Port Lonvilliers liegt in der Anse Marcel und diese wiederum im Norden Saint Martins, auf der Westseite, der karibischen See. Umrundet man die nördliche Spitze, so liegen gleich drei Ankerplätze zur Auswahl bereit. An der östlichen Küste befinden sich durch ein vorgelagertes Riff und kleiner Inseln gut geschützte Ankerplätze. Die Bucht Cul de Sac liegt hinter Riff und der Îlet Pinel und die Baie Orientale geschützt durch Riff und die Insel mit Naturreservat Caye Verte (oder Green Cay, grüne Koralleninsel). Weiter im Osten befindet sich die Île Tintamarre mit einem Ankerplatz auf deren Westseite dieser etwas größeren Insel.
Heute, Freitag, den 20.3.2015, entschieden wir uns für einen Tagesausflug zu den zwei erstgenannten Ankerplätzen. Beim Hafenmeister reservierten wir für die kommende Nacht unseren Liegeplatz und legten dann bereits um 10:00 Uhr ab. Bis zur Nordspitze konnten wir noch so gerade segeln. Danach kam der recht schwache Wind direkt von vorn, aus ESE. Laut Seekarte mussten wir die Insel Îlet Pinel etwas weiträumiger nehmen, da das Riff relativ weit hinaus ragt. Nach unserem Navionics-Kartenplotter hatten wir genügend Abstand. Nur der Tiefenmesser konnte das nicht bestätigen. Wären die Bedingungen nicht so gut gewesen (kaum Wind und wenig Welle), hätte die Situation doch auch kritisch werden können. Mit etwas über 2 m Wassertiefe reichte es für unser Boot. Einige Wochen später hatte mein Bruder an gleicher Stelle eine kurze Grundberührung bzw. Riffberührung. Also ist jedem sehr zu empfehlen, die Îlet Pinel sehr, sehr weit östlich zu umfahren. Etwa in der Mitte zwischen Îlet Pinel und Caye Verte ist das Riff tief genug, ca. 10 m, um in die Bucht, Baie Orientale, zu gelangen. Anschließend nahmen wir südlichen Kurs und machten nach etwa 4 Nm gegen 12 Uhr an einer der Festmacherbojen westlich Caye Verte fest. Mit dem Dinghi fuhren wir zur Insel und schnorchelten dort. Das Wasser war durch den aufgewühlten Sand leider etwas trübe. Bis auf einige Fische konnten wir aber auch nichts Nennenswertes entdecken. Vielleicht die falsche Stelle. Allerdings muss man sagen, dass ich häufig die falschen Orte besucht habe. Der Eindruck, dass die Unterwasserwelt nicht mehr so ganz in Takt ist, hat sich dabei gefestigt. Es wird jetzt mehr und mehr zum Schutz der Riffe gemacht. Leider, wie so häufig, viel zu spät. Die Hoffnung, dass sich alles irgendwann einmal wieder erholt, bleibt. Auch im warmen Wasser wird es ohne Neopren irgendwann einmal kalt. Nach einer Stunde kehrten wir zur Bahati zurück und machten uns um 13:50 Uhr auf den Weg zur nördlich gelegenen Îlet Pinel und der Bucht Cul de Sac. Dort konnten wir bereits um 14:20 Uhr unseren Anker auf 2,5 m Wassertiefe fallen lassen. Mit dem Beiboot ging es hinüber zum Anlegesteg. Auf der Insel gibt es zwei Restaurant (Yellow Beach und Le Karibuni), oder besser zwei größere Strandbars, inkl. Stand, Liegen, Schirme und zwischen den beiden Restaurants Palmen mit vielen großen Echsen. Wir gingen zum Restaurant „Le Karibuni“, welches weiter vom Steg entfernt liegt und schauten dort zu, wie man sich einen frischen Hummer aussucht. Wir aßen auch,
aber keinen Hummer und entspannten eine Weile im Schatten. Allzu lange konnten wir nicht bleiben. Wir wollten unseren Liegeplatz noch im Hellen erreichen. Nach unserer Ankunft an Bord mussten wir zunächst wieder den Außenborder aufholen und das Dinghi an Bord befestigen. Das Aufholen und Ablassen des Außenborders war immer eine große Aktion. Wir benutzen die Dirk mit Verlängerung und kurbelten mit der Winsch. Um 16:20 Uhr konnte der Anker gelichtet werden und um 17:30 Uhr war unsere Bahati wieder in ihrer Box fest verzurrt. Auf dem Rückweg umrundeten wir die Îlet Pinel weiträumiger und hatten keine Probleme mit der Wassertiefe.
Am Abend standen wieder nur die beiden italienischen Restaurant zur Auswahl. Wir wollten kein Risiko eingehen und besuchten das gleiche wie am Vorabend.