Sint Eustatius, Statia

liegeplatz_statia_sabaDonnerstag, 25.2.2016, begann nicht am gleichen Ort wie am Mittwochabend zuvor. Die Anker-App hatte nicht gelogen. Durch den Schwell war unsere Position um einige Meter customs_immigration_hafenverschoben. Mit der Ankerwache und der Positionsüberwachung durch die App war dies kein Problem, aber für die kommende Nacht keine Option. Wir holten nach dem Frühstück also den Anker auf und kreisten ein wenig durch das Bojenfeld. Nahe dem Hafen konnte man erkennen, dass eine Yacht sich für die Weiterfahrt bereit machte. Wir spekulierten auf die freiwerdende Boje. Die Mannschaft ließ sich allerdings viel Zeit und stellte unsere Geduld auf die Probe. Um 1000 Uhr konnten wir unser Boot endlich dort festmachen. Ich schnappte mir die Papiere und fuhr mit dem Dinghy in den Hafen zum Dinghy-Anleger. In einem Container im Hafen old_gin_housebefindet sich das Büro für Immigration und Custom. Hier wurde ich sehr freundlich empfangen und klarierte bis Freitag ein und gleichzeitig auch wieder aus. Zurück an Bord machten wir uns fertig für den Landgang. Entlang der Küste vor dieser „Bucht“ führt eine Straße zum Hafen. Hier stehen nur wenige Häuser, die meisten verfallen, aber dazwischen das wunderschöne Hotel Old Gin House mit Souvenirladen und schöner Terrasse mit Meerblick. Das Ganze nennt sich dann tatsächlich Unterstadt. Über eine recht steile, nicht mehr befahrbare, Straße gelangt man auf dem kürzesten Weg in die Oberstadt auf den Klippen. Geprägt wir die Stadt vom

Fort Oranje aus dem Jahre 1636. Die Holländer handelten sich großen Ärger mit den Briten ein, als sie 1776 das erste Salut für die neue amerikanische Flagge abfeuerten. Wir dutch_reformed_churchgingen natürlich zuerst in das Fort und genossen von dort die Aussicht auf die Unterstadt und die gesamte Bucht. Über ein paar verwinkelte Wege gelangten wir zu der Holländisch-Reformierten Kirche. Die Außenmauern sind scheinbar restauriert, alles andere fehlt. Von dort wollten wir in einem größeren Bogen die Stadt umrunden. Wir kamen aber schnell in den Randbereich und wollten etwas weiter oben am Hang wieder zurück laufen. Viel schneller als auf den Plänen angegeben, standen wir vor dem „Eingang“ zum Wanderweg hinauf zum Rand des Quill-Kraters. Hätten wir im Vorfeld gewusst, dass der Krater so schnellquill_plan erreichbar ist, wären wir sicher hinauf gegangen. Der Ausblick muss von dort ober einfach toll sein. So unvorbereitet ging dies jetzt aus zwei Gründen nicht mehr. Ersten ist für den Aufstieg eine Erlaubnis aus dem Tourismus-Office in der Stadt nötig. Die hatten wir natürlich nicht. Und zweitens waren wir nicht ausgerüstet, hauptsächlich fehlte uns Trinkwasser. Wir haben uns nachträglich noch lange darüber geärgert, diesen Aufstieg nicht gemacht zu haben. Uns blieb also nichts anderes übrig, als zurück in die Stadt zu gehen. Die kleine Stadt war schnell mit ihren wenigen Sehenswürdigkeiten (das alte Rathaus im Kolonialstil) besichtigt. Zur Stärkung gingen wir

ins Ocean View und aßen dort eine Kleinigkeit mit wunderschöner Aussicht auf die Bucht. Für den Weg hinunter in die Unterstadt nahmen wir diesmal die befahrbare Straße, die am oranjestadt_buchtEnde der Bucht in die Unterstadt mündet. Auf dem Rückweg entlang des Strandes machten wir einen Stopp im Souvenirladen am Old Gin House und reservierten auch terrasse_old_gin_housegleich einen Tisch auf der Terrasse des Old Gin Houses für unser Abendessen. Bis dahin verbrachten wir den restlichen Nachmittag badend und relaxend am Bord. Das schöne Ambiente und die tolle Aussicht an diesem Abend rundeten den lohnenswerten Abstecher auf Statia ab. Es stand uns nur noch eine weitere schauklige Nacht bevor.

terrasse_old_gin_house_abend

Rückfahrt über Sint Eustatius

Am Mittwoch, den 24.2.2016, ging es zurück Richtung St. Martin mit einem Zwischenstopp auf der niederländischen Insel Sint Eustatius. Um 0930 machten wir an Ausklarieren_Basseterre_Kittsder Boje vor Pinney´s Beach auf Nevis los und legten Kurs auf Bassterre auf St. Kitts. Mit der Genua und achterlichem Wind kamen wir gut voran und konnten vor dem Hafen von Basseterre den Anker auf 4m Wassertiefe fallen lassen. Fast am gleichen Ort wie bei unserem ersten Besuch auf dem Hinweg, Dieser Stopp blieb uns nicht erspart. Wir mussten hier ausklarieren. Da am Pier der Cruiser, der Kreuzfahrschiffe, zwei Schiffe festgemacht hatten, hatte sich die komplette Verwaltung, Custom und Immigration, an den Crusing-Pier verlegt. Das war natürlich einfacher, als wieder zum Flughafen zu fahren. Irgendwelche falsche Eingaben beim Einklarieren am Flughafen verzögerten das Ausklarieren etwas. Der Fehler lag bei dem Flughafenbeamten. Anscheinend hatte er bei uns das erste Mal eine SchiffscrewPlotter_20000Nm abgewickelt. Aber nach einigem Suchen und einem Telefonat mit dem Flughafen hatte sich das Problem dann doch relativ schnell geklärt. Und so konnten wir immerhin um 1315 Uhr den Anker mit den gewöhnlichen Problemen wieder aufholen und unsere Fahrt fortsetzen. Bei schönem achterlichen Wind fuhren wir mit der Genua die Westküste von St. Kitts hinauf. Fast ziemlich genau beim Passieren der Festung Brimstone Hill zeigte unsere Logge 20.000 Nm an. Um 1700 Uhr erreichten wir die große Bucht vor Oranjestad auf Sint Eustatius. Die Bucht ist so Brimstone_Hill_20000weitläufig, dass man sie als solche nicht erkennen kann. Einziger Schutz ist ein Wellenbrecher, der etwa 200 m vom „Hafen“ ins Meer führt. Der Hafen ist nur für wenige kommerzielle Schiffe gedacht. In der Bucht sind einige Bojen ausgelegt. Allerdings waren bei unserer Ankunft bis auf zwei mit „privat“ gekennzeichnete Boje, alle besetzt. Es blieb uns keine Wahl. Wir mussten uns einen einigermaßen akzeptablen Ankerplatz suchen. Den hatten wir dann etwas weiter nördlich des Hafens zwischen den Bojen auf 5 m Wassertiefe gefunden. Nicht perfekt, aber passabel. Wir wollten an diesem Tag auf denTheQuill_Eustatius Landgang verzichten. Dafür haben wir den nächsten Tag komplett eingeplant. So lagen wir mit Blick auf den Vulkankrater The Quill im Schwell der Karibik. Da im Schutz der Insel hier fast Windstille herrschte, lag das Boot immer wieder in einem anderen Winkel zu den einlaufenden Wellen. Am Unangenehmsten wurde es, oh Wunder, wenn wir quer zu den Wellen lagen. Bei dieser Schaukelei frage ich mich immer, wie Babies das aushalten und noch schön finden? Die Nacht war nicht sehr erholsam. Einige Male musste ich in der Dunkelheit unsere Position prüfen, da die Ankerapp ein paar Mal Alarm schlug.