Nevis

nevisDienstag, der 23.2.2016. Die kleinere britische Nachbarinsel Nevis sollte heute unser Ziel sein. Percy, unser Taxifahrer von unserer sonntäglichen St. Kitts Inselrundfahrt, meinte, dass am Sonntag auf St. Kitt schon nicht viel los sei. Aber für Nevis wäre das schon fast Trubel. Dort gingen die Uhren ganz anders. Uns sollte das recht sein. Wir hatten bereits auf St. Kitts ebenfalls für Nevis einklariert und konnten so entspannt die etwa 8 Nm Fahrt hinüber zu Nevis angehen. Um 1045 Uhr lichteten wir den Anker, wobei wir, auf Grund des ausgeschlagenen Greifkranzes der elektrischen Ankerwinsch, die letzten Meter Kette

Great Salt Pond, St. Kitts

Great Salt Pond, St. Kitts

per Hand hinaufziehen mussten. In der Durchfahrt „The Narrows“ zwischen den Inseln wehte der Passat mit 4-5 Bft. und wir segelten zügig Nevis entgegen. Der Blick zurück auf nevis_anfahrtdie Halbinsel von St. Kitts, Great Salt Pond, und voraus Nevis, geprägt durch seinen kegelförmigen Berg Nevis Peak mit 985 m Höhe. Wir steuerten den angeblich schönsten Strand der Insel, Pinney´s Beach, an, etwas südlich des Hotels Four Season und nördlich der Hauptstadt Charlestown. Grundsätzlich gilt auf Nevis ein Ankerverbot, was uns bei der eingeschränkten Funktion der Ankerwisch entgegen kam. Die gelben Bojen sind für Boote vor dem Einklarieren, die weißen Bojen für bereits einklarierte Boote. Wir konnten also gleich eine weiße Boje nevis_pinneys_beachbesetzen, welche in ausreichender Menge zur Verfügung standen. Unser Dinghy hatten wir die kurze Strecke im Schlepp, sodass Marina und Sascha sich sofort zum Strand aufmachen konnten. Ich erledigte noch einige Dinge und ließ mich etwas später abholen. Zunächst gingen wir zum Strand des Four Season Hotels und fragten dort an einem Stand nach Ausflügen mit dem Jeep oder Quad. Es stellte sich heraus, dass dies umständlich und teuer ist. Wir verzichtetennevis_tennisplatz_meer darauf und beschlossen uns per Pedes Charlestown anzusehen. Für Nevis hatten wir nur diesen einen Tag eingeplant. Deshalb verzichteten wir auch auf die weiteren Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Nelson-Museum oder eine Besteigung des Nevis Peaks. Stattdessen schlenderten wir den Strand hinunter bis zum Stadtrand von Charlestown. Dort mussten wir durch eine Hotelanlage, ein wiedereröffnetes 2 Sterne Etablissements, zur Straße. Diese führte, vorbei an weiteren verfallenen Hotelanlagen und verwilderten Tennisplätzen, in die Stadt. Bunte Häuser, viele Kirchen und ein kleiner Platz im Zentrum. Neben den bunten karibischen Fassaden war aber auch immer noch der britische Kolonialstil zu sehen. Der Hafen mit Einklarierungsbüro in Charlestown ist verhältnismäßig groß und mit Zäunen „gesichert“.

Ähnlich wie auf St. Kitts gab es auch in dieser Stadt kaum ein Restaurant. Zumindest nichts, wofür es sich lohnen würde hier noch einmal zurück zu kommen. Entlang der Hafenpromenade, gesäumt mit Kanonen und Fahnen, traten wir den Rückweg an. Über nevis_pinneysdie Hotelanlage ging es zurück an den Strand. Die ersten 2 km des Strandes kann man sich wie folgt vorstellen: Meer, Sand, Büsche. Keine Hotels, keine Apartments, keine Häuser, keine Restaurants, keine Buden, einfach nichts. Vor dem Hotel Four Seasons gibt es tatsächlich noch ein paar Strandbars. Wir gingen zum knallbunten Sunshine und hatten dort viel Spaß mit dem Kellner. Jetzt am Nachmittag brauchten wir einen kleinen Snack und ein kühles Getränk. Überall hingen Nationalfahnen, drinnen und draußen. Eine Bayrische konnten wir entdecken, aber keine Deutsche. Wir

fragten den Kellner, wo denn die deutsche Fahne sei. Er sagte uns, dass bereits einige deutsche Kunden versprochen hatten eine Fahne zuzuschicken. Bisher sei aber noch keine angekommen. Diesen Zustand konnten wir ändern. Auf unserem Boot hatte ichnevis_deutschlandfahne noch eine Deutschlandfahne. Ich fuhr zur Bahati und holte sie. Wir kennzeichneten sie noch mit Namen und Datum, dann bekam die Fahne einen Ehrenplatz direkt über dem Eingang. Zwischenzeitlich hatte Marina Freundschaft mit einem Affen (Grünmeerkatze) geschlossen und war nachdem sie dem Affen die Hand geschüttelt hatte emotional völlig Ergriffen. Die Zeit verging wie im Fluge und die Sonne verabschiedete sich so langsam. Die Entscheidung, auch den Abend hier zu verbringen, fiel leicht und einstimmig. Nicht zu spät verließen wir die Strandbar Sunshine am Abend und statteten der Abendgesellschaft am Strand des Four Seasons nevis_hissen_flaggenoch einen Besuch ab. Hier waren wir nicht gern gesehene Gäste und man bat uns mit dem Hinweis auf die geschlossene Gesellschaft zu gehen. Nicht sehr traurig sondern eher amüsiert machten wir uns mit dem Dinghy auf den Weg zurück zum Schiff. Die besseren Getränke hatten wir sowieso an Bord.