Jost van Dyke

Donnerstag, der 3.12.2015. Nach dem Frühstück und einem letzten Einkauf von T-Shirts im Pusser´s Gift Shop schmeißen wir um 1020 Uhr die Leine an der Boje los und fahren marina_Cay_Tankstellezur Tankstelle neben der „Telefonzelle“. Unser Wassertank muss ebenfalls gefüllt werden. Bei 33,3 Gallonen Diesel bleibt die Anzeige stehen. Der Tank fasst 210 Liter. Für eine Motorstunde rechnen wir mit ca. 3 l. Nach dieser Rechnung sind noch 64 l im Tank. Per Internet ermitteln wir die Umrechnung Gallone zu Liter. Eine Gallone sind 3,78541 Liter. Also sind 33,3 Gallonen 126 Liter. 64+126=190. Passt so ungefähr. Der Verbrauch liegt damit etwas unter 3 Liter je Stunde und wir sind auf jeden Fall auf der sicheren Seite und werden so den Tank nie vollständig leer fahren. Nach 20 Minuten können wir ablegen. Volker übernimmt das Steuer und lässt nur die Genua setzen. Mit einem Vorwindkurs geht es durch die Passage zwischen Beef Island und Scrub Island und weiter durch die Passage zwischen Tortola und Guana Island. Der Wind weht mit 3-4 Bft. aus Ost und ist damit für diesen Vorwindkurs relativ schwach. Das Boot macht gerade 4 Knoten.

Sandy_Cay_BVI

Aber wir haben Zeit. Um 1310 haben wir nach 11 Nm  unser Zwischenziel Sandy Cay erreicht und machen dort als erstes Boot an einer Boje fest. Und es kommt keiner zum Kassieren. Freies Parken vor dieser wunderschönen, fast kitschigen, kleinen Sandy_Cay_Bojeunbewohnten Insel mit großem Sandstrand und Palmen. Im Inneren der Insel gibt es einen Naturlehrpfad der von Rockefeller initiiert und finanziert wurde. Laurence Rockefeller (3. Generation der Rockefellernachfolge) war der Vorbesitzer dieser Insel die jetzt zu den Nationalparks der Virgin Islands gehört. Obwohl das kleine Bojenfeld westlich der Insel liegt, also meistens im Windschatten, ist hier immer ein unangenehmer Schwell. Unsere Zeit nutzen wir zum Schwimmen und Schnorcheln am Riff. Mir begegnet dabei ein kleiner Rochen. Ansonsten ist wenig zu sehen. Wir gehen an den Strand und liegen im Muschelsand. Der Lehrpfad interessiert uns nicht. Nur Volker macht einen kleinen Abstecher und berichtet, wie erwartet, von vielen Mücken. Nach zirka 2,5 Stunden, um 1550 Uhr fahren wir weiter.

JostvanDyke_GreatHarbour

Die Nacht wollen wir in der großen geschützten Bucht Great Harbour auf der Insel Jost van Dyke verbringen: Bis dorthin sind es gerade einmal 2 Nm. Das, was der Name verspricht findet man hier nicht vor. Es gibt zwar in der westlichen Bucht einen kleinen Hafen und sogar eine Tankstelle. Der Hafen ist aber nichts für Yachten. Die Yachten machen in der Bucht an einer Boje fest oder gehen vor Anker. Wir haben Glück und Foxys_Schildkönnen an einer gerade freiwerdenden Boje festmachen. Wir zahlen zwar wieder 30 US$ dafür, aber einen geeigneten Ankerplatz zwischen den doch recht eng liegenden Bojen zu finden ist nicht leicht. Mit dem Dinghi geht es noch im Hellen zum Dinghi-Anleger vor der berühmten Strandbar „Foxy´s“. In dieser Bar sollen schon einige Hollywood-Größen gesichtet worden sein. Sie gilt als einer der besten Party-Plätze der Welt. Außerdem soll der Wirt Foxy Callwood hier für Lifemusik sorgen. Dies ist bereits mein zweiter Besuch. Von all dem habe ich nichts mitbekommen. Der Wirt Foxy ist jetzt wohl schon in einem etwas gesetzten Alter. Auch ihn habe ich noch nicht gesehen. Vielleicht ist ja doch alles nur ein guter PR-Gag. Wir gehen zunächst einmal entlang der unbefestigten Straße die Bucht hinunter. Vorbei an verschiedenen Holzhäusern u.a. mit Shops, Tauchstation, Bars JostvanDyke_Bar_Corsairsund kleineren Essbuden. Auch eine Methodisten-Kirche gibt es hier. Der Name der Insel stammt von einem holländischen Piraten. Nach Tortola und Virgin Gorda ist dies zwar die drittgrößte Insel der BVI aber nur spärlich bewohnt. Wir bleiben an einer sehr abenteuerlich aussehenden Bar, dem Corsairs, hängen. Der ebenso abenteuerlich aussehende Barkeeper empfiehlt uns seinen selbstgemixten Rum. Aus seiner großen Plastikflasche schenkt er uns allen einen Plastikbecher voll einJostvanDyke_Bar. Schmeckt wirklich nicht schlecht. Trotzdem haben wir nach einem genug und ziehen wieder zurück zu Foxy´s. Und wen sehen wir dort wieder? Genau! Die muskulöse Tätowierte. Wir trinken zunächst noch ein, zwei Carib und rücken anschließend weiter ins Innere an einen Esstisch. Auch hier bietet die Karte wieder hauptsächlich amerikanisches Essen. Am Nachbartisch winkt uns Thomas zu, den wir, ebenso wie die Tätowierte, erstmals im Virgin Gorda Harbour getroffen haben. Nach dem Essen möchte Iris zurück an Bord. Volker fährt sie. Thomas kommt zu unserem Tisch und fragt Udo und mich, ob wir uns zu ihm und seinem Freund setzen wollen. Klar, wir kommen. Sein Kumpel Wayne begrüßt uns und wir stellen uns gegenseitig vor. Später kommt Volker wieder dazu. Der Abend wir sehr gesellig. Schon zu Beginn war es nicht leicht Thomas amerikanischen

Foxy´s

Foxy´s

Slang zu verstehen. Mit zunehmendem Bierkonsum wird das fast unmöglich. Wayne hat das besser im Griff. Thomas ist wohl Schiffsbroker aus San Francisco und hat Wayne aus Vancouver ein Schiff in Puerto Rico vermittelt. Sie sind gemeinsam dahin geflogen und jetzt mit diesem Schiff auf Rundreise. Für sie geht es morgen zurück nach Puerto Rico. Wayne hatte spezielle Anforderungen an sein neues Schiff und möchte zunächst zurück nach Vancouver segeln und später über den Pazifik nach Australien. Das Schiff ist sogar etwas kleiner aus unseres. Also „Hut ab“. Wir haben auf jeden Fall einen sehr unterhaltsamen und schönen Abend, auch wenn Foxy nicht spielt.

 

Marina Cay, Tortola

Gorda_Sound_BojeMittwoch, der 2.12.2015. An diesem Morgen ist das Wetter besser und wir fahren noch einmal an Land. Wir durchstreifen das Bitter End Resort, entsorgen den Müll in einem Gorda_Sound_BitterEndMüllschiff und rufen über das freie WLAN noch E-Mails und sonstige Nachrichten ab. Ein schöner Ort, der als bestes Wassersportrevier der BVI´s beworben wird.Gorda_Sound_DinghiDock Das liegt sicher auch an der vom Riff gegen Wellen gut geschützten Lage. Dennoch ist der Gorda Sound hier offen und bietet dadurch an vielen Stellen guten Wind für Kiter und Surfer. Vorbei an der Saba Rock Insel führt eine betonnte Fahrrinne durch das Riff Richtung Osten. Diese Fahrrinne sollte nur von Ortskundigen genutzt werden. Wir werden die Rinne nicht ausprobieren sondern wollen  zurück durch die nördliche Riffdurchfahrt den Sound verlassen. Um 1100 Uhr ist es wieder so weit. Wir legen ab mit Ziel Marina Cay in der Nähe des Flughafens, Beef Island auf Tortola. Bei unserem BVI-Törn fahren wir letztendlich gegen den Uhrzeigersinn um die Hauptinsel Tortola. Die 4 Bft. kommen heute aus SE-E. Ohne Reff geht es die 11 Nm nach Marina Cay.

MarinaCay

Wolkenfelder MarinaCay_Regenziehen erneut auf und bevor wir dort festmachen können geht ein heftiger Regen nieder. Bei 30 Grad Lufttemperatur lässt sich dieser Regen aber ertragen. Um 1325 Uhr haben wir unsere Bahati an einer BojeMarinaCay_Liegeplatz festgemacht. Marina Cay ist eine kleine Insel mit einem kleinem Hotel, die Zimmer am Hang auf der Insel verteilt, Restaurant mit Bar, einem Geschenkeladen und einer Tankstelle mit britischer Telefonzelle. Beim Rundgang über die Insel sehen wir schon wieder die muskulöse Tätowierte. Scheinbar haben wir die gleiche Route gewählt. Die berühmte Robb White Bar auf dem Hügel der Insel war bei unserem Besuch geschlossen. Es sah aber auch nicht danach aus, als wenn sie jemals wieder öffnet. Vom Hügel hat man auf jeden Fall einen schönen Blick.

MarinaCay_Restaurant

Umgeben ist das Inselchen von einem Riff. Bei der Ansteuerung sollte darauf geachtet werden.MArinaCay_StrandRiff Aus der Luft ist das ein atemberaubendes Bild. Beim Anflug auf den Flughafen von Tortola besteht die Möglichkeit dieses Bild mit eigenen Augen zu sehen. Aber auch hier unten erzeugen die kräftigen Farben der Gebäude zusammen mit Meer und Palmen eine wunderschöne karibische Komposition. Der Geschenkeladen bietet neben T-Shirts mit Totenköpfen und vielen anderen Kleidungsstücken auch viel Nippes und vor allem den Pussers Rum und dazu separate Flaschen als Ergänzung für den Pussers Rum Punch, dem Painkiller. Wir haben natürlich auch was mitgenommen. Bereits am Nachmittag testeten wir die Bar im Restaurant MarinaCay_Sonnenuntergangund reservierten gleich für den Abend einen Tisch. Die Bar hat uns sehr gefallen. Während Udo am Strand seine e-Mails bearbeitete fuhr ich mit Volker und Iris zurück zum Boot. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir zurück und erwarteten in den Liegen am kleinen Strand vor dem Restaurant dieses Naturschauspiel. Das ist hier sozusagen der Platz an der Sonne. Wer dies nicht genießen kann, der sollte sich den Weg in die Karibik sparen.
Das Restaurant bietet, wie fast alle Restaurants hier, amerikanische Küche um einige karibische Gerichte ergänzt. Das Essen war ordentlich aber langePainkiller nicht so gut wie der Painkiller.

Gorda Sound

Spanish_Gorda_FrühstückDienstag, der 1.12.2015. Wir lassen es gemütlich angehen. Es liegt wieder nur ein kurzer Schlag vor uns. Volker, er war ja bereits auf der Atlantiküberquerung der Koch, kümmert Spanish_Gorda_Flaggesich auch während unserer BVI-Rundfahrt um das Frühstück. Häufig mit leckerem Rührei. Udo muss unsere Fahnenstange, die er gestern beim 2. Anleger an der Dalbe abgebrochen hatte, reparieren. Ich ziehe mit demVirgin_Gorda_Pelikan2 Fotoapparat los und versuche ein paar Bilder von den Pelikanen zu schießen. Es ist faszinierend aus welcher Höhe und mit welcher Geschwindigkeit sie sich ins Hafenbecken auf ihre Beute Virgin_Gorda_Pelikanstürzen. Hin und wieder beobachten sie uns auch von einer sicheren Dalbe aus. Nach dem Abwasch und der Entsorgung des Mülls checken wir aus und legen um 11 Uhr ab. Virgin_Gorda_Müllentsorgung

 

 

 

 

Virgin_Gorda_Harbour_leerEs ist relativ stark bewölkt und der Wind bläst, wie zu dieser Jahreszeit üblich, mit 4-5 Bft. aus Gorda_Ueberfahrtöstlicher Richtung. Wir segeln  hoch zum Gorda Sound, einer riesigen, ich glaube man kann sagen, Lagune. Von Norden aus ist eine Zufahrt durch das Riff betonnt. Wir fahren nach Bitter End, zum südlichen Ufer des Sound und machen dort nach 9 Nm um 1250 Uhr an einer Boje fest. Unser KochBitter_End_Yacht_Club serviert ein kleines Nudelgericht und anschließend ist Mittagsruhe. Der einsetzende Regen lässt einen Landausflug noch nicht zu. Nach Durchzug der Regenwolken mit teils heftigen Schauern fahren wir mit unserem Leihdinghi an Land. Für die Boje blättern wir wieder 35 US$ hin. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Bitter End Resort kehren wir zurück zum Dinghi.Bitter_End_Saba_Rock Wir fahren zu Saba Rock, einem Restaurant mit Bar auf einer kleinen Insel vor Bitter End. Und, wer läuft uns hier über den Weg? Die muskulöse Tätowierte! Nach zwei Bier entscheiden wir uns zum Abendessen das Bitter End Resort Clubhouse aufzusuchen. Dort wird diesen Abend ein Bitter_End_Clubhouseabwechslungsreiches Buffet angeboten.

Virgin Gorda

Deadmanns_Bay_MorningMontag, der 30.11.2015. Nach einem guten Frühstück machen wir das Schiff klar zur Abfahrt. Um 1045 Uhr lichten wir den Anker, fahren ein Stück unter Motor aus derDeadmanns_Fruehstueck Deadmann´s Bay und setzen anschließend die Segel. Guter Wind mit 4-5 Bft. aus E-SE. Herrliches Segeln. Wir reffen sogar das Großsegel. Aber nur ein kurzer Trip. Vorbei an Salt-, Copper- und Ginger Island sind wir bereits nach 90 Minuten und 8 Nm an dem Strand, den niemand auf den BVI´s auslassen darf. „The Bath“ auf Virgin Gorda erinnert mit seinen großen Steinen an die Seychellen. Wir hatten ein riesiges Gedränge an den Bojen erwartet. Aber The_Bath_Virgin_Gordaes liegen verhältnismäßig wenige Yachten vor diesem Traumstrand. Das Revier ist wieder einmal ein Naturreservat (Marine Park) und wie gehabt ist auch bald ein Boot bei uns um The_Bath_Mooring6US$ pro Person zu kassieren. Wenn es sinnvoll eingesetzt wird, ist nichts dagegen zu sagen. Es ist gerade 12:30 Uhr und wir haben jetzt bis ca. 16 Uhr Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln, Relaxen, Essen und so fort. Volker packt seine etwas nach Diesel riechende Hängematte aus und befestigt sie am Baum. Den Baum stellt er weit aus, so dass er in The_Bath_Haengematteder Hängematte liegend über dem Wasser hängt. Über Nacht kann man hier nicht bleiben. Wir wollen die zwei Meilen rüber in den „Virgin Gorda Harbour“ von Spanish Town. Um 1550 legen wir ab und um 1615 machen wir im unerwartet leeren Hafen längsseits am ersten Steg, wie in der Literatur gefordert, fest. Mit meinem Bruder gehe ich ins Hafenbüro. Einschließlich Strom werden 63 US$ fällig. Der Dock Master wird uns einen Platz zuweisen. Das hätte er eigentlich schon lange machen sollen. Die Dame ist darüber etwas erbost. Wir gehen zum Schiff zurück Spanish_Town_Harbourund warten geduldig auf den „Master“. So viel Geduld haben wir dann auch nicht. Irgendwann suchen wir uns eigenmächtig einen der vielen leeren Plätze aus. Erst als wir festmachen wollen erscheint der Dock-Master (aha, es gibt ihn tatsächlich). Er möchte natürlich, dass wir einen anderen Platz belegen. Da wir gerne im Hafen Manöver fahren, kommen wir dem Wunsch, oder war es ein Befehl, gerne nach. Nach diesem etwas holprigen Start können wir aber nur Gutes über diese Marina berichten. Ein kleiner Supermarkt, eine Bar, ordentliche sanitäre Anlagen. Uns zieht es zur Bar. „Happy Hour“ von 4-6 Uhr springt uns von großen Tafeln ins Auge. Virgin_Island_BeerBestell´ ein Drink und bekomme zwei (order one get two). Denkste! Einen Dollar Rabatt. Naja, besser als nichts. Auf dem Weg zur Bar treffen wir Thomas aus Kalifornien (San Francisco) mit seinem kanadischen Kumpel Wayne (Vancouver). An der Bar eine muskulöse Tätowierte. Es gibt immer wieder mal markante Personen die auffallen. Dies erwähne ich hier nur, weil diese drei uns auf unserer Rundreise häufiger begegnen. Den Barkeeper fragen wir nach einem Restaurant. Er empfiehlt uns das „Rock Cafe“ etwa 10 Minuten die Straße hinunter. Wir gehen an Bord und machen uns schön für das Rock Cafe. Entlang der Straße ist nicht viel. Der Name Spanish_Town_Rock_CafeSpanish Town suggeriert etwas von “Stadt“. Geschäfte, Läden, Restaurants, Bars. Bis auf das Rock Cafe, welches dann wirklich irgendwann vor uns auftaucht, sehen wir keine Alternative. Die ist dann aber auch nicht nötig. Überraschenderweise ist dies ein (fast) edles Restaurant. Wir genießen einen guten Service und gutes Essen. Tatsächlich ist Spanish Town nach Road Town die zweitgrößte „Stadt“ auf den BVI´s. Wir hätten uns im Hellen umsehen müssen. Auf jeden Fall war es ein schöner Tag.

Abfahrt nach Peter Island

DeadmannsbaySonntag, der 29.11.2015. Die letzten Arbeiten mussten och erledigt werden. Auf jeden Fall wollten wir aber heute unsere kleine Rundreise BVI starten. Nach dem Frühstück reinigten wir das GFK an Deck und ersetzten die defekten Latten in unserem Dinghi durch Dinghi_Teak„Teaklatten“. Sozusagen das erste Dinghi mit Teakdeck. Volker gab den Leihwagen zurück und Udo organisierte alles Weitere bei Nelson. Er vermietete uns ein Dinghi mit Außenborder für eine Woche zu 100,-  US$. Da unsere Sprayhood-Scheibe Sprayhood_Braunvöllig braun geworden war und den Blick nach vorne nicht mehr zuließ, schickte er uns einen Segelmacher. Der Austausch wäre keine große Sache. Bis zu unserer Rückkehr im Januar ist das wieder in Ordnung. Seiner Meinung nach hätten wir die Sprayhood nicht waschen lassen dürfen. Für den Taucher handelte Udo 110,- US$ aus. Nelson berechnete uns für das Lüften (hat er das wirklich gemacht?) und das allg. Beaufsichtigen in den 7 Monaten Abwesenheit 120,- US$ und für die nächtliche Aktion im Tropensturm Erika ebenfalls noch einmal 120,- US$. Er will sich auch bis Januar um einen Werfttermin und dem Antifoulinganstrich kümmern. Dies hat große Vorteile für uns. Die Preise sind zwar immer noch hoch, aber günstiger als in der Nanny Cay Marina und wir müssen nicht während dieser Zeit wartend in ein teures Hotel ausweichen. Trotzdem war unsere Reisekasse nun etwas erleichtert. Zum Abschluss unserer Arbeiten stieg ich nochmals in den Mast um das neue Kabel vielleicht doch noch eingezogen zu bekommen. Meine erste Idee, mit einem festeren Antennenkabel doch den Durchbruch zu schaffen, schlug fehl. Weil mich das Thema nicht losließ, fiel mir wieder einmal irgendwann in der Nacht ein, das Bild des Mastprofils im Internet zu suchen. Dort konnte ich erkennen, dass es einen Kabelkanal auf der Steuerbordseite und einen auf der Backbordseite achtern im Mast gibt. Der Versuch das Kabel durch den parallel geführten zweiten Kabelkanal zu schieben, endete in Hohe der ersten Saling. Dort läuft nämlich das Kabel vom Radar in diese Kabelführung und versperrt den Weg. Auch diese Schlacht ging wieder verloren. Jetzt aber wurde klar, warum sich das alte Kabel nicht mehr bewegen ließ und warum oben kein Strom mehr ankommt. Beim Stellen des Masts ist das Kabel unten zwischen Profil und Mastfuß eingeklemmt worden. Mit der Zeit hat sich das Profil wohl durchgestanzt und die Stromleiter unterbrochen. Jetzt steht es noch auf dem Kabelmantel und macht das Entfernen unmöglich.

Ueberfaht_PeterIslandUm 1345 Uhr legten wir ab und segelten bei guten 4 Bft. die 7 Nm hinüber zu Peter Island in die Deadmann´s Bay. Dort ließen wir um 1545 Uhr den Anker auf 6m Wassertiefe bei bestem Wetter fallen. Mit unserem Leihdinghi fuhren wir zum Strand. Ein zwar altes, aber sehr stabiles Boot. Sowas müsste man haben. Das war zumindest unser erster Eindruck. Am Strand angekommen wollten wir das Dinghi wie gewohnt möglichst weit an Land ziehen.Dinghi_schwer Unmöglich. Selbst zu Dritt konnten wir es nur ein kleines Stück bewegen. Viel zu schwer. Mit einer langen Leine Strand_Deadmannssicherten wir es  an einem Baum. Es ist zwar schön damit zu fahren, aber wir können es weder an Bord holenCocktail_Service noch zusammenfalten. Wenn ein solches Beiboot nötig ist, dann geht das nur mit Davids. Für unser kleines Segelboot und für unsere typischen Segel-Reviere ist das kein Thema. Mit unserem faltbaren Dinghi mit Bodenlatten sind wir besser bedient. In der Mitte des Strands waren wir am Ziel: Das Deadmann´s Bar & Grill vom 5 Sterne Peter Island Resort . Hier genossen wir je 3 gute Cocktails und nutzten das freie W-LAN (free Wifi) bevor es anschließen gut gelaunt zurück an Bord ging.

 

 

Nach all den Restaurantbesuchen wurde heute Spaghetti Bolognese an Bord serviert. Nach dem Absacker ging es in die Koje.Deadmann_Bordessen

 

In der Nacht pfiff der Wind und keiner hatte so richtig tief schlafen können.

Deadmann_Nacht

Unterwasserschiffkontrolle

Taucher_BVISamstag, der 28.11.2015. Viel Regen und sogar Gewitter an diesem Tag. Immer mal wieder kleinere Regenpausen. Wir haben noch einiges vor uns. Nach dem Frühstück fahren Volker und Iris noch einmal zum Einkauf. Währenddessen schruppe ich mit Udo das Teakdeck. Es ist ja sowieso alles nass und Wasser nicht billig. Am Ende zahlen wir nur für das Wasser ca. 100 US$ extra. Gegen Mittag erscheint der Taucher im strömenden Regen. Ihm macht das nichts. Ich bitte ihn noch, auch nach Teak_Deck_BVIunserer Opferanode zu sehen. In Deutschland war das noch meine größte Sorge. Der Mann ist Vollprofi. Mit dem richtigen Werkzeug hat er das Schiff in 45 Minuten vom Bewuchs befreit. Die Anode ist noch super, kein Grund dort etwas zu tauschen. Nur der Anstrich sollte erneuert werden. Nach dieser langen Fahrt und Zeit war das keine Überraschung. Am Nachmittag hört es auf zu regnen und wir parken das Boot um. Vorher haben wir natürlich noch den Motor gecheckt: Anker_BVIÖl, Wasserfilter, Getriebeöl und Ampeller. Wir wollen das Boot nur drehen, mit dem Bug zum Steg. Das Ankergelenk sitzt fest und die Kette rutscht teilweise über die elektrische Ankerwinsch. Wir können so den Anker auf den Steg legen und an ihm arbeiten. Zwei massive dicke Schenkel sind scheinbar leicht verbogen. Mit der Hilfe eines Nachbarn und seines Dremels können wir das Problem beseitigen. An der Ankerwinsch ist der Kontrollarm, welcher normalerweise auf der Kette liegt, total verbogen. Ankerwisch_BVIDa hilft nur eine Ersatzbestellung des Arms. Und weil wir schon einmal dabei sind, holen wir die gesamte Ankerkette, 60m, aus dem Kasten und reinigen Kette und Kasten. Parallel dazu baue ich den elektrischen Autopiloten aus. Er funktioniert wieder mal nicht. Das Aus- und Einbauen sowie das Zerlegen habe ich schon mehrfach hinter mir. Schnell kommt das Desaster zum Vorschein. Mehrere Schrauben an der Kupplungsscheibe sind regelrecht herausgerissen. Die zuletzt in Einzelanfertigung beschafften Teile hingegen sind noch heile. Wir packen die defekten Teile ein und nehmen sie mit nach Deutschland. Entweder bekommen wir Ersatzteile oder wir müssen einen komplett neuen Autopilot_BVIMotor bestellen. Bei dieser Gelegenheit justieren wir die Steuerkette wieder so, dass das klappbare Steuerrad die richtige Ausrichtung erhält.
Wir entscheiden, den Mietwagen bis Sonntag zu behalten. An diesem Abend wollen wir in ein Restaurant am Ortseingang von Road Town. Als wir am Abend dort ankommen, werden wir wegen einer Privatveranstaltung nicht hinein gelassen. Wir versuchen unser Glück im Restaurant nebenan. Wir haben Glück und bekommen ein Tisch im Haus. Draußen ist es immer noch zu nass. Nach kurzer Zeit friert uns durch die Klimaanlage die Nase ein. Das wollen wir uns nicht antun. Wir irren durch Road Town und finden nichts. Der Hunger macht uns alle etwas mürrisch. Wir setzen uns wieder ins Auto und fahren zurück zu unserem Hafen. In das dortige Restaurant wollen wir gehen. Es scheint einiges los zu sein. Volker checkt die Lage und kommt zurück mit der Bemerkung: da geht nur etwas mit Verkleidung. Was nun? Zurück zur Village Cay Marina in Road Town wie am Vortag. Und wir haben Glück. Auch die Burger sind hier richtig gut.

Instandsetzung nach Sommerpause

Freitag, der 27.11.2015. Heute ist bereits der 2. Tag unserer Überholungs- und Instandsetzungsarbeiten. Wie gewöhnlich laufen einige Arbeiten schneller als gedacht, LED_Anker_Navandere wesentlich langsamer. Meinen persönlichen Krieg führe ich mit der LED-Anker- und Navigationsleuchte am Mast-Topp. Zur Geschichte: Das alte Ankerlicht an dieser Stelle wurde von mir durch diese hochmoderne Technik nach unserem letzten Winterlager vor der Atlantiküberquerung ersetzt. Dabei konnte ich die Montage bei liegendem Mast durchführen. Die Schaltung habe ich elegant auf unser Bavaria-Schaltpanel legen können. In den ersten Tagen unserer Atlantiküberquerung fiel die Leuchte aus. Damit war eine Navigationsbeleuchtung LED_Anker_Nav1mit geringem Verbrauch nicht mehr möglich. In der Karibik angekommen, ging ich das erste Mal in den Mast. Die Anschlüsse waren total verrostet. Mein Fehler, denn der Sicherungsring war weg und von mir durch Isolierband ersetzt worden. Scheinbar war dies nun die Ursache für den Ausfall, nachdem wir ursprünglich während der Atlantiküberfahrt diese an der Decksdurchführung der Kabel vom Mast vermutet und gesucht hatten. Ich versuchte die Leuchte provisorisch anzuschließen, wohlbemerkt, immer oben auf dem Mast. Die Leuchte wollte nicht leuchten. Spannungs- und Durchgangsprüfung zeigten an, dass dies auch nicht gehen kann. Kein Durchgang, kein Strom. Wie kann so etwas sein? Das Kabel war völlig überdimensioniert. Nach viel Recherche konnte ich wenigstens einen neuen Sockel kaufen. Ein neues Kabel war schneller beschafft. Nach vielen Niederlagen gab ich den Krieg nicht verloren. Jetzt mein Tag gekommen. Altes Kabel rau und dabei das neue einziehen. Sockel und Lampe anschließen. Fertig.
ArmaturNachdem ich die halbe Nacht wach gelegen hatte, weil ich darüber nachdachte, ob das Kabel von oben nach unten oder von unten nach oben gezogen werden sollte, ließ ich mich, diesmal mit dem bequemeren Klettergurt zum Mast-Topp hinauf ziehen. Da unten am Mast der Kabelauslass dem Kabel einen starken Knick abverlangte, hielt ich es für besser von oben zu ziehen und das kleine untere Stück in den Mast zu schieben. Mit dem Ziehen am Kabel kam die nächste Ernüchterung. Nicht einen Millimeter ließ sich das Kabel bewegen. Nachdem die Beine, durch den Klettergurt eingeschnürt, zu kribbeln begannen, musste ich wieder runter. Am Nachmittag ist Udo nochmals hinauf um zu versuchen, das neue Kabel zusätzlich von oben einzuführen. Ungefähr an der unteren Saling war Schluss. Damit war das Thema noch nicht beendet. Den Krieg gebe ich noch nicht verloren!

Udo informierte Nelson über die Lieferzeit des Ersatzteils für den Außenbordmotor. WirWinsch_Rep1 hatten die Idee, ihn nach einem Leih-Dinghi mit Außenborder zu fragen. Er wollte sich darum kümmern. Außerdem erzählten wir ihm von unserer Absicht das Boot zu kranen. Zunächst bot er uns einen Taucher an, der das Unterwasserschiff begutachten und Winsch_Rep2reinigen kann. Er würde dies auch mit seinen Schiffen immer so machen. Außerdem hätte er eine günstigere Kran- und Boatyard-Alternative als Nanny-Cay. Wir einigten uns zunächst auf den Taucher für den nächsten Tag. Volker hatte bereits gestern damit begonnen die Winschen zu säubern und neu zu fetten. Udo verstärkte die Halterung der unteren Trittstufe im Niedergang. Die Reling musste poliert werden, da überall Flugrost anhaftete. Ganz fatal sieht die Armatur in den beiden Nasszellen aus. Als Sonnenschutz zogen wir das Bimini wieder auf. Die Backskisten mussten ausgeräumt und gereinigt werden. Die Dichtungen verdienen diesen Namen nicht mehr. Der Versuch, die Gummibänder wieder zu befestigen, ist nicht geglückt. Insgesamt ein mäßig erfolgreicher Tag mit einem versöhnlichen Abschluss im Restaurant der Village Cay Marina in Road Town. Das Ambiente ist sehr einfach, aber die Rippchen die besten, die ich je gegessen habe.

Manuel Reef Marina

Donnerstag, der 26.11.2015. Die Manuel Reef Marina liegt etwa 2 km hinter Road Town, vom Flughafen gesehen, und 1 km vor der doppelt so teuren, aber wesentlich besser gelegenen und ausgestatteten Nanny Cay Marina. Ein kleiner Supermarkt ist in unserer ManuelReef_MarinaManuel Reef Marina vorhanden und für den Frühstückseinkauf völlig ausreichend. Aber für unseren Proviant, für Ersatzteilbesorgungen und unsere Restaurantbesuche benötigten wir einen Leihwagen. Die Infos, wo wir was finden, holte ich mir bei unserem Hafenmeister James (Jim) Woods. Bisher hatte ich ihn noch nicht persönlich kennengelernt und ausschließlich per E-Mail mit ihm kommuniziert. Auch Udo kannte ihn noch nicht, da er unser Schiff hier am Wochenende im April abgestellt hatte. Und am Wochenende hat Jim keinen Dienst. Wir plauderten ein wenig, wobei ich Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. Grundsätzlich musste ich mich hier erst an dieses „gekaute“ Englisch gewöhnen. Der Autoverleih war direkt auf dem Marina-Gelände und die nächsten größeren Supermärkte am Ortseingang von Road Town. Aus seinem Fenster im ersten Stock des Hafengebäudes sah er wie Volker und Udo unseren defekten Außenborder auf dem Gelände für die spätere Reparatur deponierten. Er empfahl uns John als Außenbordmotor-Spezialisten. Das wollte ich anschließend mit Udo und VolkerManuelReef_reinigung besprechen. Wir verabschiedeten uns und dies war auch das letzte Mal, dass wir uns sahen. Gleich darauf kam John zu unserem Schiff und fragte nach dem Außenborder. Wir erteilten ihm den Auftrag das Getriebe zu reparieren und gaben ihm dazu unser gestern in St. Maarten abgeholtes Zahnrad. Mit einem dicken Fragezeichen im Gesicht verschwand er mit unserem Außenborder. Volker und Iris mieteten ein Auto. Komischerweise haben hier fast alle Autos das Steuer auf der linken Seite, also wie bei uns, es gilt aber ManuelReef_AbgeriggtLinksverkehr. Die Plicht (Cockpit) hatten wir bereits vor dem Frühstück gereinigt. Wir wollten nicht immer wieder durch den Dreck laufen und zum Arbeitsanfang eine möglichst sonnengetrocknete Plicht haben. Während sich Volker und Iris um den Einkauf kümmerten, schlugen Udo und ich die Segel wieder an. Als die beiden zurückkamen, verstauten wir gemeinsam die Einkäufe um danach die ersten Ersatzbesorgungen zu tätigen. Von unseren Festmachern war nicht mehr viel übrig geblieben. Auch ein Fender war hinüber. Der Liegeplatz ist einem permanentenManuelReff_Festmacher Schwell ausgesetzt. Dabei scheuern die Festmacher immer an irgendeiner Kante bis sie schließlich reißen. Die Ersatzfestmacher hatte Nelson angebracht. Nelson lebt auf seinem Schiff in dieser Marina und betreibt ein Charterunternehmen für 5 Katamarane. Udo hatte ihn im April mit der Beaufsichtigung unseres Schiffes beauftragt und ihm auch einen Schlüssel übergeben. Da Jim, unser Hafenmeister nicht mehr da war, gingen wir zu Nelsons-Büro, einem Container, um nach einem geeigneten Geschäft für Bootszubehör zu fragen. John arbeitet hier gewöhnlich an zwei Tagen für Nelson und jetzt an unserem Außenborder. Er hatte bereits das defekte Teil lokalisiert. Natürlich war es nicht das vorhandene von uns übergebene Zahnrad. Udo hatte damals von einem anderen Spezialisten auch zwei mögliche defekte Teile notiert. Es war natürlich genau das, welches wir nicht hatten (Clutch Dog). Nelson empfahl uns zur Nanny Cay Marina zu fahren. Dort gibt es einen Yamaha-Händler (Tradewind) und ein Geschäft für Bootszubehör (Budget Marine). Nachdem uns Nelson noch von der Sturmnacht (Tropensturm Erica) erzählt hatte, in der er unser Boot verholen musste und fast alle Festmacher gerissen sind, fuhren wir zur Nanny Cay Marina. Eigentlich hatten wir auch vor, unsere Bahati hier in dieser Marina kranen zu lassen um Bewuchs_Unterwasserschiffdas Unterwasserschiff zu säubern und neu mit Antifouling zu streichen. Im Vorfeld konnten wir aber keinen für uns geeigneten Termin bekommen. Als wir nun hier waren, wollten wir kurz mit dem zuständigen Boat-Yard-Manager Keith S. LiGreci sprechen. Da er aber schon Feierabend gemacht hatte, mussten wir das Gespräch verschieben. Dem Yamaha-Händler zeigten wir unser gewünschtes Ersatzteil. Zunächst wollte er uns nicht so recht glauben, dass dies aus dem Getriebe eines Yamaha-Motors kommt. Wir nannten ihm unseren Motortypen und er entwickelte großen Ehrgeiz dieses kleine Teil, nicht einmal 1×1 cm groß, in seinen Explosionszeichnungen zu finden. Nach einiger Zeit hatte er es dann endlich gefunden. Kostenpunkt ca. 10 US $. Nur auf Lager war es natürlich nicht. Das Teil sei irgendwo in den USA verfügbar und die Lieferung dauert ca. eine Woche. Das ist wohl dann leider nicht zu ändern. Nur sind wir hier in der Karibik ohne Außenbordmotor aufgeschmissen. Dazu machen wir uns später Gedanken. In der Budget Marine konnten wir anschließend den Preis für zwei Festmacher und zwei Fender verhandeln. Ein sehr netter Mitarbeiter machte uns einen, für die BVI, guten Preis und legte das kleine Vorhängeschloss, welches wir für den Wasserabsperrhahn in unserer Marina benötigen, oben drauf. Das alte Schloss war eingerostet. Mit unserer Rückkehr zum Schiff ging bereits die Sonne unter.
Wir machten uns fertig für den verdienten Feierabend. Duschen, umziehen undPeg_Legs_Cocktail anschließend mit dem Leihwagen wieder Richtung Nanny Cay. Udo hatte von dem guten Restaurant dort erzählt. Das wollten wir natürlich sofort ausprobieren. Im „Peg Leg´s“ genossen wir das Steak mit Wein und zum Abschluss an der Cocktailbar den Rum-Punsch.

Beef Island, Tortola, BVI

Unsere Flugdaten für Mittwoch, den 25.11.15:Flieger

DUS -> CDG mit AirFrance von 6:40 bis 7:55
CDG -> SXM mit AirFrance von 10:45 bis 14:50
SXM -> EIS mit Winward von 18:30 bis 19:15

Das heißt 3:30 Uhr aufstehen, 4:00 Uhr Abfahrt und kurz vor 5 sind wir, Volker und Iris, Udo und ich, am Düsseldorfer Flughafen. Eine Anreise, auf die man sich nicht freut. Aber trotzdem, wir erinnern uns, schneller als wochenlang unter Segeln anreisen. Das Gepäck wird bis St. Maarten durchgecheckt und in BoardingParis ist kein Flughafenwechsel, wie beispielsweise bei einer Anreise nach Guadeloupe (Inlandsflug), nötig. Und auch in St. Maarten werden wir unser Gepäck sofort wieder los. Einchecken bei Winward ist bereits möglich. Wir haben gute dreieinhalb Stunden Aufenthalt.Yamaha_Shop1 Udo erinnert sich an seine Ersatzteilbestellung bei Yamaha, ein Zahnrad für das Getriebe des Außenborders. Das war am 16. April. Bezahlt ist das Teil, aber im Frühjahr nicht mehr rechtzeitig beim Händler eingetroffen. Mit einem Taxi fahren wir zum Händler. Ich bin neugierig auf des Gesicht und die Reaktion des Mitarbeiters und gehe mit ins Geschäft.Yamaha_Shop2 Es dauert ein wenig bis der Ersatzteillagerist aufgetrieben ist. Er schaut sich die Quittung an und verschwindet ohne nennenswerte Reaktion und kommt auch nach kurzer Zeit mit einem Minizahnrad wieder. Alles wie gewöhnlich. So etwas kommt hier entweder öfter vor oder es liegt daran, dass Caribeans sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir steigen wieder ins wartende Taxi und fuhren zurück, lassen uns in der Pelikan-Bucht an der Beach Bar Bucaneer absetzen.Bucaneer Ein paar Chicken Wings und ein, zwei Carib lassen dann erstmals wieder ein wenig Karibikfeeling aufkommen. Unser Taxi holte uns rechtzeitig zum Weiterflug ab. Mit einem kleinen Islandhopper ging es dann in knapp einer Stunde über den dunklen Atlantik zu den BVI´s, Beef Island. Wieder mit dem Taxi legten wir den knapp einstündigen Weg vom Flughafen zur Manuel Reff Marina (Road Town) mit Zwischenstopp für einen „Noteinkauf“ zurück. Der Noteinkauf bestand aus ein paar Dosen kaltem Bier, Chips

und ein paar Flaschen Wasser. Um 19:40 Uhr Ortszeit (0:40 MEZ), gute 20 Stunden nach unserer Abfahrt in Dortmund, betraten wir nach 7 Monaten wieder unser Schiff. Für eine Bestandsaufnahme war es draußen zu dunkel. Im Inneren schien alles die lange Zeit gut überstanden zu haben.

Rückfahrt St. Maarten

Montag, 23.3.2015. Nachdem wir gestern bereits ausklariert haben, konnten wir heute gemütlich nach dem Frühstück die letzten Meilen zurück nach St. Maarten in Angriff nehmen. Zuvor musste die Crew aber noch der Keramik an Land einen Besuch abstatten. Anschließend bauten wir den Außenborder ab und zogen ihn an Bord. Danach verstauten wir das Dinghi an Bord vor unserem Mast. Um 10 Uhr lichteten wir den Anker und bei leichtem ESE-Wind der Stärke 3 Bft. segelten wir mit raumen Wind St. Maarten entgegen. Ab 12:30 reichte der Wind nicht mehr und wir fuhren die letzte Stunde unter Motor. Um 13:35 Uhr konnten wir vor der Brücke, der Simpson Bay Bridge, nach 13 Nm und 3,5 Std. Fahrt unseren Anker wieder hinunter lassen. Das Dinghi musste erneut ins Wasser und der Außenborder mit der verlängerten Dirk hinab gelassen werden. Und den ganzen Aufwand nur um an der 50 Meter entfernten Brücke einklarieren zu können. Simpson_Bay_BridgeDanach alles wieder hoch! Um 15 Uhr öffnete die Brücke für den einfahrenden Verkehr. Das schafften wir gerade in den eineinhalb Stunden. Um 15:15 Uhr machten wir an der Tankstelle der Simpson Bay Marina fest. Wir tankten 64l Diesel. Bei 14,8 Motorstunden ist das ein relativ hoher Schnitt von 4,3 l je Motorstunde. Im Laufe unserer Rundfahrt haben wir an 7 Fahrtagen lediglich 86 Nm zurückgelegt. Um 15:45 Uhr hatten wir Bahati fest in der Box verzurrt. Jetzt war noch genügend Zeit um das Schiff klar zu machen. Auf jeden Fall Liegeplatzhinterließen wir meinem Bruder, der am kommenden Wochenende mit seiner Crew anreist, ein schön geputztes Schiff. Wir nutzten den letzten Abend noch einmal für ein feudales Abschiedsessen mit Hummer „satt“. Genau so, nämlich pappsatt, verließen wir das Restaurant.

Für Morgen, Dienstag, war unser Heimflug gebucht. Meine Crew flog den „normalen“ Rückweg über Paris. Ich hatte einen Flug über Atlanta. Das war recht anstrengend. Vor allem die Einreise in die USA mit all ihren Kontrollen und den damit verbundenen Wartezeiten. Aber auch ich bin nach über 20 Stunden in Dortmund angekommen.