geöffneten Brücke staute. Für 1,50 US$ pro Person fuhren wir zur Maho-Bay, dem berühmten Strand, an dem man fast die Räder der landenden Jumbo-Jets greifen kann. Christoph genoss noch einmal ein letztes Bad im türkisfarbenen Wasser. Einige kleine Flieger landeten, nichts Spektakuläres. Erst der Start einer etwas größeren Maschine beeindruckte doch sehr. Maho_WarnungDem Strahl der Turbinen hält kaum jemand Stand. Warnungen an der ebenfalls dort entlang führenden Straße weisen darauf hin. Bei den „richtig“ großen Maschinen wird man schon mal ins Meer gepustet. Unfälle sollen dort ebenfalls schon vorgekommen sein. Christoph hatte vorab im Internet den Flugplan recherchiert. Bis zur Landung der ersten größeren Maschinen hatten wir noch etwas Zeit. Wir ignorierten unsere 12 Uhr Regel und tranken Carib an der nördlichen Strandbar. Ein, zwei Flieger kamen herein und wir wechselten unseren

Strandbar Nord

Strandbar Nord

Standort zur südlichen Strandbar. Hier war erheblich mehr los und auf einem aufgestellten Surfboard waren alle heutigen Flugzeiten eingetragen. Das ist schon ein irres Schauspiel. Um kurz nach 12 fuhren wir mit dem Bus zurück zur Marina. Die Jungs machten sich fertig und stiegen um kurz nach drei in ein Taxi zum Flughafen. Jetzt diese Stille. Das ist schon ein eigentümliches

Strandbar Süd

Strandbar Süd

Gefühl. Aber die Arbeit ruft. Bereits morgen, gegen Mittag, kommen Sascha und Marina. Ich nahm den Lebensmittelbestand auf und fertigte eine Einkaufsliste an. Anschließend ging ich zum nahe gelegenen Supermarkt und kaufte ein. Die Restarbeiten an Bord konnte ich auch noch erledigen. Gegen 18 Uhr dröhnte die Air France Maschine mit der alten Crew verspätet über die Marina, hinaus auf den Atlantik. In zwei Wochen sitze ich in dieser Maho_FlugzeitenMaschine. Zum Dinner ging ich in die Marina Bar Jimbo´s. Direkt an der Theke bestellte ich Carib und einen Cheeseburger. Alleine Essen ist traurig.

Der Sonntag begann zunächst mit einem hervorragenden Frühstück. Kaffee, Spiegeleier und Baguette. Als ich noch nicht ganz fertig war, zogen dicke Wolken auf und es begann zu regnen. Und nicht nur ein gewöhnlicher kleiner Schauer, sondern wirklich heftigen Regenfälle. Mein Plan, den Rest des Bootes zu polieren fiel dementsprechend buchstäblich ins Wasser. Unter Deck beschäftigte ich mich mit meinen Berichten, mit Lesen, e-mails und der groben Planung der nächsten zwei Wochen. Marina war noch nie auf einem Schiff und daher konnte ich Regen_Sonntag1jetzt nicht beurteilen, wie sie das Segeln verkraften würde. Für die ersten Tage sollten es daher nur kurze Strecken sein. In der Regel hat der Körper sich nach drei Tagen an das Schaukeln gewöhnt. Die Landung des KLM-Fliegers mit Sascha und Marina aus Amsterdam war für 1230 Uhr vorgesehen. Tatsächlich landeten sie aber erst gegen 1400 Uhr. Schon der Abflug hatte sich wegen technischer Probleme verzögert. Und beim Landeanflug musste der Pilot doch tatsächlich wegen des starken Regens noch einmal durchstarten. Das war genauRegen_Sonntag2 das richtige für Sascha. Aber die Beiden schafften es noch vor 1500 Uhr in der Marina zu sein. Für heute war nichts mehr geplant. Die fertige Wäsche hatte ich gleichzeitig mit ihrer Ankunft am Marina-Büro abholen können. Wir verstauten alles im Schiff und die Beiden richteten sich die Vorschiffkabine ein. Einige wichtige Kleinigkeiten erklärte ich beim Einräumen, u.a. die Toilettenbenutzung. Wir machten eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Lebensmittel und gingen anschließen für einen ersten Eindruck bis zur Simpson Bay Brücke und zur Pelican Bay, um auf dem Rückweg noch fehlende Lebensmittel im Supermarkt nachzukaufen. Am Abend aßen wir, auch der Bequemlichkeit halber, in der Marina-Bar Jimbo´s. Das Essen ist dort auch wirklich gut. Der Abend war den Umständen entsprechend früh beendet.

Rückfahrt St. Maarten

St_Barth_LiegeplatzFreitag, der 12.2.2016. Nach einer schaukligen, aber guten Nacht, raffe ich mich auf und sammle nach dem Zähneputzen alle Unterlagen ein, um zum Ausklarieren in den Hafen zu fahren. Mit den gespeicherten Daten geht das alles sehr schnell und unkompliziert. Zurück an Bord gab es erst einmal Frühstück. Um 1015 Uhr holten wir den Anker auf, die letzten Meter wieder per Hand, und fahren aus der Reede. Draußen erwartet uns guter achterlicher Wind von 14, später 20 kn. Wir setzen nur die Genua und fahren teilweise mit 7 kn Richtung Simpson Bay. Glücklicherweise konnte ich auf den Bahati-St_Barth_AusklarierenInternetseiten noch die Brückenöffnungszeiten abrufen. Um 1500 Uhr wird die Simpson Bay Brücke für den einfahrenden Verkehr geöffnet. Bei dem Wind sind wir bereits um 1315 Uhr vor der Brücke und ankern westlich vom Fahrwasser. Die Jungs bereiten das Dinghy vor und ich die Papiere. Bei meiner Ankunft ist der Immigration-Schalter nicht besetzt: „Out for Lunch, back at.“ Die fehlende Uhrzeit macht das Schild flexibel einsatzfähig. Aber die Formulare liegen hier aus. Also kann ich mich schon einmal darüber hermachen. Als ich fertig bin, ist auch der Schalter wieder besetzt. Nach der Immigration

geht es zum zweiten Schalter: Customs und Bridge-Fee. Mit 41,- US$ sind sie dabei. Es ist 1400 Uhr, als ich wieder auf der Bahati ankomme. Der Außenborder und das Dinghy Simpson_Bay_Dockmastermüssen wieder an Bord geholt werden. Wir bereiten schon einmal alle Festmacher und Fender vor. Ich erkläre die möglichen Anlegemanöver und noch einmal die „Fender-Knoten“.  Um 1445 Uhr holen wir den Anker auf und ich melde mich per Funk auf Kanal 12 am Brückenkontrollturm zur Durchfahrt an. Wir kreisen wartend vor der Brücke. Ein Dinghy mit zwei Leuten von der Simpson Bay Marina kommt auf uns zu und wir werden gefragt, in welche Marina wir fahren wollen. Sie organisieren für uns einen Liegeplatz und weisen uns an, dort auf sie zu warten. Das läuft ja richtig gut. In der Simpson Bay Marina können wir längsseits anSimpson_Bay_Liegeplatz der Tankstelle warten. Kurz darauf können wir zu unserem angewiesenen Platz fahren. „Stern to Dock and Portside Finger“. Alle Leinen sind bereit und die Fender richtig verteilt. Wolfgang macht den Lauffender. Ulli geht zum Steg um uns dort zu helfen. Das ist dann gar nicht nötig, da drei Mann von der Marina ihm alles abnehmen. Das Einparken verläuft problemlos und jetzt, um 1530 Uhr, liegen wir ruhig wie in Abrahams Schoss. Ich gehe zum Marina-Büro für die Anmeldung. Es waren 5 Simpson_Bay_SteckerFormulare die man mir in die Hand drückte und die ausgefüllt werden mussten. Schlimmer als bei der Einreise. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass die Bootsversicherung nicht mehr aktuell ist. Die aktuelle Versicherungspolice hatte ich in Deutschland vergessen und habe sie darauf anschließend per Mail bekommen. Die Originale bringt Sascha am Sonntag noch mit. Für den Stromanschluss muss wieder gebastelt werden. Hier wird der 30A US-Stecker benötigt. Leider habe ich mir die Belegung der Pinne beim Austausch nicht gemerkt. Peter hat es mit seinen Fingern schmerzhaft nachgeprüft. Beim zweiten Versuch passte aber alles. Jetzt endlich konnten wir unser letztes Bier als Anlegerbier vernichten. In den zwei Wochen sind wir 210 Nm gefahren und haben 14,5 Stunden Motorzeit auf der Uhr. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 kn waren wir insgesamt 42 Stunden unterwegs. Zieht Boat_House_Abendessenman von den Motorstunden die Zeit ab, in der der Motor nur mitläuft, so kann man in etwa sagen, dass wir fast 80% unserer Strecke unter Segel zurück gelegt haben, und dass, obwohl wir häufig gegen den Wind an mussten.
Nachdem wir alle eine schöne Dusche genossen hatten, ging es zu unserem Abschlussessen auf Restaurantsuche. Wir entschieden uns für das Boat-House mit Sitzplatz auf der Terrasse zur Lagune. Es war, glaube ich, das schlechteste Essen, welches wir in Jimbos_Cocktailden 2 Wochen bekamen. Für meinen Geschmack viel zu viel frittiert und damit zu fettig. Es fehlte einfach der „Geschmack“. Es war aber genießbar und wir sind zumindest satt geworden. In Jimbo´s Bar, direkt an unserer Marina, nahmen wir noch einen Cocktail. Das war nun unser letzter gemeinsamer Abend.