Crew-Wechsel Port du Marin

Das Taxi zum Flughafen für Andreas und Thomas kam an diesem Montag, den 19.1.2015, bereits um 7 Uhr. Verkehrsbedingt muss man genügend Zeit für den Weg zum Flughafen einplanen. Im Normalfall ist der Hafen ca. eine Autostunde entfernt. Die Port_du_Marin_Stegdoppelte Zeit wird aber im Berufsverkehr (noch ein Unterschied zu den anderen Inseln) benötigt. Entsprechend teuer ist die Fahrt (um 50 €). Es gibt aber keinen näher gelegenen adäquaten Hafen. Wer den Crew-Wechsel mit dem Dinghi nicht scheut, der fährt wohl besser nach Ford du France und liegt dort vor Anker. Bis zur abendlichen Ankunft von Ulli und Christoph hatte ich jetzt noch genügend Aufgaben vor der Brust. Zunächst aber erst einmal frühstücken und die Zeit bis zur Öffnung des Marina-Büros überbrücken. Nach der Anmeldung suchte ich eine Wäscherei. Leider gibt es nur einen Selbstbedienungsladen, der am Morgen völlig überlaufen war. Ich beschloss, mit der Wäsche bis zum Mittag zu warten. Den Liegeplatz sollte ich noch wechseln. Also wollte ich die Boots-Reinigung erst nach dem Umsetzen beginnen. Den Einkauf für die nächsten Tage konnte ich aber schon tätigen. Die Getränke kaufte ich gleich in einem Laden in der Marina und mit dem Einkaufswagen brachte ich alles zum Boot. Beim Einladen erschien der Dock-Master und sagte mir, dass ich den Liegeplatz behalten kann. Damit hatte ich gerechnet, oder vielleicht nur erhofft? Im Supermarkt, gleich vor der Marina-Einfahrt, kaufte ich Lebensmittel. Bereits mittags überkam mich der Hunger. Ich aß etwas in einem Marina-Restaurant und checkte danach die Wäscherei. Alles leer! Wäsche holen und rein in die Maschinen. Nach einer Stunde war die Wäsche fertig. Ein Trockner war noch frei und der Laden füllte sich wieder und die Wartezeiten stiegen. Das war jetzt nicht mehr mein Problem. Meine Wäsche war fertig. Die großen Laken und Handtücher verteilte ich an Bord in der Sonne um den Rest an Feuchtigkeit zu vertreiben. Das Boot sieht dann immer aus wie eine schwimmende Wäscheleine.Wäsche Nach der Innenreinigung war alles trocken. Zusammengefaltet und unter Deck gebracht konnte ich das Boot auch außen reinigen und gleich die beiden Wassertanks wieder auffüllen. Anschließend hatte ich tatsächlich noch 2 Stunden Zeit zu relaxen. Gegen 19 Uhr ging mein Handy und Ulli meldete sich. Sie seien jetzt im Hafen und wüssten nicht wohin. Der Taxifahrer kannte sich auch nicht aus und hatte sie nicht wie gewünscht zur Capitainerie gebracht. So waren sie am anderen Ende der Marina „ausgesetzt“ worden und konnte mit ihren Taschen fast 2 km gehen. Ich ging ihnen entgegen. Und wie der Zufall es wollte, erwischte uns auf den letzten 500m ein dicker Regenschauer. An Bord richteten sich die beiden ein und anschießend setzten wir uns noch eine Weile zusammen.

Port du Marin auf Martinique

Martinique_ÜberfahrtHeute, am Sonntag, dem 18.1.2015, mussten wir bis Martinique fahren, weil am Montagmorgen der Rückflug für Thomas und Andreas gebucht ist. Beim Einklarieren in St. Lucia konnte ich auch gleichzeitig ausklarieren, da wir weniger als 24 Stunden Aufenthalt hatten. Dies betraf den Zoll. Die Pässe waren noch nicht mit dem Ausreisestempel RodneyBay_Tankstelleversehen. Das versuchte ich an diesem Sonntagmorgen in der Marigot Bay nachzuholen. Der Platz für die Zollabfertigung war besetzt. Aber der Beamte konnte mir nicht sagen, ob heute überhaupt jemand vom Immigration Office zu erwarten sei. Ich könne auch ohne Stempel abreisen, kein Problem. Also fuhren wir um 0915 los, mit einem Abstecher nach Rodney Bay, 7 Nm weiter nördlich. Mit den Zoll-Ausreisedokumenten konnten wir hier noch einmal steuerfrei Martinique_Überfahrt_Thomasnachtanken. Im Anschluss daran, versuchte ich im Immigration-Office der Rodney-Bay-Marina noch unsere Ausreisestempel zu bekommen. Aber auch hier war nur der Zoll besetzt und man sagte mir auch hier, dass die Stempel im Pass nicht nötig seien. Also trank ich mit Thomas noch ein St. Lucia Abschieds-Piton und traf erneut unseren belgischen ARC-Nachbarn. Um 1140 Uhr legten wir ab Martinique_Überfahrt_Segelund segelten die restlichen 24 Nm bei herrlichem Wind um 4 Bft. Richtung Norden. Obwohl der Wind aus ENE kam, schafften wir die Strecke auf einem Bug. Die Ansteuerung in die Bucht und den Hafen Port du Marin ist betonnt und überall mit Untiefen gespickt. Vorbei an Reeden und Bojenfelder erreichten wir um 1645 Uhr die Marina. Vor gut einer Woche hatte ich hier per E-Mail einen Platz für 2 Tage reserviert. Die Antwort per Mail bestätigte die Reservierung von Montag auf Dienstag und gab ein „Vielleicht“ für Sonntag auf Montag. Ich möge mich am Sonntagmorgen telefonisch melden.Port_Du_Marin_Ansteuerung Das habe ich auch gemacht. Die telefonische Antwort: Ich soll mich bei Ankunft auf Kanal 9 im Marina-Büro melden. Ok. Wir waren nun da und ich funkte….. und funkte ….. und funkte. Keine Rückmeldung! An der Tankstelle ließen wir Thomas von Bord, um ggf. an Land jemanden aufzutreiben. Und dann plötzlich doch eine Reaktion am Funkgerät. Wir sollen uns gedulden, er würde nachsehen. Nach 15 Minuten immer noch keine Rückmeldung. Aber wir sichteten ein Marina-Boot mit einen sogenannten Dock-Master. Der hatte einige Probleme mit seinem Außenborder. Wir sagten ihm, dass wir eine Reservierung für zwei Tage haben. Er Port_Du_Marin_Bahatimachte Zeichen, wir mögen uns gedulden. Geduld war gefragt! Um es abzukürzen: Nach einer Stunde hatte er einen Platz gefunden. Etwas genervt machten wir das Boot fest. Der Dockmaster half und überraschte uns dann mit seiner Hilfsbereitschaft und Initiative. Er telefonierte mit dem Marina-Büro, welches am Sonntag und jetzt schon nach 18 Uhr, nicht mehr lange besetzt sei. Und so konnten wir noch am Abend einklarieren und ein Taxi für den nächsten Morgen bestellen. Auch die Marina-Zugangskarte bekamen wir noch. Alles sehr freundlich, schnell und Port_Du_Marin_Mooringunbürokratisch. Die eigentliche Anmeldung in der Marina konnte ich am nächsten Tag in aller Ruhe vornehmen. Das Ein- und Ausklarieren auf den französischen Inseln ist zum großen Teil „outgesources“, d.h. an private Anbieter abgegeben worden. Die Schiffs- und Personendaten werden in einem Programm erfasst und anschließend ausgedruckt. In diesem Fall stempelte die Marina den Ausdruck ab und damit waren wir einklariert. Das war sie nun: die erste französische Karibikinsel. Meine Befürchtung, dass ich mich Martinique_Gastlandflagge_Qhier mit meinen zehn bekannten französischen Vokabeln durchbeißen muss, wurde gleich in der Marina mit gutem Englisch zerstreut. Wir machten uns nun „Ausgehfertig“ und erkundeten die Marina. Dort fanden wir ein nettes Restaurant und wurden mit gutem Essen und europäischer Geschwindigkeit überrascht. Man konnte jetzt schon feststellen, dass diese Insel einen völlig anderen Charakter als die vorherigen hat.

Cocktail_du_Jour

Irrweg zum Tauchboot

Samstag, der 17.1.2015. Um 8 Uhr mussten wir im Tauchcenter für den Schriftkram erscheinen. Mit unserer deutschen Pünktlichkeit waren wir natürlich zu früh. Selbst im

Doolittles

Doolittles

Doolittles gab es noch keinen Kaffee. Frühstück erst ab 8 Uhr! Das sieht dann so aus. Ab 8 Uhr trudeln die ersten Mitarbeiter ein und suchen verzweifelt nach freien Steckdosen zum Laden ihrer Mobiltelefone. Danach werden erst einmal die Reste vom Vortag abgeräumt. Zwischenzeitlich erschien auch die Dame aus dem Tauchcenter. Wir präsentierten unsere Tauchscheine und füllten die Formulare aus. Da wir die einzigen Tauchgäste an diesem Tag waren, gab es noch Diskussionen mit dem Dive-Maste am Telefon. Letztendlich wurde der Start für 11 Uhr am Tauchcenter vereinbart. Zwischenzeitlich war dann auch das Doolittles soweit uns einen Kaffee zu servieren. Zurück an Bord hatte Andreas unser gemeinsames

Palmenhalbinsel

Palmenhalbinsel

Frühstück vorbereitet. Anschließend brachte er uns mit dem Dinghi zum Tauchcenter. Uns wurde mitgeteilt, dass jetzt nicht das Tauchboot zu uns kommt sondern wir zum Tauchboot gebracht werden. Dazu gingen wir quer über die Palmenhalbinsel zum Fähranleger. Mit der Fähre ging es dann hinüber auf die andere Seite der Bucht. Dort wartete ein Transporter auf uns. Mit diesem fuhren wir aus der Bucht auf den Bergkamm –eine schöne Aussicht auf die Marigot-Bucht- und von dort über eine fast parallel laufende Straße wieder zurück in die Bucht. Von dort mussten wir nur noch ein paar Meter zum Scheitel der Bucht laufen und um 12 Uhr waren wir endlich an Bord des Tauchbootes, welches knappe 50m von der Bahati entfernt lag. Da der Dive Master unbedingt noch einmal die Tauchscheine sehen wollte und ich meinen nicht dabei hatte, hielt das Tauchboot Heck an Heck an unserem Segelboot, wo wir Andreas – so wie Gott ihn schuf- überraschten. Ich holte meinen Tauchausweis und die Tauchbootbesatzung hatte ihren Spaß. Beim ersten Tauchgang „Anse Couchon“ waren wir  knapp eine Stunde unterwegs. Für Thomas und mich Tauchenaußergewöhnlich lange, da wir normalerweise unsere Luft schneller verbrauchen. Der zweite Tauchgang am Wrack „Lesleen M“, ein paar Meter weiter, war dann etwas tiefer und kürzer. Zurück in der Marigot Bay wurden wir gleich an unserem Schiff abgesetzt. Man hat wohl erkannt, dass der Hinweg im Verhältnis zu lang war! Andreas war diesmal besser vorbereitet. Kurz darauf erschien rudernd ein weiterer „Fliegender Händler“. Der Motor sei defekt, ob wir nicht seine in Handarbeit gebastelten Schildkröten kaufen wollen? Hübsch, aber alle sahen verdächtig gleich aus. Thomas nahm ihm zwei ab und bezahlte. Der „Vertriebsmann“ hatte aber kein Wechselgeld. War wohl sein erstes Geschäft an diesem Tag. Er wollte an Land rudern und das Geld holen. Wir ließen es zu und schlossen anschließend Wetten ab, ob er denn noch einmal mit dem Wechselgeld zurückkommen würde. Er kam! Aber bevor er fuhr, gab er noch ein Ständchen. Er hieße „Wolfgang, Wolfgang Buschmann“ und würde uns jetzt den „Moscito Song“ präsentieren. Cooler Name, irrer Song!! Wir dürfen sein Video veröffentlichen.


Doolittles_LifeMusicIm Doolittles genossen wir das Abendessen und die samstägliche Live-Musik, wie schon vor zwei Wochen, am 3.1.2015. (Siehe Leinen los)

Nachtfahrt nach St. Lucia

Pitons St. Lucia

Pitons St. Lucia

Um 0 Uhr, Freitag, den 16.1.15, löste ich Andreas im Windschatten von St. Vincent ab und konnte so gute 2 Stunden entlang der Westküste St. Vincents unter Motor weiter fahren. An der Nordspitze, bei wieder einsetzendem Wind, übergab ich an Thomas. Er fuhr fast 3,5 Stunden bei gutem Wind die 15° Richtung St. Lucia. Andreas übernahm bei abflauendem Wind.

Andreas am Morgen

Andreas am Morgen

Ich war es wieder, der die letzten 1,5 Stunden bei Flaute, vorbei an den beiden Pitons bis zur Marigot-Bay mit Maschine fahren durfte. Pech gehabt! Vor der Einfahrt zur Marigot Bay lag der Fünfmaster „Star Clipper“ für uns als Ansteuerungspunkt. Marigot_AnsteuerungBereits um 9:20 Uhr konnten wir an einer Boje in der Marigot-Bay festmachen. Zunächst wurden wir, wie üblich, von einigen einheimischen „Dienstleistern“ empfangen. Der Bojen-Boy empfahl uns gleich für den Abend das Chateau Mygo für das Abendessen. Einheimische Küche zu fairen Preisen. Wir stimmten zu. Der nächste kam mit Obst auf einem Surfbrett daher. Wir kauften ein paar Bananen. Der nächste wollte T-Shirts verkaufen. Ich wollte eins mit dem Aufdruck „Sail more, work less“. Das hatte er nicht. Schimpfte aber über den Spruch und kriegte sich nicht mehr ein, zumal er unverrichteter Dinge wieder fahren musste, da uns seine T-Shirts nicht gefielen. Zwischenzeitlich war der Frühstückskaffee fertig und wir konnten mit dem Frühstücken beginnen. Nach all der „Aufregung“ ging ich anschließend an Land zum Einklarieren. Über die Internetseite www.sailclear.com war alles von mir perfekt vorbereitet. Bei der Ankunft in St. Lucia, Rodney Bay, nach der ARC, hatte dies wunderbar funktioniert. Hier in der Marigot Bay, zumindest an diesem Tag, funktionierte das System nicht (oder was auch immer). Also durfte ich die entsprechenden Formulare wieder per Hand ausfüllen. Nach den Formalitäten machten wir einen gemeinsamen Marigot_Chateau_MygoLandgang, der dann testweise im Chateau Mygo seinen Abschluss fand. Nach den zwei Pina Colada ging es beschwingt zurück an Bord.

Thomas und ich wollten gerne noch einmal zum Tauchen gehen. Eine Tauchstation fanden wir neben dem Doolittles Restaurant. Wir buchten für den nächsten Tag zwei Tauchgänge. Zuvor hatten wir entschieden, den nächsten Tag noch in der Marigot Bay zu verbringen und übermorgen direkt bis Martinique durchzufahren.
Vor dem Abendessen im Mygo fuhren wir zum Schnorcheln zum nördlichen Buchtausgang.Marigot_Einfahrt

Ausklarieren auf Bequia

Bei 4 Windstärken aus ESE und gutem Wetter machten wir uns am Donnerstag, den 15.1.15, um 10 Uhr auf den Weg nach Bequia, Kurs ca. 15°. Wind und Welle waren dafür Bequia_Marinaoptimal und wir segelten „Am Wind“ die 25 Nm bis Bequia (siehe Bequia, 6.1.2015). Dort machten wir um 14 Uhr in der „Marina“ längsseits an Steuerbord fest. Der Steg war aktuell noch im Bau und das Office nicht besetzt. Geld für unseren Aufenthalt konnten wir dort nicht loswerden. Zwar mussten wir etwas über den Steg balancieren,Bequia_Marina_Bauarbeiten aber wir ersparten uns die Fahrten mit dem Dinghi und der ganzen Auf- und Abbauprozedur. Thomas und Andreas gingen einkaufen und ich zum Customer und Immigration zum Ausklarieren. Wir trafen uns in Marias Bar an der „Hafenpromenade“. Dort beschlossen wir, am Abend noch in Bequia zu essen, aber dann anschließend durch die Nacht nach St. Lucia zu fahren und den optimalen Wind zu nutzen. Wir brachten unsere Einkäufe zum Schiff und ruhten uns noch aus. Für den Abend hatten

wir einen Tisch zum BBQ im Frangipani-Hotel reserviert. Eine Steel-Drum Band spielte etwas zu laut zum Essen. Um 21 Uhr waren wir wieder zurück an Bord und um 21:45 Uhr legten wir bei einsetzendem Regen mit Einsatz des Suchscheinwerfers ab.Bequia_Admiralty_Bay Irgendwie mussten wir uns den Weg im Dunkeln durch das Bojenfeld suchen. Am Ausgang der Admiralty Bay erwischte uns auch wieder der erhoffte Wind und ließ uns unter Segeln mit 7-8 kn Richtung St. Vincent fahren. Andreas übernahm die erste Wache.

Das Hufeisenriff

White Salt Bay auf Mayreau

White Salt Bay auf Mayreau

Mittwoch, der 14. Januar, startete wieder mit einem völlig bedeckten Himmel und Regen. Den Besuch der Tobago Cays, dem Hufeisenriff, hatten wir bis heute hinausgezögert. Wir mussten heute einfach hineinfahren. Der Zeitplan ließ nichts anderes zu. In der Saline Bay Tobago_Cays_Romeotrafen wir noch Romeo. Für den Abend bestellten wir bei ihm gleich wieder 3 Langusten für den Abend in den Cays. Um 12 Uhr machten wir, bei sich auflockernder Bewölkung, los und fuhren die 3 Nm, vorbei an der White Salt Bay auf Mayreau, in die Tobago Cays (siehe auch Das Tor zum Paradies, 7.1.2015). Gleich in der DurchfahrtTobago_Cays_Bateau zwischen den beiden größeren Inseln Bateau und Rameau machten wir an einer Boje fest. So hatten wir für den Abend schon einmal den kürzesten Weg zum Essen. Das Wetter wurde richtig gut und die Bedingungen für das Schnorcheln in der Inseldurchfahrt waren bestens. Am späten Nachmittag sind Thomas und ich noch mit dem Dinghi zum Außenriff gefahren. Für den Preis von dreien,Tobago_Cays_Vogel gab es am Abend vier Lobster und ich wurde als Skipper begrüßt und nach meiner nächsten Tour gefragt. Aber auch für mich war dies nun erst einmal der letzte Besuch in den Cays. Wie schon vor einer Woche, war das Essen wieder hervorragend. Die Lobster sind im Vergleich sehr groß und die Beilagen üppig und gut. Getränke, Teller, Gläser und Besteck muss man selbst mitbringen. Wieder ein gelungener Abend, der diesmal nach einer kurzen und trockenen Dinghifahrt an Bord mit einen Digestif ausklingen konnte.

Zurück in den Grenadinen

Carriacou_Regen

Wir mussten noch Meilen vom Vortag gut machen. Um 6 Uhr holten wir an diesem Dienstag, den 13. Januar 2015, bereits den Anker auf und fuhren unter Motor westlich von Carriacou weiter nach Norden, vorbei an Sandy Island, wieder bei bedecktem Himmel und Regenschauern. An der Nordspitze änderten wir den Kurs auf Ost und peilten Petit St. Vincent an, nur um den einsamen Sandhügel mit Strohsonnenschirm (siehe Palm Island und PSV vom 9.1.15) im Atlantik zu sehen.


Ab dort ging es wieder nach Norden bis in die Hafenbucht von Union Island zum Einklarieren (siehe auch Zwischenhalt zum Ausklarieren vom 8.1.15). Um 9:20 Uhr ließen wir dort den Anker fallen. Weil wir den Aufwand scheuten, unser Beiboot und den Außenborder für die 20m zum Ufer ins Wasser zu lassen, winkten wir ein vorbeifahrendes Dinghi heran. Wir hatten Glück. Der Skipper nahm mich gerne mit. Auf dem Weg zum Flughafen, dort befindet sich „Customs + Immigration“, ging ein Schauer mit starken Windböen nieder. Ich kam nass

Union_Island_Ankeram Büro an und Thomas und Andreas hatten im Hafen Ankeralarm. Die Kette konnte von der (verschlissenen) Ankerwinsch nicht gehalten werden und so rauschte sie in den Windböen lustig aus. Nur ist es in diesem Hafen etwas enger und die Nachbarschiffe kamen bedrohlich nahe. Aber die beiden Vollprofis haben das auch schnell wieder in den Griff bekommen. Die „Zähne“ der Ankerwisch sind wohl im Laufe der Zeit etwas „rund“ gelaufen und packen jetzt die Kettenglieder nicht mehr richtig. Zurück vom Flughafen, musste ich noch ein paar Minuten auf meine Rückfahrgelegenheit warten. Wieder an Bord holten wir den Anker auf und fuhren hinüber zu Palm Island. Vor dieser wirklich tollen Palmeninsel ankerten wir um 11:45 Uhr auf 17m Wassertiefe. Für einen Badestopp war das soweit in Ordnung. Es blieb immer eine Person an Bord. Bei wieder besserem Wetter blieben wir bis 15 Uhr um dann die restlichen 3 Meilen in die Saline Bay auf Mayreau für die Nacht zu verholen.


Die Strecke konnten wir wunderbar mit der Genua segeln. Nur einige Meter vom Strand entfernt bekamen wir eine Festmacherboje. Mal wieder eine Nacht ohne Ankerstress. Zum Abendessen gingen wir in die empfohlene J&C Bar auf dem Hügel. Wir waren die einzigen Gäste. Das Essen war ok. Allerdings wäre es am Stand wohl besser gewesen. Dort tranken wir noch einen Absacker und trafen ein paar Deutsche Weltumsegler mit einem Chartergast.

Zurück nach Norden

Ausfahrt St. George, Grenada

Ausfahrt St. George, Grenada

Montag, der 12. Januar, steht im Zeichen der Rückreise. Mit der Bahati geht es zurück Grenada_Verabschiedungnach Norden und Volker verlässt uns. Mit dem Flieger geht es für ihn von Grenada überBarbardos nach Frankfurt. Unser Plan sah vor, die rund 45 Nm bis Union Island an diesem Tag zu segeln um dort einzuklarieren. Um 9 Uhr machten wir los und verabschiedeten uns von Volker. Das Wetter war bedeckt und entlang der Westküste Grenadas hatten wir 7 kn Wind.

Westküste Grenadas

Westküste Grenadas

Wir motorten bis zur Nordspitze Grenadas. Dort erfasste uns dann der erwartete Wind mit 14-28 kn aus Ost. Wir setzten das Gale-Sail, ein 15 m² Sturmsegel,

Gale Sail mit Blick auf Carriacou

Gale Sail mit Blick auf Carriacou

welches über die aufgerollte Genua gezogen werden kann, und versuchten mit Motor und Segel so viel Höhe wie möglich zu fahren. Unsere Richtung verfehlten wir trotzdem um ca. 20°. Die Welle war total chaotisch, der Wind völlig böig

Thomas im Regen

Thomas im Regen

und immer wieder Regen. Auf diese Weise mussten wir am Ende noch kreuzen und als die Insel Carriacou vor uns aus der Regenwand wieder auftauchte, beschlossen wir, die Fahrt in der Tyrell Bay auf Carriacou zu unterbrechen und die restlichen 8 Nm am nächsten Morgen, bei hoffentlich besserem Wetter, zu fahren. Um 16 Uhr und nach 37 Nm lagen wir vor Anker, gesichert mit einer Leine per Stoppersteg als Ankerentlastung. Jetzt war Zeit für Spaghetti, Bier und Ausruhen an Bord. Auch in der Nacht pfiff der Wind. Die 40m Ankerkette auf 6m Tiefe hielt aber perfekt.

Port Louis, St. George, Grenada

Grenada_StGeorge_Marina

Für 10 Uhr (Sonntag, 11.1.15) hatten wir eine 2-stündige Sightseeingtour bestellt. Zuvor mussten aber noch die Einreiseformalitäten (Custom+Immigration) geregelt werden. Das bedeutete, dass einige Formulare ausgefüllt werden mussten.Grenada_StGeorge_Fort_George Einreise von Volker und mir. Ausreise für Montag von Andreas, Thomas und mir. Abflug von Volker. Glücklicherweise konnten alle Formalitäten und Stempel gleich an diesem Sonntag in der Marina erledigt werden. Rechtzeitig zur Tour war dies also erledigt. Das Wetter: bedeckt und immer wieder heftige Regenschauer. Die Tour führte uns durch St. George, am Sonntag völlig ausgestorben. Alle Geschäfte und Restaurants geschlossen und kaum Menschen auf der Straße. Weiter ging es zu einem Wasserfall. Aber nicht bevor wir den Gewürzgarten und die Rumverkaufsstelle angefahren hatten. Doch ein wenig Butterfahrt. Der Wasserfall war nett, mit 15m Sprungvorführungen der Einheimischen.

Auf den Regenwaldabstecher verzichteten wir wegen der fortgeschrittenen Zeit. Wir hatten Hunger und ließen uns in einem Restaurant in der Nähe des Hafens absetzten. Genua_ReparaturHier warteten wir geschlagene 2 Stunden auf unsere Bestellung. Zurück auf dem Boot konnte Volker eine Regenpause nutzen, um die leicht gerissene Naht am Genua-Unterliek zu reparieren. Vor dem Abendessen mussten wir aber noch den nahe gelegenen Strand besuchen. Auf dem Weg dorthin passierten wir einige „Bretterbuden“. Einige sahen unbewohnbar aus, aber der Schein trügt. Megayachten und Bretterbuden. Krasser können Gegensätze kaum sein.

Radio Dortmund 91.2

Das Radiointerview vor unserer Atlantiküberquerung möchten wir noch nachreichen.

Dazu einige Eindrücke von der Überfahrt.

13.02.2015

Veröffentlicht unter ARC