The Baths, Virgin Gorda

Marina_Cay_SonnenaufgangDonnerstag, der 4.2.2016. Der Wind hatte sich auf etwa 15 kn aus Nord abgeschwächt. Wir hatten noch viel Zeit und wollten uns diesmal das Riff von Marina Cay durch die Marina_Cay_DinghyTaucherbrille ansehen. Wolfgang fuhr wieder mit dem Dinghi und brachte Peter und Ulli, die beide keine Flossen besaßen, bis zum Riff um anschließend auf Marina Cay auf uns zu warten. Christoph und ich schnorchelten vom Schiff zum Riff und sahen gleich einen großen Rochen. Im Flachwasser am Riff waren fast hauptsächlich zerstörte Korallen zu sehen. Wenig Fische und wenig intakte Korallen. Eigentlich enttäuschend, aber zumindest war das Wasser erfrischend. An Land nutzten wir nochmals das freie WLAN, insbesondere auch um über die App „Windfinder“ die Windvorhersagen für die nächsten Tage abzurufen. Da wir Freitag die BVI´s in RichtungMarina_Cay_Strand Osten (Anguilla) verlassen wollen, sind diese Informationen äußerst wichtig. Der vorherrschende Ostwind hatte eine Pause eingelegt. Heute noch Nordwind und anschließend sollte der Wind auf Süd drehen und sich Freitag bis auf 9 kn abschwächen, um dann am Samstagmorgen wieder Richtung Osten, also SE, zu drehen und aufzufrischen. Eine geniale Windlücke, fast wie für uns gemacht. Und diese Meldungen waren auch stabil. Manchmal kann man sein Glück, oder was immer es auch ist, kaum fassen.
Um 1120 Uhr legten wir ab, umfuhren das Riff und setzten die Segel für Halbwindkurs auf Virgin Gorda, The Baths. Entgegen meiner Befürchtung, dass dort alle Bojen besetzt sind, waren nur ganz wenige belegt. Der Grund war einfach und klar: durch den Nordwind herrschte dort ein irrer Schwell, der das Liegen sehr ungemütlich machte. Wir hatten nicht vor an Bord zu bleiben und verzurrten unsere Bahati deshalb trotzdem um 1210 Uhr anThe_Bath_Boje der Boje und mussten noch nicht einmal die Gebühr für den Nationalpark zahlen. Offiziell heißt es, dass Dinghy´s nicht bis zum Strand fahren dürfen. Dafür war der Strandbereich durch Bojen, die mit einer Leine verbunden waren, als Schwimmbereich gekennzeichnet. Nur etwas weiter nördlich gab es eine Passage und am dortigen Stand lagen auch zwei Dinghy´s. Meine Crew entschied sich, zum Strand zu schwimmen. Ich wollte mich an Bord noch etwas von der kurzen Nacht erholen. Es war ja auch bereits mein dritter Besuch hier an den „Seychellen“-Steinen.  Die Jungs schwammen los. Mit Badehose, T-Shirts,The_Bath_Liegeplatz Unterwasserkamera, Kappe und sogar Sonnenbrille. Ich überlegte noch, was ich jetzt machen sollte und entschied mich, zunächst einmal die Bahati an der Boje durch eine zweite Leine zu sichern. In dem Moment rief der Bauer, ich solle doch mal mit dem Boot kommen. Ich rief zurück: „Warum?“ Er „bat“ mich eindringlicher mit dem Dinghi zu kommen. Zu der Zeit war er genau an der Leinenbegrenzung zum Schwimmbereich. Ich ließ die zweite Leine liegen und schnappte mir den Dinghy Schlüssel und fuhr zu ihm rüber. Es war gar nicht so lustig. Die starke Strömung, T-Shirt und Brille, hatten Wolfgang Kratzer_Wolfgangzu viel Kraft gekostet. Er hielt sich an einer Begrenzungsboje, die mit Muscheln gespickt war, fest. Als ich ankam, schnappte er sich das Seil auf dem Schwimmer des Dinghy´s und hielt sich daran fest. Es war jetzt gar nicht so einfach ihn ins Boot zu bekommen. Er schaffte es aber, ein Bein ins Dinghy zu schwingen und so konnte ich ihn seitlich hineinziehen. Die scharfen Muscheln hatten seine  Beine etwas aufgeschlitzt. Es war aber Gott sei Dank nichts Dramatisches. Ich brachte ihn an den nördlichen Strand und fuhr noch einmal zurück zur Bahati, um die zweite Leine zu befestigen. Bei diesem Wellengang war es gar nicht so einfach alleine wieder an Bord zu kommen. Nach der Zusatzabsicherung fuhr ich zurück zum Strand und nach einigem Suchen fand ich auch die anderen. Die waren völlig begeistert von dem Strand und den Granitblöcken. Sie zeigten mir einige Stellen an denen man zwischen den riesigen Steinen in verschiedene „Bäder“ kommt. Zwischen den Steinen drang das Meerwasser ein und durch den

Wellengang wirkte das manchmal wie eine Dusche oder ein Massagestrahl. Diesen Abschnitt hatte ich bei meinen vorherigen Besuchen noch nicht gesehen. Es war wirklich mehr als beeindruckend. Christoph schwamm zurück zum Boot und wir fuhren mit dem Spanish_HarbourDinghy. Um auf dem Boot noch zu verweilen, war es durch den Wellengang einfach zu ungemütlich. Um 1500 Uhr brachen wir auf und fuhren die 2 Meilen zum Spanish Harbour auf Virgin Gorda. Der Dock-Master machte hektische Zeichen und verleitete mich aus einem ungünstigen Winkel in die Box zu fahren, statt einen neuen und bequemen Anlauf zu nehmen. Platz dazu war reichlich vorhanden. So war das Manöver mehr gewürgt als gefahren, aber wir standen um 1530 Uhr in unserer Box. Der Strom- und der Wasseranschluss wurde von den Jungs während meiner Anmeldung im Hafenbüro erledigt. Wir tranken noch einen gemeinsamen Anleger und machten uns anschließend auf, durch die Stadt Spanish Town zu marschieren. Nach Road Town ist dies die

zweitgrößte Stadt auf den BVI´s, was wirklich nichts heißt.  Unser Rundgang hinauf zum Hügel, entlang dieser Erhebung mit Blick auf beide Seiten der Küste und wieder hinunter

Rock Cafe Terrasse

Rock Cafe Terrasse

zu unserer Küste, führte uns mehr durch ländlich geprägte Bebauung. Wir gelangten zu dem Restaurant, welches wir bereits im November besuchten, dem Rock Café. Für Dinner war es noch etwas früh, aber ein Bierchen war nach unserer Erkundungstour genau das richtige. Wir setzten uns in den Außenbereich hinterm Haus und durften auch das Tree-House mit der herrlichen Aussicht besichtigen. Für den Abend war dort allerdings bereits alles ausgebucht. Wir entschlossen uns, für den Abend hier im

Garten einen Tisch zu reservieren und brachen jetzt noch einmal auf. Christoph wollte unbedingt noch zu diesem Strand. Es waren nur einige Meter. Auch hier gab es ein

Restaurant direkt auf einem Steg im Wasser. Und dann entdeckte Ulli noch ein weiteres Restaurant, das Coco Maya, ein wirklicher Traum am Strand. Hier mussten wir unbedingt noch ein Gin Tonic trinken. Wir überlegten unsere Reservierung zu ändern, entschlossen uns dann aber doch dafür, zurück zum Rock Café zu gehen. Das Essen war wieder prima und wir gingen nicht allzu spät zurück zur Marina.Rock_Cafe_Abendessen

Vom West End zum Ost End

Mittwoch, 3.2.2016. Es kommt doch noch tatsächlich jemand zum Abkassieren. Die Stad_Amsterdamüblichen 30 US$ Bojen-Fee werden fällig. Und das, obwohl wir schon um 0930 Uhr fertig zum Ablegen sind. Der Windmesser zeigt 7 kn aus E an. Wir ziehen unser Dinghy hinter uns her und verlassen die Bucht. Machen dabei aber zunächst eine kleine Runde um den Rahsegler „Stad Amsterdam“. Schon im letzten Jahr hatte dieses imposante Segelschiff auf Domenica direkt hinter uns geankert. Es handelt sich dabei um einen Dreimast-Klipper mit Stahlrumpf und Vollschiff-Takelung. Das Schiff wurde im Jahre 2000 vor dem Schifffahrtsmuseum in Amsterdam in einer Beschäftigungsmaßnahme ausgebaut und fertiggestellt und fährt nun unterSandy_Cay niederländischer Flagge. Die Stadt Amsterdam und der Personaldienstleister Randstad engagierten sich 1997 für den Bau des Schiffes. Um 1015 Uhr haben wir bereits Sandy Cay erreicht und machen, nachdem wir über einige Taucher hinweggefahren sind, an einer Boje fest. Wolfgang schnappt sich alle Wertgegenstände, hauptsächlich iPhone und Kameras, packt sie in den wasserdichten Behälter und fährt mit dem Dinghy auf die Insel. Der Rest der Crew schwimmt und schnorchelt. Ich nehme den Umweg über das nördlich liegende

Riff. Da der Wind auf Nord gedreht hatte, kommen gute Wellen über das Riff. Auch unter Wasser herrscht rege Bewegung. Selbst die Fische werden von der Strömung  stark versetzt. Am Strand wandern wir den Standstrand ab und liegen einem Moment im Schatten der Palmen. Immer darauf bedacht, dass wir nicht von einer Kokosnuss erschlagen werden. Mit Christoph schnorchle ich entlang des Riffs wieder zurück zum Boot. Ulli nimmt schwimmend den direkten Weg und Peter und Wolfgang fahren mit dem

Dinghy. Um 1155 Uhr legt Peter an der Boje ab. Wir fahren nördlich um Sandy Cay und setzen danach die Segel. Ein wunderbarer Wind, fast Halbwind, bläst uns mit 10-12 kn Richtung Ost-End. Mit zeitweise 8 kn Fahrt erreichen wir Marina Cay schon um 1425 Uhr Marina_Cay_Luftund ergattern dort auch noch eine frei Boje in der Nähe der Tankstelle. Nach dem Anlegerbier geht es mit dem Dinghy in zwei Fahrten zum Anlegesteg der Insel. Im Marina_Cay_CrewRestaurant gab es mal wieder ein offenes WLAN. Wir bestellten einen Rum-Cocktail und genossen dazu die untergehende Sonne. Mit so einfachen Dingen kann man fünf Mann glücklich machen. Leider verdeckte eine einzige Wolke die untergehende Sonne. Aber auch so bot sich uns ein tolles Naturschauspiel. So langsam knurrten dann auch unsere Mägen. Nach einem spartanischen Frühstück hatten diese heute auch noch keine feste Nahrung gesehen. Wir aßen im Pusser´s Restaurant auf Marina Cay und fuhren danach wieder in zwei Fahrten zurück zur Bahati. Dort gab es noch einmal das Lieblingsgetränk von Christoph und Ulli: Ti-Punsh. DerMarina_Cay_Sonnenuntergang Abend und die Nacht brachten Nordwind der Stärke 7 Bft. (ca. 27 kn). Es rappelte und schepperte. Die Anker-App schlug mehrfach Alarm bis ich den Radius etwas vergrößert hatte. Später ging mir durch den Kopf, dass das Dinghi mit Außenbordmotor nur mit einer relativ dünnen Leine festgemacht ist. Und auch der Öse am Dinghi traue ich nicht zu hundert Prozent. Also bin ich noch mal raus und habe das Dinghi mit einer dickeren Leine zusätzlich befestigt. Gegen 3 oder 4 Uhr bin ich dann wohl auch endlich eingeschlafen um gegen 0730 von herumlaufenden „Elefanten“, so klingt es, wenn an Deck jemand über dir her läuft, geweckt zu werden.

Marina_Cay_Nacht

Pelikane im Great Harbour

Nanny_CayDienstag, 2.2.2016. Der Jetlag treibt alle noch früh aus dem Bett. Das Frühstück muss ich diesmal zubereiten. Volker ist leider nicht mehr da und die anderen kennen sich noch nicht aus. Das geschlagene Rührei  blubbert in der Pfanne, da fragt der Bauer: “Gibt es Rührei?“ Ich antworte: “Nein, die Spiegeleier sind mir nur verunglückt.“ Das war schon einmal ein guter Einstieg in den Tag. Nach dem Frühstück machten wir das Schiff klar und

ich startete mit der Sicherheitseinweisung. Die Schwimmwesten waren bereits verteilt und jeder hatte seine Weste anprobiert und individuell eingestellt. Jetzt ging es um die Einrichtungen im Boot: Feuerlöschdecke, Feuerlöscher, Erste Hilfe, Medizin, Funk und JostvanDyke_Segel_einBedienung, Rettungsringe, Wurfleine, Sicherheitsleine, Einpickgurte, Motorbedienung, Ölkontrollen, Ventile, Luken, Toilettenbenutzung, Schuhe an Bord, Rettungsinsel, Notsignale. Weitere Punkte wie Knoten, Klampenbelegung, Bootshaken und Segelbedienung, lernen alle im Laufe der zwei Wochen kennen. Wir füllen den Wassertank auf, nehmen den Wasserschlauch wieder an Bord und lösen unseren Stromanschluss. Ich gehe ins Marinabüro um zu bezahlen. Um 1100 Uhr legen wir ab und setzen draußen im Sir Francis Drake Channel zunächst einmal nur die Genua. Sehr langsam geht es mit 2,8 kn Richtung West End. Der Wind kommt aus E bis SE mit gerade einmal 7 kn. Nach einer Stunde verlieren wir die Geduld und holen die Great_HarbourGenua wieder ein. Vorbei an Sopers Hole fahren wir mit dem Motor in Richtung Jost van Dyke, dem Great Harbour. Zwischendurch setzen wir noch einmal die Segel um sie nach Schwimmfluegel10 Minuten wieder einzuholen. Gegen 1330 Uhr machen wir an einer Boje, nahe dem Dinghy Dock bei Foxy´s, fest. Nach einem kleinen Badeausflug, der Bauer mit Schwimmflügel, packen wir unsere Sachen und fahren mit dem Dinghy an Land. Christoph schwimmt, so dass wir nur einmal fahren müssen. Von der Kulisse sind alle begeistert. Wir gehen den Strand hinunter, bis uns quälender Durst in eine der Strandbars treibt. Anschließend beobachten wir die Great_Harbour_StrandPelikane bei ihrem Fischfang. Als wenn sie es ganz speziell nur uns zeigen wollen, Foxysstürzen sie sich fast immer in unserer Nähe aus dem Himmel ins Wasser. Ein tolles Schauspiel. Um den Sandflöhen aus dem Weg zu gehen, stehen wir dazu knietief im Wasser. Als es dunkel wird, gehen wir zu Foxy´s. Es ist lange nicht so voll wie am letzten Donnerstag. Wir essen und fahren danach in zwei Etappen zurück zum Boot. Mit einem schönen Gin-Tonic setzen wir uns auf das Vorschiff und genießen den Blick in die Sterne. Jetzt wabert auch wieder die Musik aus Foxy´s Bar zu uns rüber. Die gleiche Musik und die gleiche Abfolge wie letzten Donnerstag. Früh sind wir müde und gehen in unsere Kojen.

Nanny Cay Marina, Crewwechsel

Sonntag, der 31.1.2016. Nach einem üppigen Frühstück ohne Volkers Hilfe, es gab drei Kekse und Kaffee, ging ich frisch ans Werk. Innen fegen und putzen, Toiletten schrubben,

Ehrenplatz für Bahati-Bild

Ehrenplatz für Bahati-Bild

Herd und Umgebung entfetten und aufräumen. Zwischendurch ging ich zur Budget Marina und kaufte eine neue Fußpumpe. Die alte konnte ich zwar noch reparieren, aber zu viele Plastikteile sind bereits abgebrochen. Dabei ergatterte ich auch noch fünf Quetschhülsen für die Verbindung zur Mast-LED. Die Lüsterklemme würde mir früher oder später wegrosten. Außerdem bekam ich dort die Nummer vom Gas-Mann Mr. Thomas. Ich sollte ihn anrufen. Er würde kommen, die leere Flasche abholen und sie am nächsten Tag voll wiederbringen. Nur für das Ankerproblem konnte ich am Sonntag niemanden ansprechen. Während meiner Reinigungsorgie kam eine Nachricht über das freie WLAN: Deutsche Handballer sind Europameister! Herzlichen Glückwunsch. Leider habe ich alles nur am Rande verfolgen können. Nachdem ich die Wetterstation auf den Außensensor eingestellt hatte und für den Autopiloten die Response, d.h. die Steuergenauigkeit, herunter gesetzt hatte, wagte ich mich an das Kabel am Mast. Mit den Quetschklemmen verband ich die Kabelenden nicht

Nach der Cockpit-Politur

Nach der Cockpit-Politur

ganz ohne Probleme. Es klappte aber. Darüber hatte ich einen Schrumpfschlauch gestülpt, den ich jetzt noch erhitzen musste. Eigentlich ist der Schlauch etwas zu groß, aber auch das funktionierte einigermaßen. Abschließend wickelte ich noch viel Isolierband um die Verbindungsstellen und schob sie in den Mast. Jetzt konnte ich noch nicht testen. Im Hellen sieht man das Licht nicht. Gebannt wartete ich auf den Abend. Und, um dies vorweg zu nehmen, die Lampe funktionierte (Gott sei Dank). Der Gas-Mann kam auch zwischendurch und holte die leere Flasche ab. Den Badspiegel in der vorderen Nasszelle klebte ich auf Volkers Bitte nochmals fest. Damit waren die kleineren Reparaturen größtenteils erledigt. Am Abend gab es eine Portion Spaghetti mit Pesto und Parmesan.

Montag, der 1.2.2016. Heute erweiterte ich mein Frühstück um ein paar Scheiben Käse. Ansonsten blieb es bei Keksen und Kaffee wie am Sonntag. Für die neue Besatzung bereitete ich die Zimmer vor, legte die Schwimmwesten heraus und verstaute die dicken Nanny_Cay_Liegeplatz2Bettdecken, die hier normalerweise nicht zum Einsatz kommen, bei den Segeln unterm Bett in der Vorschiffkoje. Im Marinabüro fragte ich nach einem Service für unsere Ankerwinsch. Ich bekam eine Telefonnummer, die ich auch anrief. Auf dem Anrufbeantworter hinterließ ich meine Telefonnummer und auch den Liegeplatz des Schiffes. Es kam niemand und es meldete ich auch niemand. Die neue Crew meldete per SMS ihre Landung auf Beef Island für 1345 Uhr an. Es war noch Zeit für andere Arbeiten. Die Toiletten hatte ich über Nacht geölt. Unten war alles Tip-Top. Also ging ich an die Aufbauten und reinigte zunächst den Gelcoat. Zwischendurch kam Mr. Thomas mit meiner aufgefüllten Gasflasche. Er bekam 35 US$ dafür und ich hatte hier keine großen Wege auf Tortola zu fahren. Das Cockpit polierte ich anschließendNanny_Cay_Liegeplatz1 noch. So ein Glanz blendete mich fast schon. Die Crew meldete sich erneut. Der Taxifahrer wolle für den Zwischenstopp am Supermarkt und den Transport der Lebensmittel 35 US$ extra haben. Sie hatten das schon positiv entschieden, obwohl es wirklich sehr ärgerlich ist. Andererseits hätten wir von hier für ein Taxi wahrscheinlich noch einiges mehr zahlen müssen. Bei dem Anruf fiel mir ein, dass ich vielleicht zur Begrüßung noch einige kalte Flaschen Bier holen sollte. Ich ging also in den Supermarkt der Marina und kaufte 10 kalte Flaschen Bier. Um 1530 Uhr kam die Meute dann endlich an. Wir räumten die Kisten mit Lebensmittel draußen am Steg aus und ließen die Verpackungen ebenfalls draußen. Häufig versteckt sich Ungeziefer oder Eier von Ungeziefer in diesen Verpackungen. Und ich habe ein Horror vor solchen blinden

Ulli, Wolfgang, Christoph und Peter

Ulli, Wolfgang, Christoph und Peter

Passagieren. Nachdem die Lebensmittel verstaut waren, wurden die Taschen in die Kabinen verteilt. Ulli gab mir seine ausgepackte Tasche um sie unter der Sitzbank zu deponieren. Sie war noch halb voll. Ersatzkleidung, Regenjacken, lange Hosen etc… Mir fehlen die Worte. Ich habe in den letzten zwei Wochen vier T-Shirts, zwei kurze Hosen und ein paar Unterhosen benötigt. Mehr ist mehr als überflüssig, zumal wir für wirklich schlechtes Wetter Ölzeug an Bord haben. Naja. Wir tranken unser Begrüßungsbier und danach richteten sich alle ein. Am Abend ging es in das Marina-Restaurant Peg-Legs mit einem Abschlussbesuch an der Strandbar.

Wrack „Rhône“ am Abschiedstag

Samstag, der 30.1.2016. Kaum zu glauben, aber die zwei Wochen sind schon wieder um. TortolaDer Flieger von Volker und Thomas startet allerdings erst heute Abend um 1920 Uhr ab Beef Island. So war noch Zeit für einen Abstecher zum Wrack „Rhône“ vor Salt Island. Um 0930 hieß es Anker auf. Bei 5kn Wind aus SE ließen wir die Segel eingepackt. Um 1015 Uhr machten wir nach 2 Nm an einer der vielen Bojen im Bereich des Wracks fest. Hier herrscht strenges Ankerverbot. Das 2.434 t große Post-Schiff liegt hier in der Nähe der Felsen von Salt Island, an denen es am 29.10.1867 in einem Hurrikan zerschellte und in zwei Teile brach auf ca. 10 m Tiefe und ist auch beim Schnorcheln gut zu sehen. Neben dem Wrack bietet aber auch der Felsen schöne Korallen und viele Fische. Gleich beim Sprung ins Wasser beobachteten uns 8 junge Thunfische mit gelber Schwanzflosse. Nach einer guten Dreiviertelstunde wurde uns kalt und wir schwammen zurück zum Boot. Um 1230 Uhr legten wir bei schwachem Wind bis 7 kn und viel Platz, fast alle Bojen waren frei, unter Segel ab. Dadurch, dass wir wieder einen Raumwindkurs zu fahren

hatten, bargen wir das Großsegel gleich wieder. Mit gemütlichen 3 kn segelten wir der Nanny Cay Marina auf Tortola entgegen. Gegen 1500 Uhr machten wir an der Tankstelle Einfahrt_Nanny_Cayfest und füllten 17 Gallonen (3,7854 l = 64,35 l) Diesel nach. Für über 30 Stunden Motorzeit entspricht das einem Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 2 Litern pro Stunde. Nicht schlecht. Der Tankwart organisierte uns einen Liegeplatz in der Marina. Volker fuhr ein perfektes Anlegemanöver rückwärts an den Liegeplatz Dock C Nr. 17. Ich ging zur Anmeldung und bestellte ein Taxi für 1630 Uhr. Volker und Thomas kümmerten sich um Strom und Wasser. Seit 2 Wochen das erste Mal wieder an der Steckdose. Die beiden packten und genossen anschließend die tollen sanitären Anlagen hier in der Marina. Abschließend war noch Zeit für zwei RumNanny_Cay_Tankstelle Punch an der Strandbar in der Marina. Dann kam auch schon das Taxi. Das war es dann mit den beiden lustigen Vögeln. Ich hatte jetzt Zeit mich auf die nächste Besatzung einzurichten. Zunächst wollte ich die Wäsche erledigen. Handtücher, Bettwäsche und einiger meiner Sachen musste ich in zwei Maschinen verteilen. Nach einer halben Stunde konnte ich alles in einen Trockner packen und eine halbe Stunde trocknen. Einige Teile waren nicht völlig Nanny_Cay_Liegeplatztrocken. Diese hängte ich im Schiff auf, da die Nacht draußen immer feucht ist. Am Abend gönnte ich mir einen Besuch im Marina-Restaurant Peg Legs. Es gab Tuna-Saschimi und Schweinefilet, dazu ein gepflegtes Carib und eine Flasche Pellegrino. Alleine Essen zu gehen ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Den weiteren Abend verbrachte ich mit diesen Berichten. Keiner der mit mir den Sieg von Angelique Kerber bei den Australian Open feiern wollte. Auch den Sieg meiner Fußballmannschaft musste ich alleine feiern. Und morgen können die Handballer noch Europameister werden. Was für ein Wochenende.

Die Dinghy-Strandung

Freitag, 29.1.2016. Die Nacht war unruhig. Zum einen hatten daran die Bierchen Schuld, zum anderen konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Kleber für die Gummimanschette Gastlandflagge_BVIirgendwie hält. Mich verfolgte das imaginäre Bild, wie wir die Leinen lösen, die halben Besenstiele wegschwimmen und die Gummimanschette, als wär nichts gewesen, wieder nach unten fällt. Und dafür müssen wir 24 Stunden warten. Unausgeschlafen und mit leichten Kopfschmerzen quälte ich mich zum Frühstück, welches, wie jeden Morgen, Volker zubereitet hatte. Zu einer kleinen Wanderung auf der Insel konnte sich keiner aufraffen. Stattdessen beobachteten wir wieder die abfahrenden und ankommenden Boote. Thomas hielt es nicht mehr auf seinem Platz. Ihn hatte dasDefektes_Kabel Kabelproblem für unser Ankerlicht im Masttop gepackt. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das Kabel überhaupt keinen Durchgang hat. Das konnte ich mir auch nie richtig vorstellen. Deshalb habe ich es mehrfach gemessen und bin immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen. Thomas begab sich zum Mast und tastete das defekte Kabel ab. Dabei stellte er fest, dass dieses Kabel auf der Backbordseite in den Mast hinein geht aber auch auf der Steuerbordseite zu ertasten ist. Ich hingegen war der Meinung, dass das Kabel auf der Steuerbordseite die Zuleitung zum Radar ist, da diese auch in der Mitte des Masts  auf der Steuerbordseite heraus kommt. Sehen konnte man Great_Harbour_Masttop2unten im Mast nichts, aber fühlen. Und er hatte Recht. Das war nicht die Radarzuleitung sondern das defekte Kabel. Er bat mich am Ende des defekten Kabels kräftig zu ziehen.  Mit einem Mal gab es nach und wir hatte die Bestätigung, dass der Mast tatsächlich auf diesem Kabel gestanden hat und alle drei Leiterbahnen durchtrennt hatte. Thomas war nun vom Ehrgeiz gepackt und er schaffte es, das Kabel auf der Steuerbordseite herauszuziehen. Es war gerade noch so lang, dass wir an 2-3 cm des herausragenden Stücks die Isolierung des Kabels entfernen konnten. Mit einer Klemme und einem Draht sicherten wir das Stück. Wenn unsere Theorie richtig ist, dann müsste das nun verbliebene Kabel Durchgang bis oben haben. War das der Durchbruch? Dazu musste ich wieder auf den Mast. Wir hatten noch genügend Zeit, da wir bis 1400 Uhr die 24 Stunden Trocknungszeit abwarten wollten. Also ließ ich mich wieder hochziehen. Ich hielt die Kabelenden aneinander und Thomas hat unten an BordAnschlussdose_Ankerlicht den Durchgang geprüft. Der Durchgang war überall gegeben. Also konnte ich oben im Mast damit beginnen, den Lampensockel zu tauschen, das Kabel wieder an klemmen und die Lampe aufstecken. Hört sich einfach an, hatte aber auch wieder seine Tücken. Den alten Sockel ließ ich installiert. Ich tauschte nur die defekte Klemme im Sockel aus. Das alte Kabel war nicht mehr lang genug. Mit einiger Kraft ließ es sich noch ein wenig nach oben ziehen, so dass es gerade passen könnte. Aber der Mantel passt so nicht mehr durch die Kabelzuführung am Sockel. Also musste ich noch ein kleines Stückchen Ankerlichtdes äußeren Kabelmantels ganz vorsichtig entfernen. Die drei dünneren Adern passten anschließend hindurch. Unglaublich, das Anschließen der Kabel an die Klemme war noch einmal etwas mühselig und hoffentlich auch korrekt. Die Klemme hat vier Anschlüsse. Es werden aber nur drei Adern benötigt. Ich war mir meiner Sache ziemlich sicher. Jetzt musste nur noch die Lampe aufgesteckt und mit dem Ring gesichert werden. Da hatte sich doch der Eimer mit der Versorgungsleine mehrfach um das Achterstag gewickelt.  Alleine mit dem Entknoten habe ich mindestens 5 Minuten zugebracht. Dann kam die Lampe. Ganz vorsichtig, nur nichts fallen lassen. Damit war nach eineinhalb Stunden Arbeit, im Masttop hängend, das Ankerlicht  wieder montiert. Jetzt war es auch soweit, dass wir die Leinen für die Gummimanschette lösen können. Volker wollte sowieso schwimmen gehen. Also bat ich ihn, nach der Manschette zuVolker_Schwimmt tauchen und die Besenstiele einzusammeln. Er sagt, dass es gut aussieht. Ich kann es kaum glauben. Bin dann auch noch einmal ins Wasser gegangen und habe bei der Gelegenheit auch noch einmal geschaut. Es sieht tatsächlich so aus, als würde die Manschette halten. So viele Erfolgserlebnisse lassen sich ja kaum ertragen. Um 1430 Uhr legten wir ab und fuhren nur Sopers_Holemit Motor, bei wenig Wind (bis max. 10 kn), an Sopers Hole vorbei Richtung St. Peter. St_Peter_Ueberfahrt2Volker wollte noch einmal in die Deadman´s Bay und im St. Peter Resort Essen gehen. Einen großen Teil der Strecke fuhren wir mit dem elektrischen Autopiloten. Er scheint im Moment tadellos zu funktionieren. Auch die Geräuschentwicklung ist dabei minimal. Nach 13 Nm ließen wir um 1730 Uhr den Anker in der Deadman´s Bay auf 5m Wassertiefe nieder. Bevor wir mit dem Dinghy an Land fahren, mussten wir natürlich das Ankerlicht noch an die Elektrik in der Kabine anschließen. Dazu musste eine Verlängerung vom alten Kabelende in die Kabine gelegt St_Peter_Ueberfahrt1werden. Der Anschluss an die Lüsterklemme am Mast war etwas kniffelig. Aber dann funktionierte das Ankerlicht an der Stelle, wo es normalerweise hingehört, im Masttop. Unsere Erfolgsquote  bei unseren Reparaturen war heute schlagartig von 25 auf 90% gestiegen. Die drei Sieger stiegen ins Dinghy und fuhren hinüber zum Strand. Mit diesen Dünungswellen hatten wir nicht gerechnet. Eine besonders „hohe“ Welle erfasste das Dinghy und katapultierte es quasi auf den Strand. Es war fast wie beim Windsurfen. Wir kamen ins Gleiten. Mit einem kleinen Schrecken konnte ich als derjenige, der vorne gehockt hatte, als Erster an den St_Peter_Bar2Strand springen und das Dinghy festhalten. Genau wie ich, hatte auch Thomas damit gerechnet, dass wir mit dem Dinghy kentern. Aber so schlimm war es dann doch nicht. Nur Volkers und Thomas Hosen waren ordentlich nass. Ich bin verschont worden. Wären wir mit unseren Mobiltelefonen ins Wasser gefallen, hätten wir sicher ein Problem mehr gehabt. Ich werde demnächst diese Sachen nur in einer wasserdichten Schwimmbox transportieren. Leider hatte die Strandbar und das Strandrestaurant geschlossen. Wir mussten bis zur St. Peter Marina gehen, um dort ins Restaurant vomSt_Peter_Bar1 St. Peter Resorts zu gelangen. Das Essen war prima, die Klimaanlage zu kalt. Wir waren froh, als wir wieder in die milde Nacht hinaus durften. Die Rückfahrt mit dem Dinghy gestaltete sich wesentlich einfacher als wir befürchteten. Volker hatte sich vorbereitet und hielt das Dinghy mit Thomas und mir im tieferen Wasser. Thomas schmiss den Motor an, Volker gab ihm einen Schubs und sprang auf. Keine Mörderwelle die uns erwischte. Ganz unspektakulär ging es zurück.

Foxy´s Partybude

Chandlery, Yachtausrüster

Chandlery, Yachtausrüster

Donnerstag, 28.1.2016. Nach dem Frühstück ging es noch einmal mit dem Dinghy an Land. Wir mussten erneut einige wenige Vorräte nachkaufen und den 3M-Kleber besorgen.  Um 1115 Uhr machten wir an der Boje los. Bei 12-15 kn Wind aus E-SE setzten wir die Segel. Das Groß bargen wir nach wenigen Minuten wieder. Es nahm der Genua bei diesem Raumwindkurs den Wind, so dass die Genua immer hin und her schlabberte. Alleine mit der Genua ist dies ein angenehmeres Segeln. Um 1210 Uhr, nach nur 4 Nm, machten wir an einer der wenigen freien Bojen im Great Harbour auf Jost van Dyke fest. Bei unserer Ankunft tauchte schon wieder eine Schildkröte neben uns aus. Schildkröten haben wir auf dieser Reise wirklich viele gesehen. Nun war der Zeitpunkt gekommen, das Gummi am Sail Drive zu kleben. Meine Lust dazu hielt sich in Grenzen. Wenn wir aber 24 Stunden warten müssen, dann muss jetzt sofort gehandelt werden. Genau für diese Zwecke hatte ich auf Gran Canaria eine Taucherausrüstung gekauft. Mit Taucherausrüstung undGeat_Harbour_Tauchen Gummihandschuhen tauchte ich zum Sail Drive und begutachtete es diesmal etwas genauer. Wir spannten zunächst zwei Leinen von backbord nach steuerbord, eine vor und eine hinter dem Sail Drive. Damit konnten die Gummimanschette fest angezogen werden, dachten wir. Zuerst versuchte ich die Klebestellen mit einem Spachtel zu reinigen. Das funktionierte überhaupt nicht. Es war auch nicht zu erkennen, ob es überhaupt etwas zu reinigen gab. Die Vorderkante des Gummis war noch vollständig fest. Das ließ ich auch so. Ich holte mir den Kleber und tauchte erneut. Den Kleber drückte ich nun, und das war nicht leicht, aus der Tube auf die beiden Längsseiten und die Hinterseite. Das Gummi presste ich an und Geat_Harbour_Tauchen2es passierte nicht viel. Alles löste sich, so als wenn kein Kleber im Spiel wäre. Die Jungs mussten die Leinen fester ziehen. Nun lag wenigstens die Hinterkante an. Ich schmierte noch mehr Kleber in die Seiten und drücke das Gummi wieder fest an. Es wurde nicht besser. Der Kleber quoll an den Seiten heraus. Wir mussten auch die Seiten irgendwie anpressen. Ich tauchte auf und fragte nach einer Idee dazu. Thomas meinte, dass wir zwei Bretter unter die Leinen spannen könnten. Gute Idee, nur Bretter haben wir nicht. Volker hatte die Idee, den alten Besenstiel zu benutzen. Sie brachen ihn in der Mitte durch und ich tauchte mit den beiden Teilen erneut ab. Es funktionierte. Die Besenstiele zwischen vorderer und hinterer Leine eingespannt gaben den nötigen Druck auf die Kante. Dafür war jetzt die Hinterkante nicht mehr vollständig angepresst. Das sah aber nicht schlecht aus. In diesem Zustand schmierte ich noch Kleber über die Kante und warGeat_Harbour_Volker danach einigermaßen zufrieden. Mit den Gummihandschuhen hatte ich bei dem Auf und Ab immer mal wieder an die Tauchausrüstung gefasst. Entsprechend sahen jetzt die Automaten und Teile der Weste aus. Auch die Badeleiter hatte einiges abbekommen. Erst mal raus aus dem Wasser und alles trocknen lassen. Die Klebeaktion hat knapp eine Stunde gedauert.  Den Rest des Tages schauten wir den vielen ankommenden Booten beim Ankern zu. Bojen waren längst nicht mehr verfügbar. Als mir das zu langweilig wurde, wollte ich mein Ankerlichtproblem noch einmal angehen. Den Zugdraht konnte ich auf der Steuerbordseite Geat_Harbour_Im_Mastvollständig in den Mast schieben. Eigentlich hätte er oben irgendwo rauskommen müssen. Von unten war aber nichts zu sehen. Blieb nur die Möglichkeit wieder auf den Mast hinauf zu steigen. Im Bootsmannstuhl, mit einem langen Seil  und einem kurzen Steil mit zwei Schlaufen, hat Thomas mich hinaufgekurbelt. Dazu nehmen wir das Großfall und als Sicherungsseil wird die Dirk mitgeführt. Das kurze Seil mit den zwei Schlaufen lege ich über den Masttop, so dass ich auf jeder Seite des Masts eine Schlaufe habe, in der ich hineintreten kann. So kann ich mich oben am Mast weiter aufrichten und quasi hinstellen. Hier oben ist kein Zugseil. Aber unten im Wasser eine nach Luft schnappende Schildkröte. Und auf der anderen Seite trieb mein Tauchshorty im Wasser. Was machen die beiden da unten?  Mein langes Seil lasse ich runter und bitte Volker mir daran das Zugseil zu befestigen. Ich will es noch einmal von hier oben probieren. Thomas holt meinen Shorty zurück. Nach einigen erfolglosen Versuchen wurde der Wind etwas stärker und die Wellen, speziell hier oben, unangenehm. Über Tortola zog ein Regengebiet in unsere Richtung. Ich gab jetzt auf und bat Thomas mich wieder  runter zu lassen. Aufgeben gibt es nicht. Jetzt machen wir uns aber langsam für den Landgang fertig. Bei Foxy´s gibt es heute Buffet. Die Bucht ist voller Boote und FoxyFoxys_Buffet dementsprechend gut besucht. Das Buffet kostet 30 US$, wir bekommen einen Tisch und jeder sein Carib und eine Wertmarke. Eine Wertmarke? Die Nachfrage ergibt, dass wir wirklich nur einmal zum Buffet gehen dürfen. Dafür sind die Teller am Buffet riesig groß. Für 30 US$ machen wir den Teller aber auch randvoll, was im Endeffekt einfach zu viel ist. Nach dem Essen geht hier diesmal, und dies ist jetzt bereits mein dritter Besuch, die Party ab. Der DJ legt prima Musik auf und die Amerikaner legen gleich richtig los. Wir rätseln, ob sie nicht viel Alkohol vertragen oder noch andere Dinge genommen haben. Auf jeden Fall ist die Stimmung super und wir torkeln gegen Mitternacht zurück zum Dinghy. Thomas bringt es auf den Punkt: „Ein schöner Abend“.

West End (Sopers Hole), Tortola

Mittwoch, 27.1.2016. Wir sind nicht ganz schlüssig, ob wir noch einmal auf St. John in einer Bucht ankern oder gleich bis West End (BVI) durchfahren wollen. Aber die Entscheidung hat noch Zeit. Zunächst möchte Thomas noch etwas lesen und Christmas_Bay_Lesenschnorcheln. Ich nutze die Zeit um den elektrischen Autopiloten zusammen mit Volker einzubauen. Gut, dass wir mit der Steuerkette und den Spannern unsere Erfahrungen gemacht haben. Wir prüften den Kettenlauf und stellen fest, dass die starren Spanner in das Zahnrad vom Autopiloten laufen. Bei einem Vollausschlag reißt an dieser Stelle das Zahnrad des Autopiloten den Kettenspanner durch. Wir justierten die Ketten neu und spannen sie etwas nach. Sieht jetzt prima aus. Anschließend gingen wir noch gemeinsam Schnorcheln und trafen tatsächlich auf eine Schildkröte. Beim Schnorcheln fällt mir auf, dass die Gummiabdeckung um das Sail Drive sehr lose ist und nur noch die Vorderkante diese Manschette festhält. Allem Anschein nach hat diese Gummimanschette keine abdichtende Funktion. Das Schiff ist im Inneren trocken. Trotzdem mache ich mir Sorgen. Ich versuche Nelson, der unsere Unterwasserschiffüberholung organisiert hatte, anzurufen. Er nimmt nicht ab. Beim späteren zweiten Versuch klappt es. Ich schildere ihm die Situation auf Englisch so gut ich kann. Er versteht es nicht richtig. Ich sage, dass ich ein Unterwasser-Bild  mit der GoPro mache und es ihm später schicke.

Christmas_Bay_Abfahrt Um 1230 Uhr legen wir mit Ziel Cruz Bay auf St. John ab. Dort wollen wir diesmal ausklarieren. Der Wind kommt aus NE mit 15-20 kn und wir reffen bei dem „Am Wind“-Kurs das Groß (2. Reff) und auch die Genua. Das Schiff macht gute Fahrt und lässt sich leicht steuern. Den elektrischen Autopiloten testen wir beim Start. Er surrt wie ein St_Thomas_KappeKätzchen. Nach 4 Nm sind wir um 1320 Uhr am Anleger vor dem Zoll in der Cruz Bay. Ich gehe hinein und teile den Beamten mit, dass ich ausklarieren möchte. Die Antwort: „No checkout, just check in the BVI“. Super! Ich springe zurück auf´s Boot und scheuche die Beiden auf.  Die wollten es sich wieder gut gehen lassen, während ich mich mit den Beamten quäle. Diesmal haben sie Pech gehabt. In den Karten und Büchern finden wir auf St. John keine Bucht mit einer Bar oder einem Restaurant. Da wir gestern Bordessen hatten, wollen wir heute wieder andere für uns kochen lassen. Wir beschließen direkt nach Sopers Hole, auch Einklarierungshafen, zu fahren. Als wir die Caneel Bay passieren, fliegt mir die „St. Thomas“-Kappe weg. Es ist nur die Genua gesetzt und Thomas schafft es nach drei Wenden, die Kappe tatsächlich wieder zurück zu holen. Das war glücklicherweise nur möglich, da die See, durch die Insel St. John geschützt, kaumSopers_Hole Wellen hatte. Mit bis zu 25 kn Wind geht es nur mit der Genua weiter nach Sopers Hole. Dort kommen wir um 1530 Uhr, nach insgesamt 15 Nm, an und machen an einer Boje fest. Das Dinghi wird von Volker und Thomas fertig gemacht, während ich mir die notwendigen Papiere für das Einklarieren zusammen suche. Der Zoll ist auf der Nordseite der Bucht. Der Besuch dort ist wirklich nicht spaßig. Zwei lange Formulare und ein unfreundliches Interview beim Zoll: „Haben sie Tiere an Bord?“, “Nein.“, “Was macht ihr Hund?“, “ Ich habe keinen Hund.“, “Und ihre Katze?“, “Ich habe keine Katze.“, “Und der Papagei?“, “Der was?“….Weitere 4 Formulare waren

noch für „Immigration“ auszufüllen. Danach musste man zur Kasse laufen, dort bezahlen und anschließend mit der Quittungen zurück zur Immigration. Danach erst gab es die Pässe zurück. Das hat gut eine Stunde gedauert. Thomas hatte die Aufgabe bekommen, das Bild von unserer Sail Drive Manschette unter Wasser für Nelson zu machen. Dabei hatte er sich wohl zweimal den Kopf am Propeller gestoßen. Die Bilder waren aber prima. Volker sollte im Scaramouche einen Tisch reservieren. Das war wohl zu früh und hatte deshalb noch nicht geklappt. Die Unterwasserfotos mailte ich Nelson. Kurze Zeit später kam die Antwort per Mail. Wir hätten ihn kurz sehr erschrocken. Aber die Gummimanschette hat lediglich die Aufgabe Muscheln und Algen vom Sail Drive fern zu halten. Wir sollten in Sopers Hole einen 3M Sealant 5200 (eine Art Silikonkleber)Scaramouche kaufen und in einer Bucht unter Wasser das Gummi wieder ankleben. Der Kleber wäre für Unterwasserarbeiten ausgelegt, muss allerdings 24 Stunden trocknen und angepresst werden. Dazu schlug er vor, zwei Leinen unter dem Schiff durchzuziehen und damit die Gummimanschette anzudrücken. Hörte ich logisch und relativ einfach an. Den Kleber können wir morgen hier kaufen und danach in den Great Harbour auf Jost van Dyck fahren. Dort können wir die Arbeiten durchführen und sicher Scaramouche_Italienerinauch die 24 Stunden verweilen. Ich war wieder etwas beruhigter, telefonierte mit dem Restaurant Scaramouche und bestellte für 2000 Uhr einen Tisch. Für die Boje wurden zwischenzeitlich, wie üblich, 30 US$ kassiert. Wir machten uns um 1900 Uhr auf den Weg zum Scaramouche um an der Bar im Erdgeschoss zunächst einen Aperitif zu nehmen. Wie im November bediente die leicht lispelnde junge Italienerin mit ihrer Löwenmähne. Volker hatte sie in Herz geschlossen. Wir bestellten einen Hendricks Gin mit Tonic und Gurke. Um 2000 Uhr wurden wir nach oben geleitet. Die Preise waren, selbst für BVI-Verhältnisse, gehoben. Volker und ich bestellten zur Vorspeise Calamari. Einen so weichen und gut schmeckenden Tintenfisch hatte ich bisher noch nie gegessen. Auch das Hauptgericht, bei mir und Thomas Scampi auf Chili-Tagliatelle, war hervorragend. Unseren Digestif nahmen wir, in Anbetracht der Preise, an Bord.

Christmas Cove, St. James Bay

Christmas_Cove_AbendDienstag, der 26.1.2016. Schon früh morgens  kaufe ich einen Day Pass, 24h und 50 MB Internetzugang bei T-mobile, und rufe meine Nachrichten ab. Besonders interessiert mich, ob unser Bild von der Bahati im RN-Newsletter erschienen ist. Tatsächlich werden wir am

Ende des Newsletters genannt und das Bild veröffentlicht. Heute wollen wir uns ein wenig St. Thomas ansehen und erst am Nachmittag eine Bucht weiter ziehen. Die Kreuzschiffe St_Thomas_Dinghy_Startvon gestern sind bereits gestern Abend schon wieder gefahren. 3x kurz war das Signal „Maschine fährt Rückwärts“ beim Ablegen der schwimmenden Kleinstädte. Heute in der Früh sind bereits wieder zwei neue, noch größere Schiffe angekommen. Wir sehen die vielen hinten Taxen, wie Pick-Ups, die zu Kleinbussen umgebaut wurden, auf Passagiere der Kreuzfahrschiffe warten und halten es für eine gute Idee auch eine solche Tour zu unternehmen. Wir fahren zum Dinghy Anlegesteg in die Marina und fangen eines der Taxen bei der Einfahrt zum Anlegebereich der KreuzfahrerSt_Thomas_Taxi ab. Oder hat uns der Fahrer dieses Taxi´s abgefangen? 25 US$ sollen wir für eine 1,5 stündige Rundfahrt bezahlen. Das scheint in Ordnung zu sein. Der Taxifahrer gibt sich aber mit uns Dreien nicht zufrieden und quatscht pausenlos Leute an. Tatsächlich schafft er es, noch weitere 6 Personen, alle ältere Amerikaner aus den Kreuzfahrschiffen, zu akquirieren.  Seine Laune steigt damit sprunghaft an und wir haben viel Spaß mit ihm. Er macht viele Witze, erklärt viel, wenn wir auch nicht St_Thomas_Taxifahrerimmer alles verstehen, und hat eine unglaubliche Lache. Die anderen Mitfahrer tragen ihren Teil dazu bei, dass diese Rundfahrt nicht nur interessantes über St. Thomas bietet. Die Fahrt geht in Richtung Stadt, vorbei an Bluebeard´s Castle, an Fort Christian, hinauf zum Blackbeard´s Castle. Die Piraten hatten schon früher die gute Lage des Naturhafens erkannt. Auf einen Besuch des Blackbeard-Museums für 15 US$ verzichteten wir. Kurz hinter dem Castle legten wir einen kurzen Stopp ein und sehen auf die vielen Gassen und Wege der am Hügel liegenden Stadt hinab. Nach einigen Besitzwechseln gehörten die USVI den Dänen. Aus diesem Grund ist hier alles dänisch geprägt und diese vielen Wege werden als typisch dänisch angesehen. Erst 1917 kauften dieSt_Thomas_Aussicht USA die drei Inseln St. Thomas, St. John und St. Croix für 48 Tonnen Gold, damals 21 Mil. US$, den Dänen ab. Wir fuhren weiter den Hügel hinauf zu einem Aussichtspunkt auf den Hafen und die umliegenden Buchten. Ein  Kreuzfahrtschiff steuerte durch den West Gregerie Channel auf St. Thomas zu. Ein weiteres lag bereits dort in der Crown Bay am dortigen Cruise Ship Dock. Insgesamt 4 Schiffe mit im Schnitt 3.000 Passagieren bringen dann etwa 12.000 Leute an diesem Tag auf diese Insel. Unsere Rundfahrt ging weiter auf den Gipfel des Berges, Signal Hill. Hier gab es entsprechend der ankommenden Cruising-Gäste eine riesige Halle mit Souvenirs. Am anderen

Ende der Halle konnte man auf einer Aussichtsplattform die Nordseite von St. Thomas mit der Magens Bay und der Insel Hans Lollick sehen.  Unser Fahrer gab uns gute 15 St_Thomas_StadtMinuten Aufenthaltszeit. Thomas und ich hatten bereits bei der ersten Aussichtsplattform je ein Kappe für 5 US$ erstanden. Das Besondere: unser Name steht darauf! Von hier oben ging es mit einem weiteren Stopp hinunter in die Stadt. Wir verließen dort unser Taxi und gingen über die Haupteinkaufsstraße St. Thomas, eine Parallelstraße der Uferstraße. Bereits die Dänen hatten Charlotte Amalie 1724 zur Freihandelszone erklärt, die es bis heute geblieben ist. So sah auch die EinkaufsstraßeSt_Thomas_Snack aus. Ein Juwelier und Uhrenladen reihte sich an den nächsten. Uns versuchte man Rolex Uhren schmackhaft zu machen, die höchstens das halbe Gewicht einer echten Rolex hatten. Damit war unser Interesse an diesen Läden abrupt erloschen. Wir gingen einen Happen Essen und machten uns anschließend auf den Rückweg. Direkt vor der Marina unseres Dinghy-Parkplatzes konnten wir in St-Thomas_Kreuzfahrereinem Supermarkt noch unsere Vorräte ergänzen. Mit dieser Beute fuhren wir zurück zu Bahati. Um 1520 Uhr legten wir rückwärts ab und bliesen drei Mal kurz in unser Horn. Auf Wiedersehen St. Thomas. Die Bucht Christmas Cove ist nicht weit entfernt. Aber auch heute können wir nicht den direkten Weg nehmen.Christmas_Cove_Map Ein langer Schlag hinaus ist bei 15-18 kn Wind aus NE nötig um danach direkten Kurs fahren zu können. Um 1720 Uhr haben wir die 9 Nm hinter uns und finden Christmas_Covenoch eine frei Boje südlich der kleinen Insel Fish Cay, welche sich mitten in der Bucht befindet. In unsere Nähe liegt doch tatsächlich ein Boot mit einer großen Flagge, auf der „Pizza“ steht. Dank unseres Einkaufs ist Volker aber in der Lage für uns ein schönes Reisgericht mit Hühnchen zuzubereiten. Als Beilage gibt es Tomatensalat. Sehr lecker.

St. Thomas USVI

Montag, 25.1.2016. Heute soll es wieder zurück Richtung Osten gehen. Bei den hier vorherrschenden östlichen Winden müssen wir mit einer etwas längeren Strecke rechnen, Culebra_Zugbrueckeda wir höchstwahrscheinlich nicht den direkten Kurs anlegen können, sondern kreuzen müssen. Ich rief zunächst die Nummer der US-Border-Control an, um unsere Abreise anzukündigen und zu fragen, ob wir hier noch einmal zum Zoll müssen. Die Frage verneinte er glücklicherweise. Wir können uns mit unserer Cruising Lizenz frei bewegen. Erst wenn wir das US-Territorium verlassen wollen, müssen wir ausklarieren. Das spart schon einmal Arbeit, Nerven und Zeit. Zuvor wollen wir aber noch T-Shirts von unserer Lieblingsinsel kaufen und  in den Supermarkt gehen. Wir fahren mi den Dinghy früh los und erstmals unter der Zugbrücke Culebra_TShirtsRichtung Fähranleger. Dort gibt es einen kleinen, sehr wackeligen Steg an dem wir fest machen. Auf dem Weg dorthin sind wir am Dinghy Dock vorbei gekommen. Das iPhone hatte sich kurzzeitig in das WLAN eingelockt  und aktuelle Nachrichten automatisch abgeholt. Eine Nachricht war vom Chefredakteur der Ruhrnachrichten. Er findet das Bild schön und möchte es gerne für den Newsletter verwenden. Gleichzeitig hatte er noch ein paar Fragen. Zunächst gingen wir in den Supermarkt und anschließend kauften wir in der Nähe des Fähranlegers T-Shirt und kleine Geschenke. Auf dem Rückweg legten wir noch einmal am Dinghy Dock an. Wir wollten unsere Nachrichten beantworten und einen Kaffee trinken. Aus dem Kaffee wurde nichts. Das Dinghy Dock öffnet erst  um 11 Uhr. Trotzdem saßen hier einige Leute, um, wie wir, das WLAN zu nutzen.
Um 1045 Uhr legten wir ab. Hinter der Riffausfahrt konnten wir bei etwa 10 kn Wind aus E St_Thomas_querabeinen Kurs von 65 Grad fahren. Mit 4-5 kn Fahrt ging es einigermaßen zügig voran. Der Wind drehte später etwas südlich, sodass wir nicht zu weit nach Norden fahren mussten. Trotzdem mussten wir natürlich auf einem etwas längeren Schlag Richtung Süden Höhe wieder gut machen.  Trotzdem schafften wir es nicht unseren Ansteuerungspunk, den südlichsten Punkt der Insel Waterisland, zu erreichen, um so von Süden direkt in den St. Thomas Harbour einzufahren. Aber wir konnten unseren Anfahrtsweg kurzfristig ändern und fuhren so, nicht mehr ganz so hoch am Wind, mit 7-8 kn Geschwindigkeit in den West Gregerie Channel, zwischen Waterisland und Flughafen. Hier standen schon einige Yachten an Moorings. Wir bargen die Segel und fuhren mit Motor durch das Fahrwasser durch die St_Thomas_HabourCrown Bay in den East Gregerie Channel, zwischen Waterisland und Hassel Island. Von dort führte ein schmaler Durchlass, Haulover Cut in das große Naturhafenbecken von St. Thomas. Nach der Seekarte müsste das passen. Nachdem uns auch noch eine Fähre durch den Kanal entgegenkam, waren unsere Zweifel beseitigt. Wir steuerten vorsichtig hindurch. Die Wassertiefe war dabei immer mindestens 3 m. Gleich backbord an dieser St_Thomas_LiegeplatzDurchführung liegt das französische Viertel von St. Thomas mit der kleinen Frenchtown Marina die mehrfach durch Hurrikane zerstört wurde. Nahe am Ufer, in der Cay Bay kann noch geankert werden. Im weiteren Verlauf der Westseite des Hafens ist Ankerverbot. Hier starten die Wasserflugzeuge. Auf der Ostseite befindet sich die IGY Marina „Yacht Haven Grande Marina“ und südlich davon der Anleger für die Kreuzfahrschiffe. Bei unserer Ankunft lagen gleich 3 davon an der Pier. Wir ließen uns Zeit und durchfuhren die Anker- und Bojenfelder A1-A4 bis hinein  in die Marina. Hier standen nur Yachten ab 20m Länge. Unglaubliche Luxusschiffe und in einer nicht geringen Anzahl. Nach einigem Hin und Her ließen wir unseren Anker in einem Ankerfeld nahe der Marina runter. Beim Eindampfen zogen wird den Anker schön über den Grund. Der Anker hielt überhaupt nicht. So extrem ist uns das noch nie passiert. Wir holten den Anker wieder auf undSt_Thomas_Regenbogen entdeckten eine Boje in der Nähe der Kreuzfahrschiffe und der Marina. Hier machten wir dann schließlich um 1640 Uhr nach 24 Meilen fest. Gerade noch rechtzeitig um den aufziehenden Schauer im Schiff abzuwettern. Wir schauen uns ein wenig das Treiben um uns herum an. Plötzlich sehe ich einen Rochen aus dem Wasser springen. Ich habe noch dieses Foto vor Augen. Genau so hat es ausgesehen. Es war nur ein zwei Sekunden. Außer mir hat es keiner bei uns an Bord St_Thomas_Charlotte_Amalie_Marinagesehen. Wie macht man ein solches Foto? In der aufziehenden Dämmerung ging es mit unserem Schlauchboot zum Dinghy-Anleger in der Charlotte Amalie Marina. In den alten Büchern von Bernhard Bartholmes „Segeln in der Karibik 3“ ist diese Marina mit noch über 200 Plätzen für „normale“ Yachten beschrieben. Die Erweiterungs- und Ausbaupläne waren auch schon fertig. Jetzt sieht die Marina völlig anders aus und daraus lässt sich für mich darauf schließen, dass die alte Einrichtung wohl auch einem Hurrikane zum Opfer fiel. Wir schlendern durch die Marina mit ihrenSt_Thomas_Essen Restaurants, Shops und Bars. Alles nur vom Feinsten. Außerdem bestaunen wir die tollen, riesigen Privatyachten, darunter nur wenige Segelyachten. Auf dem Rückweg entscheiden wir uns für das Restaurant „Grande Cru“. Neben Calamari als Vorspeise bestellen wir drei alle ein schönes Steak und eine Flasche Merlot. Das beste Essen während unserer Tour. Gesättigt und zufrieden kehren wir zur Bahati zurück.