St. Barth, Sightseeing

Sonntag, der 22.3.2015. Den heutigen Tag widmeten wir der Insel. Um möglichst viel Capitanerie_Gustaviasehen zu können, mieteten wir ein Auto. Aber zuvor erledigten wir die Formalitäten, Ein- und Ausreise in einer Sitzung, in der Capitainerie. Obwohl unsere Reise von einer französischen Insel (St. Martin) zur anderen französischen Insel (St. Barth) ging, mussten wir in diesem Fall auf St. Martin aus- und auf St. Barth wieder einklarieren. Dank der Online-Formulare ist dies aber relativ schnell und einfach erledigt. Mit der Zeit hat man für diese Tätigkeit eine gewisse Routine entwickelt. Nur das ewige Abtippen der Passnummern ist lästig. Schön wäre ein einheitliches System indem die eingepflegten Stamm-Daten, wie z.B. die Bootsdaten,Hafen_Gustavia gespeichert blieben. Die Bemühungen sind ja da, aber anscheinend kann man sich untereinander nicht auf ein gemeinsames System einigen
Wir holten also unseren Retro-Fiat 500 ab und fuhren zu viert raus aus Gustavia, Ankerplatz_Bahati2zunächst hoch zum Leuchtturm oberhalb der Stadt. Von dort aus hatte man eine herrliche Sicht über den Hafen und die Reede mit den unzähligen Yachten. Weiter draußen startete an diesem Morgen ein neues Rennen im Rahmen der Bucket-Regatta. Am Horizont sind die Inseln St. Kitts und Nevis, St. Eustatius und Saba zu erkennen. Die habe ich „links liegen“ gelassen. Naja, vielleicht bietet sich im nächsten Jahr eine neue Gelegenheit. Neben den Yachten auf dem Wasser, beobachteten wir die „Island-Hopper“, die auf dem nahe gelegenen Flugplatz landeten. Der Landeanflug sah vom Leuchtturm aus schon interessant aus.

Wir stiegen also in unser Auto und fuhren vielleicht 500 m weiter zur Abzweigung Flughafen, einem Kreisverkehr. Genau an dieser Stelle mussten die Flieger ganz tief über Barth_Leihwagenden „Bergrücken“ fliegen. Von dort stürzten sie den Hang hinunter, um direkt am Fuß des Hügels auf der Landebahn des Flughafens aufzusetzen. Von der Straße aus hat man schon das Gefühl, man könne das Fahrwerk greifen. Wie muss es dann erst für die Flugpassagiere sein? Nur der Anflug auf Saba soll noch spannender sein. Die Flieger kamen alle paar Minuten. Der Start erfolgt in die andere Richtung. Dort befindet sich am Ende der Start- und Landebahn gleich der Strand und das Meer, die Bucht Baie de St. Westkueste_BarthJean. Nach der fünften Landung wird es langweilig. Also ziehen wir weiter. Die Insel ist mit 22 km² nicht sonderlich groß. Also haben besuchen wir zunächst den westlichen Teil. Die Straße ist dann auch schnell zu Ende, Sackgasse mit wunderbarer Aussicht auf St. Maarten, den zu St. Barth gehörenden Inseln Île Chevreau und Île Fourchue, und der Bucht Anse Colombier. Von hier aus ging es zurück zum Kreisverkehr, runter und vorbei am Flughafen zur Bucht  Baie de St. Jean. Dort beschlossen wir einen kleinen Badestopp einzulegen. Fast alle Parkplätze waren kostenpflichtig und voll belegt. In einer Seitenstraße fanden dann sogar einen kostenlosen Parkplatz. Uns erwartete ein Bath_Hotelwunderschöner Strand mit einem imposanten Luxus-Hotel auf einem Felsen im Meer, dem Eden Rock. Wir gingen den Strand entlang Richtung Start- und Landebahn. Die Strandbar, besser Restaurant, La Plage Tombeach (www.tombeach.com) schien genau das Richtige für uns zu sein. Ein paar Drinks, der Musik lauschen und relaxen. Plötzlich am Strand ein riesen Menschenauflauf. Neugierig folgten wir der Masse zur Startbahn. Mit donnern erschien der erste Kunstflieger, dann der nächste.

Ein Riesenspektakel für gute 30 Minuten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein ist wichtig. Glück gehabt. Die Kunstfliegerstaffel ist Teil der Performance rund um die Bucket-Regatta. Nach dieser Show haben wir schließlich noch den Weg ins Wasser gefunden. Um unseren aufkommenden Hunger los zu werden mussten wir weiterziehen. Nicht, weil es hier nichts gab. Im Gegenteil, der Laden war komplett ausgebucht. Schadet nichts. Wir wollten uns sowieso die Insel ansehen. Im Reiseführer schauten wir nach empfohlenen Restaurants. Das L´Esprit an den Grand Saline hörte sich sehr vielversprechend an und Barth_Salinewar nicht zu weit entfernt. Im Prinzip ging es von Nord nach Süd über die Insel. Sengende Hitze empfing uns an diesem Salzsee. Wir parkten unseren Fiat und gingen voller Vorfreude zum Restaurant. „Jetzt gibt es keinen Platz mehr“ und gleich ist Feierabend. Super, wegen Reichtum nur sporadisch geöffnet. Freie Tisch ab es allem Anschein nach noch einige. Den sehenswerten Stand wollten wir uns aber trotz Hunger noch ansehen. Dazu mussten wir vom Salzsee einige Meter über einen Weg, umgeben von dürrem Gestrüpp, zur Anse Grand Saline laufen. Ein Barth_Saline_Strandwirklich traumhafter, fast einsamer Strand in einer unberührten Natur ohne Bebauung lag vor uns. Einzige Ausnahme im Landesinneren der Bucht und hinter den Sanddünen das Restaurant (von Bäumen und Sträuchern fast zugewachsen) und ein kleines Hotel (Cottages http://www.salinesgarden.com).
Wir machten uns auf den Weg zur Anse de Grand-Cul-de-Sac. Auch Barth_Stranddort soll es empfehlenswerte Restaurants geben. Der Weg führte zurück Richtung Norden. Wir fuhren aber nicht ganz zurück sondern bogen rechts ab, wieder entlang der Barth_Cul_de_Sac_RestSüdküste, der Anse de Grand Fond und der Anse Toiny an der Ostküste. In der nächsten Ortschaft fuhren wir rechts ab und erreichten die Anse de Grand-Cul-de-Sac. Direkt hinter den Strandbars gab es Parkplätze. Wir erwischten einen am Restaurant O´Corail. In der direkt daneben angeschlossenen Strandbar fanden wir einen schönen Platz mit Blick auf das Wasser. Endlich gab es etwas Leckeres auf die Gabel. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es entlang der südlichen Küste durch eine Villensiedlung mit Ausblick auf die Anse de Lorient weiter bis zum 5 Sterne Hotel Christopher: Sackgasse. Der Hotelpage kam schon um unsere Koffer in Barth_GouverneurEmpfang zu nehmen. Wir winkten ab und drehten. Zurück und durch die Hügel hinüber und steil hinunter zur Anse du Gouverneur, eigentlich gleich neben der Anse Grand Saline, mit ebenso schönem Strand und einem Ausblick auf die Nachbarinseln im Süden. Das war unser letztes Ziel auf der Insel. Wir hatten alles gesehen und fuhren zurück nach Gustavia zur Rückgabe des Autos. Bis zum Abendessen war noch genug Zeit. Mit dem Dinghi ging es zunächst einmal zurück zum Schiff. Am Abend schlenderten wir noch einmal um den Hafen, schauten ein wenig bei den öffentlichen Feierlichkeiten zur Bucket Regatta vor der Capitainerie zu, tranken ein Carib und suchten uns dann ein Restaurant. Am Hafenkopf ergatterten wir einen Tisch im Le Gustav oder Gustav Burgers. Einfach und teuer, aber lecker. Auf dem Rückweg zum Dinghi tranken wir am Hafen noch ein letztes Carib und beendeten damit unsern Landausflug. Ein, zwei Drinks gab es noch an Bord.Nordküste_Bath

Überfahrt nach Saint-Barthélemy

St_BarthSamstag, der 21.3.2015, und zum Abschluss noch einmal eine sehr sehenswerte Insel. Die französische Insel Saint-Barthélemy, oder kurz Saint-Barth oder englisch St. Barts. Ueberfahrt_StBarthAm Morgen legten wir nach dem Ausklarieren am Computer und dem anschließenden Frühstück um 10 Uhr ab. Unter Motorkraft ging es hinaus und hinauf zum nördlichen Kap Saint Martins, die gleiche Strecke wie Tags zuvor. Nach dem Kap kann genau Kurs (150°) auf unseren Zwischenstopp, der Île Fourchue, angelegt werden. Der Wind kam mit 3-4 Bft. aus östlicher Richtung, sodass wir einen gemütlichen „Am Wind“-Kurs fahren konnten. Etwa 2 Sm vor der Île Fourchue kreuzten wir die Regatta der Superyachten, die  Bucket Regatta St. Barts. Natürlich haben wir darauf geachtet, niemanden zu behindern. Und obwohl wir den Yachten sehr nahe kamen, ist uns das auch gelungen. Aus dem Bug konnte ich mit dem Teleobjektiv einige schöne Aufnahmen machen.

Die Regatta ist nur für geladene Yachten ab 30,5 m Länge (100 feed) und läuft über vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag. Auf entsprechend viele Besucher auf dieser kleinen Insel hatten wir uns eingestellt. Aber zunächst wollten wir noch einen gemütlichen Badestopp in der Bucht von Île Fourchue machen.Fourchue Um 13:15 Uhr ließen wir den Anker bei einer Wassertiefe von 9 m fallen. Wir aßen dort etwas, gingen baden und verzichteten aber auf einen Landgang. Dafür hätten wir unser Dinghi wieder fertig machen müssen. Ein kleines Ärgernis ist dieser komplizierte Umgang mit dem Dinghi. Bei einer einfacheren Handhabung wären wir sicher häufiger zu Landgängen und Besichtigungen losgezogen. So haben wir auch hier die Insel nicht betreten. Um 15 Uhr holten wir den Anker auf und fuhren die letzten 4 Nm mit dem Motor. Schon weit vor der Hafeneinfahrt von Gustavia ankerten Yachten. Grundsätzlich ist der Hafen von Gustavia relativ klein und schlecht ausgebaut. Man kann sich dort im Hafen entweder eine freie Boje in der Beckenmitte nehmen, dann muss man Gustavia_Befestigungaber auch mit dem Dinghi hin und her fahren, oder man bekommt einen Platz an der Hafenmauer. In diesem Fall muss man rückwärts mit Buganker anlegen. Dabei ist man einem gewissen Schwell ausgeliefert. Vor der Hafeneinfahrt sind zwei größere Anker- und Bojenbereiche für Yachten ausgewiesen. Auch für diese Plätze, Boje sowie Anker, wird in der Capitainerie ein gewisser Betrag in Rechnung gestellt. Wir sind also erst einmal bis zur Hafeneinfahrt durchgefahren und haben uns in der Nähe des Ufers nach einem Platz umgesehen. Wir fanden doch tatsächlich noch eine frei Boje. Nach 20 Minuten kam jedoch eine Segelyacht und behauptete, die Boje wäre von ihr besetzt, sie wären nur um die Regatta anzuschauen zwischenzeitlich unterwegs gewesen. Ein Nachbarlieger bestätigte dies wildLandgang gestikulierend. Im Prinzip war dies nicht ersichtlich und auch nicht unbedingt einzusehen. Aber andererseits wollten wir keinen Stress und auch das Risiko nicht eingehen, sich in der Dunkelheit evtl. noch einmal umlegen zu müssen. Kann gut sein, dass die Bojenbelegung beim Hafenmeister registriert ist. Deshalb gaben wir nach einem Wortwechsel die Boje frei und suchten uns im näheren Umkreis einen Ankerplatz. Um 16:20 Uhr ankerten wir dann

Pipiri Palace

Pipiri Palace

bei 8 m Wassertiefe mit 30 m Ankerkette. Im Laufe unseres Aufenthalts schwojeten wir zwar zwischen den anderen Ankerliegern, aber es blieb immer noch ein Abstand von einigen Metern. Wichtig war uns, wegen unseres einfachen Dinghis, ein kurzer Weg zum Festland. In der Abenddämmerung waren wir fertig für den Landgang. Wir gingen um den Hafen und erkundigten uns in einigen Restaurants nach einem Platz. Direkt am Hafen war alles ausgebucht. Wir fanden ein nettes Restaurant in zweiter Reihe, das Pipiri Palace Restaurant. Aber vorher gingen wir zur Capitainerie zum Einklarieren und Einchecken. Das Hafenamt war bereits geschlossen und somit mussten wir die Formalitäten auf den nächsten Tag verschieben. Vor dem Amt lagen einige der Bucket Regatta Teilnehmer, diese Superyachten auf Hochglanz poliert, Luxus pur und einfach beeindruckend.Superyachten

 

Îlet Pinel und Caye Verte

Green_CayPort Lonvilliers liegt in der Anse Marcel und diese wiederum im Norden Saint Martins, auf der Westseite, der karibischen See. Umrundet man die nördliche Spitze, so liegen gleich drei Ankerplätze zur Auswahl bereit. An der östlichen Küste befinden sich durch  ein vorgelagertes Riff und kleiner Inseln gut geschützte Ankerplätze. Die Bucht Cul de Sac liegt hinter Riff und der Îlet Pinel und die Baie Orientale geschützt durch Riff und die Insel mit Naturreservat Caye Verte (oder Green Cay, grüne Koralleninsel). Weiter im Osten befindet sich die Île Tintamarre mit einem Ankerplatz auf deren Westseite dieser etwas größeren Insel.
Heute, Freitag, den 20.3.2015, entschieden wir uns für einen Tagesausflug zu den zwei Green_Cay_Schnorchelnerstgenannten Ankerplätzen. Beim Hafenmeister reservierten wir für die kommende Nacht unseren Liegeplatz und legten dann bereits um 10:00 Uhr ab. Bis zur Nordspitze konnten wir noch so gerade segeln. Danach kam der recht schwache Wind direkt von vorn, aus ESE. Laut Seekarte mussten wir die Insel Îlet Pinel etwas weiträumiger nehmen, da das Riff relativ weit hinaus ragt. Nach unserem Navionics-Kartenplotter hatten wir genügend Abstand. Nur der Tiefenmesser konnte das nicht bestätigen. Wären die Bedingungen nicht so gut gewesen (kaum Wind und wenig Welle), hätte die Situation doch auch kritisch werden können. Mit etwas über 2 m Wassertiefe reichte es für unser Boot. Einige Wochen später hatte mein Bruder an gleicher Stelle eine kurze Grundberührung bzw. Riffberührung. Also ist jedem sehr zu empfehlen, die Îlet Pinel sehr, sehr weit östlich zu umfahren. Etwa in der Mitte zwischen Îlet Pinel und Caye Verte ist das Riff tief genug, ca. 10 m, um in die Bucht, Baie Orientale, zu gelangen. Anschließend nahmen wir südlichen Kurs und machten nach etwa 4 Nm gegen 12 Uhr an einer der Festmacherbojen westlich Caye Verte fest. Mit dem Dinghi fuhren wir zur Insel und schnorchelten dort. Das Wasser war durch den aufgewühlten Sand leider etwas trübe. Bis auf einige Fische konnten wir aber auch nichts Nennenswertes entdecken. Vielleicht die falsche Stelle. Allerdings muss man sagen, dass ich häufig die falschen Orte besucht habe. Der Eindruck, dass die Unterwasserwelt nicht mehr so ganz in Takt ist, hat sich dabei gefestigt. Es wird jetzt mehr und mehr zum Schutz der Riffe gemacht. Leider, wie so häufig, viel zu spät. Die Hoffnung, dass sich alles irgendwann einmal wieder erholt, bleibt. Auch im warmen Wasser wird es ohne Neopren irgendwann einmal kalt. Nach einer Stunde kehrten wir zur Bahati zurück und machten uns um 13:50 Uhr auf den Weg zur nördlich gelegenen Îlet Pinel und der Bucht Cul de Sac. Dort konnten wir bereits um 14:20 Uhr unseren Anker auf 2,5 m Wassertiefe Ilet Pinelfallen lassen. Mit dem Beiboot ging es hinüber zum Anlegesteg. Auf der Insel gibt es zwei Restaurant (Yellow Beach und Le Karibuni), oder besser zwei größere Strandbars, inkl. Stand, Liegen, Schirme und zwischen den beiden Restaurants Palmen mit vielen großen Echsen. Wir gingen zum Restaurant „Le Karibuni“, welches weiter vom Steg entfernt liegt und schauten dort zu, wie man sich einen frischen Hummer aussucht. Wir aßen auch,

aber keinen Hummer und entspannten eine Weile im Schatten. Allzu lange konnten wir nicht bleiben. Wir wollten unseren Liegeplatz noch im Hellen erreichen. Nach unserer Ankunft an Bord mussten wir zunächst wieder den Außenborder aufholen und das Dinghi an Bord befestigen. Das Aufholen und Ablassen des Außenborders war immer eine große Aktion. Wir benutzen die Dirk mit Verlängerung und kurbelten mit der Winsch. Um 16:20 Uhr konnte der Anker gelichtet werden und um 17:30 Uhr war unsere Bahati wieder in ihrer Box fest verzurrt. Auf dem Rückweg umrundeten wir die Îlet Pinel weiträumiger und hatten keine Probleme mit der Wassertiefe.
Am Abend standen wieder nur die beiden italienischen Restaurant zur Auswahl. Wir wollten kein Risiko eingehen und besuchten das gleiche wie am Vorabend.

Port Lonvilliers, Anse Marcel

Fort_Louis_MarigotDa wir an dem heutigen Tage, Donnerstag, den 19.3.2015, nur ca. 4 Nm zu fahren haben, wollten wir die Zeit dazu nutzen am Vormittag u.a. das Fort Louis auf dem Hügel zu besichtigen. Vom Fort sind nur noch traurige Reste übrig geblieben. Aber der kurze

Aufstieg lohnt alleine schon wegen der tollen Aussicht. Nach dem Rundgang auf dem Hügel gingen wir noch durch die Stadt, die eher ein Dorf ist, und auf den Wochenmarkt. Unterwegs kauften wir noch einige Lebensmittel nach.Markt_Marigot Und obwohl wir wirklich nur ganz langsam schlenderten, war der Vormittag noch viel zu lang. Wir waren also früh wieder an Bord und legten um 12:40 Uhr ab. Der Wind war in der Inselabdeckung schwach und kam zudem noch aus unserer Richtung. Wir fuhren die paar Meter nur mit Motor und erreichten die Anse Marcel und die Zufahrt zum Port Lonvillies bereits um 13:50 Uhr. Der Hafen liegt super geschützt, im Prinzip hinter dem Strand der Bucht Marcel, nur über eine schmale Zufahrt erreichbar. Die Zufahrt_PortLonvilliersLiegeplätze sind alle mit Dalben ausgestattet. Höchstwahrscheinlich ein recht sicherer Hafen für den Sommer. Nur leider bereits für diese Zeit voll ausgebucht. Jetzt waren viele Liegeplätze frei. Über Funk versuchten wir den Hafenmeister zu erreichen. Das funktionierte nicht. Wir beobachteten die Marina und die Capitainerie. Es sah alles sehr ruhig und verschlossen aus. Schließlich bewegte sich dort etwas und wir bekamen Funkkontakt und schließlich einen PlatzZufahrt_PortLonvilliers_Echse zugewiesen mit (unnötiger) Einparkhilfe. Beim Einchecken erklärte der Hafenmeister, dass von 12 bis 14 Uhr Mittagspause sei. In dieser Zeit ist niemand erreichbar. Gut zu wissen. Außerdem ist es auch in dieser Marina möglich, über den Computer in der Marina Ein- und Auszuklarieren. Auch das ist anscheinend ein gut gehütetes Geheimnis. Unsere Törnplanung hätte mit diesem Wissen wahrscheinlich etwas anders ausgesehen. Aber auch jetzt konnten wir unsere Planung noch umwerfen. Bevor es nach St. Barth geht, wollten wir mangels Alternativen in Marigot ausklarieren. Dies werden wir PortLonvilliersuns jetzt definitiv schenken. Die Weiterfahrt nach St. Barth wird durch die nördliche Umrundung von St. Martin erfolgen. Die offene Frage ist nur, ob wir noch einmal im Oyster Pond einen Zwischenstopp einlegen. Dies würde theoretisch ein Ausklarieren in St. Martin nötig machen und ein Einklarieren in Saint Maarten. Oyster Pond liegt direkt auf der Niederländisch-Französichen Grenze. Dies entscheiden wir später. Jetzt wird erst einmal an Bord gegessen. Frischer Salat und ein gut gekühlter Weißwein. HotelanlageZwischen der Marina und dem Strand liegt ein Hotelkomplex (Anse Marcel Beach Resort). In unserem Törnführer wird gesagt, dass hier Segler sehr willkommen sind und gern gesehene Gäste im Strandrestaurant. Leider ist dies nicht mehr so. Das Hotel ist ein „All Inklusive“ Arrangement. Hier haben Außenstehende keinen Platz mehr. Für 90 US$ pro Person und Tag bot man uns einen Aufenthalt inkl. Essen an. Das haben wir dankend abgelehnt, worauf wir dann „gebeten“

wurden, das Gelände auf kürzestem Wege zu verlassen. Gottlob sind die Strände immer öffentlich. Fast zu spät, aber nur fast, kamen wir am Jetskiverleih vorbei. Wir mieteten 2 Jet-Ski und fuhren 30 Minuten zu viert kreuz und quer durch die Anse Marcel. Ein super Spaß, den wir abschließend an einer sehr netten Strandbar etwas länger feierten.Strandbar Wir schafften aber noch den Absprung und gingen „geduckt“ durch die Hotelanlage zurück zur Marina. In der Nähe der Marina gibt es 2 durchschnittliche Italienische Restaurants. Das Essen ist ok, aber in diesem wirklich tollen Umfeld fehlte uns das kulinarische Highlight.

Fort Louis Marigot, St. Martin

Heute, am Mittwoch, den 18.3.2015, ist mein 52.Geburtstag. In dem Alter ein ganz normaler Tag. Natürlich ist es schon ein wenig traurig so weit von der Familie entfernt zu sein. Aber es gibt ja gottseidank Mobiltelefone. Nur ruft mich an diesem Vormittag niemand an. Eigentlich komisch. In Deutschland ist es doch schon viel später. Dann erreichen mich merkwürdige SMS. Was denn mit mir los sei? Ob ich zum Islam konvertiert wäre? Bitte, warum denn das? Meine Frau bat mich um Rückruf und dabei konnte das Rätsel für mich gelöst werden. Wenn man meine Handynummer anwählte ging der Ruf erst gar nicht raus. Es kam sofort ein singender, oder treffender, rufender Muezzin. Wie kann so etwas passieren? Hacker? Meine Vermutung, dass beim Wechsel des Providers auch der Muezzin wieder verschwindet, hat sich schließlich am Nachmittag beim Erreichen des französischen Teils von St. Martin bestätigt. Damit liegt das Problem beim Provider und nicht an meinem Mobiltelefon. Deshalb musste ich mir nun keine Gedanken mehr über die Ursache machen.

Ansteuerung St. Martin

Ansteuerung St. Martin

Das Ausklarieren auf Anguilla erfolgte sehr schnell. Alle notwendigen Formulare waren bereits beim Einklarieren ausgefüllt worden. Die gute Dame musste nur die Papiere finden und sie abstempeln. Sehr angenehm! So konnten wir bereits um 10:15 Uhr den Anker auf holen. Die Fahrstrecke bis Marigot auf Saint Martin beträgt nur 14 Nm. Das lässt Spielraum für einen Besuch der Südküste Anguillas. Aus dem gesetzten Groß schaute uns eine große Kakerlake an. Oh nein! Bisher sind wir vom Ungeziefer verschont worden. Also machte ich mich mit dem Bootshaken auf die Jagt um das Misstding mit einem Schubs von Bord zu befördern. Aber die Viecher sind nicht doof. Trotz gutem Wind im Segel krabbelte das Tierchen immer weiter nach oben. Keine Chance es mit dem Bootshaken noch zu erreichen. Irgendwann hat es sich dann von alleine verabschiedet (hoffentlich). Beim Bergen des Segels war sie nicht mehr da. Nach dem Runden der Südwestspitze Anguillas steuerten wir die Cove Bay zum Baden an. Türkisfarbenes Wasser und ein toller Blick auf die hügelige Insel Saint Martin erwarteten

Cove Bay Anguilla

Cove Bay Anguilla

uns um 12:30 Uhr beim Ankermanöver. Hier blieben wir ca. 2 Stunden und setzten anschließend unsere Fahrt nach Marigot fort. Um das Dinghi nicht benutzen zu müssen und wegen des Einklarierens entschieden wir, in die Marina Fort Louis zu fahren. Auf Kanal 16 funkte ich das Hafenbüro an. Sofort meldete sich jemand und wir stellten um auf Kanal 14. Ich gab meine Schiffsdaten durch und nach wenigen Minuten kam der Dock-Master mit dem Dinghi. Er Fort_Louis_StMartinführte uns zu einem Liegeplatz und befestigte die Vorleinen an der Boje. Um 16:10 Uhr hatten wir die Bahati fest verzurrt. Bis dahin hat in der Marina alles super geklappt. Nur der Stecker für den Stromanschluss passte nicht, weder der kleine noch der große. Der Dock-Master versprach uns einen Adapter zu bringen. Das klappte erst nach Stunden und mehrmaligem Nachfragen. Auch die Dame im Marina-Büro hatte an diesem Tag ihre freundlichen Gesichtszüge zuhause gelassen. Aber das Einklarieren, auf den französischen Inseln immer am Computer, funktionierte reibungslos. Die Anmeldung in der Marina wurdeFort_Louis_StMartin2 danach auch zügig abgewickelt. Meine Nachfrage, ob es, wie in der Literatur beschrieben, nur hier möglich sei auch wieder auszuklarieren, wurde mit einem eindeutigen Ja beantwortet. Später stellte sich heraus, dass dies nicht richtig ist. Soweit waren jetzt erst einmal wieder die Formalitäten erledigt. Wir machten uns fein und wollen unsere neue Umgebung erkunden. Das Fort auf dem Hügel schauen wir uns morgen an. Wir schlenderten durch den Ort (Hauptstadt von Saint Martin) bis zur Marina La Royale. Diese Marina liegt Marina_Marigot_Laguneinnerhalb der Lagune und ist von netten Restaurants und Geschäften umgeben. Auf unserem Weg wurden wir mehrfach angesprochen. Wir suchten zunächst eine gemütliche Bar und entschieden uns für das „Spinnaker“. Hier hatte uns ein Hamburger „Animateur“ angesprochen. Wir sagten ihm, dass wir zunächst nur etwas trinken wollen. Das Lokal hatte nette Sitzgruppen direkt am Wasser. Das gefiel uns. So tranken wir hier zunächst einen Cocktail und quatschten ein wenig mit dem Hamburger. Letztendlich entschieden wir uns aber nicht dort zu essen.Marigot_Spinnaker Das Lokal erschien uns zu groß und ungemütlich. Michael sagte dies dem Hamburger „Geschäftsführer“, behauptete er (!), dem dabei zunächst die Gesichtszüge entglitten. Nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen und empfahl uns dann das „Le Tropicana“ als das beste am Ort. Es war nur einige Meter entfernt und war sehr gut besucht. Trotzdem erhielten wir einen schönen Tisch und wurden anschließend nicht enttäuscht. Ein tolles Geburtstagsessen.

Marine Parks Anguilla

Strand von Prickley Pear

Strand von Prickley Pear

Heute, am Dienstag, den 17.3.2015, hatten wir unsere Cruising-Erlaubnis (Permit) für die Marine Parks von Anguilla. Alle Parks können wir zwischen 6 und 18 Uhr nicht schaffen. Wir entschieden uns für Prickley Pears, Dog Island und, falls noch Zeit bleibt, Sandy Island auf dem Rückweg nach Road Bay, zu besuchen. Wir haben Urlaub und deshalb lichteten wir den Anker um 10 Uhr. Nach einer Stunde und 20 Minuten hatte Petra die 5 Nm mit Motorantrieb geschafft. Unsere Plastikscheibe in der Sprayhood ist mit der Zeit total blind geworden und machte es unmöglich hindurch zu sehen. Aus diesem Grund war es für Petra ohne Übung entsprechend schwierig den Kurs nur nach Kompass zu halten. Leute mit meiner Größe haben kein Problem über die Sprayhood hinweg zu sehen. Nach ein wenig

Ankerplatz Prickley Pear

Ankerplatz Prickley Pear

Schlangenlinienfahrt kamen wir aber auch an. In den Nautischen Karten ist der Ankerbereich vor Prickley Pears genau markiert. In den anderen Bereichen ist das Ankern verboten. Hier im erlaubten Bereich lagen nur zwei Yachten. Eine größere Motoryacht etwas weiter draußen und eine Segelyacht an einer Boje. Eine weitere Boje war nicht zu sehen. Auf der anderen Seite der Insel konnte man mehrere Masten erkennen. Der Bereich war aber definitiv nicht als Ankerbereich zugelassen. Wir blieben also hier und mussten wegen der Wassertiefe recht weit ans Ufer heran. Bei 8 m Wassertiefe ließen wir den Anker fallen. Der Untergrund war

Prickley Pear Strand

Prickley Pear Strand

harter Sand und teilweise steinig. Ich wollte noch eine gewisse Zeit Ankerwache halten und schickte meine Crew mit dem Dinghi schon zum Landgang. Im Prinzip besteht Prickley Pears aus zwei Inseln. Wir ankerten vor der östlichen. Zwischen den beiden Inseln besteht also eine Wasserverbindung zur gegenüberliegenden Küste. Wir beobachteten auch eine Yacht, welche diese Verbindung nutzte um auf die andere Seite zu gelangen. Michael, Petra und Gisela fuhren also auch mit dem Dinghi durch diese Wasserstraße zur anderen Küste.

Prickley Pear Bar

Prickley Pear Bar

Auf unserer Seite schien alles völlig unberührt zu sein. Ich wartete noch eine Zeit und schnorchelte dann zu unserem Anker. Der hatte sich gut unter einem Stein eingeklemmt. Für den Moment war das perfekt. Der Anker hält so auf jeden Fall. Danach beschloss ich zur anderen Seite zu schwimmen. Der Weg war lang. Aber mit Flossen und Brille noch so gerade für mich zu schaffen. Jetzt war mir auf jeden Fall klar, warum man hier nicht hineinfahren kann. Also man kann, aber nur mit den besten lokalen Kenntnissen. Unter Wasser sind jede Menge Riffs. Mit einen speziellen Zickzack-Kurs kommt man wohl auch durch. Das zeigen zumindest die lokalen Ausflugsboote die dort vor Anker liegen. Fast ausschließlich Katamarane mit geringem Tiefgang. Beim Herausfahren der Boote habe ich das Hakenschlagen beobachtet. Respekt.
Auf jeden Fall ist das hier der „richtige“ Strand. Strandbar, Liegen, Sonnenschirme, alles vorhanden und durch die Ausflugsboote auch einiges los. Wunderschön karibisch und wirklich vergleichbar mit den Inseln der Grenadinen. Nachdem wir mit einigen Bieren „Carib“ unseren Durst gelöscht hatten, fuhren wir zurück zum Schiff um zur nächsten Insel, Dog Island, zu fahren. Dazu musste nur der eingeklemmte Anker gelöst werden. Meine Strategie mit dem Umfahren des Ankers ging voll auf und es war überhaupt kein Problem den Anker frei zu bekommen. Um 14:10 Uhr ging es also die 3 Nm rüber zu Dog Island.

Auch hier gibt es nur einen ausgewiesenen Ankerplatz. Ein traumhafter Sandstrand und in der weiten Bucht nur eine einzige weitere Segelyacht. Unser Dinghi hatte wir hinterher gezogen und uns damit das ewige Auf und Ab erspart. Michael und Gisela fuhren mit dem Dinghi zum Strand. Petra und ich schwammen. Dog Island ist ein Naturschutzgebiet und unbewohnt. Hier gibt es wirklich einfach nur nichts. Wir blieben eine Stunde und holten um

Rückfahrt

Rückfahrt

16 Uhr den Anker wieder auf. Auch hier fanden wir die gleiche Unterwassersituation vor wie zuvor in Prickley Pears. Aber auch hier konnten wir den Anker ohne Mühe wieder aufholen. Irritiert hat mich ein Felsen, welcher etwa 100 m der Bucht vorgelagert aus dem Wasser lugte. Dieser Felsen ist weder in unserer Papierkarte noch in der Elektronik eingetragen. Mit schönem moderaten Wind segelten wir zurück nach Road Bay um dort am nächsten Tag ausklarieren zu können. Für Sandy Island war es jetzt zu spät. Um 18:30 Uhr ankerten wir in etwa gleicher Position wie die Nacht zuvor. Gut, dass es in der Bucht wirklich viele unterschiedliche und gute Bar´s und Restaurants gibt. An diesem Abend entschieden wir uns für ein Restaurant auf halben Wege zum Commercial Harbour. Leider habe ich mir den Namen nicht aufgeschrieben. Etwas gehobener Standard mit einigen gut gekleideten Gästen von der Insel. Ebenfalls sehr zu

Johnnos

Johnnos

empfehlen. Michael hat den Namen des Restaurants auf seiner Abrechnung wiedergefunden: „Barrel Stay„. Auf dem Rückweg zum Dinghi-Steg fing uns diese Livemusik ein. Wir konnten nicht daran vorbei und ließen uns noch im Johnno´s nieder. Ein paar Absacker und etwas abrocken. Ein gelungener Abschiedsabend von Anguilla.

Anguilla Road Bay

Südwestspitze Anguilla

Südwestspitze Anguilla

Am heutigen Montag, den 16.3.2015, wollen wir nach Anguilla in die Road Bay. Die Road Bay als Einklarierungsort soll wesentlich besser anzusteuern sein als Blowing Point auf der Südseite, und wesentlich schöner. Aber zuvor müssen wir hier in St. Maarten Gastlandflagge_Anguillaausklarieren und die Öffnung der Brücke um 10:30 Uhr nicht verpassen. Also stehe ich gleich um 8:00 Uhr am Customs- und Immigration Office an der Brücke. Das Office öffnet um 8:00 Uhr, karibisch und tatsächlich um 8:20 Uhr. Wie gewohnt müssen wieder Formulare ausgefüllt werden. Reisepassnummern, Geburtsdaten, Schiffsdaten. Alles kein Problem mehr, aber einfach aufwendig. Die paar Meter von der Marina zur Brücke kann man gut laufen. Zurück an Bord bereiten wir alles für die Abfahrt vor und führen auch gleichzeitige eine Sicherheits-Einweisung durch. Um 10:10 Uhr legen wir ab und tuckern gemütlich Richtung Brücke. Langsam sammeln sich dort vor der Ausfahrt einige Yachten. Darunter auch etwas größere Megayachten. Für diese Dinger ist die Brücke wirklich nicht zu breit. Ein wenig Seitenwind und es wird schon recht knifflig. Für uns aber kein Problem. Wir fahren hinaus und setzen im freien Raum das Groß und die Genua. Mit zunächst etwas schlappen 10 kn Wind fahren wir Richtung Anguilla. Zwischen St. Maarten und

Sandy Island

Sandy Island

Anguilla frischt der Wind wie gewohnt auf und wir machen gute Fahrt bei kleiner Welle. Perfekt für den ersten Tag. Der Wind kommt aus ENE. Aus diesem Grund müssen wir nach dem Passieren der Südspitze Anguillas sehr hart an den Wind. Ohne Welle macht das richtig Spaß. Michael ist der Steuermann und hat das richtige Gefühl für Wind und

Custom und Immigration

Custom und Immigration

Schiff. Als dann Sandy Island voraus zu sehen ist, müssen wir doch den Motor anlassen und gegen den Wind in die Road Bay hinein fahren. Wie zu erwarten war, ankern hier bereits einige Schiffe. Wir fahren so weit wie möglich Richtung Dinghi-Steg und suchen uns dort einen möglichen Ankerplatz. Mit unserem, ich sage es jetzt mal etwas krass, Behelfsdinghi, macht es nicht sehr viel Vergnügen längere Strecken zu fahren. Um 14:20 Uhr und nach nur 13 Nm ankern wird mit 20 m Kette bei einer Wassertiefe von 3,5 m. Zusammen mit Michael mache ichDinghi_Dock_Road_Bay das Dinghi klar und fahre zum Dinghi-Steg. Direkt an diesem Steg befindet sich das Einklarierungsbüro. Noch rechtzeitig, nämlich eine halbe Stunde vor Büroschluss um 16 Uhr, sind wir dort. Auch wieder Formulare ausfüllen und noch ein paar Fragen bei der wirklich sehr freundlichen Beamtin beantworten. Um die umliegenden und wirklich sehenswerten Inseln und Buchten zu besuchen, benötigt man ein „Permit“, da fast alle zu Marine Parks erklärt wurden. An

Rum Punch im Elvis

Rum Punch im Elvis

diesem Tag konnten wir das Permit hier nicht bekommen. Wir wurden zum „Commercial-Dock“ am westlichen Ende des Strands geschickt. Wie eine Festung! Wofür? Nachdem ich erklärt hatte, was ich wollte, gab man nur mir mit einem Besucherausweis den Weg frei. Im Customs-Office wurde ich relativ unfreundlich behandelt. Mit etwas Murren stellte man mir dann ein solches Permit aus. 56 US$, nur in bar, für den 17.3. von 6 bis 18 Uhr gültig. Nun hatten wir alles beisammen und konnten den offiziellen Akt beenden. Gerade für Anguilla ist es sehr wichtig diese Formalitäten einzuhalten und rechtzeitig vor dem Landgang der Crew abgeschlossen zu haben. Wir

Schiffsrumpf als Bar

Schiffsrumpf als Bar

konnten jetzt zum gemütlichen Teil des Tages übergehen, holten Petra und Gisela am Schiff ab und suchten uns am Stand eine gemütliche Bar. Die fanden wir am östlichen Ende der Bucht. Das Elvis, die Bar in der Form eines Schiffes, macht richtig guten Rum Punch. Dabei kann man die Aussicht auf den gesamten Strand und die Bucht genießen. Zum

Dad´s

Dad´s

Dads_Lobster

Dad´s Lobster

Essen gingen wir nach Sonnenuntergang ins Dad´s. Die Wahl fiel auf das Dad´s, weil es nur ein paar Meter vom Dinghi-Steg entfernt ist. Der frisch gegrillte Lobster war herrlich.

Crewwechsel Sint Maarten

Flughafen Sint Maarten

Flughafen Sint Maarten

Am heutigen Sonntag, den 15.3.2015, erwarte ich meinen älteren Cousin Michael mit Frau Petra und Mutter Gisela. Das Flugzeug soll um 15:05 Uhr landen. Also noch genug Zeit, um einige Dinge vorab zu erledigen. Unser Unterwasserschiff sieht nicht mehr so perfekt aus. Mehr und mehr Algen und kleine Muscheln saugen sich dort fest. Hin und wieder habe ich beim Baden den Rumpf mit einem Spachtel vorsichtig gereinigt. Auf Dauer hilft das natürlich nicht. Ich sehe aber immer wieder, dass die meisten Eigner sich so behelfen und vielfach extra Taucher dafür engagieren. Wir sind es gewohnt, dass Schiff im Winter aus dem Wasser zu holen und an Land ordentlich zu reinigen. Im Frühjahr erhält es dann immer einen neuen Antifouling-Anstrich. Jetzt hat das Schiff einige tausend Seemeilen hinter sich und ist seit April letzten Jahres im Wasser, also gute 10 Monate. Das selbstschleifende Antifouling hatten wir extra dick auftragen lassen. Trotzdem ist es jetzt an einigen Stellen einfach abgetragen. Und so frage ich nach einer Werft mit einem Lift. Das scheint hier, zumindest in dieser Marina, keine übliche Frage zu sein. Es gibt hier in der Lagune eine Werft mit Lift, aber dort müsse man erst einmal anfragen. Man reicht mir den Telefonhörer und ich versuche etwas umständlich mein Anliegen auf Englisch zu formulieren. Dann kommt schnell die Antwort. Nein, nein, sowas machen wir nicht. Der Dock-Master meint, wir sollten nach Philipsburg fahren. Dort gibt es eine Werft, die macht so etwas. In Anbetracht der Tage, die dadurch verloren gehen, nehmen wir Abstand von unserem Vorhaben. Es geht auch so und wir verschieben es auf den Anfang der nächsten Saison, also November, Dezember.

Simpson Bay Marina

Simpson Bay Marina

Ich gehe ein wenig spazieren, was entlang der Hauptstraße nicht so richtig schön ist. Viele Restaurant und Richtung Flughafen sogar eine „Vergnügungsmeile“ mit Bar´s und Disco´s. In der anderen Richtung hoffe ich auf Geschäfte mit Bootszubehör zu stoßen. Dort ist aber fußläufig nicht mehr viel. Ein konkreter Bedarf besteht ja nicht, also drehe ich wieder um und gehe im Marina-Büro vorbei um nach der gereinigten Wäsche zu fragen. Alles bereits dort. Das ist ein guter Service. An Bord versuche ich ein wenig zu relaxen. Aber einfach nur so rumliegen und zu dösen, das kann ich nicht. Zumindest kann ich noch ein paar Berichte schreiben. Und dann kommt auch die Nachricht von Michael per SMS, dass sie gelandet sind. Ich beschreibe kurz die Marina und gehe dann zur Einfahrt an der Hauptstraße. Es gibt nur diese eine Straße zur Marina. Trotzdem fährt das Taxi an mir vorbei und benutzt die zweite Einfahrt zur Marina. Also musste ich wieder zurück eilen um dann meine neuen Gäste begrüßen zu können. Wir bringen die Taschen an Bord und teilen die Kabinen auf. Wir wollen es locker angehen lassen und machen uns recht schnell fertig, um im St. Maarten Yachtclub ein Bierchen zu trinken. Auf dem Rückweg gehen wir noch einmal in den Supermarkt um vor allem Bier nachzukaufen. Zurück an Bord besprechen wir die grobe Törnplanung und den nächsten Tag. Am Abend essen wir in einem Restaurant, in dem wir zunächst die einzigen Gäste sind. Das änderte sich später und das Essen war auch gut.

Simpson Bay Marina

Die Einfahrt in die Simpson Bay Lagune in um 9:30 Uhr möglich. Das Office, Immigration und Port Authority öffneten um 8 Uhr. Also fuhren wir an diesem Samstag, den 14.3.15, bereits um 7:45 Uhr mit dem Dinghi zum Brücken-Office. Die obligatorische karibische Simpson_Bay_BridgeViertelstunde mussten wir warten. Danach ging alles schnell. Wir fuhren zurück zur Bahati und verstauten das Dinghi und den Außenborder an Bord. Anschließend konnten wir den Anker lichten, um dann pünktlich um 9:30 Uhr die Brücke zu passieren. In der Lagune mussten wir um die künstlich angelegte Sand-Halbinsel Isle de Sol, die nun der IGY-Marina für Megayachten einen Platz bot, herum fahren. Mir fiel die Orientierung nicht leicht und auch die Betonnung ist aus meiner Sicht etwas konfus. Nach einem Tiefenalarm sahen wir dann aber die Simpson Bay Marina. Wir wollten zur Tankstelle, waren aber leider nur Zweiter. Die Kontaktaufnahme per Funk mit der Marina ist uns nicht gelungen. Angegeben ist der Kanal 78 B (USA). Wir haben aber Brücken_Öffnungszeitennur den Kanal 78. Was dahinter steckt, konnte ich ahnen, wissen dagegen nicht. Der Kanal 78 (USA und Kanada) sendet und empfängt auf der Frequenz 156,925 MHz. Der internationale Kanal 78 empfängt allerdings auf 161,525 MHz. Wir wurden also in der Marina empfangen, aber wir konnten die Marina nicht empfangen. Eine kleine technische Feinheit. Nachdem das erste Boot an der Tankstelle seinen 93. und letzten Ersatzkanister mit Diesel befüllt hatte, konnten wir dort endlich anlegen und tanken. Auch einen Liegeplatz konnte man uns noch anbieten. Ich schaute mir den Platz vom Steg an und war Liegeplatz_IGY_Marinaeigentlich der Meinung, dass wir da wegen der Breite nicht mehr reinpassen. „Das ginge schon“ und „man würde uns helfen“. Na gut. Udo wollte seinen letzten Anleger fahren. Rückwärts in diese schmale Lücke, Wind von vorne, etwas backbord. Der Wind drückte den Bug jedes Mal rum. Der Dock-Master mit seinem Dinghi und dem schwachen Außenborder kam nicht gegen den Winddruck an. Beinahe hätten wir quer vor den anderen Booten gelegen. Letztendlich funktionierte es dann mit einem Bug-zum-Steg Anleger. Auch die Breite hätte bei Heck-zum-Steg nicht gepasst. Ich glaube, Udo war völlig sauer, aber ebenso völlig machtlos gegen die widrigen Umstände.  Jetzt konnten wir alles für den Crewwechsel vorbereite. Das Boot innen reinigen, Abfall entsorgen und Udo und Ilona mussten ihre Koffer packen. Die Wäsche konnte ich im Marina-Büro abgeben. Die Wäscherei kam täglich vorbei und holte die schmutzige Liegeplatz_FingerWäsche ab und brachte die gereinigte. Das klappte auch am Wochenende. Nachdem alles erledigt war, machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Strand an der Pelikan-Bay. Danach packten die beiden ihre Sachen und fuhren mit dem Bus zum Flughafen. Alleine an Bord bereitete ich mich auf den nächsten Törn vor. Soweit war noch fast nichts geplant. Ursprünglich wollte ich meine nächste Crew auf St. Barth aufnehmen. Das wäre allerdings sehr stressig geworden und zudem unkomfortabel, da in St. Barth meisten nur ein Ankerplatz möglich ist. Wir hätten Personen und Koffer nur mit mehreren Dinghifahrten an Bord bekommen. In der Literatur und den Karten studierte ich nun mögliche Touren. Die Reihenfolge Sint Maarten-Anguilla-Saint Martin-Saint Barth-Sint Maarten gefiel mir am besten. Das Ein- und Ausklarieren musste bedacht werden und zumindest einen Reservetag. Aber das sollte alles noch mit der neuen Crew abgesprochen werden. Alleine ausgehen wollte ich nicht. Ich entschied mich also für Bordessen und frühes Schlafengehen.

Sint Maarten

Simpson_BridgeAm Samstag, später Nachmittag, geht Ilonas und Udos Flug zurück nach Deutschland. Idealerweise sollten wir die 82 Nm lange Strecke von Antigua nach St. Maarten am Freitag, den 13.3.15, hinter uns bringen. Der Wetterbericht ist gut. Der Wind weht weiterARC_Flagge_Maarten aus E bis ENE, aber etwas schwächer mit 4-5 Bft., in Böen 6-7, so die Vorschau. Da wir möglichst noch am Freitag in die Simpson Bay einfahren wollen und wir die Zugbrücke dazu passieren müssen, dürfen wir nicht zu spät dort ankommen. Kurz vor 2 Uhr ist die Nacht zu Ende und wir lichten um 2 Uhr den Anker. Bei unserem Nordwestkurs hatten wir einen guten Halbwind- bis Raumschotkurs. Die 20 kn Wind trieben uns gut an, so dass wir im Schnitt mit etwas über 6 kn Fahrt unterwegs waren. Nur das Rollen des Schiffes in den achterlichen Wellen minderte den Spaß etwas. Erst in der Höhe von St. Barth ließ der Wind deutlich nach und so erreichten wir die Zufahrt zur Simpson Bay erst um 15:45 Uhr. Ankerplatz_SimpsonDen Anker ließen wir in der Nähe der Simpson Bridge fallen. Udo und ich machten sofort das Beiboot klar und fuhren zum Custom und Immigration gleich neben der Brücke. Beim Zoll hatten wir noch Glück und konnten noch einklarieren. Gleichzeitig mussten wir hier den Crew-Wechsel anmelden und für Udo und Ilona die Flugnummern und –zeiten eintragen. Die Immigration und Port Authority machten allerdings pünktlich um 16 Uhr zu. Damit war es für uns nicht mehr möglich in die Simpson Bay hinein zu fahren. Nach diesem langen Tag war das nun auch egal. Wir Port_Authority_Closedhatten am Samstag genügend Zeit. Also richteten wir uns am Ankerplatz ein und bereiteten uns auf den Landgang vor. Direkt rechts hinter der Brücke, die ja mit dem Dinghi passierbar ist, liegt der St. Maarten Yachtclub, noch gut geschmückt mit Heineken-Sonnenschirmen und Werbebannern. Eine Woche zuvor fand hier noch die Heineken-Regatta statt. Unser Segelmacher Chrischi Heinritz war dabei und wir haben ihn hier nur um ein paar Tage verfehlt. Im Yachtclub, mit Yachtclub_StMaartenBlick auf Brücke und Lagune, tranken wir erst einmal ein Bier. Anschließend gingen wir zu Fuß zur Simpson Bay Marina um uns dort für den nächsten Tag anzumelden. Eine Reservierung wollte man so kurz vor Feierabend für uns nicht vornehmen, es wären aber noch Plätze frei. Wir sollten uns am nächsten Tag per Funk melden. Also gut. Das Restaurant „Charter House“, gleich am Wasser der Marina, sah sehr einladend aus. Wir bekamen einen schönen Tisch und ließen es uns mit Surf and Turf richtig gut gehen.