Mittwoch machten wir relativ früh gegen 0945 los. Die Tobago Cays sind unser Ziel, ca. 25 Nm entfernt. Das Wetter, gut wie immer, und der Wind
etwas moderater mit 16-24 kn, also 5-6 Bft. Bereits um 1330 Uhr fuhren wir durch türkisfarbenes Wasser in das Innere des hufeisenförmigen Riffs. Vier kleinere Inseln befinden sich innerhalb des Riffs. Wir fuhren zwischen den beiden ersten und größten hindurch um möglichst weit vorne am
Riff zu stehen. Das Riff bietet einigemaßen Schutz gegen den Schwell, aber keinen gegen den Wind. Also nahmen wir das Angebot an und machten an einer sicheren Boje fest. Das Gute an diesem Platz ist, dass der Windgenerator die Batterien wieder vollständig aufladen konnte. Der Boat-Boy Romeo, der uns die Boje reichte, unterbreitete uns gleich das Angebot, abends am Strand für 45 US$ einen halben Hummer zu essen. Wir nahmen an. Aber jetzt erst einmal ins Wasser und Richtung Insel schnorcheln. Man hatte uns wirklich nicht zuviel versprochen.
Auf dem kurzen Stück mit sandigem Untergrund sahen wir 3 Rochen und konnten
mit zwei Schildkröten schwimmen und diese beim „grasen“ beobachten.
Die abendliche Dinghifahrt zu einer der beiden größeren Inseln zum Hummeressen war noch ganz angenehm. Der Hummer und die Landschaft fantastisch. Die Rückfahrt im Dunkeln bei Regen ein Abenteuer. Man sah kaum die Hand vor Augen und es war fast ein Wunder, dass wir unser Schiff – völlig durchnäßt –
wiedergefunden haben.
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Bequia
Dienstag, der 6. Januar 2015. Der letzte Tag für unseren Weihnachtsbaum! Heute morgen musste zunächst das Dinghi geflickt werden.
Die Umgebungsbedingungen für das Flicken sind gar nicht so einfach einzuhalten. Keine Sonneneinstrahlung. Also das
Dinghi unter das Bimini ziehen und dort den Flicken aufkleben. Die Luftfeuchtigkeit können wir nicht ändern. Das Loch war wirklich recht groß. Wir mussten einen ganzen Flicken bemühen. Anschließend trocknen lassen. Zeit für das Frühstück und für jeden noch Freizeit an Bord. Gegen Nachmittag paddelten wir zum Dinghi-Anlegesteg um noch ein paar Dinge einzukaufen. Am Steg wollten wir neben einem älteren einheimischen Dinghi festmachen. Zum Glück sahen wir die vorne am Dinghi abgerostete Öse, die uns wohl gestern auch das Dinghi aufgeschlitzt hat. So brachten wir unser Boot bis zum Stand und befestigten es dort. Wir gingen in den Yacht-Zubehörladen und kauften eine Gastlandflagge von
Grenada (Dort findet der nächste Crewwechsel statt, und nicht auf Barbardos) und neuen Dinghi-Kleber. Leider nur als Zwei-Komponentenkleber dort erhältlich. Eine 12V Lampe für die Cockpitbeleuchtung gab es nicht. Auch keinen Originalpaddel für Zodiak. Im Laden trafen wir einen deutsch sprechenden französichen Inselurlauber. Er gab uns den Tipp, abends ins Jacks in der Princess Margaret Bay zu gehen. Life-Musik und gute Stimmung garantiert.
Nicht deswegen entschieden wir auf Bequia zu bleiben und nicht nach Musitique zu segeln. Stattdessen wollten wir uns die Insel mit einer Taxitour ansehen. Neben den tollen Aussichtspunkten auf dieser Insel führte uns die
Tour in eine Schildkrötenaufzucht. Es hat sich gelohnt. Nach einem Zwischenbesuch an Bord, das Dinghi hat die Luft gehalten, fuhren wir mit Außenborder zurück in den Ort um zu Abend zu essen. Wir entschieden uns für den „Ginger Tree“. Gute thailändische Küche.
Nach dem Essen tuckerten wir mit dem Dinghi zu „Jacks“. Gute Musik und Rum-Punsch. Gegen 23 Uhr ging es quer durch die Bucht zurück an Bord. Wie immer, geht das Dinghifahren nicht ohne dass man klitschnass wird. Das kleine Dinghi, ohne festen Boden, ist eben mehr für den sporadischen und seltenen Gebrauch in einem Ostseehafen geeignet. Jeder Mitfahrer wird
in dem faltbaren Gefährt zum Opfer jeder kleinen Welle.
Start in die Grenadinen

Nur 16 Nm bis Bequia. Wir fuhren an diesem herrlichen Montag um 10 Uhr los. Kein oder kaum Wind vor St. Vincent. Und dann plötzlich 25 kn Wind, und wieder nichts, und wieder.
Diese Schwankungen verursachen die relativ hohen Berge (bis zu 1.200 m) von St. Vincent. Uns war klar, dass wir die 8 Nm zwischen den Insel wieder Wind zu erwarten hatten.
Es war, wie schon gestern, ein Kampf. Halber bis raumer Wind zwischen 16 und 30 kn (5-7 Bft.). Mit zweitem Reff im Groß und halb eingerollter Genua schossen wir mit 7-9 kn Fahrt Richtung Bequia. Und selbst in der Admiralty Bay, einer bei Seglern sehr beliebten alten Walfängerbucht, kam uns der Wind noch mit Windstärke 6 entgegen. Zumindest gibt es hier keine Wellen
. Ein Wassertaxi nahm uns in Empfang und half uns beim Befestigen an einer Boje. Unterwegs hat eine Kammer vom Dinghi wieder Luft verloren. Das Vertrauen in unser Schlauchboot ist nicht mehr groß. Das Dinghi hat nur zwei Luftkammern. Verliert eine Luft, so säuft der Außenborder ab. Also Landgang mit Luftpumpe und erster Gang zum Immigration Office für die Stempel. Eine Sache von ein paar Minuten. Im nächsten gemülichen Restaurant trafen wir unseren belgischen Stegnachbarn von
Rodney Bay wieder. Nach der Stärkung gingen wir zurück zum Dinghi. Luft und Motor ok. Vermutlich verliert das Dinghi Luft über sich lösende Ventile. Das ist unsere Vermutung.
Zurück an Bord ist mir noch die Klappe vom Ankerkasten zugefallen. Mein dicker rechter Zeh war in der Nähe.
Nur die Kuppe hat einen leichten Schlag bekommen und etwas geblutet. War das Glück oder Pech? Ich entschied mich für Glück. Jetzt aber baden und relaxen. Abends ging es zurück an Land. Abendessen im Restaurant und Spaz
iergang entlang der Bucht zurück zum Dinghi. Keine neue Überraschung. Alles schwimmt und ist heile. Volker geht ins Dighi, rutscht aus, das Dinghi schlägt gegen ein zweites Dinghi und es zischt. Riss im Backbordschwimmer unseres Dinghi.
Volker konnte es mit seinen Fingern soweit abdichten, dass wir noch mit Motor zur Bahati zurück gelangen konnte. Motor abbauen und Dighi einholen. Reparatur morgen. Jetzt reicht´s!
von St. Lucia nach St. Vincent
Schon um 9:30 Uhr machten wir an diesem Sonntag, den 4. Januar, los und verließen die traumhafte Bucht Marigot Richtung Süd-Süd-West. Vorbei an den Wahrzeichen St. Lucias, den beiden Pitons mit der dazwischen liegenden Hotelanlage Sugar Beach, ging es mit etwas Wehmut und sehr viel Wind nach St. Vincent. Der Gegenverkehr war gering, aber beeindruckend. Hoffentlich ist auf 
meinem Rückweg weniger Wind. Vor der Insel St. Vincent wird im Internet und wurden wir auch persönlich gewarnt. Die Inselbewohner sind im Verhältnis sehr arm und dadurch sind Diebstähle auf Yachten in der Nacht keine Seltenheit. Wir steuerten die Wallilabou Bucht an. Im Windschatten der Insel war das Segeln wieder etwas entspannter möglich. Schon eine Meile vor der Bucht wurden wir wieder von Boat-Boys in Empfang genommen. Wir entschieden uns für „Eismann“ und „Schweinsteiger“ mit ihrem motorisierten Boot. Eindrucksvoll,
oder auch bezeichnend für den täglichen Überlebenskampf, kamen uns auch Boat-Boys in Ruderbooten entgegen und baten ihre Hilfe beim Festmachen an. Wir hatten uns entschieden und Eismann und Schweini zeigten uns einen guten Platz zum Ankern und befestigten unsere 50m Heckleine an einer Palme. Geschäftstüchtig (und auch manchmal nervend) verkauften Sie uns noch Brot für das Frühstück und brachten mich an Land. Um 16:45 Uhr waren wir angekommen und der Zoll öffnet hier von 16-18 Uhr. Der Beamte kommt extra aus der benachbarten „Stadt“ Barrouallie in diese Bucht, die sich bis 18 Uhr mit sehr vielen Yachten und Katamaranen füllte. Als Stopp zwischen der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia und St. Lucia ein beliebtes Ziel. Das Einklarieren beim Zoll war problemlos, allerdings wieder mit Papierkram verbunden. Eine Immigration gibt es hier nicht, sodass wir den Stempel für unsere Pässe erst beim nächsten Stopp in Bequia bekommen können.
Die Bucht ist sehr geschützt und hat darüber hinaus eigentlich nicht viel zu bieten, wenn nicht 2003 Teile des Films „Fluch der Karibik“ hier gedreht worden wären. Reste der Filmkulisse sind noch zu sehen. Außerdem eine Mini- Ausstellung mit Fotos und Regieanweisungen. Einige Filmkulissen sind aber bereits einem Hurricane zum Opfer gefallen, sodass man wirklich nicht zu viel erwarten darf. Das einzige Restaurant haben wir dann doch nicht besucht. Es gab Spaghetti an Bord. Wir sind somit ungewollt dem nächtlichen Regen aus dem Weg gegangen. Übrigens sind wir nicht überfallen worden. In der Nacht war alles verschlossen. Das Dinghi mit einer Kette und Vorhängeschloss gesichert. Ebenfalls der Außenborder. Und die gefüllte Backskiste war auch verschlossen. Ich glaube, die meisten Leute hier haben begriffen, dass diese Überfälle die Touristen fern hält. Im Internet werden tagesaktuell solche Geschehnisse gemeldet und dies hat unmittelbar Auswirkungen auf das Verhalten der Yachties.
8.3.2016
Nicht unberechtigt war unsere Sorge um unsere Sicherheit an diesem Ort. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 4.3.2016, kam es kurz nach Mitternacht um 1:45 Uhrzu einem Piratenüberfall von zwei Maskierten auf eine Yacht. Dabei wurde ein 48 jähriger Deutscher IT-Manager aus Sennfeld (Bayern) vor den Augen seiner Familie erschossen und der Kapitän der Yacht schwer verletzt.
Leinen los

Neues Jahr, neue Segelerfahrungen. Heute, Samstag, der 3. Januar 2015, heißt es für die Restcrew Volker und Thomas Goeke „Leinen los“. Bevor das passiert, muss zunächst der Papierkram erledigt werden. Abrechnung in der Marina, Strom und Wasser werden abgelesen, und Ausklarieren beim Zoll und der Einwanderung (Custom + Immigration). Jetzt haben wir 24 h Zeit um das Land zu verlassen. Unser nächstes Ziel ist die nur 7 Nm entfernte Marigot Bay. Dort hatten wir bereits gestern bei Doolittles für heute Abend einen Tisch reserviert. So machten wir das Schiff klar und fuhren um 11:45 Uhr gemütlich zur Tankstelle. Das war wieder ein gutes Timing. Ankunft Tankstelle 11:55 Uhr. Mittagspause von 12-13. Nur war jetzt schon keiner mehr dort. Eine Stunde warten. Ist ja kein Problem für die vor uns liegende Strecke. Und so ging auch diese Stunde schell vorbei. Da wir bereits ausklariert waren, gab es Diesel und Benzin für den Außenborder steuerfrei. Die GRIB-Wetterdaten sagten für die nächsten Tage 5 Bft. aus Ost-Nord-Ost mit Böen von 6-7 voraus. Etwas außerhalb der Landabdeckung hatten wir dann 7 Bft. mit gelegentlichen Pausen. Nach 90 Minuten fuhren wir in die Marigot Bay ein. Vor der Bucht wurden wir schon von einem Boat-Boy im Schlauchboot abgefangen. Er geleitete uns zu einer Festemacherboje im Inneren der Bucht. Das war unser Wunsch. Die vom Boat-Boy empfohlenen ersten zwei Bojen waren im Grund nicht richtig verankert. Davor warnten uns sofort umliegendes Yachties. Also suchten wir uns selbst eine schöne Boje aus. Der Boat-Boy half uns beim Befestigen. Gleich nach dem Festmachen kamen die „fliegenden“ (paddelnden) Händler. Ein paar Tomaten kauften wir dann noch zusätzlich für unseren Nachmittagssnack, Tomatensalat mit Thunfisch. Anschließend konnten wir unser wohlverdientes Bad nehmen und danach den Resttag an Bord genießen. Die Marigot Bay soll eine der schönsten Buchten der Karibik sein. Es könnte stimmen. Aber so eine Bucht hat auch ihren Preis. Nach dem üblichen Schriftkram mussten wir 80 EC$ (3 East Carribien Dollar = 1 €) für eine Nacht an der Boje zahlen. Abends ging es ins vorreservierte Doolittles. Der Name erinnert an den 1966 in dieser Bucht gedrehten Film „Dr. Doolittles“ mit Rex Harrisson. Das Restaurant ist einfach aber direkt am Wasser schön gelegen. Am nächsten Tag wollten wir nicht zu spät loskommen, da bis St. Vincent etwas 45 Nm vor uns lagen. Somit ging es zeitig in die Koje.
Der Start in der Karibik
Nachdem in 2014 der Atlantik von uns bezwungen werden konnte, geht es 2015 durch die Karibik. Der Ankunftsort der ARC Rodney Bay im Norden St. Lucias ist jetzt der Ausgangspunkt für unsere Karibikerkundungen. Aber bevor es losgeht, müssen zunächst einige Dinge erledigt werden. Bei der Atlantiküberquerung hätten wir beinahe das Rudergetriebe verloren. Nick, ein Monteur in St. Lucia der uns durch die Marina empfohlen wurde, benötigte einen Tag um die abgebrochenen angeschweißten Reste der Befestigungsschrauben zu entfernen. Das Schweißen des Kettenspanners war dagegen ein Klacks. Das war die wichtigste Reparatur. Die LED Dreifarblaterne und das LED Ankerlicht waren ebenfalls ausgefallen. Trotz mehrfacher Besuche im Masttop konnte der Fehler bis heute nicht behoben werden. Die Klemme in der Lampe war total verrostet. Das alleine war schon die Ursache wert. War es aber nicht (alleine). Letztendlich kommt oben überhaupt keine Spannung mehr an. Irgendwie ist das Kabel gebrochen oder einfach durchgerostet. Ein neues Kabel bei stehendem Mast einzuziehen haben wir uns bisher nicht getraut. Nach unserer Ankunft haben wir gleich unser Dinghi mit Außenborder getestet. Lief alles super. Am nächsten Morgen war aus einem Schwimmer im Dinghi die Luft entwichen und der Außenborder unter Wasser. Unser Nachbar, ein Belgier, half uns mit der Reparatur. Danach lief das Ding wieder. Bis man Volker die Paddel geklaut hat. Genau zu diesem Zeitpunkt tat es auch der Außenborder nicht mehr. Die Reparatur bei Yamaha war erfolgreich. Wasser im Öl. Jetzt stimmt irgendwas mit dem Standgas nicht mehr. Egal, mit Gas läuft der Motor. Paddel gab es natürlich nicht die Originalen, sondern einfache Schlauchboot-Paddel. Ist ja nur für den Notfall. Für das Dinghi haben wir noch eine Sicherungskette gekauft. Das Dinghi haben wir so mit zwei Vorhängeschlössern gesichert. Ein Schloss für den Motor, eins für die Kette. Auch den Wassereinbruch an der Kabeldurchführung am Mast haben wir versucht zu eliminieren. Mit mäßigem Erfolg. Aber das Spifall können wir erfogreich gegen ein neues tauschen. Nick wollte sich noch um die etwas lockere Ruderachse kümmern und hat mehrfach bei Bavaria angefragt. Wie zu erwarten, hat es keine Antwort gegeben. Die hintere Schotwinsch auf der Steuerbordseite haben wir aber auch noch repariert. Die Ersatzteile waren ja schon seit Las Palmas an Bord. Letztendlich war das eine Kleinigkeit. Soweit können wir jetzt mit dem Status leben. Die wichtigen Dinge sind repariert, der Rest wird gelegentlich erledigt.
Blieb nur noch die Vorräte aufzufüllen. Zwei Gasflaschen hat die Wäscherei, die auch unsere Wäsche gemacht hat, aufgefüllt. Die Wassertanks wurden in der Marina gefüllt und im Einkaufszentrum von Rodney Bay der Lebensmitteleinkauf getätigt.
Freitagabend: Party in Gos Islet. Jeden Freitag. Irre Kulisse, laute Musik, Bier, Cocktails, Rum, Essen und anscheinend wächst auch Gras auf dieser Insel. Karibische Stimmung.
Schon am Tag zuvor hatten wir abends eine einheimische Strandbar aufgesucht. Rum-Punsch aus Pappbechern. Die Mama lag auf einer Liege in der Hütte. Draußen ein „DJ“ mit Riesenboxen. Reichte auf jeden Fall für den ganzen Strand, zumindest der Bass. Die Bedienung dann doch eine Aussteigerin aus Deutschland. Mit dem Katamaran und ihrem Mann hier „gestrandet“. Noch einen letzten Rum Punsch aus dem Plastikeimer und dann aber schnell zum Essen.






