Heute, Mittwoch, der 18.5.2016, ist der erste Tag, an dem wir unsere Zeit zur freien Verfügung haben. Bisher mussten wir wegen der Motor- und Schiffsinspektion immer zumindest in Schiffsnähe bleiben. Die Arbeiten sind jetzt erledigt und wir hatten eine Tour per Motorroller über die Insel geplant. Aber wie das Leben so spielt, das Wetter wird jetzt schlechter und es sieht nach Regen aus. Trotzdem wollen wir es wagen und mieten gleich
hier in St. Georges 3 Motorroller. Kaum auf der Straße, beginnt es leicht zu regnen. Unser Ziel ist zunächst die Hauptstadt der Bermudas, Hamilton. Sollte der Regen stärker werden, können wir den Tag dort irgendwie verbringen. Dort wird sich schon ein trockenes Plätzchen finden. Gleich nach St. Georges beginnt das Gelände des Flughafens. Entlang irgendwelcher Ausläufer des Atlantiks, über Brücken, kleineren Ortschaften, Golfanlagen, geht es die etwa 50 km nach Hamilton. Schon kurz nach dem Flughafen hatte es aufgehört zu regnen und jetzt sah es so aus, als könnte dieser Tag noch ein schöner Tag werden. In Hamilton angekommen, fragten wir einen Passanten
nach einem geeigneten Parkplatz für unsere Motorroller. Er schickte uns in Richtung Hafen. Dort gab es jede Menge Stellplätze für Motorroller. Anscheinend ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel auf den Bermudas. Gleich neben unserem Stellplatz lag das niederländische Kreuzfahrschiff „Veendam“. Eine gute Marke für unsere Roller. Wir schlenderten die Hafenpromenade entlang, kamen zum „noblen“ Royal Bermuda Yacht
Club und machten dort wieder kehrt. Diesmal aber entlang der Straße und den Geschäften und Restaurants. In vielen Läden konnte man die berühmten Bermuda-Shorts kaufen. Aber natürlich gab es auch jede Menge T-Shirts, Hemden und Pullis mit entsprechendem „Bermuda“-Aufdruck. Im „Vorbeigehen“ reservierten wir einen Tisch in einem Restaurant auf dem Balkon in der ersten Etage mit Blick auf die „Veendam“. In der Zwischenzeit gingen wir etwas weiter und entdeckten noch einen großen T-Shirt-Laden in dem wir einige Erinnerungs-Shirts und Geschenke für Zuhause kauften. Das Essen im Restaurant war in Ordnung und wir planten mit unseren Touristen-Karten den Nachmittag. Von Hamilton hatten wir zunächst genug gesehen. Wir wollten natürlich noch unsere Motorroller ausnutzen. Also machten wir uns auf den Weg zum Inselende. Zur King´s Wharf, dem eigentlichen Kreuzfahrer-Hafen. Dazu mussten wir im Prinzip einmal um den Great Sound, der im Norden weit geöffnet ist, herum. Unterwegs genossen wir die tolle Küstenstraße. Bis zur Nordspitze mussten wir über vier Brücken fahren. Das Land wurde
immer schmaler und man konnte links auf den Atlantik sehen und rechts den Great Sound. Bermuda ist nicht nur eine Insel, sondern besteht aus insgesamt 360 Inseln. Darunter sehr viele kleine Inseln. Nur etwa 20 Inseln sind auch bewohnt. Die Nordspitze ist ebenfalls eine Insel (Island North), welche durch die Brücke „The Cut Bridge“ wiederum mit der Insel Island South verbunden ist, zu der man über die Grey´s Bridge von Boaz Island gelangt. Boaz Island ist wiederum durch die Watford Bridge mit Somerset Island verbunden und diese Insel wiederum durch die Somerset Bridge mit der, ich sage einmal, Hauptinsel. Wir fuhren also mit einigen Stopps über all diese Brücken und schauten uns im Royal Dock Naval Dockyard die Kreuzfahrschiffe und die alte
Befestigungsanlage an. Auf dem Rückweg nahmen wir auf der Hauptinsel die South Road entlang der Atlantikküste. Auf dem Hinweg kamen wir über die Harbour und Middle Road, der Seite zum Great Sound. Einen ersten Halt machten wir an einer imposanten Steilküste an der Church Bay. Kurz danach zog uns Gibbs´Hill Lighthouse magisch an. Von hier aus hatte man einen guten Blick über Bermuda mit seinen vielen kleinen Inseln und Lagunen, in denen überall Yachten vor Anker oder an Bojen lagen. Nur ein kleines Stück weiter, bogen wir nach rechts zur Horseshoe Bay ab. Eine wirklich traumhafte Bucht mit einem tollen Sandstrand. Da der Tag schon etwas fortgeschritten war, waren nur noch wenige Menschen an diesem Ort. Als wir uns dann endlich von diesem Strand trennen konnten, fuhren wir ohne weiteren Stopp, vorbei und
durch einige richtig schöne Golfanlagen, zurück nach St. Georges. Unser Ziel war „The Beach House at Blackbeard´s“, das Restaurant neben dem Fort St. Catherine und der Achilles Bay. Das Wetter sollte in den nächsten Tagen schlechter werden und hier wollten wir noch einmal bei einem guten Essen und einem Gläschen Wein die Sonne im Atlantik untergehen sehen. Das Restaurant ist sehr zu empfehlen. Das Essen sehr gut und die Lage mit der Terrasse zum Meer exzellent. Abschließend fuhren wir mit unseren Motorrollern zu unserem Liegeplatz. Wir stellten die Motorräder dort ab, mit der Option, je nach Wetterlage, die Roller am morgigen Tag zurück zu geben oder noch einen weiteren Tag zu behalten.