Abschied von den BVI´s

Aufwiedersehen_BVIFreitag und Samstag, der 5.+6.2.2016. Heute ist es so weit. Der Windbericht war seit einer Woche stabil und kündigte für heute und heute Nacht Wind von 8 bis 12 kn aus Süd bis Südost an. Die Frage ist nur, wie lange werden wir für die rund 80 Seemeilen Spanish_Harbour_Einkaufbenötigen. Ich ging davon aus, dass wir im günstigsten Fall im Schnitt 5 Seemeilen pro Stunde zurücklegen können, wahrscheinlich eher nur 4. Ein leichter Strom von 0,5 bis 1 kn wird uns entgegenkommen. Demnach benötigen wir zwischen 16 und 20 Stunden. Gerne würde ich im Hellen dort ankommen, es sollte aber auch nicht zu spät werden, da im weiteren Verlauf des Samstags der Wind mehr auf Ost drehen und in der Stärke zunehmen soll. Demnach reichte eine Abfahrt am Nachmittag. Somit konnte ich noch etwas in den Tagesplan einbauen. Ich entschied mich, obwohl es ein kleiner Umweg ist, für das Wrack Rhône. Aber zunächst musste ich hier am Fähranleger in Spanish Town ausklarieren. Zwischenzeitlich kauften die anderen ein und füllten die Wassertanks auf. Nach dem bürokratischen Schriftkram und einer Zahlung von 75 Cent (!) war das Ausklarieren geschafft. Das Abmelden im Marina-Büro dauerte auch noch einmal einige Zeit, da der Dockmaster sich verquatschte und keine Zeit fand, unseren Strom und Wasserzähler durchzugeben. Um 1200 Uhr lösten wir endlich die Leinen und segeltenDCIM100GOPRO Richtung Salt Island zum Wrack Rhône. Um 1330 Uhr holte ich die Segel bei 8 kn Wind wieder ein und fuhr den Rest der Strecke mit dem Motor. Wir machten um 1415 Uhr nach 10 Nm an der Boje neben dem Wrack fest und stürzten uns gleich in die Fluten. Auf jeden Fall war dies noch einmal eine schöne Abkühlung. Um 1500 Uhr ging es dann endlich los. Goodby Britsh Virgin Islands. Um 1530 Uhr setzten wir die Segel und fuhren bei 12 kn Wind aus SSE ca. 105 Grad, nach Magnetkompass etwa 120 Grad, bei DCIM100GOPRO14 Grad Missweisung. Ich ließ extra etwas weiter südlich steuern, um für den weiter nach Osten drehenden Wind später besser gewappnet zu sein. Teilweise machten wir über 7kn Fahrt durchs Wasser. Gegen 18 Uhr kochte ich 1 kg Spaghetti und alle schlangen sich die Kohlenhydrate hinein. Ein ordentliches Essen war bei den Bedingungen nicht möglich. Mit dem Steuern wechselten wir uns stündlich ab. Ich begann um 1500 Uhr. Die Reihenfolgen nach mir: Peter, Ulli, Christoph, Wolfgang. Ich blieb die ganze Nacht an Deck im Cockpit und war jederzeit ansprechbar und konnte auch immer schnell eingreifen. Die erste Stunde war für jeden noch etwas gewöhnungsbedürftig und wir Sonnenuntergang_BVIschossen auch ein oder zwei Mal in den Wind. Das konnte von mir immer schnell korrigiert werden. Die zweite Wache lief bei jedem absolut problemlos. Am Anfang machten wir gute Fahrt. Nach Mitternacht gab es immer mal wieder Phasen, in denen der

Wind einzuschlafen drohte. Er frischte aber zunächst immer wieder auf. Anfangs machten wir im Durchschnitt 6 Seemeilen in der Stunde, nach Mitternacht waren es dann nur noch Ankunft_Anguilla4 Nm. Und um 0430 hatten wir noch 4-5 kn Wind, der dazu auch immer mehr, wie angekündigt, Richtung Osten drehte. Um 0440 holte ich die Genua ein und startete den Motor. Die letzten 13 Nm legten wir mit dem Motor zurück und um 0700, nach genau 16 Stunden und 89 Nm durch das Wasser, ließ ich den Anker in der Road Bay auf Anguilla nieder. Total müde und glücklich über diese perfekten Anguilla_AnkerBedingungen und meine gute Crew konnte ich mich endlich schlafen legen. Um 1000 Uhr dankte ich Peter für den guten Kaffee, der den Hinweis sofort verstand und sich ans Kaffeekochen machte. Wir frühstückten und bereiteten das Dinghi mit Motor vor. Um 1140 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Einklarieren. Anguilla_Road_BayMittagspause von 12-13. Man gab mir noch die verschiedenen Formulare mit denen ich dann wieder zurück zur Bahati fuhr und dort ausfüllte. Um 1300 Uhr machte ich mich erneut auf den Weg und konnte jetzt ordentlich einklarieren und für 56 US$ ein, für den nächsten Tag gültiges, Permit für die Naturschutzgebiete kaufen. Wieder zurück an Bord Anguilla_Abholungbereitete sich meine Crew auf den Landgang vor. Ich blieb noch an Bord, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Peter nahm das Handfunkgerät mit und wir verabredeten, dass ich mich auf Kanal 72 melde, wenn ich abgeholt werden möchte. Das funktionierte dann auch gegen 1600 Uhr reibungslos. Wolfgang kam mit dem Dinghy und holte mich an Land. Wir setzten uns ins Dad´s und quatschten bei  1-2 Carib. Anschließend gingen wir noch den Strand hinunter und blieben für einen Rum Punch bei Elvis hängen. Überall waren bereits die Vorbereitungen für denAnguilla_Elvis morgigen Super-Bowl im Gange. Unser Abendessen genossen wir im Dad´s. Ich bestellte mir, zu Belohnung für die anstrengende Überfahrt, einen kleinen Lobster. An diesem Abend wurden wir nicht alt.

Anguilla Road Bay

Südwestspitze Anguilla

Südwestspitze Anguilla

Am heutigen Montag, den 16.3.2015, wollen wir nach Anguilla in die Road Bay. Die Road Bay als Einklarierungsort soll wesentlich besser anzusteuern sein als Blowing Point auf der Südseite, und wesentlich schöner. Aber zuvor müssen wir hier in St. Maarten Gastlandflagge_Anguillaausklarieren und die Öffnung der Brücke um 10:30 Uhr nicht verpassen. Also stehe ich gleich um 8:00 Uhr am Customs- und Immigration Office an der Brücke. Das Office öffnet um 8:00 Uhr, karibisch und tatsächlich um 8:20 Uhr. Wie gewohnt müssen wieder Formulare ausgefüllt werden. Reisepassnummern, Geburtsdaten, Schiffsdaten. Alles kein Problem mehr, aber einfach aufwendig. Die paar Meter von der Marina zur Brücke kann man gut laufen. Zurück an Bord bereiten wir alles für die Abfahrt vor und führen auch gleichzeitige eine Sicherheits-Einweisung durch. Um 10:10 Uhr legen wir ab und tuckern gemütlich Richtung Brücke. Langsam sammeln sich dort vor der Ausfahrt einige Yachten. Darunter auch etwas größere Megayachten. Für diese Dinger ist die Brücke wirklich nicht zu breit. Ein wenig Seitenwind und es wird schon recht knifflig. Für uns aber kein Problem. Wir fahren hinaus und setzen im freien Raum das Groß und die Genua. Mit zunächst etwas schlappen 10 kn Wind fahren wir Richtung Anguilla. Zwischen St. Maarten und

Sandy Island

Sandy Island

Anguilla frischt der Wind wie gewohnt auf und wir machen gute Fahrt bei kleiner Welle. Perfekt für den ersten Tag. Der Wind kommt aus ENE. Aus diesem Grund müssen wir nach dem Passieren der Südspitze Anguillas sehr hart an den Wind. Ohne Welle macht das richtig Spaß. Michael ist der Steuermann und hat das richtige Gefühl für Wind und

Custom und Immigration

Custom und Immigration

Schiff. Als dann Sandy Island voraus zu sehen ist, müssen wir doch den Motor anlassen und gegen den Wind in die Road Bay hinein fahren. Wie zu erwarten war, ankern hier bereits einige Schiffe. Wir fahren so weit wie möglich Richtung Dinghi-Steg und suchen uns dort einen möglichen Ankerplatz. Mit unserem, ich sage es jetzt mal etwas krass, Behelfsdinghi, macht es nicht sehr viel Vergnügen längere Strecken zu fahren. Um 14:20 Uhr und nach nur 13 Nm ankern wird mit 20 m Kette bei einer Wassertiefe von 3,5 m. Zusammen mit Michael mache ichDinghi_Dock_Road_Bay das Dinghi klar und fahre zum Dinghi-Steg. Direkt an diesem Steg befindet sich das Einklarierungsbüro. Noch rechtzeitig, nämlich eine halbe Stunde vor Büroschluss um 16 Uhr, sind wir dort. Auch wieder Formulare ausfüllen und noch ein paar Fragen bei der wirklich sehr freundlichen Beamtin beantworten. Um die umliegenden und wirklich sehenswerten Inseln und Buchten zu besuchen, benötigt man ein „Permit“, da fast alle zu Marine Parks erklärt wurden. An

Rum Punch im Elvis

Rum Punch im Elvis

diesem Tag konnten wir das Permit hier nicht bekommen. Wir wurden zum „Commercial-Dock“ am westlichen Ende des Strands geschickt. Wie eine Festung! Wofür? Nachdem ich erklärt hatte, was ich wollte, gab man nur mir mit einem Besucherausweis den Weg frei. Im Customs-Office wurde ich relativ unfreundlich behandelt. Mit etwas Murren stellte man mir dann ein solches Permit aus. 56 US$, nur in bar, für den 17.3. von 6 bis 18 Uhr gültig. Nun hatten wir alles beisammen und konnten den offiziellen Akt beenden. Gerade für Anguilla ist es sehr wichtig diese Formalitäten einzuhalten und rechtzeitig vor dem Landgang der Crew abgeschlossen zu haben. Wir

Schiffsrumpf als Bar

Schiffsrumpf als Bar

konnten jetzt zum gemütlichen Teil des Tages übergehen, holten Petra und Gisela am Schiff ab und suchten uns am Stand eine gemütliche Bar. Die fanden wir am östlichen Ende der Bucht. Das Elvis, die Bar in der Form eines Schiffes, macht richtig guten Rum Punch. Dabei kann man die Aussicht auf den gesamten Strand und die Bucht genießen. Zum

Dad´s

Dad´s

Dads_Lobster

Dad´s Lobster

Essen gingen wir nach Sonnenuntergang ins Dad´s. Die Wahl fiel auf das Dad´s, weil es nur ein paar Meter vom Dinghi-Steg entfernt ist. Der frisch gegrillte Lobster war herrlich.