Virgin Gorda

Deadmanns_Bay_MorningMontag, der 30.11.2015. Nach einem guten Frühstück machen wir das Schiff klar zur Abfahrt. Um 1045 Uhr lichten wir den Anker, fahren ein Stück unter Motor aus derDeadmanns_Fruehstueck Deadmann´s Bay und setzen anschließend die Segel. Guter Wind mit 4-5 Bft. aus E-SE. Herrliches Segeln. Wir reffen sogar das Großsegel. Aber nur ein kurzer Trip. Vorbei an Salt-, Copper- und Ginger Island sind wir bereits nach 90 Minuten und 8 Nm an dem Strand, den niemand auf den BVI´s auslassen darf. „The Bath“ auf Virgin Gorda erinnert mit seinen großen Steinen an die Seychellen. Wir hatten ein riesiges Gedränge an den Bojen erwartet. Aber The_Bath_Virgin_Gordaes liegen verhältnismäßig wenige Yachten vor diesem Traumstrand. Das Revier ist wieder einmal ein Naturreservat (Marine Park) und wie gehabt ist auch bald ein Boot bei uns um The_Bath_Mooring6US$ pro Person zu kassieren. Wenn es sinnvoll eingesetzt wird, ist nichts dagegen zu sagen. Es ist gerade 12:30 Uhr und wir haben jetzt bis ca. 16 Uhr Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln, Relaxen, Essen und so fort. Volker packt seine etwas nach Diesel riechende Hängematte aus und befestigt sie am Baum. Den Baum stellt er weit aus, so dass er in The_Bath_Haengematteder Hängematte liegend über dem Wasser hängt. Über Nacht kann man hier nicht bleiben. Wir wollen die zwei Meilen rüber in den „Virgin Gorda Harbour“ von Spanish Town. Um 1550 legen wir ab und um 1615 machen wir im unerwartet leeren Hafen längsseits am ersten Steg, wie in der Literatur gefordert, fest. Mit meinem Bruder gehe ich ins Hafenbüro. Einschließlich Strom werden 63 US$ fällig. Der Dock Master wird uns einen Platz zuweisen. Das hätte er eigentlich schon lange machen sollen. Die Dame ist darüber etwas erbost. Wir gehen zum Schiff zurück Spanish_Town_Harbourund warten geduldig auf den „Master“. So viel Geduld haben wir dann auch nicht. Irgendwann suchen wir uns eigenmächtig einen der vielen leeren Plätze aus. Erst als wir festmachen wollen erscheint der Dock-Master (aha, es gibt ihn tatsächlich). Er möchte natürlich, dass wir einen anderen Platz belegen. Da wir gerne im Hafen Manöver fahren, kommen wir dem Wunsch, oder war es ein Befehl, gerne nach. Nach diesem etwas holprigen Start können wir aber nur Gutes über diese Marina berichten. Ein kleiner Supermarkt, eine Bar, ordentliche sanitäre Anlagen. Uns zieht es zur Bar. „Happy Hour“ von 4-6 Uhr springt uns von großen Tafeln ins Auge. Virgin_Island_BeerBestell´ ein Drink und bekomme zwei (order one get two). Denkste! Einen Dollar Rabatt. Naja, besser als nichts. Auf dem Weg zur Bar treffen wir Thomas aus Kalifornien (San Francisco) mit seinem kanadischen Kumpel Wayne (Vancouver). An der Bar eine muskulöse Tätowierte. Es gibt immer wieder mal markante Personen die auffallen. Dies erwähne ich hier nur, weil diese drei uns auf unserer Rundreise häufiger begegnen. Den Barkeeper fragen wir nach einem Restaurant. Er empfiehlt uns das „Rock Cafe“ etwa 10 Minuten die Straße hinunter. Wir gehen an Bord und machen uns schön für das Rock Cafe. Entlang der Straße ist nicht viel. Der Name Spanish_Town_Rock_CafeSpanish Town suggeriert etwas von “Stadt“. Geschäfte, Läden, Restaurants, Bars. Bis auf das Rock Cafe, welches dann wirklich irgendwann vor uns auftaucht, sehen wir keine Alternative. Die ist dann aber auch nicht nötig. Überraschenderweise ist dies ein (fast) edles Restaurant. Wir genießen einen guten Service und gutes Essen. Tatsächlich ist Spanish Town nach Road Town die zweitgrößte „Stadt“ auf den BVI´s. Wir hätten uns im Hellen umsehen müssen. Auf jeden Fall war es ein schöner Tag.

Marine Parks Anguilla

Strand von Prickley Pear

Strand von Prickley Pear

Heute, am Dienstag, den 17.3.2015, hatten wir unsere Cruising-Erlaubnis (Permit) für die Marine Parks von Anguilla. Alle Parks können wir zwischen 6 und 18 Uhr nicht schaffen. Wir entschieden uns für Prickley Pears, Dog Island und, falls noch Zeit bleibt, Sandy Island auf dem Rückweg nach Road Bay, zu besuchen. Wir haben Urlaub und deshalb lichteten wir den Anker um 10 Uhr. Nach einer Stunde und 20 Minuten hatte Petra die 5 Nm mit Motorantrieb geschafft. Unsere Plastikscheibe in der Sprayhood ist mit der Zeit total blind geworden und machte es unmöglich hindurch zu sehen. Aus diesem Grund war es für Petra ohne Übung entsprechend schwierig den Kurs nur nach Kompass zu halten. Leute mit meiner Größe haben kein Problem über die Sprayhood hinweg zu sehen. Nach ein wenig

Ankerplatz Prickley Pear

Ankerplatz Prickley Pear

Schlangenlinienfahrt kamen wir aber auch an. In den Nautischen Karten ist der Ankerbereich vor Prickley Pears genau markiert. In den anderen Bereichen ist das Ankern verboten. Hier im erlaubten Bereich lagen nur zwei Yachten. Eine größere Motoryacht etwas weiter draußen und eine Segelyacht an einer Boje. Eine weitere Boje war nicht zu sehen. Auf der anderen Seite der Insel konnte man mehrere Masten erkennen. Der Bereich war aber definitiv nicht als Ankerbereich zugelassen. Wir blieben also hier und mussten wegen der Wassertiefe recht weit ans Ufer heran. Bei 8 m Wassertiefe ließen wir den Anker fallen. Der Untergrund war

Prickley Pear Strand

Prickley Pear Strand

harter Sand und teilweise steinig. Ich wollte noch eine gewisse Zeit Ankerwache halten und schickte meine Crew mit dem Dinghi schon zum Landgang. Im Prinzip besteht Prickley Pears aus zwei Inseln. Wir ankerten vor der östlichen. Zwischen den beiden Inseln besteht also eine Wasserverbindung zur gegenüberliegenden Küste. Wir beobachteten auch eine Yacht, welche diese Verbindung nutzte um auf die andere Seite zu gelangen. Michael, Petra und Gisela fuhren also auch mit dem Dinghi durch diese Wasserstraße zur anderen Küste.

Prickley Pear Bar

Prickley Pear Bar

Auf unserer Seite schien alles völlig unberührt zu sein. Ich wartete noch eine Zeit und schnorchelte dann zu unserem Anker. Der hatte sich gut unter einem Stein eingeklemmt. Für den Moment war das perfekt. Der Anker hält so auf jeden Fall. Danach beschloss ich zur anderen Seite zu schwimmen. Der Weg war lang. Aber mit Flossen und Brille noch so gerade für mich zu schaffen. Jetzt war mir auf jeden Fall klar, warum man hier nicht hineinfahren kann. Also man kann, aber nur mit den besten lokalen Kenntnissen. Unter Wasser sind jede Menge Riffs. Mit einen speziellen Zickzack-Kurs kommt man wohl auch durch. Das zeigen zumindest die lokalen Ausflugsboote die dort vor Anker liegen. Fast ausschließlich Katamarane mit geringem Tiefgang. Beim Herausfahren der Boote habe ich das Hakenschlagen beobachtet. Respekt.
Auf jeden Fall ist das hier der „richtige“ Strand. Strandbar, Liegen, Sonnenschirme, alles vorhanden und durch die Ausflugsboote auch einiges los. Wunderschön karibisch und wirklich vergleichbar mit den Inseln der Grenadinen. Nachdem wir mit einigen Bieren „Carib“ unseren Durst gelöscht hatten, fuhren wir zurück zum Schiff um zur nächsten Insel, Dog Island, zu fahren. Dazu musste nur der eingeklemmte Anker gelöst werden. Meine Strategie mit dem Umfahren des Ankers ging voll auf und es war überhaupt kein Problem den Anker frei zu bekommen. Um 14:10 Uhr ging es also die 3 Nm rüber zu Dog Island.

Auch hier gibt es nur einen ausgewiesenen Ankerplatz. Ein traumhafter Sandstrand und in der weiten Bucht nur eine einzige weitere Segelyacht. Unser Dinghi hatte wir hinterher gezogen und uns damit das ewige Auf und Ab erspart. Michael und Gisela fuhren mit dem Dinghi zum Strand. Petra und ich schwammen. Dog Island ist ein Naturschutzgebiet und unbewohnt. Hier gibt es wirklich einfach nur nichts. Wir blieben eine Stunde und holten um

Rückfahrt

Rückfahrt

16 Uhr den Anker wieder auf. Auch hier fanden wir die gleiche Unterwassersituation vor wie zuvor in Prickley Pears. Aber auch hier konnten wir den Anker ohne Mühe wieder aufholen. Irritiert hat mich ein Felsen, welcher etwa 100 m der Bucht vorgelagert aus dem Wasser lugte. Dieser Felsen ist weder in unserer Papierkarte noch in der Elektronik eingetragen. Mit schönem moderaten Wind segelten wir zurück nach Road Bay um dort am nächsten Tag ausklarieren zu können. Für Sandy Island war es jetzt zu spät. Um 18:30 Uhr ankerten wir in etwa gleicher Position wie die Nacht zuvor. Gut, dass es in der Bucht wirklich viele unterschiedliche und gute Bar´s und Restaurants gibt. An diesem Abend entschieden wir uns für ein Restaurant auf halben Wege zum Commercial Harbour. Leider habe ich mir den Namen nicht aufgeschrieben. Etwas gehobener Standard mit einigen gut gekleideten Gästen von der Insel. Ebenfalls sehr zu

Johnnos

Johnnos

empfehlen. Michael hat den Namen des Restaurants auf seiner Abrechnung wiedergefunden: „Barrel Stay„. Auf dem Rückweg zum Dinghi-Steg fing uns diese Livemusik ein. Wir konnten nicht daran vorbei und ließen uns noch im Johnno´s nieder. Ein paar Absacker und etwas abrocken. Ein gelungener Abschiedsabend von Anguilla.